Freiräume Soli Aktion in Eckernförde

Autonome Antifa Eckernförde 07.10.2007 19:33 Themen: Freiräume Weltweit
Freiräume Soli Aktion in Eckernförde (S-H)

Einige Jugendliche aus Eckernförde trafen sich zu einem Soli- Frühstück um am heutigen Tag auf die Geschehnisse gestern in Kopenhagen, Freiräume allgemein und bedrohte Objekte aufmerksam zu machen.
Heute gegen 10:30 versammelten sich ca 10-15 Jugendliche aus Eckernförde und Umgebung um auf die Freiraum Problematik und die gestrigen Aktionen in Kopenhagen aufmerksam zu machen.
An diesem Sonntag war am Eckernförder Hafen "Fischmarkt"und somit war eine große Anzahl an BürgerInnen, BesucherInnen und Touris an zu treffen; quasi ein perfekter Tag um sich in die Gegend zu setzen, zu frühstücken, Transpis aufzuhängen und Flyer mit unseren Forderungen, Wünschen und Infos zu verteilen !
Die vorbeikommenden PassantInnen waren größenteils offen für ein Gespräch und nahmen auch gerne Flyer mit. Sogar einige Kommunalpolitiker ließen sich blicken und verkündeten ihre Solidarität mit solchen Aktionsformen.
Natürlich ließ sich auch die Polizei blicken und freute sich mal wieder etwas zu tun zu haben. Sie forderten die Abnahme der Transpis, allerdings konnten sie sich nuicht durchsetzen und wurden links liegen gelassen; es kam leider dennoch zu einer Personalienfeststellung, danach zog Team Green aber wieder ab und ließ alle Leute in Ruhe.
Alles in allem eine gelungene Aktion mit viel positiver Resonanz und verbaler Unterstützung für (Jugend-) Projekte, Freiräumd und eine herschaftsfreie Welt.







Der Flyer:

Freiräume werden erkämpft und nicht erbettelt!

Freiräume, das sind die Räume, in denen wir unkommerzielle Kultur, herrschaftsfreie Politik und alternative Lebensvorstellungen ausleben können. Freiräume sind die Keimzellen für eine andere Gesellschaft - in ihnen lebt das Leben ohne auf Herkunft, Sexualität oder auf den Geldbeutel zu achten; aus ihnen heraus kommen Aktionen gegen die alltäglichen Zumutungen des kapitalistischen Systems. Sie stellen einen Versuch dar, eine andere Welt zu schaffen – und das Hier und Jetzt erträglicher zu machen.
Diese Räume sind in den letzten Jahren immer wieder mit staatlicher Repression überzogen worden, Häuser wurden geräumt und schikaniert. Wichtige Zentren – wie z.B. die ex-Steffi in Karlsruhe wurden geräumt, andere wie die KTS in Freiburg oder die Meierei in Kiel konnten sich zunächst durchsetzen. Freiräume haben allerdings nicht nur in Deutschland Probleme, wie z.B. die Konflikte um die besetzen Häuser in Dijon oder eben um das Ungdomshuset zeigen.

Ungdomshuset
Seit September letzten Jahres wird für das autonome Jugendzentrum „Ungdomshuset“ in Kopenhagen gekämpft. Nach mehrmonatiger Besetzung und vielen kreativen und militanten Aktionen wurde das Haus im März diesen Jahres geräumt – ein schwerer Fehler der Polizei: in den folgenden Straßenschlachten, die insgesamt 8 Millionen Euro kosteten, lieferte die Polizei ein denkbar schlechtes Bild.... und die Wut der Leute ist immer noch nicht abgekühlt, wie zuletzt die Krawalle zur halbjährigen Räumung zeigten.
Aber nicht nur durch militante Aktionen machten die Ungdomshuset-Unterstützer_innen auf sich aufmerksam, es gab viele kreative und friedliche Aktionen. Jede Woche – seit der Räumung - gibt es z.B. eine Demo, an der durchschnittlich 500 Leute teilnehmen.
.... ein halbes Jahr ohne selbst verwaltetes Zentrum ist dennoch ein halbes Jahr zu viel. Statt sich regelmäßig mit der Polizei herum zu ärgern wollen die Ungdomshuset-Leute endlich wieder dem nachgehen, was sie im alten Ungdomshuset seit 20 Jahren machten: der Verwirklichung ihrer Träume, dem Organisieren unkommerzieller Konzerte und Veranstaltungen, dem Wiederaufbau des Infoladens, der Volxküche und vielem mehr. Daher hat die Aktion „G13“ beschlossen, heute am Samstag, den 6.10., ein neues Haus zu besetzen. Die Aktion soll gewaltfrei verlaufen.....Aktuelle Infos siehe unten...

