Bologna: 30 000 gegen Gelmini

pinocchio 01.11.2008 18:32 Themen: Bildung Weltweit
Bologna: Dalle Facoltà in Rivolta
Bologna: 30 000 gegen Gelmini Donnerstag den 30. Oktober kam es italienweit zu Großdemonstrationen im Rahmen eines
Generalstreikes zu dem so gut wie alle Gewerkschaften sowie diverse Studentenorganisationen aufgerufen

hatten.Während sich in in Mailand ca. 200 000, in Rom bis zu einer Millionen Menschen aus Protest gegen das

amMittwoch auch vom Parlament gebilligte Dekret 137 der Ministerin MariastellaGelmini auf den 

Straßen versammelten, waren auch in der norditalienischen Stadt Bologna mindestens 30 000 Menschen

auf den Beinen, wobei es zu Zusammenstößen mit der Polizei kam. 

lBild-La vostra Crisi non la paghiamo
 

neugestaltete Front der besetzten Phil. Fakultät

"Eure Krise bezahlen wir nicht"


Bologna- 30 000 demonstrieren

Die Mobilisationsbewegung gegen das am Mittwochendgültig gebilligte Dekret 137, das 

zahlreicheKürzungen an Universitäten und Schulen vorsieht,  hat ihren vorläufigen Höhepunkterreicht.

Nachdem bereits am 15. Oktober nach einer Reihe von Vollversammlungen in Bologna die 
Fakultätfür Literatur und Philosophie besetzt wurde, und in den darauffolgenden Tagen mehrere

Demos mit bis zu 5000 Teilnehmern in der Stadtdurchgeführt wurden, kamen am Tag des 

landesweiten Generalstreikes über 30.000 Menschen zu einer kraftvollen Demo (Video)zusammen,

an der sich Schüler,Lehrer, Eltern, Studentensowie Universitätspersonal beteiligten. 


Polizei drischt auf Demonstranten ein

Nach dem offiziellen Ende der Demonstration, die für Stunden weite Teile der Stadt lahmlegte,

wollten mehrere tausend Demonstranten ihren Protest zum Sitz der Confindustria, der größten

Arbeitgeberorganisation Italiens und starke Befürworterin der Reform, weitertragen. 

An einem von der Polizei abgesperrten Durchgang kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, die

auf die erste Reihe der Demonstration eindrosch, um die Demo aufzuhalten. Diese Eskalation wurde sofort
mit zahlreichen Flaschenwürfen beantwortet, wobei  leider ein Journalist verletzt wurde, der sich hinter den
Polizisten aufhielt. Nach lautstarken Protesten der Menge durfte die Demo dann doch passieren, musste
aber an der nächsten Absperrung  ausweichen und besetzte spontan die Ringstraße Bolognas für mehr als
eine Stunde. Eine anschließend anvisierte Bahnhofsbesetzung, die eine Woche zuvor noch problemlos
durchgeführt werden konnte, scheiterte aber schließlich an der massiven Präsenz der Polizei.
Die Demonstration endete nach fast 10 stündiger Tour in einer großen Versammlung mitten in einer
Straßenkreuzung,in der die Perpektiven für die folgenden Tage durchgesprochen wurden.


Fazit: Vielfältige Formen des Protestes

Dieletzten Wochen haben gezeigt: Der Protest, getragen von breitenMehrheit die bis in die Mitte der
Gesellschaftreicht, ist vielfältig und kreativ undzumindest hier in Bologna auch gleichzeitig
klarantifaschistisch ausgerichtet. Gleichzeitig wird versucht,basisdemokratisch und unter Einbeziehung aller
Protagonisteneine Alternative zur bestehenden Universität aufzubauen unddie aktuellen Geschehnisse in
Bezugauf die Ökonomisierung von Bildung zu kontextualisiern, sei esdurch zahlreiche selbstorganisierteWorkshops
odersei es durch zahlreicheVorlesungensolidarischer Professoren unter freiem Himmel. Jetzt giltes,
dieBewegung davor zu bewahren an Schwung zu verlieren undmöglichstbreit für die nächste Demo am
14.November in Rom unter demvielversprechenden Titel " ROVESCIAMO IL 68" -"GELMINI DAY"
 zu mobilisieren und den Erfolg von Donnerstag noch zuübertreffen.


see:

http://scipolmove.noblogs.org/

http://cua.noblogs.org/

http://www.zic.it/

   

ersteBahnhofsbesetzung                                                              Block der Studenten

Bologna protestiert ohneFaschisten

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Ergänzungen