Rechtsruck in Israel bei den Wahlen?

Watch 15.11.2008 20:25 Themen: Weltweit
Am 10. Februar finden in Israel vorgezogene Neuwahlen zur Knesset statt. Alle Meinungsumfragen deuten auf einen sich verstärkenden Rechtsruck hin. Angesichts eines regelrechten Höhenflugs des konservativen Likud, geht die Spitzenkandidaten der zentristischen Kadima auf Distanz zum Noch-Ministerpräsidenten Olmert von der Kadima, der weitere Gebietsabtretungen Israels für notwendig erachtet.
Die Knesset zählt insgesamt 120 Mandate, die Sperrklausel liegt bei 1,2 Prozent. Bei den letzten Knesset-Wahlen musste der Likud von Benjamin Netanjahu eine schwere Niederlage hinnehmen und konnte nur 12 Mandate erobern. In der neuesten Meinungsumfrage liegt der Likud nun bei 33 Mandate und konnte sich gegenüber der vorangegangenen Umfrage erneut um 2 Sitze verbessern. Der Aufwärtrend des Likud dürfte sich weiter fprtsetzen, da in den letzten Tagen zahlreiche prominente Ex-Mitglieder zum Likud "zurück gekommen" sind, unter ihnen Benny Begin, der Sohn von Menachim Begin.

Die Kadima-Partei ist auf Platz 2 zurückgefallen. Außenministerin Zippi Livni, die die Nachfolge von Olmert als Parteivorsitzende angetreten hat und Spitzenkandidatin bei den Wahlen ist, ist bereits unter dem Druck der dramatischen Umfrageergebnisse auf klare Distanz zu Olmert gegangen. Olmert hatte in den letzten Tagen mehrfach erklärt, Israel müsse zu weiteren Gebietszugeständnissen gegenüber den Palästinensern bereit sein.

Ultraorthodoxe, Nationalreligiöse und kleinere Rechtsparteien sind relativ stabil, bzw. leicht im Aufwind. Die Linke scheint hingegen auf ein historisches Debakel zuzusteuern.

Die sozialdemokratische Arbeiterpartei würde nur noch 11 Mandate (bislang 19) erzielen, also weniger als 10 Prozent der Stimmen, die linksgerichtete Meretz-Partei liegt bei 7 Mandaten (knapp 5 - 6 % der Stimmen) und die Grünen liegen bei 2 bis 3 Mandaten.

Die arabischen Parteien werden - wie bisher - wieder mit 10 Mandaten in die Knesset einziehen.

Detalierte Ergebnisse mit Veränderungen gegenüber der letzten Umfrage und den letzten Parlamentswahlen im Einzelnen:
 http://www.fischer24.eu/index.php?site=artikel1&id1=2246

Weitere Artikel zu diesem Thema:

Netanjahu gegen weitere Gebietsverzichte
Aus dem Büro der Likud-Partei des Oppositionsführers und Parteivorsitzenden Benjamin Netanjahu wurde klargestellt, dass er sich gegen den „Land für Frieden“-Prozeß ausspricht.
 http://www.fischer24.eu/index.php?site=artikel1&id1=2247

Livni distanziert sich von Olmerts Aussagen
Die Vorsitzende der Kadima-Partei und Außenministerin Zippi Livni distanzierte sich von den Aussagen des noch amtierenden Ministerpräsidenten Ehud Olmert, der meinte, dass Israel allen palästinensischen Forderungen betreffs Landabgabe Folge leisten müsste.
 http://www.fischer24.eu/index.php?site=artikel1&id1=2238
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Ergänzungen

Rechnerisch

Zählender 15.11.2008 - 21:30
Ist es ja wohl so, das die Rechtszionistischen, die Nationalreligiösen und die Ultraorthodoxen zusammen 61 von 120 Mandaten nach dieser Umfrage bekommen. Die "Zentristen" der Kadima kommen 28 Mandaten, die (im weitesten Sinne) Linken und Linkszionistischen Parteien kommen zusammen nur auf 21 Mandate, die arabischen Parteien auf 10.Die Sozialdemokraten, die aktuell nur noch bei etwa 10 Prozent stehen, haben in ihrer Vergangenheit Minbisterpräsidenten wie David Ben Gurion, Golda Meir, Yitzchak Rabib gestellt. So gesehen, wäre ein solches Ergebnis ein historisches Debakel.

ist alles ein wenig komplizierter:

Entdinglichung 17.11.2008 - 14:58
bei den Kommunalwahlen hat vor einigen Tagen in Tel Aviv beispielsweise mit Dov Khenin ein der Hadash ("Demokratische Front für Frieden und Gleichberechtigung", KP Israel) angehörender Kandidat eines breiten Basisbündnisses 34% der Stimmen erhalten, siehe bspw.  http://www.haaretz.com/hasen/spages/1036997.html

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??? — Pedder

@pedder — Rosa Liebknecht

antisemiten! — schlomo nussbaum

@schlomo — Antifa [S]

@schlomo — no tears for elektrobeatz

Mörderbanden? — genau

indymedia-blöde zeigen sich — anti-schwarz-weiß gendankenschema