Erster Tagesbericht aus Kopenhagen TAG X G 13

sociii 06.10.2007 17:20 Themen: Freiräume Repression Weltweit
Zusammenfassung der Aktivitäten und Vorkommnisse zwischen 10.00 Uhr und 22.00 Uhr. Heute haben in Kopenhagen bis zu 10.000 Menschen für ein neues Ungdomshuset demonstriert. Die Organisatoren sprechen von einem vollen Erfolg. Die Grøndalsvænge 13 war zeitweise von über hundert AktivistInnen besetzt. Die Polizei nahm über 400 Menschen in Gewahrsam.
Bereits in der Nacht sammelte sich die dänische Polizei in der Grøndalsvænge 13, wo das neue „Ungdomshuset“ entstehen soll. Es ist die Rede von massiv ausgerüsteten Polizisten mit Hunden und schwerem Gerät.

Schon um ca. 10.00 startete die Vordemo an der schätzungsweise 300-500 Menschen teilnahmen. Die Route führte von Christiania zur Nørrebrohallen, bei der die Hauptdemo der G13 starten soll.

Kurz vor 13 Uhr verstärkte die Polizei nochmals die Präsenz vor der Grøndalsvænge 13, um ein deutliches Zeichen Richtung Demonstranten zu senden.

Eine halbe Stunde später gab es Unstimmigkeiten zwischen Demonstrationsleitung und Polizei. Die Polizei veränderte kurzfristig die Demonstrationsroute und gab sich nicht verhandlungsbereit. Ein hartes Vorgehen sei zu erwarten und die Einsatzkräfte werden aktiv entgegenwirken, sollten Demonstranten sich nicht an die Auflagen halten.

Journalisten von dem alternativen Nachrichtenportal modkraft.dk verkündeten um 14.30 Uhr, dass sich bis zu 10.000 Personen an der Demo beteiligen.

Gegen 15.00 Uhr näherte sich der Demonstrationszug der Borups Allee auf der die Polizei zahlreiche Wagen auffuhr. Die Lage drohte das erste Mal zu eskalieren.

Um 15.17 Uhr verkündet der Kopenhagener Polizeichef Stehen Munch modkraft.dk, dass die Polizei die Demonstration nicht weiter als bis zur S-Bahn-Station Fuglebakken laufen lassen möchte.

***

Punkt 15.23 Uhr macht die Polizei die Straße auf Höhe der Fuglebakken zu. Die Demonstration wird zum Stoppen gebracht. Über 100 Polizisten versperren den Weg in Richtung Grøndalsvænge.

Vier Minuten später wird die Demonstration aufgefordert sich in ihre vier Blöcke zu zerlegen und die jeweiligen „Missionen“ zu starten.

15.41 Uhr ist der grüne Block zum Viadukt auf der Borups Alle gekommen. Die Polizei setzt Gasmasken auf und verwendet erstes Tränengas gegen die Aktivisten.

15.45 Uhr wird der Grüne Block auf der Borups Alle komplett von dem Team Grün gekesselt.

***

Der türkise Block kommt gegen 16.00 Uhr auf die Bahnstrecke an der Grøndalsvænge 13. Die Polizei beginnt mit einer Verfolgung. Es folgen etwa 20 Festnahmen.

Ein Teil der hunderten Demonstranten des gelben Blockes haben die Hillerødgade komplett blockiert. Die Polizei hat große Schwierigkeiten den Rest aufzuhalten.

Ca. 50-100 Aktivisten des Gelben Blockes konnten durch ein Loch auf das Gelände der Grøndalsvænge 13 gelangen. Die restlichen Demonstranten begannen zu jubeln als es bekannt wurde, dass die Polizei die Kontrolle verloren hat und die Demonstranten „in Gelb“ nicht stoppen konnte. Die Berichterstattung wird ebenfalls durch die dänische Zeitung Politiken bestätigt.

Als erste Antwort auf den Durchbruch des gelben Blockes hat die Polizei die Hillerødgade abgeriegelt.

Weitere 400 Demonstranten sind auf das Grundstück in der Grøndalsvænge gelangt. Es werden reden gehalten und gejubelt. Die Polizei bereitet sich auf die Stürmung neben dem Grundstück vor. Der gelbe Block berichtet selbst, dass sie nach wie vor über 500 Personen sind.

