Die mächtigsten Firmen der Welt

Wal Buchenberg 15.01.2008 16:14 Themen: Globalisierung Weltweit
Sie errichten Glaspaläste in den USA und Europa, sie foltern und töten in Brasilien, sie beuten Kinder aus in Indien, sie ruinieren Flusslandschaften in Afrika, sie schmieren oder erpressen Regierungsbeamte in aller Welt und scheffeln dabei Profite. Die Weltfirmen, Transnationale Konzerne, "Multis" oder "Global Players" gelten zu Recht als moderne Verkörperung des globalen Kapitalismus und es gibt kaum noch ein Fleckchen der Erde, wo sie nicht bei den "Eliten" auf ehrfürchtigen Respekt und bei den übrigen Menschen auf Argwohn und Kritik treffen.
Das Wirtschaftsmagazin Forbes erstellt regelmäßig eine detaillierte Liste der 2000 größten Unternehmen der Welt. Einige Informationen der Forbes-Liste sollen hier vorgestellt und kommentiert werden.

Die Forbes-Liste sortiert die 2000 größten Firmen der Welt nach Größe (Rang), nach Ländern und nach Branchen.
Die drei größten Firmen sind Großbanken, zwei davon aus den USA (Citigroup, Bank of Amerika), eine aus Großbritannien (HSBC Holdings) - (Datenstand 29. März 2007). Als größte Firma mit mehrheitlich deutschem Kapital befindet sich die Allianz-Versicherung auf Platz 15.

Viel kann man diesem Größenvergleich einzelner Firmen nicht entnehmen. Autofirmen konkurrieren nicht mit Banken. Ölkonzerne befassen sich nur am Rande mit Versicherungsunternehmen. Kapitalistische Konkurrenz konzentriert sich auf gesonderte Märkte und auf Branchen. Deshalb werden in der folgenden Grafik nicht Rang und Größe von Einzelfirmen, sondern Rang und Größe der Branchen auf Weltmarktniveau abgebildet.





Die Hochachse (y-Achse) gibt den (durchschnittlichen) Rang einer Branche an. Spitzenplätze sind oben, hintere Plätze weiter unten. Die höchsten Rang mit 657 nimmt die weltweite Rüstungsindustrie (1) ein. Dieser Rang ergibt sich als Durchschnitt aller Einzelplatzierungen von Rüstungsfirmen unter den 2000 größten Unternehmen der Welt.
Auf der Rechtsachse (x-Achse) ist die Größe einer Branche = Anzahl der Großfirmen innerhalb derselben Branche angegeben. Diese Branchenblöcke stehen jedoch nicht auf einer fortlaufenden, linearen Zahlenreihe, sondern sind in zwei Großgruppen sortiert: Auf der x-Achse mehr links stehen kleine Bran-chen mit wenigen Firmen. Auf der x-Achse mehr rechts stehen große Branchen mit vielen Firmen. Die größte Branche sind die Kundenbanken (15) ganz rechts mit 302 Firmen. Die kleinste Branche mit 20 Fir-men ist die Rüstungsindustrie (1) ganz links auf der Achse.

Beginnen wir mit der Rüstungsindustrie.

1. Rüstungsindustrie

Die Rüstungsindustrie steht weltweit unter be-sonderer Beobachtung vieler Friedensinitiativen und wird oft als "militärisch-industrieller Komplex" bezeichnet. Oft wird der Rüstungsindustrie unterstellt, dass sie Regierungen beeinflusst oder gar dominiert. Aus der Forbes-Liste geht hervor, dass die Rüstungsindustrie insgesamt den Spitzenplatz unter allen Branchen einnimmt. Die weltweiten Rüstungskonzerne sind also besonders große, aber relativ wenige Firmen. Die weltweite Rüstungsindustrie bildet mit 20 Firmen die kleinste von allen Weltbranchen.

Stellt man die schmale Säule Nr.1 (Rüstungsindustrie) allen anderen Säulen als maßstabsgerechten Größenvergleich gegenüber, kann man schwerlich irgend eine "Dominanz" der Rüstungsindustrie unterstellen.
Sicherlich spiegelt die Spitzenstellung der Rüstungsindustrie eine besonders hohe Profitrate mit stabilem Absatz wieder, die es den beteiligten Firmen erlaubt, mit Leichtigkeit zu expandieren. Die geringe Anzahl der Firmen innerhalb der Rüstungsindustrie weist wohl darauf hin, dass es sich um einen weitgehend geschlossenen Kreis von Firmen handelt, in den Newcomer nur schwer dazustoßen können. Aus der Firmengeschichte von Krupp ist bekannt, wie schwierig es für das Unternehmen im 19. Jahrhundert war, in den exklusiven Kreis der Staatslieferanten aufgenommen zu werden. Sobald diese Hürde geschafft war, begann Krupp schnell zu expandieren.

