Flüchtlinge in Mauretanien/2

Queda la Palabra 22.03.2007 19:01 Themen: Antirassismus
"Hungertsreik für die Menschenrechte", mit dieser Initiative und einem Strafantrag gegen die spanische Regierung soll die Veränderung der Situation der 200 Flüchtlinge die seit dem 03. Januar in einem Hangar in Mauretanien unter unwürdigen Bedingungen festgehalten werden, erwirkt werden. Internationale Unterstützung tut not! ( BERICHT 2 )
21.März 2007 - SIEBTER TAG HUNGERSTREIK für die Menschenrechte:
Im "kleinen Guantánamo" werden Menschen von den Regierungen Spaniens und Mauretaniens illegal festgehalten ( siehe erster Bericht :  http://de.indymedia.org/2007/03/170944.shtml )
von: Queda la Palabra ( das heisst "Es bleibt das Wort" und ist der Name der Menschenrechtsorganisation, deren Mitglied Jesús Hidalgo sich im Rahmen eines unbefristeten Hungerstreiks täglich vor den spanischen Abgeordnetenkongress setzt )...

Hallo an @lle:

Ich habe meinen siebten Tag Hungerstreik begonnen. Präzise gesagt, habe ich am vergangenen 14. März diese Aktion der Anklage und der Forderung begonnen..., wegen einem Geschehen, das offenbar für fast niemanden von Wichtigkeit ist: Den-inzwischen-200 Personen, die in einem Hangar in Mauretanien ohne rechtlichen Beistand und menschenwürdige Hygiene festgehalten und zusammengepfercht werden, wird ausserdem jedes Recht verweigert, gegen ( die schon geschehenen) Misshandlungen zu protestieren; sie werden gezwungen sich selbst zu identifizieren und so die Abschiebung in ihre Herkunftsländer zu ermöglichen... all´dies geschieht aufgrund der Kette illegaler Handlungsweisen, welche die Regierung durch ihre repressive Politik der Einwanderungskontrolle ausgeübt hat und die sie weiterhin ausübt; Aktionen, die bereits wiederholt Abkommen zu welchen der Spanische Staat sich rechtlich und moralisch durch die Universelle Menschenrechtserklärung verpflichtet hat, verletzt haben.

Ich habe 6,5 kg verloren. Die ersten vier Tage hatte ich grossen Hunger und war nervös. Vorgestern, am fünften Tag, gelang es mir die Versuchung zu essen, zu überwinden und ich bin jetzt ruhiger geworden und stärker.

Seit dem ersten Tag, an dem ich mich gegenüber dem Diputiertenkongress plazierte, sind einige Dinge passiert, die es zumindest verdienen, erwähnt zu werden: Es fanden Kontrollen und Beobachtung durch die Polizei statt, die herausfinden wollte, wieviele wir und sind woher wir kommen. Viele PassantInnen blieben stehen und verlangten Informationen; die meisten von ihnen unterstützten die Aktion verbal. Eine wichtige andere Gruppe von Personen die kleinen Kollektiven angehören, Unabhängige, soziale AktivistInnen und Intellektuelle zeigten ihre Unterstützung und ihr Interesse daran, sich anzuschliessen und zielgerichtete Aktionen zu machen, um die Veränderung dieser Realität und der Realität der Immigration generell zu reklamieren.

Am ersten Tag, an dem ich mich vor die Kongresstüren gesetzt hatte, war die Gelegenheit in unmittelbarer Nähe vielen Abgeordnet@n zu sein; aber es war schändlich, denn absolut niemand wandte sich an mich, um mich nach dem Grund meiner Anwesenheit zu fragen oder Interesse zu bekunden; alle gingen vorbei... das sind die PolitikerInnen die wir haben... Die an allem vorbeigehen. Auch die Presse interessierte sich nicht, tatsächlich, mit Ausnahme eines deutschen Kommunikationsmediums (Anmrkg. das muss wohl die taz sein, da diese am 21.03 einen informativen Artikel über die Situation der Flüchtlinge brachte; den Hungerstreik allerdings erwähnte der Korrespondent leider nicht; dafür aber den Strafantrag den -u.a.- Queda la Palabra gegen die spanische Regierung gestellt hat ), ausser dem deutschen Kommunikationsmedium also, gab es kein soziales Echo bezüglich des Geschehens; was offensichtlich macht, dass niemand den Schmerz @nderer mitfühlt und die Erniedrigung, der @ndere unterworfen werden, ohne dass sie sich an irgeneine Verteitigung wenden könnten; ihnen bleibt nur auf ihre "Freilassung" zu warten, an einen Ort, an den sie nicht wollen. Das ist der Terror den der spanische Staat ausübt.

In dieser Woche ist die Anklageerhebung bei der Generalstaatsanwaltschaft gegen die spanische Regierung vorgesehen, die seitens kleiner Organisationen, individuell Unterzeichnenden und @llen die Ihr diese Anklage mit uns mittragen und einreichen wollt.

