Impressionen aus Moskau

unterwegs 28.02.2008 20:35 Themen: Kultur Weltweit
Ein paar Anmerkungen über das Leben in Moskau im Allgemeinen und in der anarchistischen Szene dort im Besonderen. Plus linguistische, juristische und technische Details.
(Fortsetzung von http://de.indymedia.org/2008/02/209012.shtml)

Erst mal fetten Dank an die ganzen Leute, die in den letzten Wochen immer wieder Texte vom russischen fürs deutsche indy übersetzt haben – das erspart es mir jetzt, mich zur Teilnahme an konkreten Aktionen zu outen und so Ärger mit Bütteln der einen oder anderen Seite zu riskieren. Aus demselben Grund rück ich hier auch keine Kontaktdaten raus, auch wenn ich eben sehe, dass ich in den Kommentaren zu meinem letzten Artikel darum gebeten worden bin – sorry, aber ich denk, Ihr habt Verständnis dafür. Also lest die anderen Artikel, wenn Ihr wissen wollt, was in der Richtung zur Zeit abgeht (es ist einiges, und nicht schön – abgesehen davon, dass sich ein paar Leute gegen diese ganze Scheiße hier wehren!), ich beschränke mich hier darauf, einen etwas allgemeineren Hintergrundbericht über das Leben in Moskau zu schreiben. Vielleicht strickt ja jemand auch mal ein Russland-Feature draus.

