Der Sturmversand und das braune Oberland

Antifa Murnau 07.02.2008 13:51 Themen: Antifa
Der Sturmversand hat sich nun umgenannt, das ändert jedoch nichts am weiteren Handel mit rechtsradikalen "Fanartikeln". Vom Aufstieg eines Internetversandhandels innerhalb der rechten Szene und die Folgen für die Bevölkerung...
Der Sturmversand – „Sprachrohr der Bewegung“

In grammatisch falschem deutsch begrüßt der ehemalige Sturmversand, der sich jetzt großspurig in den „Versand der Bewegung“ umbenannt hat seine Besucher auf der „Weltnetzseite“. Gleichzeitig verkündet die Webseite, wird es im „Kampfjahr 2008“ viele Aktionen wie Flugblattverteilungen, Sonderverkäufe und natürlich Politische Arbeiten die für die Wahlen geplant seien geben. Es folgt eine kurze Erklärung über die langen Lieferungszeiten, bei dem jedem Deutschlehrer ebenso die Haare zu Berge stehen würden. Seit Matthias Polt der Betreiber des Ladens Kreisvorsitzender des neu gegründeten NPD Kreisverbandes Oberland wurde, die Wahl fand ebenso in den Räumen des ehemaligen Sturmversandes statt, wird nun immer mehr Werbung für NPD gemacht, so könne man sich immer mit ausreichend Infomaterial eindecken. Polt Veranstaltet des öfteren Liederabende und zieht somit Neonazis aus dem In und Ausland an.


Die Anti-Antifa im Oberland

Die Neonazi Szene im Oberland scheint aktiver zum werden, so hat es bereits Farb-Anschläge auf Mitglieder des Werdenfelser Bündnisses gegeben, in einem Fall sogar an dessen Schule. Auf der maßgeblich von Nürnberger Neonazis betriebenen Anti-Antifa Seite, der Server selbst steht in Lincoln USA, gab es eine Auflistung von Mitgliedern und deren angeblichen Privatinteressen aus dem Landkreis worauf das Bündnis Fotos und Privatadressen aus dem Internet löschen musste. Das Bündnis gegen rechts bleibt trotzdem auch im Jahr 2008 aktiv, so gab es bereits eine Infoveranstaltung zu diesem Thema Anti-Antifa im Oberland. Die rechte Szene kundschaftet offenbar die Aktivitäten ihrer Gegner aus, wie das Garmisch Patenkirchner Tagblatt berichtete. So habe ein junger Neonazi unter anderem Treffen des ,,Werdenfelser Bündnisses" in Murnau vrfolgt. Kürzlich sei der Neonazi dann in München bei einem Seminar der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung gegen Rechtsradikalismus aufgefallen. Der ,,Spitzel" war einem Vertreter des ,,Werdenfelser Bündnisses" schon vorher ins Auge gestochen und wurde prompt zur Rede gestellt. Der ,,Kamerad" hatte sich bereits Namen von Teilnehmern notiert und gab sich schließlich als Anhänger der rechten Szene zu erkennen, er wurde umgehend von der Veranstaltung ausgeschlossen.


Nazis in der Opferrolle

Auch einen geplanten Mordanschlag sollen der Webseite nach Mitglieder des Werdenfelser Bündnisses nach Erkenntnissen der selbsternannten „Antifajägerwebseite“ gebilligt haben. So seien die Schaufenster des Strumversandes mit Parolen wie "Kauft nicht bei Nazis“ oder ähnlichem beschmiert worden. Mehrfach sei die Scheibe einfach eingeworfen worden, wie im Mai 2006. Die Inhaber des Ladens seien des Öfteren gezielt von militanten Linksextremisten angegriffen und niedergeschlagen worden und das alles unter der Duldung der lokalen Polizeibehörden. Ermittlungen würden wenn überhaupt nur schleppend durchgeführt auch wenn sich dieser bereits in der Öffentlichkeit mehrmals geäußert hatte gegen Rechts- sowie auch Linksextremismus gleichmäßig vorzugehen, zudem laufen die entsprechenden Verfahren bereits. Auch in München auf einem Konzert auf dem Polt mit seinem Freund Norman Bordin auftauchte und provozierte, wurden nach einem angeblichen Überfall von Linksextremisten sofort über 20 Menschen in Gewahrsam genommen. Trotz der umgehenden Handlungen der Polizei, sehen sich die Neonazis als gebrandmarkt und versuchen sich in eine Opferrolle hinein zu setzen. Selbst schon des öfteren in der Kritik von Neonazis macht der Sturmversand unter neuem Namen weiter und hat schon wieder einen sogenannten Sonderverkauf am 1. März angekündigt. Geplant sei ebenso wieder der Auftritt eines Liedermachers.