Wieweit nun die Rüstungsindustrie als Lobby eine Regierung dominiert, ist eine offene Frage. Da Regierungen Auftraggeber und Kunden der Rüstungsindustrie sind, gibt es da notwendig enge Kontakte. Schließlich wird ein Großteil der Rüstungsproduktion im konkreten Kundenauftrag und nicht für einen anonymen Markt hergestellt. Im großen und ganzen wird dann auch das produziert, was der (Regierungs-)Kunde will. Anders als es das gängige Vorurteil sieht, gehe ich bei der Rüstungsindustrie (und nur dort) davon aus, dass hier die Politik weitgehend die Rüstungsunternehmen kontrolliert, nicht aber die Rüstungsunternehmen die Politik. Allerdings lassen sich die Rüstungsfirmen die Bevormundung und Gängelung durch Politiker fürstlich bezahlen.

2. Das sogenannte Finanzkapital

Das "Finanzkapital" war eine Erfindung des marxistischen Sozialdemokraten und späteren Finanzministers der Weimarer Republik, Rudolf Hilferding, der die althergebrachte Kritik an wucherischen Geldverleihern in scheinwissenschaftliche marxistische Begriffe gegossen hat. (Rudolf Hilferding, Das Finanzkapital. Berlin 1909). Über Lenin, der sich mit seiner Imperialismustheorie auf Hilferding berief, gelangte das "Finanzkapital" auch in den "Marxismus-Leninismus".
Das Fatale an dieser Theorie ist, dass sie eine grundlegende Unterscheidung von "guten Kapitalisten" (Industriekapital, inländisches Kapital) und "bösen Kapitalisten" (Geldkapital, Heuschrecken, ausländisches Kapital, jüdisches Kapital) nahe legt, was jede Kritik am Kapitalismus abstumpft und rechten Rattenfängern in die Hände spielt.
Wo versteckt sich in der Gesamtdarstellung der 2000 mächtigsten Firmen das sogenannte Finanzkapital? Anhänger dieser Theorie würden möglicherweise folgende drei Branchen zusammenfassen: Die Versicherungsgesellschaften (Rang 5), die Kundenbanken (Rang 15) und die Finanzdienstleister (23).

Auffällig ist hier schon, dass die Finanzdienstleiter (Großbanken mit Firmenkunden und Investgesellschaften/Hedgefonds), auf die noch am ehesten die Vorstellung von mächtigen Geldsäcken passt, ziemlich am Ende der weltweiten Rangfolge stehen. Allerdings handelt es sich mit 175 Unternehmen in dieser Branche um die nach Firmenzahl zweitgrößte Branche. Ich schließe daraus, dass der Zugang zu dieser Branche relativ offen und leicht ist. Nur die Kundenbanken (Rang 15) stellen mit 302 Firmen eine noch größere Anzahl innerhalb einer Branche. Beide Sektoren ragen jedoch keineswegs aus den anderen Branchen heraus. Eine Sonderstellung haben hier höchstens die Versicherungen (Rang 5), die sowohl einen hohen wie breiten Block stellen. Anzahl und Größe der globalen Finanzunternehmen ist allerdings im letzten Jahr durch die Auswirkungen der Kreditkrise gesunken. Die Bedeutung der Finanzunternehmen wird im weiteren Fortgang dieser Krise noch weiter sinken.

Es ist hier nicht der Ort, näher auf die falschen Ansichten über das "Finanzkapital" einzugehen. Wer möchte, kann sich an anderer Stelle weiter informieren. Als Einstieg in das Thema empfehle ich die Darstellung des Wuchers von Karl Marx.

3. Das sogenannte Monopolkapital

Ein dritter Themenkomplex ist das sogenannte "Monopolkapital". Es gibt zwar verschiedene Varianten der Monopoltheorie, die aber alle denselben Pferdefuß haben wie die Lehre vom Finanzkapital: Es wird unterschieden zwischen "bösem Kapital" (Monopol) und "gutem Kapital" ("Mittelstand", Unternehmer als Manager des eigenen Betriebes).
Unterstellt wird in den Monopoltheorien, dass die kapitalistische Konkurrenz als "unsichtbare Hand" alles Gute im Kapitalismus bewirkt, während die Monopole die Konkurrenz außer Kraft setzen und dadurch extra große Profite scheffeln. Der Kapitalismus erscheint bei den Monopolkritikern als die beste aller Welten, die nur von den Monopolen mit ihren Extraprofiten bedroht wird. Nicht der kapitalistische Profit wird kritisiert, sondern nur das XL-Format der Profite. Kapitalistische Profite im Format "M" sind schützenswert. Kapitalisten mit Profit im Format "S" stehen bei den Monopolkritikern auf der Roten Liste der bedrohten Arten.

