Castor Demo in Uelzen (Nds)

Name 27.10.2008 17:23 Themen: Antifa Atom Ökologie
Am vergangenen Samstag, den 25.10.08, demonstrierten ca. 300 Menschen unter dem Motto "Renaissance der Atomkraft? Weiterbau in Gorleben? NO WAY" in Uelzen.
Die Demonstranten trafen sich um 11 Uhr auf dem Hammerstein - Parkplatz, wo die Veranstaltung mit einer Kundgebung begann. Es sprachen VertreterInnen der BI Umweltschutz Lüchow - Dannenberg, der Ökostromwechselinitiative "Hamburg steigt um" und der BI Leukämie Elbmarsch. Nach den Redebeiträgen setzte sich der Demonstrationszug mit Lautsprecherwagen, Musik, Transperenten, einer Riesenpuppe, Traktoren und 300 Menschen in Richtung Innenstadt in Bewegung. Man musste die Route kurz vor der Innenstadt auf den Schnellenmarkt verlegen, da gerade der Wochenmarkt in der Stadt stattfand. Vor der Polizeiwache (Lüneburger Straße) zündeten Demonstrationsteilnehmer einen Feuerwerkskörper, der aber kaum bemerkt wurde und so auch keine polizeilichen "Maßnahmen" zur Folge hatte. Also ging es fröhlich weiter Richtung Bahnhof. Von dort aus verlief die Demonstration wieder auf die Innenstadt zu. Als Demonstranten die Bahnhofsstraße entlangging, kam aus einer Seitenstraße (Schillerstraße) ein Pkw, in dem der Uelzener Neonazi Sven J. saß. Ein paar Teilnehmer der Demo erkannten ihn und so lösten sich einige Personen aus dem Demonstrationszug und bewegten sich in Richtung des Pkws. Anscheinend bemerkte der Fahrer Sven J. dies, denn er flüchtete nach wenigen Sekunden. Anzumerken ist auch, dass Sven J. bereits im Vorfeld der Demonstration mit einem seiner "Kameraden" in der Schuhstraße gesehen worden ist.
Nach diesem Zwischenfall zog die Demo weiter auf den Herzogen - Platz, auf dem es noch eine kleine Kundgebung gab, und danach wieder in Richtung Hammersteinplatz. Dort gingen die Demonstrationsteilnehmer noch einige muntere Runden um den Verkehrskreisel, bevor die Demonstration dann auf dem Hammerstein - Parkplatz aufgelöst wurde.
Fazit: Man hat es geschafft in Uelzen eine größere Demonstration durchzuführen, an der sich Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen beteiligt haben. Es kamen Vertreter der Bürgerinitiativen (BI), Mitglieder verschiedener Parteien, linke Jugendliche, aber auch Familien mit ihren Kindern oder Rentner.
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Ergänzungen

Kundgebung gegen den Castortransport

Rudi 27.10.2008 - 19:30
Kundgebung gegen den Castortransport
Freitag, 7. November 2008
18 Uhr - Bahnhofsvorplatz
Lüneburg


Castor stoppen!
Atomanlagen abschalten!
Atomstaat ausrangieren!


Vom 7. bis 10. November 2008 soll der nächste Castortransport nach Gorleben rollen. Jeder Atommülltransport stellt eine akute Bedrohung für das Leben der Menschen dar, die an der Transportstrecke leben. Atommülltransporte dienen nur dazu, den Weiterbetrieb der Atomanlagen zu sichern.

Jeder weitere Transport zementiert den Endlagerstandort Gorleben. Die aktuellen Geschehnisse im Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel beweisen aufs Neue, dass die Atomindustrie und der Staat offensichtlich nicht in der Lage und auch nicht Willens sind, ein Atommülllager sicher zu betreiben. Bis heute gibt es keine Lösung für den Atommüll, kein Entsorgungskonzept ist in Sicht und trotzdem wird weiterhin Atommüll produziert.

Konsens ist Nonsens!

Der vor einigen Jahren zwischen der ehemaligen rot-grünen Bundesregierung und der Atomwirtschaft ausgehandelte "Atom-Konsens" wurde als "Ausstieg" aus der Atomwirtschaft verkauft und mit Lügen, Verschleierungen und falschen Begriffen sollte gesellschaftliche Akzeptanz erschlichen werden. Doch mit diesem "Konsens" wurde der reibungslose Weiterbetrieb der bestehenden Atomanlagen festgeschrieben. Der "Konsens" war und ist eine Bestandsgarantie für die laufenden AKWs, die jetzt bis ans Ende ihrer technischen Lebensdauer betrieben werden können. Der "Konsens" war die Zusicherung, den Atommüllberg verdoppeln zu dürfen und den Sicherheitsstandard auf dem heute schon veralteten Stand der Technik einzufrieren.