Aber nicht nur in Kopenhagen wird für ein selbstverwaltetes Zentrum gekämpft...
auch in Paderborn ist seit dem 30.9. ein „Kulturzentrum“ besetzt. Die Besetzer_innen fordern endlich ein selbstverwaltetes Kulturzentrum für Paderborn. Die bis heute anhaltende Besetzung kann schon als Erfolg gelten. Ein Haus, welches am 29.9. in Dresden besetzt wurde, wurde innerhalb von 4 Stunden schon wieder geräumt. Das zeigt, mit welcher Vehemenz die Staatsbüttel gegen jedes Anzeichen selbstverwalteter, unkontrollierbarer Kultur vorgehen. Davon lassen sich aber immer weniger Leute einschüchtern, die alltägliche Zuspitzung kapitalistischer Verhältnisse – immer mehr Leistungsdruck, unsichere Arbeitsverhältnisse und eine stinklangweilige Mainstream-Kultur – wollen wir uns nicht länger gefallen lassen.

Der Kampf um Freiräume ist international. Egal ob sie unsere Häuser in Kopenhagen, Dijon, Paderborn oder Berlin angreifen – wir werden sie verteidigen. Denn gemeint ist nicht nur das Haus, sondern auch die Ideen und Ideale die dahinter stehen, gemeint ist das Netzwerk unkommerzieller Kultur – gemeint sind wir alle!
Daher haben wir uns auch entschlossen, morgen auf dem Fischmarkt eine kleine Fläche zu besetzen – einen temporären Freiraum –, um auf die prekäre Lage von selbst verwalteten Räumen hinzuweisen und um ein schönes Umsonst-Frühstück zu genießen. Bei Regen überlassen wir die Straße aber gern den Bullen und bleiben zu Hause.
Ansonsten seid ihr herzlich eingeladen: Treffpunkt ist 10:00 am Rathausmarkt, bringt Sachen zum Frühstücken mit.

Für unkontrollierbares Leben!
Finger weg von unseren Häusern – G13, Köpi, C11, ... – One struggle, one fig
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Ergänzungen

@ladenbesitzer

Hermann Dieter 09.10.2007 - 12:25
Stimmt, einen Aschenbecher hätten wir schon mitnehmen können. Ja, beim nächsten Mal.

In Eckernförde gibt es organisierte Neonazis, auch mit Kontakten nach Berlin und in andere Städte. Die Freien Nationalisten Eckernförde (FNE), welche auch mit der NPD Kiel-Plön zusammenarbeiten und auch in Rieseby aktiv sind. Auf den Dörfern fallen 20 Neonazis wegen der geringen Einwohnerzahl einfach mehr auf (was nicht heißt, dass unbedingt viel dagegen getan wird).

Hier ein Link zum Thema Anti-Antifa:  http://diss-duisburg.de/Internetbibliothek/Artikel/Anti_Antifa.htm

Und hier zu Gegenaktivitäten (u.A. auch Infos über die FNE):  http://de.indymedia.org/2007/09/195463.shtml

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(muss ausgefüllt werden)

(muss ausgefüllt werden) 08.10.2007 - 09:30
schöne aktion...gruss in den norden

Schöne aktion

ladenbesitzer 08.10.2007 - 13:54
Ja hallo ich fand eure aktion ja lobenswert aber könntet ihr beim nächsten mal den dreck den ihr gemacht habt die ganzen zigaretten kippen und papierschnipsel von den zerknüllten flyern wenigstens zusammfegen danke
und wieso sast ihr eigentlich die ganze zeit mit den masken darum wenn mann schon für etwas einsteht kann man ja auch gesicht zeigen meine meinung dazu