Wohnen in Moskau

Moskau liegt – genau wie London – nicht in Europa. Also, geografisch natürlich schon, geografisch gehört ja sogar Tschetschenien dazu. Aber wenn hier jemand in den Westen will, dann sagt sie: "Ich fahr nach Europa", als ob wir hier außerhalb davon wären. Außerdem stelle ich fest, wie wichtig die EU mittlerweile ist. Denn neben dem ganzen Geflachse darüber, dass ich aus Deutschland komme, werde ich in Diskussionen sehr oft als EU-Bürger angesprochen. Sogar "Schengen" ist hier ein Begriff. Den "Sowjetski Sojus" gibt's ja nicht mehr, dafür komme ich aus dem "Ewropejski Sojus". Komisches Gefühl.
Ich selber bin mittlerweile in einer anarchistischen WG einquartiert worden – ja, sowas gibt's hier auch. Bereits an der Aufzugtüre ruft mich ein Plakat zum Wahlboykott auf, und im Treppenhaus hängen noch die Mobilisierungs-Aufkleber für die Demo anlässlich der Ermordung der Journalistin Anna Politkowskaja. Ist es ein gutes Zeichen, dass solche Sachen so lange dort hängen können? Habt Ihr schon den ganzen Block auf Eurer Seite? Mein Gastgeber ist pessimistisch – es sei eher ein Zeichen, dass sie nicht gelesen werden.
Die "Kwartira" ist wie die meisten Moskauer Wohnungen, die ich zu sehen bekomme, gesichert wie ein Tresor. In manchen Fällen kommt man ohne fremde Hilfe noch nicht mal an die Klingel, da man erst einmal an der äußeren Haustüre die richtige Tastenkombination drücken muss; allerdings ist die oft leicht herauszufinden, weil es eine rein mechanische Sperre ist und die nicht benötigten "Knopki" eingerostet sind. Das nächste Hindernis ist das "Domofon", die Sprechanlage. Wenn Du Glück hast, ist der Code für die Wohnung, zu der Du willst, irgendwie aus der Nummer dieser Wohnung ableitbar, aber oft haben beide nichts miteinander zu tun. Einfach ins Haus eindringen und droben klopfen ist meistens auch nicht möglich, denn vor der Wohnungstür gibt es oft noch weitere Zwischentüren zu überwinden und fast immer ein Gitter, das Dich auf Armlänge von der Tür entfernt hält, an der dann noch einmal mindestens zwei Schlösser zu öffnen sind.
Die WG hat, was so eine Anarch@-WG eben so braucht, einschließlich einer Ratte namens Ratte. Die Heizung hat zwei Reglerstellungen, "ein" und "aus", was für Moskauer Verhältnisse schon viel ist. Die Feinsteuerung (vor allem in der Übergangszeit, wenn die Außentemperatur – wie in diesem "Winter" meistens – über -10° liegt) erfolgt über die Fenster, wobei die Regelungsmöglichkeiten nicht übertrieben groß sind, da die Fenster auch nicht richtig dicht sind. An dem einen ist sogar der Schließriegel abgebrochen, was bei Sturm etwas unangenehm werden kann.
Die Küche funktioniert kollektiv, was einigermaßen klappt, auch wenn das, was auf den Tisch kommt, nicht unbedingt genügt, um sich zu überfressen – Moskau ist teuer, das gilt auch für die Lebensmittel. Ein Billigbrot aus dem Supermarkt kostet schon um die 14 Rubel, also ca. 40 Euro-Cent. Fleisch ist einigermaßen bezahlbar und gehört zu praktisch jeder Mahlzeit, vom Frühstück bis zur "Sapiwka", dem Häppchen, das zum Wodka gereicht wird. Käse und Milch dagegen kosten ungefähr dreimal soviel wie in Deutschland und gelten entsprechend als Luxusgüter.
Es gibt auch ein Bad und eine Waschmaschine. In der Waschmaschine befindet sich meistens die Hose des fetten jungen Skins, der in seiner karierten Unterhose in der Küche herumsitzt und den anderen auf den Wecker geht. Er kommt aus Wolgograd – "Stalingrad, weißt du, Gans." Gans sollte eigentlich Hans heißen und bezeichnet den deutschsprachigen Besucher wie "Iwan" den Russen an sich (aber das weiß hier niemand). Weil der Iwan, also der Russe an sich, aber kein H sprechen kann, heißt Du hier eben Gans. Aus demselben Grund lautet der Spruch, mit dem Du hier auf Schritt und Tritt konfrontiert wirst, "Gajl Gitler". Ein weiterer Standardspruch bei Begegnungen mit Deutschen lautet "Gitler kaputt", und es löst durchaus manchmal Erstaunen aus, dass Du über diese Nachricht froh bist.
Was mir das ganze wuselige WG-Leben, wo man noch nicht mal im Bad alleine sein kann, ganz erträglich macht, ist "guljat". "Guljat" ist ein akzeptiertes menschliches Grundbedürfnis, wie essen, trinken und schlafen – einfach mal (soweit in Moskau verfügbar) frische Luft schnappen gehen und eine Weile allein sein zu wollen. Da fragt auch niemand, warum, wohin und mit wem, und niemand quatscht Dich an, was Du jetzt stattdessen Wichtiges tun solltest, Du gehst jetzt einfach mal raus, weil Du grade Bock drauf hast, und bist für das soziale Leben im Moment nicht verfügbar. Ohne das würde es mir hier wahrscheinlich schon irgendwann zu viel werden.
Jetzt bin ich aber wieder zurück in der Küche. Wir spielen gar kein Schach, fällt mir gerade auf, sondern Domino. Dazu gibt's auch keinen Wodka, sondern Bier. Ob mir das zu Hause jemand glaubt? Entspricht ja nicht gerade dem Russland-Klischee. Irgendwann kocht noch jemand Nudeln, die hier "Makaron" genannt werden. Makaron krieg ich hier sehr oft. Zumindest beim Standard-WG-Fraß ist Moskau nicht anders als der Westen. (Übrigens, unter meinem letzten Artikel hat jemand gleich ein Spätzlerezept als Kommentar gepostet, wo ist das hingekommen? Hätt ich hier gerne mal ausprobiert!)
Nebenbei bringt mir Iwan russische Schimpfwörter bei. "Bljad" beispielsweise ist ein sehr wichtiges russisches Wort. Es hat ungefähr die gleiche Bedeutung wie "kurwa" auf Polnisch, d. h. wörtlich bezeichnet es eine käufliche Frau und wird überall da eingesetzt, wo in einem deutschen Text die Wörter "Scheiße" oder "äh" vorkämen, also so ziemlich in jedem Satz der gesprochenen Sprache. Bljad gibt es in zahlreichen Versionen – bljed, blend, blin usw. Die Varianten mit richtig breitem "e" klingen eher aggressiv und vulgär, während die mit "n" schon fast etwas Vornehmes haben. Neben dem Anlass scheint auch die Herkunft der Sprecherin eine Rolle zu spielen. Aber die Feinheiten hab ich noch nicht ganz raus.
Jedenfalls ist es wichtig. Neulich standen wir mal vor einer verschlossenen Haustür, meine Begleiterin klingelt und sagt artig, dass sie, G., N. und meine Wenigkeit da sind und reinwollen. "Kenn ich nicht", und aufgelegt. G. klingelt, und statt die Frage "Wer da?" zu beantworten, sagt er nur den Satz "Mach die Tür auf!", garniert mit sämtlichen Bezeichnungen für Geschlechtsteile, die ihm gerade einfallen. Klack, ist die Tür offen. So funktioniert das.