Auch zum Thema "Monopolkapital" gibt die Forbes-Liste einige Informationen. Die Mehrzahl der Weltbranchen "knubbelt" sich im Mittelfeld zwischen Rang 1000 und Rang 1150. Nebeneinandergestellt wirken die Branchen wie eine breite Mauer, aus der kaum hohe Türme ("Monopole") herausragen.
Soll heißen: Größe und Anzahl der Weltfirmen ist ziemlich gleichmäßig auf alle Branchen verteilt. Die Profitbedingungen sind also auch weitgehend gleichmäßig auf alle verteilt.
Wer wie ich davon ausgeht, dass sich (mit einzelnen Schwankungen und Ausreißern) allmählich überall eine Durchschnittsprofitrate durchsetzt, der findet sich in dieser Forbesliste der Weltfirmen bestätigt.
In der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen die Ölmultis ganz vorne. Laut Forbes-Liste finden sich die Öl- und Gasfirmen als Gruppe nur auf Platz 11 und spitzen kaum über ihre Nachbarbranchen hinaus.

Dass "Monopole" die kapitalistische Konkurrenz beseitigen könnten, ist ein Provinzglaube. Was vielleicht ein lokales Monopol darstellt (z. B. Tageszeitung oder Bäcker), steht längst in Konkurrenz zu regionalen, landesweiten und sogar weltweiten Konkurrenten. Nicht nur die einzelnen Firmen machen sich weltweit Konkurrenz, auch die verschiedenen Branchen stehen untereinander in Konkurrenz.
Sie stehen zum Beispiel in Konkurrenz um Investitionskapital: Firmen einer notleidenden Branche (wie der Autoindustrie) müssen für Anleihen höhere Zinsen zahlen als Firmen einer blühenden Branche (wie vielleicht die Unternehmensdienstleister). Branchen stehen untereinander in Konkurrenz um die fleißigsten, belastbarsten und intelligentesten Lohnarbeiter. Branchen stehen untereinander in Konkurrenz um Absatzmärkte. Das Geld der Endkunden kann nur einmal ausgegeben werden. Entweder kauft man sich ein neues Auto oder man macht eine schöne Urlaubsreise. Nur Wenige können sich beides zur gleichen Zeit leisten.

Auf einen "unbekannten Riesen" in dieser Forbes-Liste will ich doch noch hinweisen: Die Energieversorger auf Rang vier der Forbes-Liste liegen mit 120 Unternehmen im Spitzenfeld. Zahl, Größe und wirtschaftliche Bedeutung der Energieversorger ist weltweit im letzten Jahr gewachsen, während die Kommunikationsbranche gelitten hat.
Diese Energieversorger werden noch an Bedeutung zunehmen und sie kommen zu Recht immer öfter in die Schlagzeilen: teils wegen Preiserhöhungen, teils wegen Umweltschäden durch Kraftwerke, teils wegen der zunehmenden Versorgungsunsicherheit. Wie die Financial Times Deutschland meldete, hatten Ende letzten Jahres deutsche Energiekonzerne die Bundesregierung im vertraulichen Gespräch davor gewarnt, dass der Stromversorgung in Deutschland größere Ausfälle drohten.

4. Die Konkurrenz zwischen Ländern und Regionen

Auch globale Weltfirmen haben ein nationales Gepräge. Die verbreitete Identifizierung der Vereinigten Staaten mit dem globalen Kapitalismus ist keine böswillige Erfindung, sondern stützt sich auf Fakten und Zahlen. Von den 2000 mächtigsten Firmen der Welt sind ein Drittel (658) in amerikanischer Hand. Zum Vergleich: Das deutsche Kapital ist mit "nur" 57 Weltfirmen in der Forbesliste vertreten.

Für manche mag es überraschen, dass auch die Volksrepublik China 44 Firmen unter den 2000 größten der Welt aufzuweisen hat. Nach dem Marktwert ihrer Aktien gerechnet sind seit neuestem sogar vier chinesische Konzerne unter den zehn teuersten Unternehmen der Welt (neben vier amerikanischen und zwei europäischen Firmen). Nach den USA und Großbritannien steht China nun in dieser Länderwertung der Weltfirmen auf Platz drei. (Daten von Ernst & Young, 08.01. 2008)
Im Ranking von Ernst & Young zeigen sich deutliche regionale Verschiebungen im weltweiten Wirtschaftsgeflecht. Erstmals hat die Zahl der europäischen Unternehmen (46) die Anzahl der US-Unternehmen (32) in den Top-100 übertroffen, die bisher die Top-100 dominiert hatten. Japan ist in der weltweiten Konkurrenz zurückgefallen. Im Jahr 2006 stellte Japan noch 8 Firmen in den TOP-100. Ende 2007 waren es nur noch vier. Deutsches Kapital hat seinen Einfluss ausgebaut. Waren im Jahr 2006 noch vier Firmen in den Top-100 vertreten, sind es nun sieben. (Ernst & Young-Ranking). Zwei deutsche Firmen sind Branchenführer in der Forbes-Liste: Die Deutsche Post bei den weltweiten Transportfirmen und BASF in der Chemiebranche.

