Demo gegen Tierversuche und Covance

Covance dichtmachen! 25.09.2007 00:10 Themen: Ökologie
Am vergangenen Samstag demonstrierten ca. 600 Menschen in Münster gegen das Tierversuchslabor von Covance und für die Abschaffung aller Tierversuche.
Am Samstag, dem 22. September, fand in Münster eine Demonstration für die Abschaffung von Tierversuchen statt. Der Protest richtete sich vor allem gegen das Tierversuchslabor, welches COVANCE LABORATORIES südlich von Münster betreibt.

In diesem Labor leben ca. 1500 Affen, von denen jedes Jahr ca. 1000 bei brutalen Versuchen getötet werden. Im Jahr 2003 war das Unternehmen bereits negativ in den Schlagzeilen, nachdem durch Undercover-Recherchen die Grausamkeiten, die sich in dem Labor abspielten, ans Licht gekommen waren. Seit dem fanden jährlich Demonstrationen gegen die Experimente an Primaten statt, zu denen Tierfreundinnen und Tierfreunde aus dem ganzen Land anreisten.

Nicht zuletzt weil die Versuchsanstalt um 48 Tierräume und 50 Labore erweitert wurde, fand sich dieses Jahr eine Gruppe junger Menschen zusammen, um die Tradition weiterzuführen und eine Demonstration mit dem Motto „Covance dichtmachen! Jetzt erst recht! Für die Abschaffung aller Tierversuche!“ zu organisieren. Dies gelang ihnen mit Bravour, da sie ca. 600 Menschen zu diesem Anlass mobilisieren konnten. Damit wurden die Erwartungen weit übertroffen und die Teilnahmezahl des letzten Jahrs verdoppelt.

Die Demonstration begann mit einer Auftaktkundgebung am Hauptbahnhof. Dort gab es Infostände der Tierrechtsinitiative Rhein-Main und der Tierbefreier aus Iserlohn, das „Tierschutzmobil“ der Tierfreunde und eine vegane „Volxküche“, an der sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor und nach der Demonstration stärken konnten.

Die Auftaktkundgebung begann mit einer Rede von Heike Ingeborg-Karwatzki, die selber indirekt Tierversuchsopfer ist, weil sie durch Contergan, einem Mittel, das an Tieren getestet wurde, schwere Missbildungen erlitten hat. „Tierversuche sind nicht auf den Menschen übertragbar. Ich bin der lebende Beweis“ so Ingeborg-Karwatzki.

In Anschluss an die Rede setzte sich der Demonstrationszug, bei strahlendem Sonnenschein, friedlich in Bewegung und zog durch die Münsteraner Innenstadt. Es gab mehrere Zwischenkundgebungen, bei denen nicht nur auf die Machenschaften von Covance Münster aufmerksam gemacht wurde. So gab es zum Beispiel auch Zwischenkundgebungen vor Mersmann und ESCADA gegen den Pelzhandel, den diese Geschäfte betreiben. Einen weiteren Zwischenstopp gab es dann bei einer Filiale der Fastfood-Kette McDonalds, deren Besucher auf die Tierquälerei des Konzerns aufmerksam gemacht wurden.

Die Abschlusskundgebung, die ebenfalls am Hauptbahnhof stattfand, wurde von einem Redner der Tierfreunde eröffnet und klang durch die musikalische Improvisation der Rappers Aslan aus.

„Insgesamt ein sehr erflogreicher Tag“, resumiert David Werdermann, Leiter der Demonstration, „mit unserer großen lautstarken Demonstration haben wir viele Münsteranerinnen und Münsteraner auf die schrecklichen Leiden der Tiere aufmerksam machen können.“

Weitere Berichte bzw. Artikel:

 http://de.indymedia.org/2007/09/195070.shtml

 http://www.muensterschezeitung.de/lokales/muenster/big/art2448,92287
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Ergänzungen

Covance

Antonietta 29.10.2007 - 16:06
Viele Affen werden gefangen, um für fragwürdige Tierversuche herzuhalten,
z.B. für die Fa. Covance, die Versuche vor allem mit Javaner, Rhesus- und Pinselohraffen durchführt.