Um ca. 17.00 Uhr werden 30 Demonstranten des türkisen Blockes festgenommen. Diese versuchten ebenfalls Richtung Grøndalsvænge 13 zu gehen. Etwa 200 Personen können das Haus in der Grøndalsvænge 13 betreten. Dutzende sind auf dem Dach. Die Polizei rund um dem G13 verhält sich sehr passiv, aber es scheint, als ob sie eine neue Taktik suchen, um die BesetzerInnen aus dem Gebäude zu holen.

17. 31 Uhr
Die Demonstranten spielen offensichtlich versteck mit der Polizei. Sie sind mehrere Male dem Bispeengbuen vom Fuglebakkevejen hinauf gedrungen und haben den Verkehr blockiert.

Jetzt sind sie wieder auf der Brücke, eine grüne Fahne zieht die Demonstranten wieder runter auf den Fuglebakkevej.

17.08 Uhr
Der Grüne Block ist auf die Autobahn beim Åboulevarden geklettert, wo ein massives Polizeiaufgebot ist. Dort sind jetzt 12-15 Transitwagen und die Polizisten haben Gasmasken an.

17.18 Uhr
Drei Lautsprecherwagen an der Kreuzung zwischen der Hillerødgade und der Borups Allefordern dutzende hundert Menschen dazu auf den Zaun zum Grundstück zu stürmen. Die Polizei zieht Gasmasken an, die Stimmung ist sehr angespannt.

17.19 Uhr
Cirka 1.000 Demonstranten befinden sich im Tunnel unter dem Bispeengbuen. Die Polizei sagt über die Lautsprecher, dass die Demonstration aufgrund von Gewalt und Sachbeschädigung aufgelöst ist, und das die Leute sich in Richtung Nørrebro zurück ziehen sollen.

Es wird Tränengas auf die Demonstranten unter dem Bispeengbuen geschossen.

17.25 Uhr
Das Tränengas beim Bispeengbuen ist sehr massiv. Ein Augenzeuge sagt, dass es kriegsähnliche Zustände waren.

17.38 Uhr
Nach Augenzeugenberichten sind weiterhin Aktivisten im Haus und auf dem Grundstück. Eine kleine Gruppe ist ebenfalls auf dem Dach des besetzten Hauses.

Eine große Zahl von Demonstranten ist von der Polizei auf dem Grundstück eingekesselt. Weiteren Berichten zu Folge werden Demonstranten ebenfalls an der Ecke des KPMG Hauses aufgehalten. Ihnen wurde durch die Polizei mitgeteilt, dass sie festgenommen werden, sollten sie sich weiter dem G-13 Gebäude nähern.

Das Tränengas soll massiv eingesetzt werden, Berichterstatter teilen mit, dass es fast unmöglich sei, sich ohne Gasmaske bewegen zu können.

17.41 Uhr
Tränengas wurde auf eine Gruppe Demonstranten in der Hillerødgade, Richtung Nørrebro, geschossen. Die Gruppe umfasst über 800 Aktivisten. Mehr als sieben Mannschaftswagen der Polizei begleiten die Gruppe und versuchen die Demonstranten unter Kontrolle zu bekommen.

17.46 Uhr
Die Gruppe auf der Hillerødgade wurde mit Hilfe von Tränengas zurückgedrängt. Ein Journalist sagte, dass die Polizei sehr gewaltsam agiert, auch bei nur kleinen Vorkommnissen mit harten Reaktionen gezielt vorgeht.

Die Demonstranten zeigen sich allerdings weiter friedlich und drängen nur die Polizei mit „Schupsern“ zur Seite ohne aktiv Gewalt ausüben zu müssen – keine Flaschen, keine Steine!

Auf dem Gelände der G13 wurden über 80 Personen von der Polizei festgebunden, nachdem sie einzeln aus der Menge gezogen wurden.

Nach Berichten der nationalen TV Sender wurden bisher über 200 festgenommen, andere Medien sprechen gar von 300.

17.55 Uhr
Eine Gruppe von Polizisten schießt innerhalb des G13-Geländes mit Tränengas auf alles, was sich ihnen nähert. Sie zeigen das selbe Bild, wie schon in früheren Einsätzen der dänischen Polizei.