Nicht ins gewohnte Weltbild mancher Linker und schon gar nicht in die Leninsche Imperialismustheorie passt der jüngste Trend, dass immer mehr Kapital aus noch rückständigen Ländern in die kapitalistischen Metropolen oder in andere Länder der 3. Welt exportiert wird. Traditionelle Entwicklungsländer haben ihre Lektion gelernt und spielen nun das gleiche globale Spiel wie die alteingesessenen Konzerne.
Jaguar und Land Rover, die Reste der ehemals stolzen britischen Automobilindustrie, werden wohl bald von indischen Firmen aufgekauft. Der chinesische Computerkonzern Lenovo übernahm von IBM die PC-Sparte. Chinas führender Autoexporteur Chery plant den Bau von Fabriken in Osteuropa, in Nahen Osten und in Südamerika. Johnson Electric aus Hongkong beherrscht den Weltmarkt für Mikromotoren. Der mexikanische Zementriese Cemex expandiert nach Europa und übernahm den britischen Konzern RMC. Arcelor Mittal, eine ursprünglich indische Firma, taucht überall in der Welt auf und ist inzwischen das größte Unternehmen der weltweiten Stahlbranche.

Im letzten Jahr (2006) erreichten die Direktinvestitionen aus der Dritten Welt (einschließlich Firmenkäufe und Fusionen) 174 Milliarden US-Dollar, rund 14 Prozent des gesamten Kapitalexports der Welt. Vor knapp 20 Jahren lagen die Kapitalexporte aus der Dritten Welt noch bei gut 5 Prozent.





Insgesamt nimmt damit die weltweite Konkurrenz um profitable Kapital-Anlagesphären weiter zu. Manche Leute sehen diese Entwicklung ungern und malen eine neue "Gelbe Gefahr" an die Wand. Das ist nationalistische "Standortpolitik", die "heimisches" Kapital vor ausländischer Konkurrenz schützen will.

Kapitalisten haben bei ihren Geschäften immer die ganze Welt im Blick. Vor dreißig, vierzig Jahren noch blieb ihr profitables Tun im fernen Ausland meist verborgen. Immer häufiger stoßen sie aber auf eine globale kritische Öffentlichkeit. Die erste weltweite und erfolgreiche Kampagne gegen die "Global Players" war in den 80er Jahren die internationale Kampagne gegen die kapitalistischen Unterstützer des Apartheidregimes in Südafrika.

Erst im Oktober 2007 wurden laut Wikipedia Gerichtsverfahren in Südafrika gegen die Deutsche Bank, die Dresdner Bank, die Commerzbank, gegen DaimlerChrysler und Rheinmetall eingeleitet wegen Unterstützung des Apartheidregimes.
Zwischen lokalen Bewegungen in aller Welt entwickeln sich zunehmend auch internationale Verbindungen. Dank Internet und Indymedia wird auch die widerständige und kritische Berichterstattung von unten global.
Für weltweite Konzerne wird es immer schwieriger mit ihren althergebrachten zwei Standards zu leben: als scheinbar ehrbare Arbeitgeber in den Metropolen und als rücksichtslose Ausbeuter von Mensch und Natur in der Peripherie.

Wal Buchenberg für Indymedia, 15.01. 2007

Noch einmal alle Daten der Grafik in Form einer Tabelle:


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Ergänzungen

hmm

moeper 15.01.2008 - 17:16
zur rüstungsindustrie
ich vermag deiner einschätzung die politik kontrolliere diesen bereich nicht ganz folgen, die gründe hierfür legstdu ja selbst da, einige wenige konzerne, meistens irgendwie national gebunden, bilden als kleinste gruppe den spitzenb#platz nach branchen. hieraus kann man sicher zu recht ableiten, daß dieser exklusive club über enorme kapitalressorucen verfügt, mit denen zahlreiche einflußnahmen erkauft werden können (siehe simens spendenaffaire)

zum finanzkapital
in meiner lesart, war und ist der begriff finanzkapital ein mittlerweile durch ausdiffernezierung des bereiches, (veralteter aber dennoch) brauchbarer begriff für das bakkapital. veraltet aufgrund der differnezierung dieses sektors in versicherungen und diverse formen von kapitalgesellschaften. was daran antisemitisch konotiert sein soll hast du nicht annährend herausgearbeitet, sondern mit dem schönen neumarxchen begriff "falschen ansichten" nur gezeigt, daß du einem dogmatischen marxverständniss angehörst ... es grüßt der gegenstandpunkt ... was aber letztlich nicht falsch^^ sondern oftmals verkürzt ist (darum auch LLL-demo^^)

ferner ist mir aufgefallen,
daß dunirgends darlegst, wer wo die von die kritisierten unterscheidungen (gutes vs. böses kapital) aufstellt, die mir in dieser analyse irgendwie fehl am platze erscheinen, außer du wolltest rechte antikapitalismusfabulationen und sozialstaatliche globalisierungskritik anprangern, was aber aus deiner überschrift nicht hervorgeht

naja trotzdem ganz nett zu lesen :)

Schwarzbuch der Markenfirmen

der_Informant 15.01.2008 - 19:01
hallo und guten tag,

bei wikipedia.de findest Du mehr über schwarzbuch der markenfirmen. gibt es auch als direkter link im net. suchmaschine eingeben, schwarzbuch der markenfirmen. ob es auch eine info zu den verflechtungen von konzernen und firmen gibt, hab ich im moment keinen plan. helfen Dir suchmaschinen sicher auch weiter. muss nicht cia-google sein, kann auch z.bsp. metager2 oder andere metasuchmaschinen sein.

viel spass ....

