Squats in der Schweiz -> ein Überblick

Squat´n Roll 20.11.2007 18:03 Themen: Freiräume Repression Weltweit
Dieser Artikel soll ein bißchen Einblick in die derzeitige Hausbesetzungsszene in der Schweiz geben. Bis vor 5 Jahren galt bei Polizei und Politikern die Regel: >>KEINE RÄUMUNG AUF VORRAT<<. Es sei ja unsinnig, ein Haus zu räumen, wenn es so oder so wiederbesetzt wird. Dagegen haben sie nun eine Reihe von neuen und alten Regeln/Gesetzte/Vorschriften erlassen. Die alten gelten schon lange, wurden aber nie eingesetzt, seit einiger Zeit schreitet die "libertäre" Schweiz zum Angriff und lässt alte und neue Häuser räumen.
Luzern lässt die Hofstraße 3 räumen

In den letzen Jahren hat sich die Situation in Luzern drastisch verschärft. Fern der Realität schürt die Monopolzeitung NLZ mit einer einseitigen und aggressiven Berichterstattung eine allgemeine Unsicherheit. So lautet z.B. der Titel des Kommentars vom 15.11.07 "Alarmstufe 1 - Die Sicherheitslage der Stadt Luzern ist prekär." Dankend benutzen die rechtsbürgerlichen Politikerinnen diese Hetzkampagne, um ihre repressive Politik zu legitimieren.

Ein Resultat daraus ist die Schließung des Kulturzentrums BOA. Seit der Besetzung vor 19 Jahren hat sich die Boa zu einem Freiraum der Alternativkultur mit internationaler Ausstrahlung entwickelt. "Stadtaufwertung" im Dienste von Steuereinnahmen und Standortwettbewerb scheinen den rechtsbürgerlichen Kreisen aber viel wichtiger als ein geschichtsträchtiges Kulturhaus. So wurde die Boa als "Terrorzentrale" verunglimpft und ihre Schließung in einer jahrelangen Zermürbungspolitik vorangetrieben. Ein würdiger Ersatz wurde nicht geschaffen. Im gleichen Zuge wurde das besetzte Haus Hofstr. 3 geräumt. Auch die in diesen Häusern geschaffenen Freiräume wurden zerstört, das Kiwiana-Squat ist bedroht. Auch hier sind die Häuser vegetieren als Spekulationsobjekte weiter. Was nicht ins kommerzielle Bild des Standorts Luzern zu passen scheint, soll aus der Stadt verschwinden.

In diese Logik der Vertreibungspolitik reiht sich auch die Forderung eines Wegweisungsartikels. Wer für Touristen kein gutes Bild hinterlässt, oder wer nicht aussieht, als ob er sich gerade dem Konsum widmet, soll in Zukunft aus der Stadt Luzern weggewiesen werden können. Diese repressive Politik zerstört Kultur und privatisiert den öffentlichen Raum: Wer sich nicht dem kommerziellen Lebensstil unterwerfen, sondern anders leben will, hat keinen Platz mehr in der Stadt.

Wer nicht der vorgeschriebenen Norm entspricht und andere Vorstellungen vom wohnen und zusammenleben hat, bekommt keine Chance diese auszuleben. mensch wird gezwungen in kleinen, überteuerten Wohnungen dahinzuvegetieren, gemeinschaftliches zusammenleben mit mehreren Personen ist schlichtweg nicht möglich. Am Sa 1.12. 07 um 20:00 wird es eine "Reclaim the Streets" geben: Der Treff ist am Vögeligärtli in Luzern



Besetzung in Winterthur

Da die Liegenschaft an der Schaffhauserstr. 105/107 seit bald fünf Jahren leerstehen, haben die BesetzerInnen sich die Freiheit genommen das haus zu besetzten und somit neu zu beleben. Privatpersonen, firmen und auch die Stadt Winterthur lässt Häuser leerstehen und zerfallen, statt sie billig an Personen abzugeben, die auch bereit wären, die Häuser selbst zu renovieren und zu unterhalten. Am Donnerstag, den 8. November 2007 wurden die Liegenschaften besetzt. Damit wurde gegen die schweizweit steigende Repression gegen die HausbesetzerInnen und autonomen Strukturen protestiert. Die BesetzerInnen nach lang-dauerndem versuch der Polizei ins Haus zu gelangen, von ca 21.00 Uhr bis 23.30 Uhr, abtransportiert. und erst am folgenden tag um ca 17.00 Uhr freigelassen. einem der Besetzer wurde bei der Verhaftung grob mit der Taschenlampe ins Gesicht geschlagen! Alle haben auf der Wache ein zusätzliche Aufgebot zu erkennunsdienstlichen Maßnahmen erhalten.