18.02 Uhr
Die Zahl der auf dem Grundstück festgehaltenden Personen beläuft sich auf ca. 200. Die Aktivisten sitzen auf dem Boden umgeben von vielen Polizisten und Hunden. Einzeln werden sie Stück für Stück aus der Menge raus geführt und zu den wartenden Polizeitransportern gebracht.

18.07 Uhr
Die Polizei räumt nun seit ca. 20 Minuten die Kreuzung an der Nordre Fasanvej. Trotz der massiven Kontrolle und des harten Einsatzes sind von der Räumung keine Festnahmen bekannt.

18.12 Uhr
Eine Gruppe von 500 Demonstranten bewegen sich gegenwärtig von der S-Bahn-Station Nørrebro gen Nørrebrohallen. Wahrscheinlich verwenden sie nun den Plan B, den die Demonstrationsleitung vorbereitet hat.

Auf der Hillerødgade werden die Aktivistinnen festgehalten, um sie wieder in Richtung Innenstadt zu drücken.

Eine Gruppe der Polizei verfolgt einige Demonstranten unter ihnen. Eine Festnahme.

18.21 Uhr
In einem Bericht an die Presse sagte ein Polizist, dass er erwartet, die nächsten sechs Stunden einen großen Teil der gefangenen Demonstranten wieder freilassen zu können, sollten keine schwerwiegenden Vorfälle über die Person bekannt sein. „Derzeit gibt es keinen, denen wir vor ein Gericht stellen möchten“, sagte der dänische Beamte.

18.23 Uhr
Eine sehr große Zahl von Demonstranten hat soeben den Ausgangspunkt der Demo an der Nørrebrohallen erreicht. Die Polizei hat Ketten gebildet um den Platz vollständig einzuschließen und versucht die Menge abzugrenzen. Über Lautsprecher verkündeten die Beamten erneut, dass sie die Demonstration bereits offiziell aufgelöst hatten und die Aktivisten illegal agieren und sich vom Platz entfernen sollen. Die Demonstranten warten trotzdem weiter und diskutieren untereinander.

18.31 Uhr
Die Anzahl der Demonstranten an der Nørebrohallen beträgt etwa 1000. Die Lage auf dem G13-Grundstück ist angespannt, gerade die Hunde schaffen eine sehr bedrohliche Atmosphäre.

Die Polizei hat Busse der Städtischen Betriebe angefordert, um weitere Aktivisten abzutransportieren. Die Aktivisten auf dem Dach sind nach wie vor mit einer Piratenflagge ausgestattet und halten das Gebäude von oben besetzt.

18.46
Die Drohung die Demonstration bei der Nørrebrohalle aufzulöen war nur eine leere Versprechung. Die Polizei ist wieder aus dem Gebiet verschwunden - und es herrscht eine entspannte, fast Festival-artige Stimmung. Es wird reggaemusik von einem grünen Lautsprecherwagen gespielt und alles ist ruhig und friedlich.

Die Aktivisten auf dem Dach des Hauses sind dagegen von der Polizei gestürmt worden. Ein Journalist vor Ort schätzt das etwa 10 festgenommen wurden. Die Polizisten gelangten via Leitern aufs Dach und haben auch Hunde mit aufs Dach genommen.

Zwei Personen versuchten auf den Schornstein zu klettern.

Es sind immer noch Aktivisten im Haus, die die Polizei noch nicht versucht hat raus zu bekommen.

19.01 Uhr
Die Polizei ist größtenteils damit fertig Festgenommene vom Grøndalsvængegrundstück in die Busse zu schaffen.

Der G-Tag war auch M-Tag. Die Besucherzahl von Modkraft.dk, die täglich durchschnittlich 4.500 Besucher beträgt, ist am Samstag den 6. Oktober bisher auf 10.600 individuellen Besuchern gestiegen.

Nach einem TV-Beitrag zu der Berichterstattung von Modkraft.dk über die G13-Demonstration in der DR Sendung um 18.30, stieg die Anzahl der Besucher die gleichzeitig auf dem Portal waren von 200 bis auf 450.