Billig überleben

Ich bin wieder mal in einer anderen Wohnung, und wir schmeißen eine Party für ein paar Gäste aus Sibirien. Sie werden wahrscheinlich die nächsten Monate hierbleiben, übrigens vollkommen illegal, weil sie sich in dieser Bude nicht registrieren lassen können, aber dazu schreib ich Euch später mal was. Jetzt geht's erst mal zum Einkaufen. Wenn wir eh zu wenig Kohle haben, wieso kauft Ihr dann Makaron für 24 Rubel unten im Hausladen, wenn Ihr die gleichen Nudeln im Perekrestok vorne an der Metro für 6 Rubel kriegen könnt? Hm! Gute Frage. Blin, wir sind halt Russen! In den Perekrestok gehen wir dann trotzdem noch. Wodka klauen.
Ladendiebstahl ist in Russland bis zu einem Warenwert von 1100 Rubeln eine Ordnungswidrigkeit, die durch Zahlung des Preises plus einer Gebühr geregelt werden kann. Deswegen sollte man beim Klauen tunlichst 1. mitrechnen und 2. genug Bargeld dabei haben. Haben wir nicht. Aber wir werden auch nie erwischt, obwohl manche von uns sich die Klamotten so voll packen, dass sie sich kaum noch bewegen können, und obwohl ich den Eindruck habe, dass die Sicherheitsmaßnahmen bei "unserem" Perekrestok in der Zeit meines Aufenthalts hier verschärft wurden. Zum Beispiel kann man jetzt nicht mehr geradeaus rausrennen, sondern muss zweimal ums Eck laufen, und am Eck steht jeweils die Ochrana, Security.
R. kennt auch die Ochrana im McDoof drei Straßen weiter, was von Vorteil ist, wenn man trotz schmalen Budgets Hunger bekommt. "Heute essen wir frigen", lädt er mich und eine Freundin ein. Frigen ist englisch, sollte also freegan heißen, und ist einfach Resteverwertung. Er stellt uns bei der Tablettrückgabe ab, wo wir uns schon mal ein paar übrige Pommes angeln, während er mit den Securities quatschen geht. Zehn Minuten später kommt er wieder, mit einem reich beladenen Tablett. Der Abend ist gerettet.
Auch für die Metro gibt R. grundsätzlich kein Geld aus. Wenn gerade niemand schaut (oder wenn viel los ist), gibt es Dutzende von Möglichkeiten, durch die Sperre zu kommen, ohne einen Alarm auszulösen. Und wenn man den Alarm auslöst, kann man trotzdem noch flitzen, weil's den AufpasserInnen oft zu nervig ist. Einmal habe ich auch gesehen, wie eine Schleusenwächterin jemanden mit einem Besen die Treppe hinuntergejagt hat und ihm unter wüsten Beschimpfungen ein paar auf den Hintern gegeben hat, dann aber wieder zurück auf ihren Posten ist, während der Strolch seelenruhig in die Metro gestiegen ist. Es sollten halt nur keine Bullen daneben stehen...
Ich habe mir eine Dauerkarte für ca. 800 Rubel (gut 20 Euro) geleistet, die geschickterweise genau wie mein Visum 30 Tage gilt. Ein tolles Ding. Dank Funkchip muss man sie an der Sperre gar nicht aus der Tasche holen, und schick sieht sie auch noch aus, mit dem Foto einer dieser stalinistischen Protz-Metrostationen hinten drauf. Die sehen von innen aus wie Kirchen, im Gegensatz zu den Kirchen hier, die kommen mir immer vor wie Museen.
Von unten ist Moskau gar nicht so groß. Der Metro-Plan kommt mir nicht unübersichtlicher vor als der von Berlin. 11 Linien, die meisten sind Durchmesserlinien, nur die Nr. 5 ist eine Ringlinie ums Zentrum. Wenn man Zeit hat, kann man da nach Lust und Laune im Kreis fahren – eine Umdrehung dauert 25 Minuten. Dass Moskau größer ist als Berlin, fällt einem erst auf, wenn man versucht, von einer Metrostation zur nächsten zu laufen, das dauert nämlich sogar im Zentrum mindestens eine halbe Stunde. Eine Gemeinsamkeit mit Berlin gibt's aber: die nervig endlosen Wege in den unterirdischen Umsteigebahnhöfen. Dafür sind die Taktzeiten hier mit anderthalb bis drei Minuten so dicht, dass man praktisch nie (außer zu Betriebsschluss) jemanden nach einer Metro rennen sieht. Wäre auch meistens angesichts der Menschenmassen gar nicht möglich.