Das Covance-Labor in Münster ist auf die so genannte Primatentoxikologie spezialisiert, d.h. an Affen werden alle erdenklichen Stoffe auf ihre erbgutverändernde, fruchtschädigende und krebsauslösende Wirkung getestet.
Zwar lässt die nahe evolutionäre Verwandtschaft zwischen Affen und Menschen vermuten, dass sich die Ergebnisse aus Affenversuchen problemlos auf den Menschen übertragen lassen. Dies ist jedoch nicht der Fall, da beide völlig unterschiedlich reagieren.
Tierversuchsfreie Testmethoden, z.B. mit menschlichen Zellkulturen, bieten dagegen sinnvolle, für den Menschen relevante Ergebnisse.

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widerliche menschenfeinde

. 25.09.2007 - 09:41
soso. contergan führte also zu schäden, weil es im tierversuch getestet wurde. merkt ihr noch irgendwas? wenn der herstellerfirma etwas vorzuwerfen ist, dann doch wohl, dass sie das medikament nicht ausreichend getestet hat.

und wer wie ihr der ansicht ist, dass tests mit armen knuffigen tieren moralisch unvertretbar sind, der muss die tests halt gleich am menschen durchführen. die logische folge wären natürlich bedeutend mehr schäden durch gefährliche medikamente. grundlagenforschung könnte überhaupt nicht mehr durchgeführt werden, weil man menschen nun mal nicht kontrolliert züchtet, aufzieht und am ende des versuchs tötet und seziert.

wer tierversuche nicht nur einschränken will, sondern prinzipiell ablehnt, ist daher ein feind seiner mitmenschen. solche asoziale deppen wir ihr sind nicht links, sondern zutiefst reaktionär und haben auf indymedia nichts zu suchen.

 http://www.pro-test.org.uk/

Und Tierversuche sind doch unnütz...

chriz 25.09.2007 - 11:26
Menschenfeinde also?
Schön zu sehen, wie einige Leute informiert sind. Nämlich gar nicht.
Natürlich ist es notwendig, Medikamente zu testen, bevor diese "in Serie gehen".
Diese Tests jedoch an Tieren durchzuführen, ist weder moralisch in Ordnung, noch ist es in irgendeiner Form sinnvoll so zu handeln.
Zahlreiche Fälle von Medikamenten, die an Tieren ohne Folgen getestet wurden, haben bei Menschen schwerste Schädigungen verursacht, da Tiere ganz unterschiedlich auf verschiedene Stoffe reagieren als Menschen. So bilden Hunde zum Beispiel bei übermässigem Nikotinkonsum keinen Krebs aus und ein anderer Stoff kann Ratten in einer Dosis verabreicht werden, die für eine mehrköpfige menschliche Familie absolut tödlich wäre.
Es muss also nach Alternativen für Tierversuche gesucht werden.
Gesucht? Alternativen sind längst bekannt, so zum Beispiel Experimente an einzelnen Zellen im Reagenzglas oder Computersimulationen. Diese Versuchsmethoden sind nicht nur moralisch einwandfrei, sondern weisen ausserdem eine wesentlich höherer Exaktheit auf.

test the best

karo 25.09.2007 - 11:36
"Als Dreistigkeit empfinde ich es aber doch, dass du noch nicht mal den Anstand hast dich über Alternativen zu informieren, da wie eben gesagt Tierversuche total sinnlos und unnötig sind."

>> wie genau sollen z.b. erkenntnisse für die neurochirurgie gesammelt werden wenn nicht durch tierversuche?

karo

chriz 25.09.2007 - 14:36
Diese Erkentnisse können zum Beispiel durch Computersimulationen oder postmortale Sezierungen von Menschen gewonnen werden, das wäre garantiert zuverlässiger als die Untersuchung an Tieren, wie gesagt, diese reagieren auf viele Dinge anders...

@ "widerliche menschenfeinde"

s 01.10.2007 - 10:05
alle hirarchien gehören abgeschafft! so auch die zwischen mensch und tier.
ist es besser, ein tier als einen menschen zu töten?
es gibt alternativen und die sind zu nutzen und auszubauen!