19.06 Uhr
Die Pressegruppe der G13 hat jetzt mitgeteilt, dass die G13-Aktion jetzt gestoppt wird, und das kein Plan B durchgeführt wird.

“Die Aktion war ein riesen Erfolg”, sagt ein Sprecher der G13.

19.52 Uhr
Die Pressegruppe der G13 hat nach dem Abschluss des Aktionstages eine Presseerklärung heraus gegeben, wo man die Aktion einen vollen Erfolg nennt: Grøndalsvænge Allé 13 einige Stunden zu halten. Troels von der Aktion G13 sagt:

- Wir haben als Jugendbewegung unsere Stärke bewiesen wie stark wir sind wenn wir zusammen stehen, und wir haben unser Ziel den Ort zu besetzen erreicht. Wir haben uns an das geplante gehalten, trotz massiver Brutalität von Seiten der Polizei, sagt Troels der G13.- Ritt Bjerregaard hat jetzt ein großes Erklärungsproblem. Sie hat uns wissen lassen das sie den Dialog will, und wir haben das akzeptiert, aber wenn sie nichts tut um die gewalttätigen Angriffe der Polizei auf eine friedliche Demonstration zu verhindern, denken wir dass es sehr zweideutige Signale sind die sie uns sendet. Es ist das Haus der Stadt und es ist die Verantwortung von Ritt, sagt er.

Obwohl der Aktionstag offiziel abgeschlossen ist, wird Modkraft die Situation auch heute Abend im Auge behalten, und neues berichten, wenn sie sich auswickelt.

Der Sprecher der Polizei, Flemming Steen Munch, hat die Massenverhaftungen und den umfassenden Gebrauch von Tränengas damit berechtigt, dass es G13 Demonstranten waren, die die Situation eskalieren haben lassen, indem sie sich auf die Mannschaftswagen der Polizei warfen.

Aber wie es auch aus der laufenden Deckung der Begebenheiten von Modkraft hervorgeht ann hier nicht die Rede von angriffen auf die Polizeifahrzeuge sein, sondern dass die Aktivisten versuchten die Absperrung zu überwinden indem sie über die Polizeiwagen kletterten.

Das gewaltätigste das was in Verbindung damit geschah war, als die Polizisten auf die Aktivisten einschlugen, und sie von den Autos runter schubsten, auf die sie geklettert waren.

Einer der ausgesandten von Modkraft erzählt nachfolgend, dass das einzige was von der Demonstration an Angriffen ausging war ein Demonstrationsteilnehmer, der eine Flasche warf.

Er wurde sofort von den anderen Demonstranten beruhigt.

20.55 Uhr
Modkraft.dk’s Mitarbeiter vor Ort geben bekannt, dass die Polizei dort gegen Abend Massiv vor Ort sein werden in Nørrebro. Unter anderem in der Nørrebrogade patroulliert die Polizei sehr stark.

21.19 Uhr
Modkraft hat versucht die Oberbürgermeisterin Ritt Bjerregaard zu kontaktieren um einen Kommentar nach den umfassenden Aktivitäten der G13 am Samstag den 6. Oktober zu bekommen. Aber der Pressechef der Oberbürgermeisterin Kasper Foght sagte, dass Ritt Bjerregaard heute Abend dazu nichts sagen wird.

Ritt Bjerregaard sagte am Donnerstag den 4. Oktober, dass sie sich gerne mit der Aktion G13 treffen wolle. Aber es ist immer noch ungewiss ob sie sich aufgrund der Begebenheiten des heutigen Tages immer noch treffen will - hierunter auch ob sie mein das die Aktivisten “Gewalt” gegen die Polizei gebraucht haben.

21.27 Uhr
Rekord Anzahl an Festgenommenen.

Die Festnahmen des Tages, von 436 G13-Aktivisten ist ein Rekord bei einer alleinstehenden Begebenheit. In Verbindung mit der Räumung des Ungdomshusets am 1. März wurden zwar 643 Personen festgenommen, dies jedoch über mehrere Tage hinweg.

Dem Pressesprecher Flemming Steen Munch zufolge sind die meisten mit Hilfe des Polizeigesetztes festgenommen worden, welches ihnen die Möglichkeit gibt Leute 6 Stunden zu behalten, bevor sie sie wieder freilassen müssen.

