Demo in Stuttgart gegen den G8-Gipfel 2008

stuttgart-gegen-g8 06.07.2008 19:47 Themen: G8 Globalisierung
Am 5. Juli 2008 fand in Stuttgart eine Demo mit rund 200 Menschen gegen den diesjährigen G8-Gipfel in Japan statt. Bei sonnigem Wetter wurden Forderungen nach einer anderen, besseren Welt ohne die G8 kund getan.
Pressemitteilung, Stuttgart, 06. Juli 2008

G8-Demobericht

Anlässlich des bevorstehenden G8-Gipfels auf Hokkaido, Japan, gingen am Samstag, den 05.Juli 2008, in Stuttgart 200 Menschen friedlich auf die Straße, um auf die Illegitimität und Nutzlosigkeit dieses Treffens aufmerksam zu machen.

In seinem Redebeitrag wies Johannes Lauterbach von Attac-Stuttgart darauf hin, dass die Probleme der Welt in dem über 30jährigen Bestehen dieses exklusiven Zusammenschlusses nicht gelöst werden konnten, sondern sich - im Gegenteil - noch verschärft haben. So wurde der Hunger auf der Welt nicht, wie versprochen, beseitigt, sondern ist in dieser Zeit sogar angestiegen. Lobten die G8-Staats- und Regierungschefs in Heiligendamm in ihrer Abschlusserklärung noch, dass Hedgefonds und Kreditderivate „erheblich zur Effizienz der Finanzsystems beigetragen haben“, wurden sie nur wenige Monate später durch Immobilien- und Bankenkrise eines Besseren belehrt.

Die „bahnbrechenden Beschlüsse“, die die G8 nach eigener Auffassung zur Herausforderung des Klimawandels geschlossen haben, gipfelten in Heiligendamm darin, dass sieben der G8-Staaten die nach Expertensicht minimal notwendigen CO2-Reduktionen von 50% bis 2050 „ernsthaft prüfen“ wollten.
Mathias F. von der Gruppe Arbeitermacht nannte dies einen völlig verfehlten neoliberalen Politikansatz. Anstatt dafür zu sorgen, dass die weltweit größten Umweltverschmutzer für ihr Treiben zur Rechenschaft gezogen werden, entwickelt man nach kapitalistischer Logik handelbare Zertifikate, bei denen der Spekulationsgewinn umso größer ausfällt, je geschädigter die Umwelt ist.

Monti Schädel, Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft und Mitorganisator der Proteste in Rostock zum G8-Treffen 2007, geißelte die in den letzten Jahren stark angestiegenen Rüstungsausgaben der G8. „Krieg ist kein Mittel, um Probleme zu lösen“, so Schädel.

Unisono wurde gefordert, die Gruppe der Acht sofort aufzulösen. Hunger, Klimawandel und Rohstoffknappheit sind globale Herausforderungen, die nur unter Einbeziehung aller Betroffenen gelöst werden können.

Wie schon in der Vergangenheit bei G8-Demonstrationen zu beobachten war, setzten auch die Stuttgarter Polizeikräfte auf massive Repression. So kam es zu mehreren Verhaftungen aufgrund nichtiger Anlässe, wie dem Tragen eines Halstuches oder dem Mitführen eines zusätzlichen T-Shirts. Das Bündnis Stuttgart-gegen-G8, das die Proteste organisiert hat, verurteilt das rechtswidrige Vorgehen der Polizei als Einschüchterungsversuch, der Menschen davon abhalten soll, von ihrem Recht auf Versammlungsfreiheit Gebrauch zu machen.

Stuttgart-gegen-G8

http://www.stuttgart-gegen-g8.de

Bilder der Demonstration unter
http://www.flickr.com/photos/28303976@N02/
http://www.trueten.de/gallery2/v/PolitikundGesellschaft/G8Hokkaido/05072008Stuttgart/

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Ergänzungen