Mehr zum Thema:


Sturmversand und JN Gründung in Murnau:
 http://de.indymedia.org/2006/06/148781.shtml

Sturmversand24 bekommt neuen Anstrich:
 http://de.indymedia.org/2007/01/165344.shtml

Punks, Polizei und Neonazis in München:
 http://germany.indymedia.org/2006/08/154120.shtml

Alle Jahre wieder: Julkugeln und "White X-Mas":
 http://www.redok.de/content/view/507/40/

Nazis halten nationalen Liederabend in Murnau:
 http://de.indymedia.org/2006/12/164449.shtml

Neues um den Sturmversand
 http://de.indymedia.org/2007/04/172472.shtml
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Ergänzungen

Verdacht auf Untreue

http://www.tagesschau.de/ 07.02.2008 - 14:34
Die Polizei hat die Bundeszentrale der rechtsextremen NPD in Berlin durchsucht. Hintergrund ist ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Untreue gegen den NPD-Bundesschatzmeister Erwin Kemna, wie die Polizei in Berlin mitteilte. Kemna wurde vorläufig festgenommen. Das bestätigte Parteisprecher Klaus Beier.
Falsche Spendenquittungen in Landesverbänden?

Ende 2006 hatte die Partei 870.000 Euro an die Bundestagsverwaltung zurückzahlen müssen. Grund waren fehlerhafte Rechenschaftsberichte. Derzeit prüft die Verwaltung neue Vorwürfe gegen die Partei, sagte ein Sprecher. Es gehe um falsche Spendenquittungen in einigen Landesverbänden.

In der Parteizentrale im Berliner Stadtteil Köpenick waren die Ermittler zur Stunde noch im Einsatz. Das sagte NPD-Sprecher Beier auf Anfrage von tagesschau.de. Die Polizei habe keine Computer beschlagnahmt, aber durchsuche vor allem zahlreiche Aktenordner, so Beier.

Die Ermittlungen gegen den NPD-Funktionär führt das Landeskriminalamt Düsseldorf. Die Staatsanwaltschaft Münster und das Düsseldorfer Landeskriminalamt haben für den frühen Nachmittag eine Pressekonferenz zu den Ermittlungen angekündigt.

Erklärung des Werdenfelser Bündnisses

Werdenfelser Bündnis 07.02.2008 - 17:51
Das Jahr 2007 hat in unserem Land noch mehr Aktivitäten der Rechtsradikalen hervorgebracht. Fast täglich können wir von Übergriffen und Taten lesen. Bei uns im Oberland, im Herzen von Murnau, hat es die Gründung der Kreis- NPD gegeben. Bisher hatten wir es mit der Nachwuchsorganisation zu tun. Wir sind überzeugt, die NPD hat sich das Ziel gesetzt, ein breiteres Netzwerk zu knüpfen, um in weiteren Parlamenten und dem Bundestag anzukommen und dazu ist ihr jedes Mittel recht.

Noch sind diese Bewegung vor Ort und ihre handelnden Personen kaum in Erscheinung getreten. Die Erfahrung lehrt uns aber, dass wir uns nicht in Sicherheit wiegen sollten. Das Jahr 2008 mit der Kommunal- und der Landtagswahl ist sicher auch ein Jahr der politischen Emotionen. Schlagworte und manche Verunglimpfung von Personen werden diese Wahlkämpfe begleiten. Wir sollten alle dabei bedenken, es geht um Wahlen, um unser Demokratieverständnis, und nicht um Kämpfe und das ist wichtig, nichts anderes.

Braunes Oberland & Polt

Antifa Oberland 08.02.2008 - 05:11
Das Thema ist sehr gelungen !

Polt ist eine führende Person im Oberland und somit auch der Ansprechpartner für den NPD-Kreisverband Oberland. Er zieht durch seine Veranstaltungen bzw. Liederabende Nazis aus versch. Bundesländern an und sogar aus dem Ausland.