Brancheneinstufung?

augefüllt 15.01.2008 - 19:27
nach welchen Kriterien wurden die Konzerne den Branchen zugeteilt? EADS gliedert sich z.B. in verschiedene Teile (Luftfahrt, Rüstung, Raumfahrt, ...)

ganz am Anfang hast du geschrieben, dass Autofirmen nicht mit Banken konkurrieren. Das stimmt so nicht ganz. Wenn es darum geht zusätzliches Kapital von Geldgebern zu bekommen, schauen diese u.a. nach der Eigenkapital-Rendite. In unserer globalisierten Welt kann ein Hans Meier zwischen so ziemlich allen Unternehmen wählen, und wird natürlich dort investieren, wo ihm am meisten Geld versprochen wird (außer er zieht andere z.B. ethische Kriterien hinzu). Insofern gibt es schon einen gewissen branchenübergreifenden Konkurrenzdruck.

"Schwarzbuch Markenfirmen"

xx 15.01.2008 - 19:34
Das Schwarzbuch Markenfirmen gibt eigentlich keine Auskunft darüber, welcher Konzern zu wem gehört.

Finanzkapital

kortschagin 16.01.2008 - 01:03
Wenn hier schon Rudolf Hilferding und Lenin genannt werden, die einerseits den wissenschaftlichen Begriff Finanzkapital prägten und andererseits diesen auch in der täglichen Agitation und Propaganda verwendeten, sollte doch wenigstens die Kenntnis ihrer Werke vorhanden sein. Denn eine Unterscheidung zwischem gutem, inländischem Kapital und schlechtem, ausländischem Kapital oder schaffendem und raffendem Kapital wurde gerade nicht getroffen. Im Großen und Ganzen handelt es sich beim Finanzkapital um eine Verflechtung oder auch weitgehende Verschmelzung von Industrie- und Bankkapital. Das es eine solche Verschmelzung gab und bis heute fortbesteht, ist hinlänglich wirtschaftswissenschaftlich nachgewiesen.
Aber wenn man Lenin etwas unterstellen will, sollte man einfach mal bei ihm nachlesen und man wird sehen, daß es nicht stimmt, was der Autor des Artikels behauptet hat. Im seinem Werk "Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus" ( http://www.dkp-cottbus.de/index.php?option=com_docman&task=doc_download&gid=7&Itemid=28)geht Lenin sehr ausführlich auf die Entstehung des Finanzkapitals ein. Und beim Lesen wird man finden, daß er keine Unterscheidung in gutes oder schlechtes Kapital, in schaffendes und raffendes Kapital vorgenommen hat.
Aber man kann auch bei Nicolai Bucharin nachlesen. In seinem Werk "Imperialismus und Weltwirtschaft" ( http://www.vereinte-linke.org/index.php?option=com_docman&task=doc_download&gid=13&Itemid=35) geht er auch auf die Entstehung des Finanzkapitals, also die Verschmelzung von Industrie- und Bankkapital ein.
Wenn das Werk "Das Finanzkapital" von Rudolf Hilferding schon online wäre, könnte man auch da nachlesen. Aber dieses Buch sollte es in jeder halbwegs vernünftigen Bibliothek geben, was ein Nachlesen auch ermöglicht. Und dann wird man auch feststellen, daß der Autor auch im Zusammenhang mit Hilferding irrt. Dieser hat die ihm unterstellte Unterscheidung auch nicht getroffen.

Die Brancheneinstufung stammt von Forbes

Wal Buchenberg 16.01.2008 - 11:41
An der Einteilung von Forbes habe ich nichts geändert.

Da ich die Daten nicht als Datei, sondern nur als Ausdruck zur Verfügung hatte, musste ich alle Berechnungen von Hand erledigen. Da kam eine andere Brancheneinteilung nicht in Frage.

Ohne die Daten jedes einzelnen Konzern zur Verfügung zu haben, halte ich eine selbst gebastelte Brancheneinteilung für abenteuerlich.


Sicherlich kann mensch auch andere Einteilungen machen:
Zum Beispiel Produktionsmittelindustrie versus Konsumtionsmittelindustrie (das ist die Haupteinteilung von Marx).
Oder die heutige Dreiteilung: Primärgüter, Verarbeitung, Dienstleistung.

Wer sich die Arbeit damit machen will: Bitteschön! Es würde weitere Erkenntnisse bringen.

