Frankreich: Straßenschlachten nach der Wahl

kendro 07.05.2007 19:25 Themen: Soziale Kämpfe Weltweit
In allen größeren Städten Frankreichs kam es nach dem Wahlsieg des konservativen Kandidaten Sarkozy zu Straßenschlachten zwischen Protestierenden und der Polizei. Diese setzte Wasserwerfer, Tränengas und Flashballs ein. Allein im Großraum Paris waren über 3000 Polizisten im Einsatz.
In seiner Ansprache nach dem Wahlsieg hatte Sarkozy gesagt: "Das Französische Volk hat sich für den Wandel entschieden. Es hat beschlossen mit den Ideen und Gewohnheiten der Vergangenheit zu brechen. Ich werde Arbeit, Autorität, Moral, Respekt, und Ehre wieder zu Ansehen verhelfen. I werde die Ehre der Nation und die nationale Identität wieder herstellen - ich werde dem französischen Volk den Stolz auf Frankreich wieder geben."

Die Jugend besonders der Vorstädte glaubt mit Sarkozy noch eine Rechnung offen zu haben, seit er sie als damaliger Innenminister während der mehrwöchigen Frankreich-weiten Unruhen, die nach dem Tod zweier von der Polizei verfolgter Jugendlicher ausgebrochen waren, als "Gesindel" beschimpft hatte, und damit gedroht hatte, "die Vorstädte mit dem Hochdruckreiniger zu säubern."


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Ergänzungen

Weitere Bilder aus Paris 6.e Arrondissement

V. Ernetzer 08.05.2007 - 00:29
Schöne Bilder von Gestern Abend. Wird bestimmt weitere gebe...

Ein Präsidetn aller Franzosen

draufgehn 08.05.2007 - 09:50
Sarkozy sagte er sei der Präsident aller Franzosen. Doch da frage ich mich warum der den Kündigungsschutz lockern will und die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer machen will. Dieser "Mensch" ist vielleicht der Präsident aller Franzosen- aller Reichen Franzosen!!!

Wahl in Frankreich

Peter Hoersel 08.05.2007 - 15:11
Das Volk hat seinen einzigen Joker ins Spiel gebracht und bestehende Herrschaftsverhältnisse per Wahl abgesegnet. Nun kann es sich erstmal für 4 Jahre von diesem einmaligen Kraftakt "ausruhen" und die Verantwortung, sprich Macht, dem bürgerlichen Staat anvertrauen, sieht man von seiner 2. "Aufwallung" im Juni (Parlamentswahlen) einmal ab. Das Pendel schlug mal wieder nach rechts aus, was bei den parlamentarischen Spielen quasi vorprogrammiert ist. Mal wird nämlich sezialdemokratisch, dann mal wieder konservativ drauflos gewählt, nach dem Motto: "Bäumchen, Bäumchen wechsel Dich 1-2-3". Dieses ewige Hin und Her ist zwar ungemein langweilig sowie recht bedeutungsarm, gehört aber allemal zum bürgerlichen Politleben dazu. Die Bürger haben quasi ihre "Pflicht" getan, nun mögen sie das eigentliche Herrschen und Gestalten getrost dem Kapital und seinem Staat überlassen. So ist denn im allgemeinen noch Jeder befriedigt, die Herrschenden, daß das Volk so brav das "Richtige" gewählt hat und anschließend Ruhe gibt, sowie die Beherrschten, die da meinen sie hätten etwas zu melden gehabt. Will man nun jedoch weiter im Wahlergebnis herumstochern, dann darf darauf hingewiesen werden, dass mal wieder das Geschäft mit der Angst recht prächtig gedieh, die Ordnung erfolgreich beschworen wurde und das Gieren nach nationaler Größe seinen Lauf nahm. Allerlei Leute erinnerten sich noch an die Riots in den Banlieus, wo sie von den bürgerlichen Medien sowie dem Innenminister etc. gegen den randalierenden "Mob", so die Ausdrucksweise der Regierung und Journaille, aufgehetzt wurden. Diese Hetze muß wohl noch immer in den Köpfen der verspießerten Sarkozy-Wähler nachgewirkt haben. Hinzu kommt darüberhinaus die ewige heillose Zerstrittenheit der Linken sowie das wachsweiche und lendenlahme Programm der Sozialisten. In einer solchen Gemengelage triumphiert fast immer die Reaktion.