Folgende Liedermacher sind in Murnau schon gewesen :

Liedermacher Flex aus Erding
Liedermacher Annett und Michael
Liedermacher Fenrir
Liedermacher Nico aus Karlsruhe
Liedermacher Duo Frei & Stolz aus Wilhelmshaven
Liedermacher Peter ( Solo Frei & Stolz )aus Wilhelmshaven
Liedermacher Thorstein aus Thüringen
Liedermacher Thomas Eichberg

Die Aktivitäten von Polt und seinen Kameraden werden immer stärker und man findet immer mehr Flugblätter der NPD in den Briefkästen und somit zieht er auch die Jugend in seinen Laden und gewinnt dadurch neue Mitglieder.

Polt hat auch Kontakte zu den bekanntesten Neonazis in Deutschland wie z.b Norman Bordin (München), Roland Wuttke (München), Axel Michaelis (NPD Bayern). Man darf aber natürlich auch nicht die Aktivitäten der Anti-Antifa im Oberland vergessen und da kommt natürlich auch der verdacht auf das Polt von dieser Organisation unterstützt wird.

Mit dem erneuten Sonderverkauf wird sogar die Politische Arbeit in Bayern unterstützt und man rechnet auch damit das sich viele Nazis in Murnau wieder treffen werden.

Man darf aber auch nicht vergessen das sich vor längerer Zeit schon die Division Oberland hier breit gemacht hat aber nach einer Konzertauflösung hat man nichts mir von dieser Kameradschaft gehört und es war auch im Oberland sehr ruhig bis Polt die führende Rolle übernommen hat.

Ich möchte auch noch darauf hinweisen das es um die neue Seite “Versand der Bewegung” nur um eine Startseite handelt denn es bleibt weiter der Name “Sturmversand24” wie man auch dort lesen kann.

Für den 1. März wäre es mal angebracht zu zeigen das die Nazis in Murnau unerwünscht sind ! Also auf nach Murnau

KEIN BOCK AUF NAZIS

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Kleine Verbesserung

Antifa Murnau 07.02.2008 - 14:03
Damit es keine Diskussionen gibt und das Oberland ja nicht komplett braun ist, würden wir die Überschrift gerne in " Der Sturmversand und der braune Teil vom Oberland" ändern. Hoffentlich ist das nicht eine all zu große Mühe für euch. Vielen Dank und weiter so !

Polizei nimmt NPD-Schatzmeister fest

http://www.welt.de 07.02.2008 - 14:16
Polizei nimmt NPD-Schatzmeister in Berlin fest

Die Polizei hat den Schatzmeister der rechtsextremen NPD festgenommen. Zuvor wurde die NPD-Zentrale in Berlin durchsucht. Der Verdacht: Die Partei soll sich über fingierte Spendenquittungen staatliche Zuschüsse erschlichen haben – Schatzmeister Erwin Kemna soll das gewusst und gefördert haben.

Die Staatsanwaltschaft Münster und das Landeskriminalamt Düsseldorf haben am Vormittag die Bundeszentrale der rechtsextremistischen NPD im Berliner Stadtteil Köpenick durchsuchen lassen. Dabei geht es laut Mitteilung der Behörden um "ein gegen den Bundesschatzmeister der NPD Erwin K. geführtes Ermittlungsverfahrens wegen Untreue". Gemeint ist Erwin Kemna: Der NPD-Schatzmeister wurde festgenommen. Ihm wird Untreue zum Nachteil seiner Partei vorgeworfen.

Dutzende Polizisten durchsuchten in Berlin von morgens an stundenlang die Zentrale der Bundespartei im Stadtteil Köpenick, um mögliche Beweise sicherzustellen. Über Details wollen Staatsanwaltschaft und nordrhein-westfälisches Landeskriminalamt am Nachmittag auf einer Pressekonferenz berichten.

Der 1950 geborene Bilanzbuchhalter Kemna kommt aus dem nordrhein-westfälischen Münsterland, genau: aus dem Städtchen Ladbergen im Kreis Steinfurt. Darum ist das Landeskriminalamt Düsseldorf zuständig. Hintergrund der Ermittlungen könnte der Verdacht sein, dass die NPD mit fingierten Quittungen und falschen Abrechnungen ihr Spendenaufkommen künstlich in die Höhe getrieben hat und deshalb zu Unrecht Gelder aus der staatlichen Parteienfinanzierung in ihre Kasse geflossen sind.