Situation in Lausanne

Der Bezirk Lausanne verlangt die Demolition des besetzten Strohhauses (StrawDLaBale) bis zum 20. November und droht, die Polizei zu schicken, die dann eine Zwangsräumung "noch vor Weihnachten" durchführt, wenn die BewohnerInnen nicht selbst gehen.

Das Kollektiv Straw d'la Bale lädt alle UnterstützerInnen des Strohhauses zu einer bunten Demonstration in Lausanne am 1. Dezember am place de la Palud. Im Aufruf heißt es: "Bringt Stroh mit, wir kümmern uns um die heissen Getränke. Wir werden umziehen sobald ein anderes Haus gebaut werden wird auf Gemeindegrund, aber bis dann wollen wir unser selbstgebautes Haus bewohnen. Wir verlangen also eine zeitlich limitierte Toleranz. In Zeiten der Wohnungskrise sollte man keinen Wohnraum verbieten. In Anbetracht der bevorstehenden Klima- und Energiekrise sollte man keine ökologisches Experiment zerstören, auch wenn es bewohnt ist. Wie soll man in einer Notsituation etwas verändern ohne die rigiden Gesetze zu brechen. Dieses Experiment muss weitergehen!"



In Genf immer noch keine neue Lösung

Die bekanntesten beispiele waren die Räumungen des 19 Jahre lang besetzten Kulturzentrums "Rhino" und des besetzten Hauses "La Tour" in Genf. Nur dort, wo die squatteurs sich der Bauwut entgegenstellten, ist heute noch zu sehen, dass Genf einmal eine sehr schöne Stadt war. Es genügt, vom Bahnhof Cornavin aus ein paar Schritte nach Norden zu gehen, die Gleise zu unterqueren und der Rue des Grottes zu folgen, um fachwerkgezierte Schweizerhäuser aus dem vorletzten Jahrhundert zu sehen.

Auch Les Grottes sollte in den siebziger Jahren dem Bauwahn weichen, aber als die Pläne bekannt wurden, dass das ganze Viertel platt gemacht werden sollte, kamen Studenten, Künstler und Aktivisten aus allen Teilen der Stadt, aus der ganzen Schweiz und auch aus anderen Ländern, um die Häuser zu besetzen. Die Polizei hat die Häuser damals geräumt, und am nächsten Tag haben wurden sie wieder besetzt. Bis die Betoneure eingesehen haben, dass sie niemals das ganze Viertel kriegen würden. Die Hausbesetzer haben das Viertel gerettet. Sie hatten Glück, denn die Bevölkerung zeigte für ihr Anliegen Verständnis.

Die ehemaligen BewohnerInnen sind noch immer auf der suche nach einem geeigneten raum für ihre Projekte (Kindergarten, Infoladen, Siebdruckerei, Konzertsaal, Wohnraum etc). Die «Rhino»-Hausbesetzer stecken juristisch in der Sackgasse. Erneut ist einer ihrer Rekurse abgelehnt worden. Diesmal stützte die kantonale Rekurskommission für Bauvorhaben einen Entscheid der Regierung, der zur Räumung des besetzten Hauses geführt hatte.

Regierungsrat Mark Müller hatte dem Hauseigentümer erlaubt, mit den Bauarbeiten zu beginnen. Damit das überhaupt möglich war, musste das Haus geräumt werden. Dafür beantragte Müller einen Polizeieinsatz. Gegen diese beiden Entscheid hatten die «Rhino»-BesetzerInnen rekurriert, blitzten aber ab. Die Rekurskommission trat gar nicht erst auf das Begehren ein. Als illegale Bewohner des Hauses fehle ihnen die Rekursberechtigung hiess es.
Anzeige

Die «Rhino»-Leute sind in den letzten Monaten mehrmals mit Rekursen gescheitert. Aufgeben werden sie jedoch nicht. «Wir werden die Entscheide ans Verwaltungsgericht weiterziehen», bestätigte «Rhino»-Anwalt Pierre Bayanet einen Bericht der Tageszeitung «Tribune de Genève» vom Dienstag. Ziel sei es, dass ein Gericht feststelle, dass die Räumung illegal gewesen sei.
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Ergänzungen