Gegenüber Politiken.dk sagte er, dass es noch nichts was darauf hindeutet, dass Aktivisten ins Grundgesetzverhör müssen, aber es kann nicht ausgeschlossen werden.

21.38 Uhr
Einer der ausgesandten von Modkraft.dk gibt bekannt, dass die Polizei in Nørrebro generell alles und jeden registriert und durchsucht, aussehen wie Aktivisten.

21. 40 Uhr
Etwa 30 Polizisten dringen in den Folkets Park in der Stengade 50 und umkreisen cirka 15 Personen, die um ein Lagerfeuer sitzen. Die Polizei sagt nix, aber Quellen vor Ort nennen das Benehmen der Polizei “konfrontativ”.

Überall in Nørrebro werden “autonom aussehende” Leute angehalten und von der Polizei durchsucht.

21.50 Uhr
Mindestens 12 Mannschaftswagen haben das Folkets Hus und den Park umringt. Einer der Holländerwagen hat mitten im Park geparkt. 50-100 Beamte sind im Gebiet, wo Augenfolgen zufolge nichts passiert ist.

- Es ist sehr, sehr provozierend und als ob die Polizei etwas anfachen will, sagt jemensch vor Ort.

21.54 Uhr
- In der Griffenfeldtsgade ist ein Feuer gewesen. Wir sind hier, um Ärger vorzubauen, sagte der Einsatzleiter der Polizei gegenüber Modkraft.dk

Au dem St. Hans Torv in Nørrebro halten cirka 10 Mannschaftswagen. Die Polizei nimmt willkürliche Durchsuchungen von den Leuten auf der Strasse und auf dem Platz durch.

22.00 Uhr
Die Polizei hat den Folkets Park wieder verlassen. Es sieht so aus als gäbe es keine Festgenommenen. Dafür wurde aber eine Person weiter die Griffenfeldtsgade runter vor dem Solidaritätsshop in der nr. 41 festgenommen. Die Person weiß nicht wieso.

22.21 Uhr
Der Modkraftjournalist erzählt, dass die Polizei zufällige Fussgänger auf der Nørrebrogade und der Griffenfeldtsgade in Nørrebro anhält und sie durchsucht. Viele sind Jugendliche, die nur wegen ihrer Kleidung von der Polizei gewählt werden. Weitere detaillierte Informationen und ein Ticker auf www.ungeren.wordpress.com

22.34 Uhr
Gleichzeitig mit den G13 Aktionen, haben Aktivisten auch im Ausland Aktionen gemacht, um ihre Unterstützung für ein neues Ungdomshus in Kopenhagen auszudrücken. Es fanden u.a. Solidaritätsationen in Deutschland und Norwegen statt.

Als die Demonstration gegen 13.00 Uhr startete, trafen sich etwa 20 Demonstranten vor der dänischen Botschaft in Oslo, um dem Ungdomshus-Kampf in Dänemark ihre Unterstützung zu zeigen. Die norwegische Polizei setzte Absperrungen um die Botschaft um sie zu beschützen. In Norwegen wurden auch Unterstützungsaktionen angekündigt, u.a. in Trondheim.

In Hamburg hat eine Künstlergruppe gegen die “Yuppiefizierung” des Stadtteil Altonas aktioniert. Sie wollten damit ihren Widerstand gegen den Abriss kulturell wichtiger Gebäude in der Stadt mit dem Kampf der G13 für ein neues Kulturhaus verbinden.

Als ein Teil hat die Gruppe große Plakate aufgehängt, auf denen steht “Kopenhagen braucht Ungdomshuse, Hamburg braucht Ungdomshuse, alle brauchen Ungdomshuse….”

23.02 Uhr
Quellen geben bekannt, das im Parkkeller unter der Valby Polizeistation mehrere hunder festgenommene Aktivisten, dazwischen viele von denen, die ins Haus gekommen sind.

Die Festgenommenen sitzen auf dem rohen Betonboden, und haben dies seit 17.00 Uhr getan. Sie sind alle mit Strips gefesselt, und Modkraft.dk´s Informationen zufolge bekommen sie kein Wasser, genauso wie sie nicht auf Toilette dürfen. Zwischen ihnen befinden sich angeblich auch nicht Erwachsene.