NPD-Pressesprecher Klaus Beier sagte gegen 13.00 Uhr, dass auch sein Büro gerade durchsucht werde. Von der Razzia sei man überrascht worden. Die genauen Vorwürfe kenne er nicht, daher könne er zu dem schwebenden Verfahren zunächst nicht Stellung nehmen. "Soviel kann ich aber sagen: Politisch kann uns keiner den Garaus machen, deshalb versucht man es jetzt offenbar über die juristische Schiene.“

Beier berichtete, dass die Finanzlage der Partei zurzeit „sehr eng“ sei, weil die NPD im vergangenen Jahr 870.000 Euro wegen falscher Rechenschaftsberichte an die Bundestagsverwaltung zurückzahlen musste. "Deshalb konnten wir zum Beispiel die Wahlkämpfe in Hessen und Niedersachsen nicht so führen, wie wir uns es gewünscht haben.“


Der Verdacht: Die NPD hat Spenden fingiert

In Medienberichten war der Verdacht geäußert worden, die rechtsextremistische NPD habe möglicherweise gegen das Parteiengesetz verstoßen. Das Magazin "Der Spiegel" hatte berichtet, mehrere Landesverbände hätten gezielt Spendeneinnahmen erfunden, um so an staatliche Parteien-Zuschüsse zu kommen.

Unter bestimmten Voraussetzungen erhalten Parteien für Spenden staatliche Zuschüsse. Darum sollen bei der NPD so genannte "Aufwandsspenden" fingiert worden sein, beispielsweise für Dienstfahrten im Parteiauftrag, die in Wahrheit nie stattgefunden hatten. Die NPD hat im abgelaufenen Jahr 2007 knapp 1,45 Millionen Euro aus dem System der staatlichen Parteinfinanzierung erhalten.


Eine Besuch bei Tante Emmi als Parteitätigkeit

Der ehemalige Thüringer NPD-Chef Frank Golkowski hatte ausgesagt, dass er falsche Spendenquittungen ausgestellt habe und dass dies auch in anderen Landesverbänden so gehandhabt worden sei. Die NPD-Führung habe diese Praxis gefördert, hatte Golkowski dem "Spiegel“ gesagt.

Der "Spiegel" zitierte unter anderem einen "Insider". Der sagte: "Uns wurde nahegelegt, jede Autofahrt als Parteifahrt abzurechnen und anschließend zu spenden – selbst wenn wir bloß Tante Emmi besuchen fahren. Weil wir doch bestimmt auf dem Weg dorthin ein NPD-Plakat geklebt hätten." Vor dem Hintergrund der schon im vergangenen Jahr erhobenen Vorwürfe hatte die Bundestagsverwaltung von NPD-Bundesschatzmeister Kemna verlangt, detailliert darzulegen, wie bei der NPD Spenden abgerechnet werden – und bis zum Jahr 1996 zurück.


Den Rechtsextremisten fehlt Geld

Kemna ist auch Verlagsgeschäftsführer der Parteizeitung "Deutsche Stimme". Er habe die NPD wirtschaftlich auf gesunde Füße gestellt, heißt es bei der Partei. Die Finanzlage der Partei ist nach Angaben einer Angaben einer Länderarbeitsgruppe vom Sommer 2007 jedoch schwierig. Grund seien teuere Wahlkämpfe und wachsende Kosten des Parteiapparats.
Ende 2006 hatte die Partei 870000 Euro an die Bundestagsverwaltung zurück zahlen müssen. Grund waren fehlerhafte Rechenschaftsberichte. Derzeit prüft die Verwaltung neue Vorwürfe gegen die Partei, sagte ein Sprecher. Es gehe um falsche Spendenquittungen in einigen Landesverbänden.

Nach Angaben einer Länderarbeitsgruppe unter Federführung der Berliner Innenverwaltung vom Sommer 2007 ist die Finanzlage der Partei jedoch schwierig. Grund sind neben der Rückforderung durch den Bundestag demnach auch teuere Wahlkämpfe und wachsende Kosten des Parteiapparats. Wichtigste Geldquelle war demnach die staatliche Parteienfinanzierung. Einnahmestärkster Landesverband ist Sachsen. Dort war die Partei 2004 mit zwölf Abgeordneten in den Landtag eingezogen, in Mecklenburg-Vorpommern sitzen sechs Vertreter im Landesparlament.

