Röhrenträume zur Privatisierung des Wassers

Ralf Streck 12.07.2007 07:41 Themen: Weltweit Ökologie
Eine Studie des WWF analysiert Wassertransfers weltweit und spricht von "Traumgebilden" mit schlimmen Auswirkungen auf die Umwelt. Letztlich stehen dahinter die Pläne zur Privatisierung des Wassers und natütlich geht es um viel Geld, weshalb auch Korruption bei den Projekten ein große Rolle spielt.
Die Umweltorganisation WWF kritisiert in einer umfassenden Studie die geplanten Umleitungen von großen Wassermengen in der Studie mit dem Titel "Pipedreams? Interbasin transfers and water shortages". Untersucht wurden weltweit sieben Projekte, drei besestehen schon. Der längste ist der spanische Transfer vom Tajo in den Segura.

Bei den drei Projekten fielen schnell die gemeinsamen negativen Folgen auf: Keine ernsthafte Nachfrageanalyse und letztlich werde nur Verschwendung garantiert. Die Abhängigkeit steige. Stets konnten ernsthafte ökologische Probleme in den Gebergebieten festgestellt werden. Die Folgekosten, sozial und ökologisch, sind hoch und soziale Konflikte zwischen den verarmenden Geberregionen und den reicher werdenden Empfängerregionen folgten.

Trotz der negativen Erfahrungen würden weltweit Transfers geplant, die zum Teil "Wasser über tausende Kilometer" und "über mehrere Einzugsgebiete hinweg" leiten sollen, stellt der WWF fest. Australien will sogar Wasser aus dem tropischen Norden bis in den trockenen Süden leiten.

Ob in Australien, Griechenland, Peru oder China überall würden Projekte mit größter Zerstörungswut vorangetrieben, auch wenn sie, wie von höchsten Gerichten als illegal deklariert wurden. Im Spanien oder China erschütten nicht einmal Erdbeben die Umsetzung, die tausenden Menschen bei einem Dammbruch das Leben kosten wird.

Dabei, so zeigt der WWF zum Beispiel am peruanischen Projekt auf, gibt es oft einfache und billige Alternativen, die auch die kollektiven Landnutzungsrechte der indigenen Bevölkerung nicht angreifen und Umsiedelungen vermeiden. Die Umstellung der Landwirtschaft auf einheimische Kulturpflanzen, die wenig Wasser benötigen, statt der Einsatz von Saatgut des Agro-Business, würde zudem die Biodiversität sichern.

Ein ausführlicher Artikel mit Beispielen dazu unter:  http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25630/1.html

© Ralf Streck, den 11.07.2007
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