Kleine Solidaritätskundgebung in Hamburg

autorIn 03.06.2007 01:21 Themen: G8 Repression
Heute fand in Hamburg um 22 Uhr eine kleine Solidaritätskundgebung mit 80 Menschen in Hamburg-Ottensen statt, die sich mit den Gefangenen in Rostock und Schwerin solidarisierte und sich gegen die staatliche Repression richtete.
der Wortlaut des spontanen Redebeitrages:

Wir sind heute abend hier, weil sich im Laufe des Tages wieder viel zu viel Scheisse ereignet hat - in Rostock, Schwerin und anderswo!

In Schwerin wurden heute mehr als 100 Antifaschistinnen und Antifaschisten am Bahnhof von seiten der Polizei eingekesselt und eingebuchtet, obwohl sie nur in der Stadt gekommen waren, um sich legetimer Weise dem braunen Mob und der deutschen Normalität entgegen zu stellen. Davon waren auch Minderjährige betroffen, denen verweigert wurde mit ihren Eltern Kontakt aufzunehmen. Zur Zeit sind noch immer nicht alle auf freiem Fuß. Wir fordern die sofortige Freilassung der gefangenen Antifaschistinnen und Antifaschisten! Während die Polizei gegen die Linke mal wieder hart durchgriff marschierten in verschiedenen Städten u.a. Berlin, Lüneburg, Potsdam und Lauenburg die Faschisten ohne dass Polizei und Staatsmacht gewillt oder in der Lage waren, dies zu verhindern. Dies zeigt mal wieder um so mehr, wie dringend antifaschistische Selbsthilfe nötig ist.

Währenddessen waren in Rostock um die 50.000 Menschen auf der Straße, um gegen den G8 Gipfel in Heiligendamm zu demonstrieren, darunter befanden sich auch tausende Menschen aus der radikalen Linken, die das Spektakel zum Anlass nahmen, ihre grundsätzliche Ablehnung des kapitalistischen Systems Ausdruch zu verleihen. Der Staatsapparat reagierte mit Tränengas, Wasserwerfer- und Schlagstockeinsatz. Leute wurden eingekesselt, es gab Verletzte und Festnahmen. Den über 100 Gefangenen wurde stundenlang verweigert, einen Kontakt zu ihren AnwältInnen herzustellen.

Die systematische Kriminalisierung und massive Polizeigewalt reiht sich nahtlos ein in die Geschehnisse der letzten Tage und Wochen in Hamburg. Menschen aus Vorbereitungszusammenhängen werden seit Monaten überwacht, es ist erst wenige Wochen her, dass die Rote Flora, andere Projekte und mehrere Privatwohnungen in einer völlig überzogenen Durchsuchungsaktion angegriffen wurden. Seit Beginn der Aktionstage gegen den G8 und den ASEM Gipfel gibt es eine massive Polizeipräsenz in der Stadt, Wanderkessel, Übergriffe und willkürliche Festnahmen sind hier alltäglich geworden.
Brutalität gegen Minderjährige und sexistische Schikanen auf Polizeiwachen runden das Bild eines Kontroll- und Einschüchterungsapparates ab, dem wir uns entschieden entgegen stellen.

Ebenso lehnen wir jegliche Form von Herrschaft oder angeblich reformierbarem Kapitalismus ab. Wir distanzieren und von allen Gruppen, die sich von den Kriminalisierten distanzieren.Die staatliche Kampagne zum vorauseilenden Gehorsam spielen wir nicht mit!
Gegen Staat und Repression - wir machen weiter!
Faschismus und Kapitalismus entschlossen entgegentreten!
Die Flammen könnt ihr löschen, aber unser Feuer nicht!
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Ergänzungen