Renaissance der Atomkraft?

Heute werden aus den Reihen von Industrieverbänden, CDU, CSU und FDP die Stimmen lauter, den "Konsens" zu entsorgen und neue Atomkraftwerke zu bauen. Die Energiekonzerne wollen weltweit neue Atomkraftwerke bauen. Die Internationale Energieagentur empfiehlt den Bau von 1500 neuen Atomkraftwerken. Das unverantwortliche Festhalten an der gefahrenvollen Atomenergie festigt die zentralisierte Stromerzeugung und damit die Macht der großen Konzerne.

Atom Macht Krieg

Es gehört zum Wesen der Atomkraft, dass die "friedliche Nutzung" untrennbar mit der Möglichkeit der Herstellung von Atomwaffen verbunden ist. Durch die Nutzung der Atomtechnologie sichert sich die BRD die Herstellungsmöglichkeit von waffenfähigem Uran und hält sich die Option auf die Verfügungsgewalt über Atomwaffen offen. Die weitere Nutzung der Atomtechnologie führt zu möglichen Kriegen - nicht nur im Iran.

Energie Macht Profit

Atomenergie hat über die Möglichkeit zur Atombombe erhebliche Bedeutung in der zwischenstaatlichen Konkurrenz um weltweite Rohstoffe und zur Durchsetzung einer Weltwirtschaftsordnung, die auf die Verwertung von Mensch und Natur zielt. Größere nationale Unabhängigkeit durch die Nutzung verschiedenster Energieträger, Export von Atomtechnologie, und schließlich die riesigen staatlichen Investitionen werden uns als "gute" Gründe genannt - wir kämpfen aber für eine solidarische Welt, die den (fossilen) Kapitalismus hinter sich lässt.

Wenn sich die Atomlobby aus Wirtschaft und Politik durchsetzt, dann wird es nie einen Umstieg auf konsequente Energieeinsparung und dezentrale, erneuerbare Energieversorgung geben, dann wird die Welt noch unsicherer und Kriege mit Atomwaffen werden noch wahrscheinlicher.

Make nuclear power history !

Das Wendland - aber auch Lüneburg - ist seit Jahren Brennpunkt der Auseinandersetzung zwischen AtomkraftgegnerInnen und dem Staat, der die Interessen der Atomindustrie durchsetzt. Mit Verbotsverfügungen, tausenden Polizeibeamten, Diffamierung und Überwachung des Widerstands und brutaler Polizeigewalt und Repressionen soll auch in diesem November das Leben entlang der Transportstrecke bestimmt und der Castor durchgeprügelt werden.

Die Erfahrungen mit dem Atomstaat bewegen viele Menschen deutlich und entschlossen, ihre Ablehnung zum Ausdruck zu bringen und sich gemeinsam auf Straße und Schiene mit vielfältigen und phantasievollen Aktionen gegen die Atomenergie zur Wehr zu setzen.

Sofortiger Ausstieg aus der Atomenergie!

In Gedenken an Sébastien Briat

Der junge französische Anti-Atom-Aktivist Sébastien Briat wurde am 7. November 2004 getötet, als er sich dem Castor in den Weg stellte. Der Castor-Transport vom französischen La Hague nach Gorleben überrollte ihn nahe der Stadt Avricourt. Der Zug fuhr zu schnell um rechtzeitig zu bremsen: Er sollte eine Verspätung aufholen.

Sebastian starb, als er sich gegen die Atompolitik zur Wehr setzte. Sébastian kämpfte für das Leben. Wir werden seinen Kampf fortführen und sein Andenken bewahren.

Es rufen auf:

* Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen
* JANUN e. V.- Büro Lüneburg
* junge antifaschistische Initiative Lüneburg (j.a.I.L.)
* Lüneburger Initiative gegen Atomanlagen (LIGA)
* Öko-Referat des AStA der Uni Lüneburg
* Projekt Gegendruck [Lüneburg]

Aktuelle Castor-Infos

contrAtom 27.10.2008 - 22:10
Der Castor geht euch nicht durch die Lappen… !
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X-POSTING mit aktuellen Castor-Infos
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WO ist der CASTOR?
Streckenfahrpläne, Fahrzeiten