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Sarkoidose

unsachlicher ergänzer 07.05.2007 - 21:52
"Sarkoidose
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Klassifikation nach ICD-10
D86.0 Sarkoidose der Lunge
D86.1 Sarkoidose der Lymphknoten
D86.2 Sarkoidose der Lunge mit Sarkoidose der Lymphknoten
D86.3 Sarkoidose der Haut
D86.8 Sarkoidose an sonstigen und kombinierten Lokalisationen
D86.9 Sarkoidose, nicht näher bezeichnet
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Die Sarkoidose (Morbus Boeck [buːk], auch: Morbus Schaumann-Besnier) ist eine systemische Erkrankung des Bindegewebes mit Granulombildung, die meistens zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auftritt. Die genaue Ursache der Krankheit ist bis heute unbekannt.

Bei der Sarkoidose bilden sich mikroskopisch kleine Knötchen (Granulome) in dem betroffenen Organgewebe, verbunden mit einer verstärkten Immunantwort. Besonders betroffen sind Lymphknoten (90 % der Fälle) sowie die Lunge (90 %). Aber auch andere Organe wie Leber (60–90 %), Augen (25 %), Herz (5 %), Skelett (25 %) oder Haut (25 %) können betroffen sein (Neurosarkoidose als Beispiel bezeichnet den Befall des Nervengewebes). Da die Erkrankung familiär gehäuft auftreten kann, wird eine genetische Veranlagung vermutet. Im Februar 2005 wurde eine erste Genveränderung gefunden, die ein Ausbrechen der Krankheit beeinflusst. So reicht nach Angaben der Kieler Mediziner Stefan Schreiber und Jochen Hampe die Mutation eines einzigen Basenpaares im Gen BTNL2 auf dem Chromosom 6 aus, um die Erkrankungswahrscheinlichkeit um 60 Prozent zu erhöhen. Eine Veränderung beider Genkopien erhöht das Risiko sogar auf das dreifache. BTNL2 beeinflusst eine Entzündungsreaktion, die bestimmte weiße Blutkörperchen aktiviert.

Man unterscheidet eine zunächst akut verlaufende Form der Sarkoidose (das so genannte Löfgren-Syndrom) von der schleichend und symptomarm einsetzenden chronischen Verlaufsform. In Deutschland tritt die Erkrankung in 20–30 Fällen auf 100.000 Einwohner auf.

Erstmals ist sie von Ernest Besnier und Cæsar Peter Møller Boeck in den Jahren 1889 und 1899 als Hauterkrankung beschrieben worden. Im Jahre 1924 erkannte Jörgen Nilsen Schaumann, dass es sich hierbei um eine systemische Erkrankung verschiedener Organe handelt. Der Schwede Sven Halvar Löfgren beschrieb 1953 die nach ihm benannte akute Verlaufsform. ..."

sorry ....

egal 08.05.2007 - 10:37
... aber immer gleich alle als autonome zu bezeichnen ist sowas von lächerlich !
reicht schon wenn einem n24 und co was von tausend autonomen erzählen will, die ja nur ohne grund krawall machen wollen ....

Demokratisch morden?

@chavezz 08.05.2007 - 10:56
"Es ist mal wieder wunderbar anzusehen, wie demokratische Wahlergebnisse von Autonomen akzeptiert werden - nämlich gar nicht. Die SA hat es früher auch nicht anders gemacht."

Der "Volksgedanken" im Konzept der Demokratie ("Herrschaft des Volkes") lässt mich eher an den Faschismus denken. Hitler hat auch nicht die Macht "ergriffen" sondern sie sich schön demokratisch zugesprochen bekommen. Und nur weil 84% und davon wiederrum 53% also rein rechnerisch ca. 40% der Bevölkerung für einen kapitalistischen Hardliner gestimmt haben heißt das noch lange nicht das der jetzt tun und lassen kann was er will. Staat und Kapital töten jede Sekunde und all jene die nichts dagegen tun, egal wie "demokratisch" das Ganze doch ist, machen sich mitschuldig für das was in der globalen Ausbeutungsmachinerie passiert. Das Zentrum des Systems liegt nunmal in Europa und den USA. Deshalb sind Proteste hier besonders wichtig und damit auch in Frankreich ein gutes Zeichen.

Saludos Libertarios!

sozialistisch Morden

chavezz 08.05.2007 - 11:40
Sozialistisch Morden ist übrigens genauso tödlich wie kapitalistisch morden. Was aber einge ideologisch geschulte Menschen gerne vergessen. Aber mit Menschen die ihre Augen vor der Realität verschliessen lässt es sich eh nicht diskutieren.

