Demo gegen Abschiebung in Hildesheim

aka hildesheim 09.02.2008 17:07 Themen: Antirassismus
Anlässlich der Abschiebung Gazale Salames vor drei Jahren fand heute eine Demonstration in Hildesheim statt.

Am 10. Februar 2005 wurde die schwangere Gazale Salame, die aus dem Libanon geflüchtet ist, auf Veranlassung der Hildesheimer Ausländerbehörde mit ihrer einjährigen Tochter in die Türkei (!) abgeschoben, während ihr Mann gerade ihre beiden anderen Kinder in die Schule brachte...
Die Familie wurde durch die Abschiebung abrupt auseinander gerissen, so dass zwei der Kinder ohne ihre Mutter aufwachsen müssen. Gazale wird mittlerweile aufgrund ihrer inhumanen Lebensumstände in der Türkei von Psycholog_innen als suizidgefährdet eingestuft. Die psychischen Folgen der Betroffenen spielen dabei offensichtlich keine Rolle. Für Gazale hat sich diese Situation in den vergangenen Tagen dramatisch zugespitzt: Sie wurde nach einem Zusammenbruch in das Krankenhaus von Izmir eingeliefert. Was diese Situation für die Kinder bedeutet, brauchen wir an dieser Stelle nicht weiter auszuführen.
Hier noch ein paar Hintergrundinfos

An der heutigen Demonstration nahmen ca. 300 Personen teil. Vorn ging ein antirassistischer Block, der durch Sprechchöre immer wieder lautstark auf das Anliegen aufmerksam machte. Dahinter spielte das Trillke-Orchester und sorgte für musikalische Begleitung und Abwechslung. Im hinteren Teil der Demonstration wurde aus dem Lautsprecherwagen die Bevölkerung informiert. Ausserdem wurden am Rande der Demonstration etliche Flyer mit Infos an Passant_innen verteilt (Die Demo lief einmal durch die FuZo).
Insgesamt eine angenehme, abwechslungsreiche und entschlossene Veranstaltung, die durch eine Abschlusskundgebung abgerundet wurde. Dort sprachen Vertreter von Kirchen, Parteien und aus der Umtauschinitiative/Projektwerkstatt. Bei der Auftaktkundgebung vor der Kreisbehörde, die für die Abschiebung verantwortlich ist, redeten bereits Vertreter_innen von DGB und Parteien.

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Ergänzungen

sponti im anschluss

hildesheimer 11.02.2008 - 14:11
nach der demo hat sich spontan eine gruppe von 20/30 leuten gedacht noch eine runder durch die stadt zu gehen und nochmal das thema anzusprechen! dies wurde dann auch eine stunde lang getan! während dieser stunde wurde sie von polizisten (die vorher die demo bewacht haben) verfolgt! nach einer stunde hatten diese keine lust mehr und gaben auf

alles in allem eine gelungene demo

hm...

egal 11.02.2008 - 22:34
...die leute wollten nach hause und waren genervt von der poizeieskorte und haben deshalb noch ein paar runden gedreht -nix sponti....

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 3 Kommentare

email kampagne

unterstützer 10.02.2008 - 00:19
ist die email kampagne vom niedersächsischen flüchtlingsrat an herrn wulff noch aktuell?
ansonsten viel kraft und mut aus leipzig!

Mitteilung

Tut nichts zur Sache 10.02.2008 - 19:41
Polizist beendet Massenschlägerei mit Warnschuss
Frankfurt (dpa) Mit einem Warnschuss hat ein Polizist eine Massenschlägerei zwischen Punkern und Türken in Frankfurt beendet. Am Samstagabend war eine Gruppe von 15 Punkern mit etwa zehn jungen Türken in Streit geraten, berichtete die Polizei. In der Innenstadt bewarfen sich die Kontrahenten mit Steinen und Bierflaschen und gingen mit Eisenstangen aufeinander los. Auch Polizisten wurden mit Gegenständen beworfen. Erst als einer der Beamten einen Warnschuss in die Luft abgab, beruhigte sich die Lage. Eine Gefahr für Unbeteiligte habe nicht bestanden. Die Polizei nahm mehrere Schläger fest. Das Motiv für den Streit war zunächst unklar.”


Lustig. Jetzt prügeln sich schon linke Antifa-Punks mit Türken.

Anhang

tut nicht zur Sache 16.02.2008 - 15:02
Der Polizist darf seine Meinung im Bezug auf G8 wohl nicht aussprechen, möchte sich aber anscheinend doch dazu äußern.