SMS-Liste für aktuelle Infos während des Transports

Hintergrund & Argumente & Presse
Rückblick & Bilder
Norddeutsches Infotelefon: 0160-95 48 96 10

www.contrAtom.de

Uran-Aktionstag / Castor 2008

antifa.sozialbetrug 28.10.2008 - 10:57
Interview zum Protest gegen den CASTOR auf der gesamten Transportstrecke
 http://www.freie-radios.net/mp3/20081026-interviewzu-24667.mp3

Castor 08 Interview zur Straßenblockade
 http://www.freie-radios.net/mp3/20081026-castor08in-24665.mp3

Castor 08 Interview zur Schienenaktion in der Görde
 http://www.freie-radios.net/mp3/20081026-castor08in-24664.mp3

 http://antifasozialbetrug.siteboard.de/antifasozialbetrug-post-3743.html#3743

Schlafplatz in Gorleben

Extra 3 29.10.2008 - 18:41

Vattenfall reicht Klage ein

http://www1.ndr.de/ 30.10.2008 - 18:15
Vattenfall reicht Klage gegen Moorburg-Auflagen ein

Im Streit über die Auflagen für das Kohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg macht Bauherr Vattenfall nun Ernst: Am Donnerstag reichte der Energiekonzern beim Oberverwaltungsgericht wie angekündigt Klage gegen die wasserrechtliche Genehmigung ein. Nach Auffassung des Unternehmens ist die von der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt erteilte, eingeschränkte Genehmigung rechtlich nicht zulässig. Ein effektiver und sinnvoller Betrieb der Anlage werde wesentlich behindert. Vor einem Monat hatte Umweltsenatorin Anja Hajduk (GAL) den Bau des Kraftwerks unter strengen Auflagen genehmigt.

In einer ersten Reaktion auf die Klage zeigte sich Umweltstaatsrat Christian Maaß (GAL) gelassen: "Die Nebenbestimmungen für den Betrieb des Kohlekraftwerks Moorburg sind notwendig, dies haben wir fachlich detailliert begründet." Die Behörde sei Gesprächen mit dem Energieversorger gegenüber offen.
Widerspruch gegen Backsteinzwang

Zu diesen Gesprächen wird es zwangsläufig kommen, denn Vattenfall kündigte auch Widerspruch gegen den Bescheid nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz an. Die Umweltbehörde schreibt dem Kraftwerksbetreiber darin unter anderem genau vor, welche Technik beim Entladen von Kohleschiffen in Moorburg zum Einsatz kommen soll. Der Konzern hat hingegen laut Medienberichten schon andere Gerätschaften bestellt. Darüber hinaus verlangt die BSU etwa, dass Fassaden der Kraftwerksgebäude teilweise mit Backsteinen gestaltet werden. Dies lässt sich einer Vattenfall-Sprecherin zufolge "aus statischen und technischen Gründen so nicht realisieren".

Das Gesetz sieht nach dem Widerspruch eine dreimonatige Verhandlungsfrist vor. Sollten sich die Parteien innerhalb dieses Zeitraums nicht einigen können, droht eine weitere Klage. Vattenfall ist jedoch zuversichtlich, dass es nicht so weit kommt: "An zahlreichen Stellen bedarf es lediglich der Klarstellung unzutreffender oder ungenauer Formulierungen", heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung.
Vattenfall: "Gefahr für Versorgungssicherheit"

Unmittelbar nach Erhalt der Genehmigungsbescheide Ende September hatte Vattenfall die Dokumente seinen Anwälten zur Überprüfung übergeben. Die wasserrechtlichen Auflagen für den Betrieb des Steinkohlekraftwerks haben zur Folge, dass der Energiekonzern es an 250 Tagen im Jahr nur mit gedrosselter Leistung betreiben kann. Im Durchschnitt könnte das Kraftwerk so nur mit zwei Dritteln seiner Kapazität gefahren werden. Vattenfall sieht dadurch die Energiesicherheit für die Hansestadt gefährdet. "Vor allem die vorgesehene Versorgung mit CO2-sparender Fernwärme könnte nicht im geplanten Umfang verwirklicht werden", erklärte das Unternehmen. "Abwegig und empörend" nannte das der Hamburger Naturschutzbund (NABU).

Auch der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisierte die Klage. Dessen Geschäftsführer Manfred Braasch sagte: "Damit bestätigt Vattenfall selbst, dass ein wirtschaftlicher Betrieb des Kraftwerks mit dem Schutz der Elbe und einer modernen Klimapolitik nicht vereinbar ist." Nach Informationen von NDR 90,3 will der BUND in der kommenden Woche ebenfalls gegen die Baugenehmigung klagen.

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@Rudi — Gerlinde