Gö. Polizei rastet wegen Castortranspis aus

kletterhasen 05.11.2008 02:58 Themen: Atom Repression
3.11. Vortrag über Repressionserfahrung im Zusammenhang mit Castorprotest
Am Montag Abend fand in Göttingen eine Veranstaltung mit einer Kletter-Aktivistin statt, die über ihre Erfahrungen mit Repressionsbehörden im Zusammenhang mit dem Castorprotest in Lüneburg berichtete.
Bei ihrer Ankunft in Göttingen wurde sie zuvor am Bahnhof von aktionsfreudigen Aktivisten mit einem Transpi empfangen. Die anwesende Zivilpolizei (Uniformierte wurden nicht gesichtet) griff nicht ein, beobachtete diese Aktion aber genau.

4.11. Transpi-Aktion am Bahnhof Göttingen
Am Tag darauf kletterten Aktivisten auf das Vordach vom Hauptbahnhof. Dort hängten sie ein Transpi mit einer Darstellung einer Luft-Blockade gegen Castortransporte und der Aufschrift "Castor stoppen" auf. Viele vorbeikommende Passanten hielten kurz an und betrachteten das Plakat und eine anwesende Gruppe von Punks jubelte und applaudierte den Aktivisten zu.
Durch die dazukommenden Sicherheitskräfte und deren skurrilem, etwas hilflosem Auftreten bescherten sie der Aktion noch zusätzliche Aufmerksamkeit. Leider gelang es nach einer Weile einem Mitarbeiter der Deutschen Bahn das Transpi von einem Balkon aus zu entfernen. Dabei zerriss dieses jedoch, woraufhin sich die Bundespolizei über ihm beschwerte, da dadurch das Beweismittel vernichtet wurde.
Kurz nachdem das Transpi weg war, entschieden sich die Aktivisten dazu vom Vordach herunter zu klettern. Sie hatten ihr Ziel erreicht, Passanten auf den anstehenden Castor aufmerksam zu machen.

Wieder am Boden wurden sie von der anwesenden Bundespolizei zusammen mit einigen Staatsschützer festgenommen. Diese gingen dabei völlig unverhältnismäßig gegen die friedlichen Aktivisten vor. Der einen wurden die Handgelenke sehr schmerzhaft verdreht, dem anderen wurden sofort die Handschellen angelegt. Eine Passantin die das ganze beobachtete schien sichtlich erschüttert: "Das sind doch noch Kinder"

Doch damit war der Tag noch nicht vorbei. Nach ca. einer Stunde wurde die Aktivistin wieder frei gelassen. Der andere wurde, nachdem eine weitere dreiviertel Stunde vergangen war, mit auf Polizeitour genommen. Nächste Station: Wache der Landespolizei, zur ED-Behandlung wie es hieß. Diese fand jedoch nicht statt, sondern nach einer Weile entschieden sie sich eine Hausdurchsuchung durchzuführen.

Die Hausdurchsuchung wurde mit einem Transparent begründet auf dem "Castor stoppen - wir sprengen den Bahnhof" stand. Dieses soll am 21.10. am Haus der WG des Aktivisten gehangen haben und veranlasste die Ordnungshüter ein Verfahren wegen "Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten" einzuleiten. Unterschrieben wurde die Hausdurchsuchung unter anderem von einem HBM (Haupt-Bullen-Meister ?)
Schade, dass der Polizei jeglicher Humor fehlt.

Nachdem die Gesetzeshüter das Transparent gefunden hatten, zogen sie so schnell wie möglich wieder ab und ließen den Aktivisten zu Hause zurück. Offenbar waren sie extrem nervös, weil sie viele solidarische Menschen befürchteten, die bereits auf den Weg zum Haus des Betroffenen waren.
Schon zuvor vor den Bullenwachen befanden sich einige Menschen um auf den Aktivisten zu warten, wovon die Bullen extrem angepisst waren.

Es ist schon interessant wie nervös die Bullen wegen ein paar Transpis sind und wie sehr sie die Öffentlichkeit fürchten.

Also... wir sehen uns beim Castor, egal ob in der Luft oder auf der Schiene!
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Ergänzungen

Wann kommt der Castor nach Göttingen?

stop- greenwash 05.11.2008 - 13:22
Hey -

wird der castor dieses jahr über göttingen fahren und wann würde er dort vorbei kommen?

grüße aus marburg°

@stop- greenwash

A.E.N. 05.11.2008 - 13:47
Die genaue Strecke welche der Castor einschlöagen wird, wird sich erst am samstag zeigen...