Ergänzung zu Lausanne

Unique 21.11.2007 - 10:56
Veranstaltungen:

Do 22. Nov. 21 // Theater 2.21
JACQUES PROBST
Lesung
DANIEL PERRIN
Musik
AbSTRAL compost drone
Hörpoesie
BENOIT MOREAU // PIERO SK
Musik

Do 29. Nov. 21h // Cinéma Oblò
Avenue de France 9, letztes Untergeschoss, Lausanne
Rue de l'Industrie 10, Lausanne
FREDDO L'ESPAGNOL
Komiker
JOHN MENOUD + Gäste
Musiker

Jeweils gratis

ergänzung

rebelde 21.11.2007 - 15:19
zur Situation in Luzern:

Der Kiwiana-Squat (im oben genannten Artikel) ist mittlerweile auch dichtgemacht worden.... somit wurde in Luzern innerhalb einen halben Monats das seit 19Jahren existierende alternative Kulturzentrum BOA am 5. November dichtgemacht. Darauf folgte letzen Sonntag der seit knapp 3 Jahren besetzte Squat Kiwiana und nun am Dienstag noch die Räumung der Hofstrasse 3!

Somit ist Luzern tot...und wieder ne ruhige Disney-City für unser Hauptgeschäft in Luzern: Tourismus!!!!

deshalb...alle raus zur breit abgestützten und riesigen REcLaIM tHe StREEtS!!!!! 1. Dezember: START: 20h Vogeligärtli (Park neben Bahnhof)


Räumungsbericht von gestern

Oh la la 21.11.2007 - 17:23
gestern am 20.11 um 14 uhr sind um die 60 robocops in voller montur(schilder, einige gummischroter, hunde usw.) in die hofstrasse eingefahren.
es wurde die ganze strasse dicht gemacht, so dass die polizei ungestört das haus räumen konnte.

Die besizterin des hauses ist die Gübelin Pensionskasse, die zur gleichnamigen Gübelin Juwelierkette gehört. Die verwaltung des hauses hat felix widmer von widmer management AG in Hünenberg Zug.

die polizei hat die haupteingangstür eingeschlagen und innert 10 minuten war auch schon die treppenhausbarikade durchbrochen. teils sehr agressive cops mit schildern und gezogenen schlagstöcken stürmten dann den wohnraum, in dem sich zu dieser zeit 4 personen aufgehalten haben, die dann mit handschellen herausgetragen und für kurze zeit festgenommen wurden.
wie schon bei den besetzerInnen vor sieben jahren, die der aufforderung das haus zu
verlassen nachgegangen sind und danach die fenster und die sanitären anlagen zerstört wurden , machten sich auch nach dieser räumung einige bauarbeiter ans werk und es wird angenommen, dass auch das treppenhaus zunichte gemacht wurde.

zu dieser zeit besammelten sich rund 30 sympathisantInnen die immer wieder von einer wand von polizisten auf die hauptstrasse gedrängt wurden. danach zogen diese mit transparent und megafon kurz durch die altstadt.

was bleibt ist eine schürfwunde, blaue flecken am handgelenk, ein bisschen pfeffer in den augen, keinen wohnort, keine kultur

und eine kleine gruppe die nichts zu verlieren hat mit mehr motivation denn je
Deshalb rufen wir noch zur RTS auf, die am 1.dezember um 20.00 im Vögeligärtli luzern beginnt.(Vögeligärtli befindet sich direkt neben dem bahnhof in richtung der neustadt)

noch was formelles:
bei der räumung beteiligte sich nicht nur die luzerner stadtpolizei, sondern auch noch ein bauunternehmen und ein malergeschäft, die sehr fleissig mitgeholfen haben, das haus wieder unbewohnbar zu machen.

beim bauunternehmen handelt es sich um die firma Thali & Eleganti
steinhofweg 12
6000 luzern
beim malergeschäft handelt es sich um J.KROKER
dofourstrasse 16 luzern
falls ihr auch mal ein haus räumen lassen wollt, ruft doch jenes malergeschäft an unter:
041 240 16 89
079 353 70 30

plakat

rebelde 22.11.2007 - 23:53
hier noch plaki für RTS in LUzern! alle kommen!