@da kaufe

Hanswurscht 07.02.2008 - 14:17
Na dann nix wie zu Altermedia, du bist hier leider falsch !

Razzia in NPD-Zentrale

http://www.spiegel.de/ 07.02.2008 - 14:30
Razzia in NPD-Zentrale - Schatzmeister festgenommen

Frisierte Parteispenden, merkwürdige Sonderkonten, mysteriöse Gelddepots in der Schublade - seit langem haben Politik und Ermittler die Buchhaltung der finanzschwachen NPD im Visier. Nun hat die Staatsanwaltschaft ihre Zentrale durchsucht und Schatzmeister Erwin Kemna festgenommen.

Selbstbewusstsein - das will die NPD an diesem Tag der Öffentlichkeit demonstrieren. Es ist etwa viertel nach zwölf, als NPD-Sprecher Klaus Beier im ersten Stock ein Fenster des schlichten, grünlich gestrichenen Altbaus öffnet. Er steckt die schwarz-weiß-rote Fahne der NPD in die dafür vorgesehene Halterung. Eine Trotzreaktion gegen den ungebetenen Besuch, der sich schon fast drei Stunden in dem Haus in der Seelenbinderstraße 42 im Berliner Bezirk Köpenick breit gemacht hat. "Besonders an so einem Tag wollen wir Flagge zeigen", sagt Beier wenig später.

Um 9 Uhr waren Ermittler der Staatsanwaltschaft Münster und des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamtes (LKA) aus Düsseldorf gekommen, um mit Hilfe der Berliner Polizei die Bundeszentrale der rechtsextremen Partei zu durchsuchen. Hintergrund: ein Ermittlungsverfahren gegen Schatzmeister Erwin Kemna, 57, wegen Verdachts der Untreue - zu Lasten der eigenen Partei.

Am späten Vormittag bestätigt der Münsteraner Oberstaatsanwalt Wolfgang Schweer: Kemna wurde vorläufig festgenommen - nach NPD-Angaben allerdings nicht in Berlin, sondern in Nordrhein-Westfalen. Kemna lebt in Ladbergen im Kreis Steinfurt nahe Münster. Details zu den Hintergründen der Festnahme und den Ermittlungen gibt es zunächst nicht, am frühen Nachmittag wollen Staatsanwaltschaft und LKA auf einer Pressekonferenz in Münster Genaueres bekanntgeben.

NPD in Finanznot

Sicher ist: Politik und Staatsanwälte finden die Finanzen der NPD schon länger verdächtig. Zuletzt war die Partei wegen einer Parteispendenaffäre in die Schlagzeilen geraten: Der Thüringer Landesverband soll frisierte Spendenquittungen ausgestellt haben, um an staatliche Zuschüsse zu kommen.

Der ehemalige Thüringer NPD-Chef Frank Golkowski hatte in diesem Zusammenhang im SPIEGEL schwere Vorwürfe gegen die Bundesspitze der Partei um den Vorsitzenden Udo Voigt erhoben: Diese habe von den illegalen Machenschaften gewusst und diese gedeckt. Golkowski sprach sogar von speziellen Seminaren, in denen Parteimitarbeiter in der besonderen Spendenpraxis geschult werden sollten. Ermittler sollen auf Sonderkonten außerhalb der offiziellen Buchführung gestoßen sein. Ein NPD-Insider wusste von ominösen Gelddepots in Schubladen "für außergewöhliche Ausgaben" zu berichten. Schatzmeister Kemna wies die Vorwürfe im SPIEGEL zurück.

Die Bundestagsverwaltung hatte von der Bundespartei als Konsequenz aus der Affäre 870.000 Euro staatlicher Zuschüsse aus der Parteienfinanzierung zurückgefordert. Wegen dieser Forderung, hoher Schulden und fehlender Geldquellen ist die NPD chronisch klamm und soll immer wieder kurz vor dem Finanzkollaps stehen. Seit einiger Zeit sucht auch die Innenministerkonferenz nach Wegen, der NPD die staatlichen Finanzzuschüsse zu entziehen. Im vergangenen Jahr hat die Partei knapp 1,45 Millionen Euro aus dem System der staatlichen Parteienfinanzierung erhalten.