Gruß Wal

Konzerne unterstützen Paramilitärs / Kolumbie

Klaus 16.01.2008 - 12:55
...wer spanisch kann sollte sich das anschauen und bei Interesse weiter recherchieren.

Chiquita räumt millionenschwere finanzielle und logistische Unterstützung paramilitärischer Gruppen in Kolumbien ein. Ermittlungen durch US-Kongressmitglied Delahunt (Democratic Party) ergeben, dass auch weitere Konzerne die Paramilitärs unterstützt haben.

 http://www.telesurtv.net/secciones/noticias/nota/23157/democrata-delahunt-caso-chiquita-brands-en-colombia-es-punta-del-iceberg/

 http://www.telesurtv.net/secciones/noticias/nota/23226/paramilitares-colombianos-senalaron-vinculos-con-empresas-estadounidenses/



kein schritt

hirnschrittmacher 17.01.2008 - 19:11
nein das ist hilfe für burger king in der konkurrenz um marktanteile in diesem marktsegment und sonst überhaupt kein schritt nirgendwo hin, schon gar nicht weg vom kapitalismus. wenn dich die löhne & die scheissarbeit bei burgerbuden stören, geh zur gewerkschaft. wenn dich die abholzung von regenwäldern und die transportwege für die rindfleischproduktion stören, dann geh zu den umweltschützern. wenn dich die ungesunden burger stören, dann geh zu den gesundsheitstypen und wenn du meinst das bringt alles nix für ein besseres leben der menschen, weil es darum bei dieser veranstaltung gar nicht geht, dann....