22.42 Uhr
Modkraft.dk hat mit einem Sprecher der G13 Pressegruppe über die Aktion des Tages und besonders der Entscheidung sie abzubrechen geredet.

- Die Aktion war ein Erfolg. Wir sind sehr froh über den Verlauf des Tages. Wir haben die meisten unserer Ziele erreicht. Wir haben es geschafft zu zeigen, das wir richtig viele sind, dass wir zusammen stehen, das wir den guten Stil gehalten haben, und das eine große Gruppe ins Haus gekommen ist und es zwischenzeitig besetzt hat, sagt Troels aus der Pressegruppe über den Hintergrund für den Beschluss die Aktion abzubrechen ohne zu Plan B gegangen zu sein.

- Aber dass wir die Aktion abblasen, bedeutet ja nicht, dass der Kampf für ein neues Ungdomshus vorbei ist. Ganz im Gegenteil. Der Kampf geht weiter.

Troels erzählt, dass die Pressegruppe ihren Fokus jetzt auf das benehmen der Polizei gerichtet hat, welches man unerhört und brutal findet:

23.25 Uhr
Die Rechtswortführerin der Enhedslisten, Line Barfod, fordert eine Erklärung von Justitsministerin Lene Espersen (Konservative) für die größte Massenfestnahme in der dänischen Geschichte.

- Ich wünsche eine Antwort, weshalb die Polizei so gewalttätig mit Tränengas vorging unter einer sonst friedlichen Demonstration, wo auch Kinder dabei waren, sagt Line Barfod zu dr.dk.

Ifølge dr.dk hæfter Line Barfod sig ved pressetalsmand , Flemming Steen Munchs udtalelser om, at stemningen ved dagens aktion var fredelig. [versteh die Formulierung glaub ich nicht, ich versteh das so das Flemming findet das die Stimmung heute friedlich war…]

Darüber hinaus wundert sie sich, wieso es nötig war Tränengas zu werfen und Knüppel zu ziehen.

- Sie warfen u.a. Tränengas direkt auf die Köpfe der Leute. Sie warfen sogar Tränengasgranaten direkt in einige der Demonstrationswagen.

23.45 Uhr
Solidaritätserklärungenfür die Aktion G13 strömen aus der ganzen Welt rein. Modkraft.dk har hat geradae ein Foto von einer Gruppe Aktivisten aus Japan erhalten, welche ihre Unterstützung für die Aktionen des Tages erklären. (siehe modkraft.dk fotosektion).

weitere Infos auf ungeren.wordpress.com
Politiken hat ein paar Bilder:
 http://politiken.dk/fotografier/article390057.ece?service=gallery&start=1


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Ergänzungen

Internationale Solidarität

Ungdomshuset - Köpi 07.10.2007 - 13:13
Toll wie international die Bewegung geworden ist... Es waren ja viele von hier gestern dabei und haben ihre Solidarität zum Ungdomshuset gezeigt. Es gab anscheinend gestern auch dänische Solibekundungen für die Köpi in Berlin. Anbei ein Bild vom "Odense Support Dänemark".

Ja Erfolg

Sowieso 07.10.2007 - 14:07
Aus der Auslandspresse
Dänische Polizei nimmt "rekordverdächtige" 436! Demonstranten fest
Pol.press.sprech. gegenüber Ritzau(Dän.zeitungsagentur)
Angesichts der hohen Zahl von in Gewahrsam volk(in) doch das Ziel im Auge behalten.
Die Mehrzahl soll schon Sonntag wieder frei sein.
Es sei niemand verletzt worden;
-Angesicht der Reizgase kaum zu glauben/ letztens wurde ne Schule in D evakuiert weil jemd. CS gesprüht hat.
"Immer Überall Frei Sein"

blah

blub 07.10.2007 - 14:40
es wurden ziemlich viele verletzt, von knüppelschlägen, bullen die leute abhänge runterschubsen, leute die von ner tränengas granate bewusstlos geschlagen wurden weil diese direkt vorm gesicht explodierte (was die bullen auch schon zugegeben haben) etc...

auf seiten der bullen wurde niemand verletzt.

Farbige Unterteilung

alerta 07.10.2007 - 15:12
Was hat es eigentlich mit den farbigen Unterteilung der Demo auf sich(zumB. grüner Block), bzw. wieso macht man das?