Gibt es

einen 08.05.2007 - 11:41
... besonderen Grund, warum auf diesen Bildern die Gesichter nicht unkenntlich gemacht sind?

Demokratie = Faschismus

chavezz 08.05.2007 - 11:48
Dein Gleichsetzen von Demokratie und Faschismus ist absolut lächerlich. Natürlich ist die Demokratie nicht perfekt, aber andere Systeme sind weitaus weniger perfekt. Du lässt dich also wahlweise lieber von der Arbeiter Diktatur regieren/ unterdrücken oder von einem Generalsekretär der KPDSU ?
Mach dich doch nicht lächerlich.


@ chavezz

Peter G. 08.05.2007 - 11:54
Daß deine Argumente vor bürgerlich-dümmlichem Moralismus, Unkenntnis und Lügen nur so strotzen, muß ja nicht extra gesagt werden. Warum aber dein Pseudonym, frage ich mich? Und wie wärs der Ehrlichkeit halber, wenn du die beiden Z´s gegen zwei schön gezackte S ersetzen würdest?

Nichts von beidem.

@chavezz 08.05.2007 - 12:29

"Sozialistisch Morden ist übrigens genauso tödlich wie kapitalistisch morden. Was aber einge ideologisch geschulte Menschen gerne vergessen. Aber mit Menschen die ihre Augen vor der Realität verschliessen lässt es sich eh nicht diskutieren."

Ich würde mich nicht als "ideologisch geschulter" Mensch beschreiben. Ich halte Ideologie und Dogmatismus für nicht sonderlich emanzipatorisch. Schade das du nicht diskutieren möchtest. Ich halte dich nämlich nicht für einen SS-Mann wie es andere hier tun. Denn ich stimme dir volkommen zu, dass rein historisch gesehen das was sich "Sozialismus" nannte ziemlich mörderisch und unerträglich war. Genauso wie der Kapitalismus heute. Das heißt aber noch lange nicht das es keine Alternative gibt.

"Dein Gleichsetzen von Demokratie und Faschismus ist absolut lächerlich. Natürlich ist die Demokratie nicht perfekt, aber andere Systeme sind weitaus weniger perfekt. Du lässt dich also wahlweise lieber von der Arbeiter Diktatur regieren/ unterdrücken oder von einem Generalsekretär der KPDSU ?
Mach dich doch nicht lächerlich."

Ich setze nicht Demokratie und Faschismus gleich. Ich sage nur das sich beides an einem "Volksgedanken" orientiert. In Gerichten heißt es "im Namen des Volkes". Gewählte Politiker handeln "im Volkes Namen". Also ehrlich gesagt: Ich bin nicht das Volk. Bist du es? Oder sind es gar die Wähler? Ich glaube selbst die Leute die wählen würden dem nicht zustimmen. Fakt ist das es eine diskursive Vormachtstellung der Demokratie gibt. Diese reproduzierst auch du. Nach dem Motto: Es ist zwar scheiße aber was besseres gibt es nicht. Deshalb verspüren, so glaube ich, viele Menschen den Imperativ zu wählen, obwohl sie beim Wahlkarte ausfüllen denken: "Alles Schwachköpfe - Aber muss ja". Dazu kommt, das fast alle Demokratien einen Verfassungs"faschismus" wenn du so willst betreiben. Exemplarisch heißt das in Deutschland, dass alles was eine ernsthafte Alternative zur "freiheitlich demokratischen Grundordnung" darstellt (besetzte Häuser / politische Kommunen die dem Staat zu politisch werden, Hüttendörfer e.g. Republik Freies Wendland), von der Staatsmacht zerstört werden darf und rein verfassungrechtlich platt gemacht werden muss. Da kannst du die die Demokratie noch so huldigen (die Demokratie und Kapitalismusgläubigkeit nimmt nämlich tatsächlich religiöse Züge an). Das sind die nüchternen Fakten.

Weder Demokratie noch historischer "Sozialismus". Für viele Anarchismen!

Saludos Libertarios.

verstehe

Andi 08.05.2007 - 21:21
wenn ich die Bilder da sehe verstehe ich warum die Krawalleure die besten Wahlhelfer für den Konservativen waren. Ich würde mir auch mein Auto nicht abfackeln lassen.