@ladenbesitzer

Hermann Dieter 08.10.2007 - 14:46
"Ja hallo ich fand eure aktion ja lobenswert aber könntet ihr beim nächsten mal den dreck den ihr gemacht habt die ganzen zigaretten kippen und papierschnipsel von den zerknüllten flyern wenigstens zusammfegen danke
und wieso sast ihr eigentlich die ganze zeit mit den masken darum wenn mann schon für etwas einsteht kann man ja auch gesicht zeigen meine meinung dazu"

Zu dem Müll kann ich so nichts sagen, weil ich da schon lange nicht mehr dabei war.
Schreiben Sie aber z.B. auch Protestmails an Esso, weil die, wenn das Öl an einer Stelle alle ist, ihren ganzen Scheiss inkl. Ölsee (z.T. so groß wie 4 Fussballfelder) einfach zurücklassen, wenn sie weiterziehen? Nein? Dachte ich mir. Und haben Sie mal gesehen, wieviel Müll immer vom Fischmark in die Ostsee weht? Schreiben Sie da etwa...?

Wenn Sie schon so umweltbewußt sind, dann doch konsequenter, ansonsten ist es albern sich über 20 Kippenstummel (die Menschen die da sonst laufen stecken sich die Stummel immer in die Tasche?!) und ein paar zerknüllte Flyer aus Papier(!) aufregen.

Und zur Vermummung (die es bei der Aktion, wie Sie eigentlich gesehen haben müssten, nicht gab): Es gibt in der rechten Szene schwarze Listen in welchen Fotos, Adressen, tägliche Gewohnheiten usw. von Antifaschisten und ihren Familien, Freunden und Bekannten gesammelt werden. Da ist es wohl verständlich, dass man auf so einer Liste nicht gerne landen möchte, oder?

Ladenbesitzer

ladenbesitzer 09.10.2007 - 07:54
Ja der müll vom fischmarkt sollte auch nicht sein und da ich den umweltschutz bevorzuge habe ich nunmal was dagegen wnn jemand seine zigaretten überall hinschmeist und liegen läst da ihr diese sache ja wie es schein geplannt hattet hättet ihr ja netterweise einen aschenbecher mitbingen können vieleicht fürs nächste mal :)

von was für schwarzuen listen redest du meinst du das die nazis sowaas haben?
auserdem gibt es hier ja kaum nazis in Eckernförde da gibts wohl mehr auf dörfern !

Anti-Antifa...

Antifa 09.10.2007 - 12:30
Neonazis bekommen Polizeifotos zugespielt

Dass Neonazis persönliche Daten politischer Gegner sammeln und unter Gleichgesinnten verbreiten, ist nicht neu. Beunruhigend allerdings, dass ihnen in Sachsen auch Polizeiakten über linke Aktivisten zugespielt wurden. Die Landesregierung rätselt über das Leck.

"Anti-Antifa-Akte" aus dem Raum Dresden
Es ist eine Datensammlung, die wie eine private Fahndungsliste anmutet: Rund 150 Namen sind in der sogenannten "Anti-Antifa-Akte" aufgeführt, Personen aus der linken Szene, Gewerkschafter, Mitglieder linker Parteien, versehen mit Geburtsdaten, oft auch mit Fotos. Sächsische Neonazis haben das Register ihrer vermeintlichen politischen Gegner aus dem Dresdner Raum im vergangenen Jahr zusammengestellt.

Weiter lesen:
 http://onnachrichten.t-online.de/c/12/74/89/34/12748934.html

@ladenbesitzer

Boney 11.10.2007 - 13:25
hi!
leider muss ich ihnen mitteilen, dass die nazis nicht nur auf dem land und in dörfern wohnen. auch in eckernförde gibt es neonazis, junge sowie alte. natürlich bleiben diese leute nicht in ihren häusern, sondern bewegen sich (genau wie andere menschen auch) in einem gewissen bereich, umfeld, region, usw. dieser bereich ist von person zu person unterschiedlich groß etc.pp.

das heißt im klartext, dass nicht vereinzelte dörfer "betroffen" sind, sondern ganze regionen diesen bitteren beigeschmack haben, sei es auf dem dorf oder in der stadt. hinzu kommt noch, dass sich die neonazis in organisationen wie z.b. die FNE (freie nationalisten eckernförde) zusammenschließen und gemeinsam agieren.

ich denke, ich muss das nicht noch weiter erläutern, den hauptgedanken sollten sie, lieber herr ladenbesitzer, erfasst haben. :)