Hier noch ein Video von politiken.dk:  http://infocast.dk/mediamaker_politiken/mediamaker.php?mouseClick=playClip&clipID=2335

Fotoserie dänischer Tageszeitung

Politiken 07.10.2007 - 15:49

Die vier Blöcke

ich 07.10.2007 - 16:01
"[...]
Jeder Block hat seine eigene Farbe

Die vier Bannerblöcke, die Lars und Daniel alle als “offensiv” und “aktivistisch” beschreiben, haben jeder ihre farbe zugeteilt bekommen:

Türkis, neongelb, rot und grün.

Für die Aktivisten, die wünschen in diesen Gruppen teilzunehmen, gilt, dass sie bereit sein müssen zu schubsen und fest zusammen zu stehen, geben Lars und Daniel zu wissen. Die Gruppen werden darüber hinaus auch Taktiken haben, welche sie im stande bringt dem Tränengasangriffen der Polizei zu widerstehen, erzählen sie weiter.

Teilnehmer im türkisen Block müssen bereit sein durch die Polizeiketten zu brechen, verhinderungen durchsetzen und mehr dezentral operieren, und die Veranstalter fordern die Aktivisten, die in dem Block teilnehmen wollen dazu auf in Schwarzen Klamotten zu kommen.

Der neongelbe Block soll großteils so wie der türkise Block handeln. Hier geht es aber mehr darum als eine gesammelte Einheit zu agieren.

Die, die unter der grünen Fahne mitlaufen, sollen Lars und Daniel zufolge nicht durch die großen Hindernisse. Für diese Gruppe geht es mehr darum zusammen zu stehn und viele zu sein.

Der rote Block soll auf einer Art handeln, die Daniel als “kreativ” beschreibt. Unter anderem ist hier die Rede davon, dass die Gruppe diverse Behinderungen forcieren soll. Aktivisten, die in dieser Gruppe teilnehmen, sollen Laufschuhe anhaben, erzählt er weiter.
[...]"
Quelle:  http://ungeren.wordpress.com/2007/10/03/so-soll-unter-g13-das-neue-ungdomshus-besetzt-werden/

Heftige Ausschreitungen in Dänemark

http://news.search.ch 08.10.2007 - 16:14
Die dänische Polizei hat in Kopenhagen nach Ausschreitungen bei einer Demonstration für ein Jugendhaus 436 Jugendliche festgenommen. Laut Angaben wurden bei den Krawallen mehrere Menschen verletzt. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Demonstration von etwa 5000 Jugendlichen aufzulösen. Die Jugendlichen wollten mit ihrem Protestzug der Forderung nach einem neuen Jugendhaus im Nordwesten der Hauptstadt Nachdruck verleihen. Bei der Zwangsräumung des früheren Jugendhauses hatte es Anfang des Jahres mehrtägige Strassenkämpfe und Massenfestnahmen gegeben.

Demo für Jugendhaus gewaltsam aufgelöst

Mainstream 08.10.2007 - 16:24
06. Oktober 2007

Die dänische Polizei hat in Kopenhagen nach Ausschreitungen bei einer Demonstration für ein Jugendhaus 436 Jugendliche festgenommen.

Wie das Radio meldete, wurden bei den Strassenkrawallen mehrere Menschen verletzt. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Demonstration von etwa 5000 Jugendlichen aufzulösen. Die Jugendlichen wollten mit ihrem Protestzug der Forderung nach einem neuen autonomen Jugendhaus im Nordwesten der dänischen Hauptstadt Nachdruck verleihen.

Bei der Zwangsräumung des früheren Jugendhauses («Ungsdomshus») im Stadtteil Nrrebro hatte es Anfang des Jahres mehrtägige Strassenkämpfe und Massenfestnahmen gegeben.

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solis? — unwichtig

Soli-aktionen — Muss ausgefüllt werden

Soli Hamburg — Du

hamburg — alto belli

erfolg? — dd-autonom

@dd-autonom — xxx

@dd-autonom — xantifax

@ buba — moi

kopenhagen — mensch

Organisation — Du

solidemo, yes yes — montagsdemo

no unity is no excuse — Anders And