Aktuelle Infos:

 http://castor.de/ticker/index.html

 http://castor.de/nix12/wocastor.html

 http://www.contratom.de/xposting

Samstagnacht

Castor 05.11.2008 - 14:02
Eine Fahrt nach Göttingen lohnt auf jeden Fall. Am Wochenende ist das fire&flames weekend in Göttingen. Da werden sicher viele motivierte Leute am Start sein. Samstag ist Demo für eine startke antifaschistische Kultur. An beiden Abende Konzerte, und falls der Castor durch Göttingen kommt, kommt er Samstag Nacht...

Samstag

... 05.11.2008 - 15:23
Oder erst nach Fulda ( 50min von Göttingen mit der Bimmelbahn ) und dann Abends zu Fire & Flames,

erst die Arbeit dann das Vergnügen :p

Castor in Göttingen

Göttinger 05.11.2008 - 15:28
Der Castor wird in der nacht vom Samstag auf Sontag durch Göttingen Fahren!

Montag Schülerdemo gegen Atomkraft! 9:20 Uhr IGS (Nordeingang) und KGS!!!

Internationale Veranstaltung in Dannenberg

Francis Althoff 05.11.2008 - 16:01
Internationale Veranstaltung
"Atomkonzerne handeln Weltweit - unser Widerstand ist
international vernetzt und kennt keine Grenzen!"


Die BI Umweltschutz lädt für Freitag 20 Uhr zu einer Veranstaltung zur
Begrüßung der internationalen Gäste ins Dannenberger Schützenhaus.
Die Info- und Kulturveranstaltung ist dem bei einem Castortransport ums
Leben gekommenen französischen Atomkraftgegner Sebastien Briat
gewidmet, dessen Todestag sich jährt.


Zu der Veranstaltung "zwischen besinnlich und lustig mit kulturellen
Häppchen" werden Gäste aus Finnland, Russland, Frankreich,
Niederlande, USA und Kanada zur Einstimmung auf den Tag X
"kraftvolle und Mut machende Geschichten aus dem Widerstand
austauschen". In diesem wohl seinem Sinne soll Sebastien Briat's
Leben und Wirken gedacht werden. Abschließend sorgt die Berliner
Rockband "Nümmes" für Bewegung auf der Tanzfläche.


Francis Althoff 05841 971875
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20 29439 Lüchow
www.bi-luechow-dannenberg.de
Büro: Tel: 05841-4684 Fax: -3197
büro@bi-luechow-dannenberg.de
Pressesprecher: Francis Althoff 05841 971875
 presse@bi-luechow-dannenberg.de

Greenpeace-Gruppe besetzt Förderturm

http://www.newsclick.de 06.11.2008 - 16:15
Betreiber duldet Protest – Gabriel: Aktion nicht hilfreich

Die Mitglieder der Umweltschutzorganisation Greenpeace, die am Mittwoch den Förderturm des Atom-Schachtes Asse II bei Remlingen im Kreis Wolfenbüttel besetzt haben, wollten über Nacht, möglicherweise sogar über mehrere Tage ausharren. Sie fordern die Bergung der 126 000 Atommüll-Fässer, die dort eingelagert sind.

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) kritisierte die Aktion als nicht hilfreich: "Was Greenpeace hier macht, zeigt zwar gute Absichten, ist aber am Ende unverantwortlich", sagte er unserer Zeitung.

Es sei zwar das Ziel, die Abfälle möglichst herauszuholen, doch müssten zunächst die technische Machbarkeit und die Strahlenrisiken geprüft werden. "Wer jetzt zeitlich Druck macht, setzt bei der Asse nur die Fehler der Vergangenheit mit umgekehrtem Vorzeichen fort", meinte Gabriel, zugleich Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis Salzgitter-Wolfenbüttel-Vorharz.

Die Förderturm-Besetzung am Mittwochmorgen hatte für erhebliches Aufsehen gesorgt. Die Greenpeace-Mitglieder brachten ein großes Transparent an: "Der Atommüll muss raus".

In gelben Schutzanzügen und mit gelben Helmen auf dem Kopf waren 20 Demonstranten auf den Turm und das angrenzende Hallendach geklettert. Ein triumphierender Ton schwang in der Stimme von Christoph von Lieven mit, als er sich auf dem Dach zeigte und auf das Werksgelände herab auf die zahlreichen Polizeifahrzeuge, Rettungswagen und Pressevertreter blickte: "Ich bin hier oben."

Das Helmholtz-Zentrum München als Noch-Betreiber duldete die Aktion und verzichtete auf eine Strafanzeige. Nach Angaben von Sprecherin Annette Parlitz sollte eine Eskalation vermieden werden. Die Arbeit im Schacht wurde eingestellt. Sieben Bergleute, die sich noch unter Tage befanden, mussten einen Nebenausstieg benutzen.

Die Polizei griff nicht ein. "Wir harren aus", kündigte Sprecher Ralf Schärer an.

