Bundespolizeifest in Göttingen begleitet
Die jungen Fußballer durften sich an einer Torwand messen, "wer hier den härtesten Schuss hat" und imemrhin einen Polizeiteddy mit blauer Uniform und Fußbälle gewinnen, interessierten sich ansonsten aber nicht für die Bundespolizei als solche.
Auch die Tanzgruppen führten ihre Choreographien auf, wurden von ihren Kumpels beklatscht und vom vorbeikommenden Publikum (außerhalb der Absperrung) angeguckt.
Doch nicht nur zum Feiern auf dem Polizeifest waren Beamte anwesend, sondern auch zur Beobachtung des Publikums. Teils mehr (in alter grüner Uniform, immerhin noch nicht in blau), teils weniger auffällig (ca. 5 Zivilpolizisten und der Erste Kriminalhauptkommissar des 4. (politischen) Kommissariats, Herr Dietrich), strichen sie um die Absperrung herum und oder standen einfach nutzlos in der Gegend herum.
Anlass dafür — und wohl auch für die Absperrung — war vermutlich ein Aufruf im Göttinger Szeneblatt "GöDru", zu erscheinen und sich "als Eltern und Kinder zu verkleiden". Denn auch wenn niemand etwas gegen Feiern, Fußball spielen oder in Hüpfburgen zu hüpfen haben kann, lag hier der Kontext doch ganz anders.
Es handelte sich nicht nur um ein einfaches Fest, sondern um eine Maßnahme, um die Akzeptanz für staatliche Gewalt, hier die Bundespolizei, in der Bevölkerung herzustellen und zu erhöhen. Die Bundespolizei ist nicht einfach nur dazu da, um auf Bahnhöfen, Flughäfen und an Grenzen für einen sicheren Verkehr zu sorgen, sondern um staatliche Repression jederzeit zu gewährleisten und durchzusetzen. Dabei geht es um die "Sicherung" der Grenzen (unter Inkaufnahme des Todes vom MigrantInnen) durch Kontrolle und Abschiebungen, um die Reinhaltung dieser Orte von unerwünschten Personen oder "nur" um die Überwachung der Reisenden. Nicht selten treten dabei auch rassistische Tendenzen in den Vordergrund, zum Beispiel bei Personen- und Ausweiskontrollen vonnicht in ihr Schema passenden Menschen. Wer mit solchen Organisationen feiern will, darf von den Hintergründen nicht schweigen.
Das taten die anwesenden AktivistInnen zwar zunächst, machten jedoch auf die fragwürdigen Hintergründe der Veranstaltung durch Kreidesprüche auf dem Boden aufmerksam. So gab es an genervte Eltern folgendes Angebot:
Sie wollen von Ihren Kindern getrennt werden?
Wir schieben ab.
Sprechen Sie uns an!
Auch auf zwei Transparenten wurde Vorbeikommenden mit weniger Zeit klargemacht, warum Feiern mit der Bundespolizei nun wirklich nicht sein muss. Übrigens war Axel Brinker, ehemals Spitzel im Göttinger AntiAtomPlenum und heute auch in der Gewerkschaft der Polizei, leider nicht anwesend.
Obwohl nur ca. 10 Menschen gegen das Fest protestiert hatten, war dies sicherlich ein Erfolg, da ein "normales" Feiern nicht möglich war und durch das Absperrband auch keine zufälligen Besucher hizugestoßen sind. Weil dieses Fest wohl regelmäßig jedes Jahr stattfindet, können sich nun alle Interessierten bereits auf das nächste mal vorbereiten um auch kreativ die eigenen Inhalte offensiv zu verbreiten.
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Ergänzungen
Auf Foto 1
Kein Feiern mit den Bullen!
Feuer und Flamme den Abschiebebehörden!
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
wisst ihr.. — egal
@egal — Ja