Telefon-Terror

Weil Moskau im Gegensatz zu Berlin eine Weltstadt ist, funktioniert auch der Handyempfang im Tunnel einwandfrei. Ich mag kein Handy. Und wozu auch? Schließlich gibt es überall Taxafony, Kartentelefone. Und eins haben sie mit den komischen Dosen- und Flaschenpfandautomaten gemeinsam, die hier zur Verbesserung der Umwelt an jeder Ecke stehen: Keine Sau weiß, wie sie funktionieren. Laut Aufschrift gibt mir der Pfandautomat für jede Dose und jede Flasche mindestens 40 Kopeken. Also Büchse rein, Knopf drücken. Die Klappe geht zu, Licht an, Maschine rotiert. Objekt nicht akzeptiert. Klappe auf, Büchse wird rausgeschoben. Ich probiere es mit einer Flasche. Flasche rein, Knopf drücken. Die Klappe geht zu, Licht an, Maschine rotiert. Objekt nicht akzeptiert. Klappe auf, Flasche wird rausgeschoben und fällt auf den Boden – klirr, OK, dafür gibt's kein Pfand mehr.
Die 40 Kopeken Pfand brauch ich nicht unbedingt, telefonieren sollte ich dagegen schon mal können. Also erst mal eine Karte besorgen. Alle erzählen mir, die gäbe es an jedem Kiosk. Ich probiere es aus. An jedem Kiosk gibt's Handykarten für drei Dutzend Provider. Aber Karten fürs Taxafon? Die Verkäuferin muss passen. Ja, das hatten wir mal, aber die sind schon lange aus dem Sortiment geflogen. Kauft niemand. Erst nach langer Suche finde ich einen Automaten, wo es diese Karten noch gibt, zu 54, 90 und 150 Rubel. Kurze Zeit später entdecke ich auch einen Kiosk mit Taxafon-Karten – dort kosten sie allerdings etwas mehr.
Zum Üben nehme ich die kleinste Ausführung, auch wenn die Einheiten auf den größeren deutlich billiger sind. Ab ins nächste Taxafon damit und Nummer gewählt – ich komme nicht weit. Lediglich ins Moskauer Ortsnetz kann ich telefonieren. Aber meine Leute haben alle Handys, also 900er-Nummern. Und wenn ich mit einer 9 anfange, kann ich nicht mehr als vier Ziffern tippen. Es folgen sehr viele Gespräche mit hilfsbereiten PassantInnen, ehe ich mir mal das Täfelchen auf dem Taxafon genau anschaue. Unter 000 gibt's den Service. Ich klicke mich durch ein paar automatische Ansagen, bis ich endlich beim "Operator" lande, den ich nach Handys frage. Sternchen-8 vorwählen und dann direkt die 900er-Nummer. Aha. Und es funktioniert sogar. War doch ganz einfach!
Einheiten werden übrigens erst abgebucht, wenn man die Taste mit dem Telefonhörer drückt. Vorher kann man nur hören, aber nicht sprechen. Das erste "Hallo" ist also frei. Dafür läuft der Gebührenzähler aber auch dann gnadenlos an, wenn man die Taste aus Versehen schon drückt, bevor die angerufene Person abhebt. Es werden sofort Einheiten für ca. 30 Sekunden abgebucht, nach einer halben Minute gehen sie dann sekundenweise weg. Die 54-Rubel-Karte reicht so für ca. fünf kurze Gespräche aufs Handy. Und weil es sonst zu einfach wäre, gilt das hier Gesagte nur für Moskau, in anderen Städten gibt es andere Netze, andere Telefongesellschaften und andere Tricks, z. B. dass man nach der 8 noch warten muss, bis ein Amtszeichen kommt. Und die hiesigen Karten gelten dort natürlich auch nicht.