Empirismus - Diagrammfetischismus

Peter H. 18.01.2008 - 13:53
Die Tabelle, die uns Walter/Waltraud Buchenberg präsentiert besticht zunächst durch ihre genaue Zuordnung "Wer steht - Wo", doch bei nährerer Betrachtung birgt sie denn doch einige Schwachstellen, inklusive div. Pferdefüsse der Hermeneutik W.B.s.
Mit dem Ranking ist noch nichts über das Handeln der Firmen ausgesagt, auch lässt es keine Einschätzung der jeweiligen Aktienverschachtelung einzlner Firmen sowie Branchen zu. Bei Forbes stehen die Firmen völlig losgelöst voneinander quasi regungslos da.
Unterstellt wird hingegen, dass teils Konkurrenz, teils bedingt durch Branchenandersartigkeit überhaupt kein Interagieren erfolge. Wohl ist es so, dass auch Konkurrenz vorherrscht, doch es gibt auch ein Miteinander. All dies kann ein bloßes Diagramm nicht hergeben, was allerdings bei Forbes sehr wahrscheinlich auch garnicht intendiert war. Anders hingegen Wal.., der/die die Liste nutzt, um mit all der herkömmlichen Linken gleich mit abzurechnen, quasi ein Aufwasch. So mag er/sie denn den Begriff militärisch-industrieller Komplex nicht gelten lassen, da ihm eine wechselseitige Abhängigkeit von Rüstungsindustrie und Staat fragwürdig erscheint. Es sei nämlich nicht so, dass die Rüstungsindustrie den Staat kontrolliere, wohl aber umgekehrt. Doch wer sagt denn, dass die Rüstungsindustrie den Staat kontrolliere und wer kann ernsthaft hingegen behaupten, dass sie keinen Einfluss auf den Staat ausübe?
Hier wurde schon von anderen Usern erwähnt, dass allein die Tatsache, dass viele Arbeitsplätze an der Rüstungsindustrie hängen, einen Einfluss schon deshalb bestehen muss.
Zu diesen dortigen Arbeitsplätzen sind selbstverständlich noch die der Zulieferindustrie hinzuzufügen, also ungefähr mal 4! Doch damit allein erschöpft sich der Einfluss der Rüstungsindustrie noch lange nicht. Der Staat braucht die Rüstungsindustrie, um Kriege führen zu können, natürlich auch umgekehrt. Vorteil des Staates am Krieg: er gewinnt an Macht, indem er durch Kriege und Eroberungen andere Staaten beherrscht, zumindest beeinflusst.
Andere Kapitalgruppen, so z.B. die Ölindustrie sind natürlich gleichfalls an der Ausbreitung ihres Kapitals weltweit interessiert, was oftmals Kriege notwendig macht, so dass dann stets die Rüstungsindustrie im Vordergrund steht.
Kommen wir jetzt zum Thema Finanzkapital: B. hebt hervor, dass die Banken nicht über die anderen Firmen hinausspitzen. Es stimmt schon, die Verschmelzung von Bank,-u. Industriekapital ist rückläufig, auch deshalb ist die Finanzkraft nicht so überragend wie manche Linke annehmen. Auch wenn nun die Aktienverschachtelung zwischen Banken und Industrie rückläufig ist, so darf dennoch nicht übersehen werden, dass es wenigstens partiell eine Aktienverschachtelung zwischen beiden Bereichen existieren, wenn auch nicht so, wie von Lenin beschrieben.
Um nun die Stellung und Funktion der Banken transparenter werden zu lassen, ist es notwendig mehr über die Kreditvergabe der Banken an die Industrie zu erfahren, erst dann wird Vieles ersichtlicher. Doch dazu liess B. nichts verlautbaren.
Ich gehe mal davon aus, dass die Stellung der Banken keineswegs statisch zu betrachten ist, sondern in Abhängigkeit zur Konjunktur steht. Werden mehr Kredite benötigt, anziehende Konjunktur, wächst die Macht der Banken und vice versa.
Das Monopolkapital: von Wal Buchenberg hervorgehoben, dass es kein gutes und ein schlechtes Kapital gäbe, wie orthodoxe Linke angelehnt an Lenin meinen. Doch halt, dies wurde nirgendwo bei Lenin so verlautbart. Lediglich die Faschisten haben die Einteilung in raffendes (Handel, Banken, Wucher/Judentum) und schaffendes Kapital (Industrie/arische)vorgenommen.
Eine Kritik an den Monopolen beinhaltet noch lange keinen Freibrief an das sonstige Kapital, sondern unterstreicht lediglich deren grosse Einflussnahme.
Wer will nun ernsthaft behaupten es gäbe sie nicht?! Was ist mit Preisabsprachen, Preisdiktate, Monopolprofite? All dies gibt es. In den USA nennt man so was fallwind-profits.
Auch gibt es so was wie Aufteilung eines Landes in Einflusszonen, wo bestimmte Monopole vorherrschen. Oder ist das etwa nicht bekannt?
Dass die Monopole als größte örtliche Steuerzahler in Erscheinung treten, will ich erst garnicht erwähnen. Nur am Rande sei noch darauf hingewiesen, dass Monopole, auf Grund ihrer Grösse, einen "Anspruch" auf eine spezielle Infrastruktur haben, (Schienenetz, Strassen, öffentl. Verkehrsmittel etc.) welche ihnen Staat und Kommunen bereitzustellen hat.
Die numerische Grösse der Arbeitsplätze wurde bereits bei der Rüstungsindustrie abgehandelt, sie gilt natürlich auch hier.
Natürlich trifft es zu, dass die Monopole die Konkurrenz nicht aufheben, sie selbst stehen in Konkurrenz untereinander, doch man kann sagen, dass die Konzerne die Konkurrenz einschränken, in einigen Bereichen, wie z.B. Preisabsprachen gar aufheben.
Nun zu der Konkurrenz der Länder untereinander. Lenin hob hervor, dass der Kapitalexport einseitig in die sogenannte 3. Welt erfolge. Nun hebt B. hervor, dass z.B. Indien auch einen stets stärker werdenden Kapitalexport in andere Länder vornehme. Die Leninsche Auffassung sei daher hinfällig. Nun ist allerdings Indien ein denkbar schlechtes Beispiel, da dieses Land auf der Schwelle zur Grossmacht steht. Lenin hingegen bezog sich auf Staaten, die eher die Bezeichnung Bananenrepublik verdienen.
Ich behaupte nun "dreist", dass auch heutzutage der Kapitalexport einseitig von den imperialistischen Hochburgen in diese Trikontstaaten erfolgt.
Zum Schluss noch etwas zu den Prozessen gegen die D. Bank, Commerzb., Daimler etc. Firmen, die in Südafrika angeklagt werden.
Nun hätte ich allerdings erwartet, dass Buchenberg etwas über die Gerichtsurteile verlautbaren liesse, sofern diese mittlerweile gefällt wurden. Sollte dies noch nicht der Fall sein, dann bitte ein Hinweis, dass sie noch anhängig sind. Möglicherweise haben sie nämlich nur Alibicharakter, Stichwort Ackermann!

Einfluß der Konzerne auf die Politik

Enthüllung 24.01.2008 - 02:26
Ich finde die Frage, ob nun die Rüstungsindustrie nun Einfluß auf die Politik nimmt, eher umständlich.

Der Kredit kommt schließlich IMMER von den Banken, und zwar zB für:
Planung und Produktion eines Panzers
Einkauf des Panzers durch den Staat
Kosten eines Feldzuges
Wiederaufbau des zerstörten Landes
Reparationszahlungen
Neukauf der verbrauchten Waffen

Das legt wohl unzweifelhaft den Verdacht nahe, dass sich vor allen Anderen DIE BANKEN den Einfluß auf die Politik sichern werden, um DIESE GOLDENE KUH regelmäßig zu weiden, zu melken und hin und wieder auch mal zu schlachten. Und das werden sie nicht nur in öffentlicher Form à la "Kundenberatung" tun, sondern mit allen verfügbaren Methoden.

Bitte mal DAS hier studieren:
 http://www.augustreview.com/index.php?option=com_content&task=view&id=7&Itemid=4
und weiterdenken...