In den frühen Morgenstunden sollen zunächst rund 40 Atomkraftgegner auf das Gelände vorgedrungen sein. Wie sie den etwa zwei Meter hohen Zaun überwinden und anschließend, unbehelligt vom Sicherheitsdienst, den Förderturm besteigen konnten, verrieten sie nicht. Am späten Abend hielten noch mindestens sechs Greenpeace-Aktivisten den Turm besetzt.

Die Demonstranten sind für eine mehrtägige Aktion ausgerüstet. "Wir haben Feldbetten, Luftmatratzen und eine Notstromaggregat auf dem Turm", sagte Sprecher von Lieven.

AKW-Gegner und Polizei bereiten sich vor

http://www.pr-inside.com/ 06.11.2008 - 16:19
GRA108;GRA8 Utl: Elfter Transport von hochradioaktivem Müll startet am Samstag in Frankreich Hannover (AP) Kurz vor dem elften Castor-Transport von Frankreich zum Zwischenlager Gorleben haben Atomkraftgegner verstärkten Protest gegen die Lieferung von hochradioaktiven Müll angekündigt. Bei Lüneburg seilten sich Robin-Wood-Aktivisten von drei Brücken ab und blockierten zeitweise die in Richtung Gorleben führende Bahnstrecke. Die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg erwartet bei den Aktionen deutlich mehr Teilnehmer als beim letzten Atommüll-Transport im Jahr 2006. Der Zug soll am (morgigen) Freitag in Frankreich starten.

Die Atomkraftgegner in der Region um Gorleben würden «mit Lebensfreude und vielen fantasievollen Aktion dem atomaren Wahnsinn entgegentreten», kündigte die Bürgerinitiative (BI) an. Für eine bundesweite Demonstration am Samstag in Gorleben seien bislang 55 Busse angemeldet, sagte der BI-Vorsitzende Gerhard Harder am Donnerstag in Hannover. Nach Angaben ihres Sprechers Jochen Stay plant die Aktion «X-tausendmal quer» am Sonntag und Montag in Gorleben auf der Castor-Route eine große gewaltfreie Sitzblockade. Der Zug mit elf Behältern mit hochradioaktiven Müll aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague soll Samstagmittag die deutsch-französische Grenze und Sonntag Dannenberg erreichen. Dort müssen die Behälter auf Tieflader für die Straße umgesetzt werden, die voraussichtlich Montag früh zum Zwischenlager Gorleben rollen werden.

Erneut Einsatz von 16.500 Polizisten geplant Die Polizei will zur Sicherung der Atommüll-Lieferung ungefähr 16.500 Beamte einsetzen. Man werde leider nicht mit weniger Beamten als beim Castor-Transport 2006 auskommen, sagte Polizei-Einsatzleiter Friedrich Niehörster. Beim letzten Transport waren 9.400 Polizisten im Landesdienst und 7.100 Beamte des Bundes im Einsatz. Man werde Bundespolizei in der gleichen Größenordnung wie 2006 einsetzen, sagte auch deren Einsatzleiter Thomas Osterroth. Nach Angaben der Polizei sind für das Wochenende über 100 Protestaktionen in der Region um Gorleben angemeldet worden, darunter 32 Demonstrationen und Mahnwachen. Auch die Polizei erwarte bei den Protesten wieder mit etwas mehr Menschen, sagte Niehörster. Man rechne mit einem friedlichen Protesten und nur einem kleinem Teil «gewaltgeneigter» Demonstranten. Allerdings habe es in Hamburg einen Anschlag auf eine Fahrzeug des Energieversorgers Vattenfall mit hohen Sachschaden gegeben, der sich gegen den Transport gerichtet habe.

Auch Gewerkschafter und Bauern demonstrieren Nach Angaben der «Bäuerlichen Notgemeinschaft» aus dem Kreis Lüchow-Dannenberg wollen sich an der zentralen Protestdemonstration am Samstag in Gorleben auch über 100 Landwirte mit Traktoren beteiligen. Zur Teilnahme an der Demo haben bundesweit zahlreiche Anti-AKW-Gruppen, Umweltorganisationen und die Grünen und die Linkspartei aufgerufen. Erstmals beteiligt sich zudem die IG Metall am Protest gegen die Atomanlagen in Gorleben. Der niedersächsische IG-Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine will bei einer Kundgebung in Gorleben sprechen. Atomenergie bleibe ein Auslaufmodell, betonte Meine. Niedersachsen sei nicht die Atommülldeponie der Republik. Im Jahr 2006 beteiligten sich nach Angaben der Bürgerinitiative rund 6.000 Menschen am Protest gegen den Castor-Transport nach Gorleben.

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Autonome bekennen sich zu Brandanschlag — http://www.dernewsticker.de