Ein kleiner Absturz

Gestern gab es auch in meiner Anarch@-WG mal Wodka, und zwar in solchen Mengen, dass ich sehr erstaunt war, als die anderen ankündigten, dass sie jetzt noch mit mir um die Häuser ziehen wollten. Genauer gesagt habe ich mich als Antwort auf die Aufforderung dazu direkt aufs Sofa gelegt und bin weggepennt. Am nächsten Morgen fehlt mein ganzes Geld. Also einfach alles, was ich an Scheinchen in der Tasche hatte, sogar die wertlosen ukrainischen Griwna von der Reise konnte da jemand brauchen.
Fettes WG-Plenum, alles sehr bestürzt, allen ist es megapeinlich. Klar, sowas sollte unter GenossInnen nicht vorkommen. Waren es die Wolgograder, oder wer von den Anwesenden nimmt teure Drogen? Andererseits, was sollen wir uns jetzt wegen so ein paar bedruckten Zettelchen zerstreiten, die nach der Revolution sowieso keine Rolle mehr spielen? Ich bekomme ein bisschen was geliehen. Doch schon kurz darauf kann ich es zurückgeben. Die Nachricht von dem Diebstahl hat in der anarchistischen Szene die Runde gemacht, und wenn ich alles angenommen hätte, was mir heute angeboten wurde, hätte ich jetzt mehr Geld in der Tasche als zuvor. Werd in Zukunft aber trotzdem besser darauf aufpassen...

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Ergänzungen

spätzlerezept

... 28.02.2008 - 22:01
hab zwar auf indy noch nie ein spätzle-rezept gepostet, aber da's gewünscht wurde (und der artikel echt super is!):
mensch nehme:

mehl
eier (grundsätzlich: je mehr, desto besser)
milch
etwas salz

zwiebeln
käse

für vier hungrige personen darf's ruhig ein kilo mehl sein. das mehl mit den eiern und der milch in einer schüssel verrühren. der teig sollte sehr zäh sein - sofern du einen elektrischen mixer besitzt, muss der teig die rührstäbe "hochwandern", wenn er richtig ist. den teig ohne ruhen lassen direkt zu spätzle verarbeiten, entweder mit spätzlehobel oder -presse. da es das in moskau vermutlich nicht gibt, den teig auf einem möglichst großen brett dünn ausbreiten (zum walzen mit dem nudelholz ist er zu klebrig!) und mit einem messer einzelne spätzle in kochendes salzwasser "schaben". die spätzle unter umrühren solange kochen lassen, bis sie oben schwimmen (dauert ca. 2 minuten). in der zwischenzeit zwiebeln anbraten, oder fertige röstzwiebeln hernehmen.
die spätzle abgießen, möglichst frisch in die pfanne mit den zwiebeln geben, kurz anbraten lassen, käse drüber, fertig. (gouda, emmentaler sind am geeignetsten)
[alternativ: in eine auflaufform füllen, mit käse und zwiebeln bestreuen und für ca. 15 minuten bei 200° in den backofen schieben.]
gesamtzeit, je nach übung, 20-30 min. spülen nicht mitgerechnet, das ist bei spätzle RICHTIG übel ;-)

guten appetit!

... und weiter gehts

unterwegs 01.03.2008 - 11:14
Fortsetzung hier: http://de.indymedia.org/2008/03/209281.shtml
Danke fuer die Spaetzle, es holt gerade jemand Milch, dann werden wir heute einen Versuch starten;-)
@libertaerer kommunalist - Vorwort lesen! Ansonsten, ueberleben heisst halt ueberleben und man versucht sich moeglichst wenig zu prostituieren. Und so geht das halt unter diesen Bedingungen. Uebrigens, das mit "unserer" Fabrik (siehe letzter Artikel) geht doch wohl in Deine Richtung, oder? Bietet uns auch ganz andere praktische Moeglichkeiten. Aber das kann ich hier natuerlich nicht ausbreiten.

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