Perspektiven der Ölmultis

Wal 01.02.2008 - 07:29
Angesichts steigender Kosten droht den Ölkonzernen ein anhaltender Druck auf die Gewinnmargen. Bereits in den vergangenen zwei Jahren sind nach Angaben des Analysehauses Cambridge Energy Research Associates (CERA) die Ausgaben für die Erschließung und Förderung neuer Vorkommen um durchschnittlich 53 Prozent gestiegen.

Die privaten Ölkonzerne drohen zudem den Wettlauf um die verbliebenen Reserven zu verlieren. Staatskonzerne wie Saudi Aramco oder Gazprom beherrschen schon jetzt 90 Prozent der globalen Öl- und Gasvorkommen. Sie werden Ölmultis wie Shell, BP oder Exxon auch in den nächsten Jahren kaum noch Zugang zu neuen Feldern ermöglichen, da sie immer besser ohne westliches Know-how und Vertriebskapazitäten auskommen. Es dürfte deshalb den westlichen Ölkonzernen schwerfallen, die eigene Produktion durch neue Reserven zu ersetzen. Bei konstanter Förderung würde das langfristig bedeuten, dass den privaten Konzernen das Öl ausgeht.

Zusätzlich verschärft wird der Wettbewerb um Ölfelder durch die hohe Nachfrage aus Schwellenländern wie China und Indien, die möglichst viele eigene Vorkommen erschließen. Der chinesische Staat etwa plant, seine strategischen Ölreserven bis zum Jahr 2010 zu vervierfachen. Um dieses Ziel zu erreichen, schrecken die Chinesen auch nicht vor Engagements ihrer Ölfirmen in politisch heiklen Ländern wie Iran oder Angola zurück.
Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) werden die westlichen Ölmultis in den nächsten Jahren zu Nischenplayern absteigen, die sich auf die Förderung von Ölvorkommen beschränken, die technisch anspruchsvolles Wissen erfordern. Dies wird etwa bei der Förderung aus tiefen Meeren oder dauergefrorenem Boden benötigt sowie bei der Erschließung von Ölsanden oder Ölschiefern.
Aus: Financial Times Deutschland, 01.02.2008

Leihkapital vs. Industriekapital

Mefisto 07.02.2008 - 08:30
Zu diesem Thema sollte die „Brechung der Zinsknechtschaft“ erwähnt werden der Begriff wurde von Gottfried Feder kreiert. In seinen Schriften macht er einen klaren Unterschied zwischen Leihkapital (unproduktiv aber erhält Zins) und industriellem Kapital (produktiv und muss für die Zinsen aufkommen). Somit deutet er direkt auf das Problem und gibt Lösungen zur Behebung dieses Problems. Aus meiner Sicht wurde der viel gebrauchte Begriff „Wachstum“ nur nötig um die steigenden Zinseszinsen zu begleichen.
„Das Manifest zur Brechung der Zinsknechtschaft des Geldes“ ansehen!
 http://unglaublichkeiten.net/lager/Gottfried-Feder-Brechung-Zinsknechtschaft.pdf

Rüstungsindustrie und Politik

Wal Buchenberg 08.02.2008 - 07:49
Die ökonomischen Verhältnisse sind wohl der allgemeine Rahmen, der alle Maßnahmen einer Regierung bestimmt.
Gerade in der Rüstungsindustrie sehe ich aber einen Sonderfall mit etwas komplizierteren Wechselwirkungen zwischen Ökonomie und Politik.
Die Rüstungsindustrie liefert die technischen Mittel für den Krieg. Welchen Krieg eine Regierung zu führen hat, ist durch die ökonomischen und geschichtlichen Verhältnisse bestimmt (Krieg zur Schaffung einer Nation etc., Expansionskrieg etc.)
Die Regierung (in Abstimmung und Beratung mit der ökonomisch herrschenden Klasse) legt fest, auf welche Weise ein Krieg begonnen und geführt werden soll. Die Regierung (in Abstimmung und Beratung mit der ökonomisch herrschenden Klasse) legt die Waffengattungen fest, die gestärkt werden sollen und legt (mit dem geplanten Kriegstermin) auch das Tempo der Rüstung fest.
Das war so vor dem ersten Weltkrieg. Das war so vor dem zweiten Weltkrieg und das war so in der Bundesrepublik nach 1949.

Anders gesagt: Krieg und Rüstung sind für eine herrschende Klasse viel zu wichtige Angelegenheiten, als das das den Rüstungsindustriellen allein oder vor allem überlassen bliebe.
Über Krieg und Rüstung entscheiden in aller Regel die herrschende Klasse als Gesamtheit. Das ist meine These.
Das vulgäre linke Vorurteil behauptet aber, dass der "militärisch-industrielle Komplex", also die Rüstungsindustrie die treibende Kraft von Krieg und Rüstung sei. Das streite ich ab.

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fürn Arsch — ...

Verkürzter Kinderfetischismus — (muss ausgefüllt werden)

@fetischkind — blablub

Chancen der Moderne nutzen — Schlomo Goldstein

mehr quark! — amateur-ökonom

Polemik — Malte