Augsburg: Studis gewaltsam geräumt

Contra 24.06.2007 15:07 Themen: Bildung Repression
Bei Goppel-Besuch werden Augsburger Studierend brutal aus dem Saal geräumt, bevor die Veranstaltng überhaupt gestört wurde. Es kam zu mehreren Verletzungen auf Seiten der Protestierenden und zwei Anzeigen wegen Hausfriedensbruch.
Am Freitag den 22.06.07 versammelten sich 25 Studierende der Universität Augsburg und Mitglieder des Aktionsbündnisses CONTRA am Neubau der Fachhochschule Augsburg in der Baumgartnerstraße. Der Neubau sollte an diesem Vormittag durch den Bayerischen Wissenschaftsminister Goppel eröffnet werden. Ohne dass die Studierenden die Veranstaltung in irgendeiner Art und Weise gestört hatten, wurden Angehörige des Aktionsbündnisses CONTRA gewaltsam und äußerst brutal von der Polizei des Geländes verwiesen. Es kam zu zwei Anzeigen wegen Hausfriedensbruches und einer vorübergehenden Ingewahrsamnahme. Mehrere Studierende erlitten leichte Verletzungen durch den maßlosen Räumungseinsatz, ein Student musste am Folgetag wegen eines Schleudertraumas behandelt werden.

Nach einer erfolgreichen Demonstration mit 2.000 Teilnehmern in der Augsburger Innenstadt am 13.06.07 und einem wirksamen Unistreik am selben Tag hatten die Aktivisten von CONTRA dazu eingeladen, gemeinsam mit anderen Studierenden und Schülern aus Augsburg an der Eröffnungsfeier der neuen Fachhochschule teilzunehmen. Dem Vater der bayerischen Studiengebühren, Wissenschaftsminister Goppel, sollte bei dieser Gelegenheit die Kritik der Augsburger Studierenden über die seit diesem Semester eingeführten Allgemeinen Studiengebühren in Höhe von 500 € mitgeteilt werden. Bevor die Studentinnen und Studenten jedoch dem Minister und den anwesenden Gästen ihr Anliegen deutlich machen konnten, wurden sie von anwesenden Polizeikräften - bekleidet mit Stiefeln, schusssicheren Westen und Schutzanzügen - brutal aus dem Saal geräumt. Einem Studenten wurde dabei die Kleidung zerrissen, andere erlitten Hämatome und Prellungen durch den brutalen Einsatz der später noch verstärkten Kräfte. All dies geschah, obwohl den Protestierenden zuvor von einem Sprecher der Polizei die Zusage gemacht wurde, an der Veranstaltung teilnehmen zu können, solange diese nicht gestört würde.
Als die Studierenden anschließend mittels einer Polizeikette vom Gelände gedrängt werden sollten, wurde ein bisher unbeteiligter Student der Fachhochschule Opfer einer brutalen Festnahme durch die anwesenden Beamten. Der Informatik-Student hatte sich nur aus Interesse mit den Protestierenden unterhalten, als sich die Polizeikette in Bewegung setzte. Als der Informatik-Student den Beamten zu erklären versuchte, dass er geladener Gast auf der offiziellen Veranstaltung sei und sich von den Polizisten nicht wegstoßen lassen wollte, wurde er auf brutale Art und Weise von drei Beamten zu Boden gestreckt und anschließend mit Kabelbindern gefesselt, ähnlich wie der grundlos festgenommene Demonstrant am 13.06. abgeführt. Obwohl die anwesenden Studierenden lautstark darauf hinwiesen, dass der Verhaftete gar nicht zur Gruppe der Protestierenden gehörte, ließen die Beamten nicht von ihm ab.
Das Aktionsbündnis CONTRA verurteilt den Einsatz der Polizei in aller Form. Die angewendete Härte stand in keinem Verhältnis zum friedlichen Auftreten der Studenten und Studentinnen, da es zu keinerlei Störungen seitens der Studierenden kam. Die Anzeigen wegen Hausfriedensbruch sind von den Verantwortlichen zurückzuziehen.
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Ergänzungen

4. Juli: Bielefelder Verhältnisse schaffen

egal 24.06.2007 - 16:40
Die Gebührensatzung der Uni Bielefeld wurde vor einigen Wochen gerichtlich gekippt. Momentan ist Bielefeld damit die einzige (wieder) gebührenfreie Uni in NRW. Der Senat der Uni Bielefeld will am 04.07.07 erneut Studiegebühren einführen. Dies gilt es zu verhindern - kommt nach Bielefeld!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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