16.9.: Globale Solidarität für Alexej Bytschi

In der Nacht auf den 12. Juni zog Alexej mit FreundInnen durch die Stadt. Eine Freundin und er waren ein Stück hinter der Gruppe, als sie mit zwei Nazis konfrontiert wurden, die unter "Sieg Heil"-Rufen den Hitlergruß machten. Alexej begriff, dass sie ihn angreifen wollten, denn einer von ihnen hatte eine abgebrochene Flasche dabei. Ein Kampf begann, und Alexej musste ein Messer gegen einen der Angreifer einsetzen. Er verletzte ihn, danach flüchteten die Nazis. Später stellte sich heraus, dass einer der Nazis ein Polizeibeamter war.

Wohl dadurch erklärt sich auch der Aufwand, der betrieben wurde, um die Tat aufzuklären. Willkürlich wurden nach Konzerten und auf der Straße Punks verhaftet und stundenlang ausgefragt. Für Russland eher ungewöhnlich: auch die Daten von Handys wurden ausgewertet, die den Cops in die Hände fielen, und Internetforen wurden infiltriert. Schließlich wurde ein Punk dazu erpresst, Alexej in eine Falle zu locken. Ein Zeuge, der anschließend verhört wurde, berichtete, die Bullen seien betrunken gewesen und hätten weitere faschistische Äußerungen gemacht.

Die Anklage lautet auf versuchte gefährliche Körperverletzung (Art. 111 (1) russ. StGB), worauf bis zu 12 Jahre Gefängnis stehen. Am 18. Juli entschied das Gericht, ihn bis zum Prozess in Haft zu halten. Zwei Monate sind bereits vergangen, aber Alexej ist immer noch im Knast. So etwas kann jeder und jedem von uns passieren. Wir alle sind auf die Unterstützung von FreundInnen, GenossInnen und Gleichgesinnten angewiesen!

Also zeigt Eure Solidarität! Organisiert Protestaktionen am 16. September, und fordert seine Freilassung! Freiheit für Alexej Bytschin!

Hintergrundinfos auf Russisch und teilweise auch auf Englisch findet Ihr z. B. auf www.avtonom.org/index.php oder indymedia Russland und St. Petersburg.