20 Ermittler in den Räumen der Partei

Die NPD spricht nicht im Detail darüber, wie es um ihre Finanzen steht - und auch nicht über die Ermittlungen gegen den Schatzmeister. Nur so viel: die Finanzlage sei wegen der Bundestagsforderung zurzeit "sehr eng". Man habe deshalb auch die - erfolglosen - Wahlkämpfe in Hessen und Niedersachsen "nicht so führen, wie wir uns es gewünscht haben".

Er sehe einen klaren Zusammenhang zwischen den Plänen der Innenministerkonferenz und der heutigen Polizeiaktion, sagte Beier. "Man kann der NPD politisch nicht den Garaus machen, also versucht man es nun auf dem finanziellen Wege." Trotzig schob Beier hinterher: "Das wird nicht gelingen."

Die Polizei teilte am Mittag mit, die Durchsuchung der zum Teil mit Stacheldraht gesicherten Zentrale werde "noch einige Stunden" andauern. Beier, zugleich Landeschef in Brandenburg, sagte, derzeit seien rund 20 Ermittler in den Räumen der Partei im Einsatz. Noch seien keine Unterlagen oder Computer aus dem Gebäude gebracht worden.

Vor dem Gebäude standen Zivilfahrzeuge der Ermittler, in denen sich zusammengefaltete Umzugskartons stapelten. Als die Beamten am Morgen eintrafen, war nach Angaben Beiers nur der Leiter der NPD-Rechtsabteilung anwesend, Frank Schwerdt. Parteichef Voigt wolle gegen 15 Uhr in die Zentrale kommen.

Der nun festgenommene Kemna ist seit mehr als zwei Jahrzehnten in der Partei aktiv, zumeist als Schatzmeister, erst auf Kreis-, dann auf Landesebene in Nordrhein-Westfalen. Seit 1996 hat er diese Funktion in der Bundespartei. Kemna ist außerdem Geschäftsführer des Verlags "Deutsche Stimme", der die gleichnamige NPD-Postille herausgibt.

Deutschlehrer

egal 07.02.2008 - 15:44
"In grammatisch falschem deutsch begrüßt der ehemalige Sturmversand, der sich jetzt großspurig in den „Versand der Bewegung“ umbenannt hat seine Besucher auf der „Weltnetzseite“. Gleichzeitig verkündet die Webseite, wird es im „Kampfjahr 2008“ viele Aktionen wie Flugblattverteilungen, Sonderverkäufe und natürlich Politische Arbeiten die für die Wahlen geplant seien geben. Es folgt eine kurze Erklärung über die langen Lieferungszeiten, bei dem jedem Deutschlehrer ebenso die Haare zu Berge stehen würden."

Ich finde hier sechs grammatische Fehler und einen Ausdrucksfehler.
Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht ... :-)

@egal

Kawumm 07.02.2008 - 15:58
Dann zeig mal her deine Grammatikfehler, zumindest geben sich die Autoren nicht als "Retter Deutschlands" aus, somit haben sie nicht unbedingt Zugwang. Die Sätze auf der Faschoversandseite sind in der Mitte zumeist mit "diewo" gekennzeichnet. N´bisschen übel für die Macher einer "Weltnetzseite" ;-)

Der Satz...

Huber 07.02.2008 - 16:01
...der hier kritisiert wird ist größtenteils ein Internetseitenzitat, also fehlen lediglich die Anführungszeichen, desweiteren lenkt die Kritik die hier geäußert wird unweigerlich vom Inhalt ab.

Orginalzitat Nazi-Webseite

Helmi 07.02.2008 - 16:05
"Wir begrüssen euch recht herzlich auf unseren neuen Seite von Sturmversand. Bei uns hat sich vieles geändert, nicht nur unser Design sonder auch die Lieferzeit. Leider kam es immer wieder zu Problemen mit den Auslieferungen da wir Artikel angeboten haben was wir nicht gleich liefern können. Damit ist es aber jetzt vorbei denn wir haben in unserem Shop nur noch Artikel wo gleich lieferbar ist. Wir bedanken uns bei Kameraden die wo sehr viel Geduld mit uns hatten."