Weitere Ergänzungen

SOS 23.11.2007 - 19:19
Bilder zur Räumung in Luzern
 http://ch.indymedia.org/de/2007/11/54600.shtml

Aufruf zur Reclaim the street auf französisch
 http://ch.indymedia.org/fr/2007/11/54640.shtml

Polizei räumte besetztes Haus

20min 24.11.2007 - 20:22
Der zuständige Amtsstatthalter gab den Räumungsauftrag, nachdem die Besetzer das Haus nicht fristgerecht freiwillig verlassen hatten. Vier Schweizer im Alter zwischen 22 und 31 Jahren wurden vorübergehend festgenommen und befragt. «Sie haben sich friedlich verhalten und sich nicht gegen die Festnahme gewehrt», sagt Simon Kopp, Informationsbeauftragter der Luzerner Strafuntersuchungsbehörden.

Das Gebäude ist laut Kopp in einem sehr schlechten baulichen Zustand. Handwerker haben es deshalb umgehend verschlossen. Die Polizei errichtete eine Blockade an der Strasse zum besetzten Haus (Bild).

Kurze Hausbesetzung in Winterthur

http://www.kanton-online.ch/ 24.11.2007 - 20:23
Winterthur - Linksautonome besetzten am Donnerstagabend an der Schaffhauserstrasse einen Teil eines leer stehenden Doppeleinfamilienhauses. Mehrere Personen verschafften sich Zutritt ins Haus und hängten ein Transparent "Besetzt" aus.

Die Eigentümerin stellte Strafantrag gegen die Hausbesetzer, worauf die Polizei nach erfolglosem Kontaktversuch mit den Besetzern nach wenigen Stunden das Haus räumte. Sie nahm vier widerstandleistende Hausbesetzer in Polizeihaft. Es handelt sich bei ihnen um drei Männer und eine Frau im Alter zwischen 20 und 23 Jahren aus Winterthur, Andelfingen und Schaffhausen.

Polizei hat besetztes Haus geräumt

http://www.zisch.ch 24.11.2007 - 20:23
Am Dienstagnachmittag hat die Stadtpolizei Luzern im Auftrag vom zuständigen Amtsstatthalter ein illegal besetztes Haus an der Hofstrasse 3 in Luzern geräumt. Vier Personen wurden vorübergehend festgenommen.

Seit mehreren Wochen hatten mehrere Personen das Haus an der Hofstrasse 3 in Luzern illegal besetzt. Von den Eigentümern wurde beim Amtsstatthalteramt Luzern eine Anzeige eingereicht. Den Hausbesetzern wurde von den Behörden die Möglichkeit gegeben, das Gebäude bis zum Montag, 12. November selbständig und freiwillig zu verlassen. Dieser Aufforderung sind die Besetzer nicht nachgegangen.

Am Dienstagnachmittag hat die Stadtpolizei Luzern im Auftrag vom zuständigen Amtsstatthalter das Gebäude polizeilich geräumt. Vier Schweizer zwischen 22 und 31 Jahren wurden vorübergehend festgenommen und befragt. Die vier Personen haben sich friedlich verhalten und sich nicht gegen die Festnahmen gewehrt. Die Räumungsaktion an sich dauerte eine halbe Stunde. Das besetzte Haus ist in einem sehr schlechten baulichen Zustand. Es ist gefährlich, sich in diesem Gebäude aufzuhalten. Handwerker haben das Gebäude jetzt verschlossen.

Im Umfeld der polizeilichen Räumung haben einzelne Personen (nicht die Hausbesetzer) die Situation ausgenutzt und eine spontane Demonstration durchgeführt. Sie beschimpften die Polizei und skandierten gegen die Arbeit der Behörden und die Gesellschaft, wie die Stadtpolizei Luzern mitteilt.

Hausbesetzung – ganz legal:

Internet 20min 24.11.2007 - 20:26
Leerstehende Gebäude sollen mit dem Segen der Stadt kulturell genutzt werden. Das fordern die Berner Jungfreisinnigen.

«Leider macht die Stadt Bern bei Hausbesetzungen eine schlechte Figur», sagt Bernhard Eicher (JFDP). Deshalb brauche es jetzt neue Spielregeln: «Kulturelle Gruppierungen, die sich anständig verhalten, müssen von der Stadt unterstützt werden», fordert er.