Die im Hangar in Mauretanien eingeschlossenen Personen brauchen weiterhin Deine/Ihre Anklage und Hilfe; nehmt Kontakt mit uns auf oder benutzt eure Kreativität; wir können viele Dinge für eine Veränderung dieser Situation tun. Ich glaube, dass dies möglich ist und viele andere Personen ebenso, dazu allerdings müssen wir uns in Bewegung setzen... aber notwendigerweise müssen wir viele sein die ernsthaft ablehnen, das solche Dinge geschehen und die sich ebenso ernsthaft weigern, durch unser Schweigen und unsere Passivität Komplizen/innen zu sein.

Wenn du dies liest, denkst du vielleicht, dass andere Personen diesen Kampf ja bereits aufgenommen haben, sogar in Form eines Hungerstreiks, aber denke deshalb nicht, dass deine Unterstützung nicht nötig ist... selbstverständlich sind wir auch da, wenn unsere Unterstützung von dir oder von Personen die du kennst im Notfall erforderlich ist. Wenigstens ich werde dort sein, weil ich das Leiden @nderer mitempfinde wie mein eigenes; ich kann mit anderen Personen mitfühlen und es ist mir unmöglich sie ihrem Schiksal zu überlassen ohne etwas zu tun oder ohne Einfluss zu nehmen, auf die Ursachen der Ungerechtigkeiten, denen sie unterworfen sind. Das kann ich nicht unterlassen.

Wir unsererseits sind noch in andere Kämpfe involviert, wie in den der Forderung nach würdigem Wohnraum am kommenden 24.03
Ausserem kämpfen wir gemeinsam mit den Compañer@s der Federación Panafricanista und unterstützen den Marsch den die Schwarze Community von Europa nach Brüssel unternehmen wird. Dabei geht es um die Forderung nach Rechtsgleichheit im sozialen,- und Arbeitsleben im europäischen Jahr der gleichen Möglichkeiten. Einem Schwarzen gegenüber, der lebt oder leben will, was als "sozialer Status" bezeichnet wird, etwa als Präsident eines sozialen Kollektivs oder einer Vereinigung oder der Zugang zu einer Arbeit der "Kathegorie profesionell"sucht und der mehr "soziale Anerkennung" besitzt, als ein Hilfarbeiter,wird noch immer ein bedenkliches Maß an Ablehnung entgegengebracht. Es ist klar, dass in einer Gesellschaft die solche Kasten bzw."den Status" sieht, diese Art von Ablehnung und die "Angst" vor einem möglichen "Konkurrenten" existiert, der aufgrund seiner menschlichen Wärme, Fähigkeiten und Kenntnisse den/die typisch egozentrischen/e, allwissenden/de und stolzen/e Europäer/rin in Fage stellt. Kennt ihr solche?... viele unserer Politiker/innen sind perfekte Beispiele dafür.

Wir werden unsere Informationen über das Geschehen und diesen Hungerstreik jeden 4. oder 5. Tag aktualisieren.

Eine Umarmung, Compañeras/os ¡Salud y Libertad!
Jesús
Colectivo Queda la Palabra
Email:  quedalapalabra@gmail.com
Teléfono de contacto: ( 0034 ) +34 695 95 91 21
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¡Rompamos la lógica del Capitalismo con el sentimiento!
…Sentir con las otras personas es compartir con ellas.
Zerstören wir die Logik des Kapitalismus durch Gefühl!
... Mit anderen Personen zu fühlen, bedeutet mit ihnen kämpfen!

( Quelle:  http://www.nodo50.org/discos_anarquia/Por%20los%20derechos%20humanos.htm)

übersetzt von: tierr@

Anmerkg.- Die taz wusste über die Bedingungen in dem Hangar zu sagen, dass es sich um eine ausgediente Fischahlle handelt, die dementsprechend stinkt; dass die Topiletten verstopft und die alten Teppiche, auf denen die Eingeschlossenen schlafen müssen, völlig verdreckt sind; dass die Decken in der ganzen Zeit noch nie gewechselt wurden und dass die meisten der Betroffenen unter Krätze und anderen Hautkrankheiten leiden. Der taz Artikel ist aufgrund seiner Schilderung der politischen Hintergründe wirklich informativ und am 21. 03. Erschienen.

Das Mindeste was getan werden kann, ist Protestmails in Englisch oder Spanisch zu verfassen und diese an die spanische und mauretanische Botschaft ( problemlos zu googlen ) zu senden (und selbst in Deutsch geht das; die haben DolmetscherInnen genug ). Sicher wäre es der Initiative zuträglich, darin auch zu erwähnen, dass m@n hier von dem Hungerstreik weiss und dass dieser Zustimmung findet. Eine Kopie davon sollte unbedingt an Queda la Palabra gesandt werden.

ALSO: AKTIV WERDEN... wer eine Mail-Briefvorlage erarbeitet, sollte sie hier ergänzend posten - wäre klasse...
Schon mal die da:

José Luís Rodríguez Zapatero
Presidente del Gobierno Español
Palacio de la Moncloa,
Avda. Puerta de Hierro, s/n.
28071 Madrid
España
jlrzapatero (at) presidencia.gob.es
Fax: 0034 913900217
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Ergänzungen