"Nach vielen Aktionen der Linksradikalen gegen unseren Laden meldet sich das Werdenfelser Bündnis gegen rechts im Jahr 2008 zurück. Am Dienstag den 22.01.2008 findet das nächste Treffen statt unter anderem mit dem Thema “Anti-Antifa Arbeit” da ein Linksextremist aus Murnau als Spritbirne bezeichnet wird. Der Grund dafür dürfte auch jeden bekannt sein wie es zu diesem Spitznamen gekommen ist..."

"Natürlich wird das Kampfjahr 2008 für uns auch ein erfolgreiches Jahr wieder werden da auch schon sehr viele Aktionen wie Flugblatt veteilungen, Sonderverkäufe und natürlich Politische Arbeiten für die Wahlen geplant sind. Weitere Infos werden natürlich auch noch folgen..."

Na da hat sich der Polt aber mächtig ins Zeug gelegt. Würde gerne mal wissen wie lange er für solche geistige Ergüsse den Duden gewälzt hat.

Muhahahahah

Freud 07.02.2008 - 16:47
Keinen Bock auf Black Block ! Na dann müsst ihr euch aber schleunigst was anderes einfallen lassen ihr Nasen. Selten soviel gecovere gesehen, wie in der letzten Zeit. Mit freundlichen Grüßen:

Die autonome Antifa

In den Newswire damit !

Mahatma 07.02.2008 - 22:02
Auf die Startseite, Seitenspalte aber bitteschön !

Rechtschreibung?

sdfjh 07.02.2008 - 23:06
Bevor mensch über andere herzieht, sollte mensch der Rechtschreibung doch selbst mächtig sein. Denn was Du uns hier schon im ersten Absatz bietest, fördert den Augenkrebs zu 70%...

@sdfjh

Samba Ölek 08.02.2008 - 00:04
Na dann kuck halt nicht hin du Vollidiot

@Kawumm

egal 08.02.2008 - 16:08
Bitteschön, ich habe mal korrigiert:

"In grammatisch falschem ***D***eutsch begrüßt der ehemalige Sturmversand, der sich jetzt großspurig in den „Versand der Bewegung“ umbenannt hat***,*** seine Besucher auf der „Weltnetzseite“. Gleichzeitig***,*** verkündet die Webseite, wird es im „Kampfjahr 2008“ viele Aktionen wie Flugblattverteilungen, Sonderverkäufe und natürlich ***p***olitische Arbeiten ***geben*** ***,*** die für die Wahlen geplant seien. Es folgt eine kurze Erklärung über die langen Lieferungszeiten, bei dem jedem Deutschlehrer ****** die Haare zu Berge stehen würden. Seit Matthias Polt ***,*** der Betreiber des Ladens ***,*** Kreisvorsitzender des neu gegründeten NPD Kreisverbandes Oberland wurde, die Wahl fand ebenso in den Räumen des ehemaligen Sturmversandes statt, wird ****** immer mehr Werbung für ***die*** NPD gemacht***: So*** könne man sich immer mit ausreichend Infomaterial eindecken. Polt ***v***eranstaltet des öfteren Liederabende und zieht somit Neonazis aus dem In***-*** und Ausland an."

Dort wo sechs Sternchen aufeinander folgen, habe ich ein Wort entfernt.

Aber ich habe mir nach dem Lesen des Artikels dann doch nochmal die Sturmversand-Seiten angeschaut. Das miese Deutsch, das dort geschrieben wird, ist natürlich wirklich der größte Müll und daneben nehmen sich die Fehler hier im Artikel wirklich nur bescheiden aus.

Mein Sprichwort mit dem Glashaus ist also sehr weit hergeholt. Entschuldigung!

oder doch satire?

fx 08.02.2008 - 22:52
jetzt mal ohne scheiss: ist diese versands-website ganz sicher keine satire? "artikel wo gleich lieferbar sind"??? das kann doch einfach nicht wahr sein, gibts solche leute wirklich?

@ Antifa Murnau / Oberland

Erlangen 12.02.2008 - 20:58
Servus,
kann sich mal jmd. von euch bei mir per mail (ist angezeigt) melden?
Gruß

@ Erlangen

Antifa Murnau 12.02.2008 - 22:07
Vielleicht ist es besser, wenn du dich beim Werdenfelser Bündnis meldest, da wir im Moment ziemlichen Personalmangel haben.

Viele Grüße

Antifa Murnau

Click auf:
 http://www.werdenfelser-buendnis.de/