So könnten die Aktivisten frei stehende Liegenschaften vorübergehend ganz legal nutzen. Die Erlaubnis würde ihnen aber nur dann erteilt, wenn sie sich verpflichteten, die Nebenkosten zu übernehmen und die Räume nach Ablauf der Zwischennutzung ordnungsgemäss abzugeben.

Eine solche Lösung könnte sich Eicher etwa für die autonome Bildungsgruppe Denk:mal vorstellen, die sich auf dem Schlachthausareal niedergelassen hat.

Kein Pardon kennen die Jungfreisinnigen aber mit der Kulturoase Paradisli. «Wer sich nicht an Abmachungen hält, muss die Konsequenzen tragen», sagt Eicher. Häuser, die ohne Einverständnis der Stadt besetzt werden, sollen innert Wochenfrist geräumt werden.

Neue Besetzung der Hofstrasse 3

B. Setzer 26.11.2007 - 21:29
Neue Besetzung des Hauses an der Hofstrasse 3, Luzern

In der Nacht vom Sonntag 25. November auf den 26. November haben wir das leerstehende Haus an der Hofstrasse 3 besetzt. Damit handelt es sich um die dritte Besetzung des Hauses!


Kurzer Rückblick: Das 170-jährige Haus an der Hofstrasse 3 steht seit unzähligen Jahren leer und wurde 2001 zum ersten Male besetzt. Nachdem die Eigentümerin, die Pensionskasse der Gübelin-Gesellschaften, behauptet hatte an einem Projekt zu arbeiten, gingen die Hausbesetzer friedlich aus dem Haus.

Da seit sechs Jahren jegliche Spur eines Bauprojekts fehlt, der Besitzer weiterhin über keine Baubewilligung verfügt und das Haus – wenn es nicht bewohnt wird und an diesem gearbeitet wird – vor sich hin vegetiert, wurde es vor einem Monat zum zweiten Male besetzt. Am Dienstag, den 20. November 2007, wurden die Bewohner dann von einem Grossaufgebot der Stadtpolizei brutal überfallen, vier Personen wurden verhaftet. Danach machten sich einige Bauarbeiter, im Schutz der Stadtpolizei Luzern ans Werk und zerstörten weitere Teile des Hauses. Dieses Haus soll unbewohnbar gemacht werden!!!

Mit der nun dritten Hausbesetzung der Hofstrasse 3 wollen wir das Schicksal des Hauses in die eigene Hände nehmen. Obwohl die Hauseigentümerin wieder – welch Überraschung - behauptet an einem „neuen“ Projekt zu arbeiten, wollen wir bis eine klare Baubewilligung vorliegt, das Haus wiederbeleben, oder immerhin die nächsten 6 Monate überwintern, denn fühestens dann, (nach Angaben des Besitzers) kann das gute Stück abgerissen werden.

Auch haben wir Mühe den Worten des Eigentümers Glauben zu schenken, das Haus sei einsturzgefährdet und glauben eher es handle sich dabei um Wunschdenken. Nach den vielen falschen Behauptungen der Verwalterin des Hauses, die Widmer Management AG, fordern wir, dass ein neutraler Experte das Haus auf Einsturzgefahr untersuchen soll.

Mit der neuen Hausbesetzung wollen wir auch aufzeigen wie unsinnig und unnötig die letzte Grossaktion der Stadtpolizei Luzern war. Anstatt auf Gespräch zu setzen, wird Gewalt eingesetzt. Und es zeigt sich wieder: Mit Gewalt lassen sich keine Probleme lösen. Die jetzige Situation ist genau gleich wie vor der Räumung, ausser dass Unmengen Steuergelder – die besser für soziale Einrichtungen eingesetzt worden wären - aus dem Fenster geworfen wurden.

Wie schon zuvor, sind wir bereit zu verhandeln und hoffen, dass die Stadt Luzern sich nicht wieder für die Spekulationsinteressen der Gübelin-Gesellschaften einspannen lässt. Es ist auch nicht einzusehen, warum eine Gruppe von fünfzehn Personen mitten im Winter auf die Strasse wohnen muss, während das Haus leersteht.

Mit freundlichen Grüssen

Herbst Sturm

Bilder der letzen Räumung:  http://ch.indymedia.org/de/2007/11/54600.shtml

Macht ihr uns die Häuser platt, nehmen wir uns die ganze Stadt! Heraus zur RTS am 1.12.07:  http://ch.indymedia.org/de/2007/11/54470.shtml

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