Piraten entern Siko-Demo

Pirat 13.02.2007 13:33 Themen: Militarismus Repression SiKo München
Mehrere tausend Menschen haben sich am 10. Februar zur Friedensdemonstration anlässlich der NATO-Sicherheitskonferenz in München eingefunden. Und da man es im Streben nach Sicherheit mit den Rechten der Bürger nicht immer so genau nimmt, und unter dem Deckmantel der „Terrorbekämpfung“ die Privatsphäre des Einzelnen immer mehr eingeengt wird, fühlte sich auch der Landesverband Bayern der Piratenpartei mit dem Aufruf zur Demo angesprochen.
Auf dem Marienplatz konnte man es dann auch am eigenen Leib erfahren, wie es ist, als potentieller Krimineller behandelt zu werden. Um sich zu der bunten Schar der Demonstranten zu gesellen, musste man sich durch die Absperrungen schleusen lassen, kontrolliert von einem ganzen Bataillon Polizeibeamter. Gefilmt wurde von mehreren Lieferwagen aus, zusätzlich schwebte noch ein Helikopter über dem Platz.
Zwar konnten nicht alle Landesverbandsmitglieder an der Demo teilnehmen, die Resonanz auf die anwesenden Piraten und ihre zwei Banner war dennoch beachtlich. Die von den Piraten angestrebte Überwachung des Staates durch den Bürger wurde zumindest symbolisch schon mal umgesetzt. Allerdings reagierten die Beamten eher gereizt, wenn sie gefilmt und fotografiert wurden oder man ihren Kameras den Weg versperrte.
Im Großen und Ganzen verlief die Friedensdemonstration in der Tat friedlich, es kam nur zu wenigen kurzen Ausschreitungen, als die Polizeibeamten grundlos begannen, einige einzelne Demonstranten festzunehmen. Nicht nur, dass keinerlei Gründe genannt wurden, es wurde auch mit unangemessener Brutalität durchgegriffen. Sogar Schlagstöcke und Pfefferspray kamen zum Einsatz.
Dennoch war zumindest für die Piratenpartei die Demonstration ein großer Erfolg.
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Befreit Bergdeutschland!

Osa lal Aufdemwegindiesüßenberge 13.02.2007 - 14:39
Ist eigentlich Äußerst Unüblich für Piraten, das die mit der Masse, deren Fettaugen sie eigentlich melken wollen, einfach so mit latschen, weil es Strategie der Piraten ist, in der Regel dort auf zu tauchen, wo sie am Wenigsten erwartet werden.

Ist jedenfalls ein Sehr Guter Ansatz, das sich in den Diesigen, Nebligen, Mono Ideologisch, Kleral Verkleisterten Tälern Bergdeutschlands doch etwas Hoffnungvolles Freiheitsliebendes rührt.

lest das piraten-forum!

user not used 13.02.2007 - 16:55
was sich dort offenbart, die blauäugigkeit mit der die gewalt der bullen als gut und berechtigt empfunden wird, sowie der rechts-links-relativismus sind mir auch nich geheuer. Wer derart leichtsinnig mit diesem thema umgeht sollte vielleicht erstmal von LINKEN ausgeschlossen werden bevor er sich positioniert.
bis dahin viel spaß in der MITTE, mit allem was da selbstbekundet noch so rumkriecht.
ANARCHISMUS IST LINKS

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Piratata 13.02.2007 - 17:02
Für alle, die es nicht wissen:
Die Piratenpartei entspringt einer internationalen Bewegung, welche in Schweden ihren Ursprung nahm, nachdem die WTO die schwedische Regierung dazu veranlassen wollte, den BitTorrent Tracker "ThePirateBay" zu schließen. Aufgrund des von Musikindustie eingerichteten Anti-Piraten-Büros grüdete sich zunächst das Piratenbüro (Piratbyran) im Gegenzug und anschließend die schwedische Piratpartijet. Die Partei konnte zwar bei der schwedischen Wahl nur 0,6% der Stimmen erreichen, rückte aber das Thema des digitale Kopie, Urheberrecht und der damit verbundenen Thematik so weit in die Öffentlichkeit, dass etablierte schwedische Parteien ihre Standpunkte zu urhebrrechtsverschärfenden Änderungen revidierten. Aufgrund der Erfolge setzte eine internationale, zwar noch regional nur marginal wahrnehmbare, aber imerhin in inzwischen 20 Länder umfassende Bewegung ein. Inzwischen gibt es Piratenparteien bzw. Gründungsbestrebungen quer über den Globus (z.B. in Brasilien, Kanada, Rußland, sogar in Südafrika). So viel zum Hintergrund.

Ich persönlich mache mir darüber Gedanken, dass sich zeigt, dass viele "linke" Strukturen nicht erkannt haben, welches potenzial hinter dieser Thematik steckt, was vielleicht auch die etwas eingefahren bzw. die in die Jahre gekommenen, Agitationsmuster zeigen, dass dieses Thema so selten aufgegriffen wurde. Attac hat schon seit langem diese Thematik aufgegriffen (AG Wissensallmende) und dazu einen Basistext verfasst, jedoch sind sie meines Wissens damit noch nicht so stark in Erscheinung getreten. Aber sonst hab ich zumindest nicht viel mitbekommen hier auf Indymedia oder sonst wo.

Die Vorwüfe (einiger) meiner Vorredner sind völlig daneben. Wenn ihr wissen wollt, wer dahinter steckt, dann schaut auf die Hompage und lest euch die Ziele durch oder informiert euch über andere Quellen. Zum Querfrontsvorwurf: Wenn ich die Definition des Begriffs mir bei Wikipedia durchlese, merke ich, dass auch dieser Vorwurf fehl am Platze ist. Diskussionen in diesem offen Forum sind auch keine Allgemeingültige Aussagen, sondern lediglich das in Kontakt treten und sich Austauschens andersdenkender Menschen.

@ lest das piraten-forum!

pirat 13.02.2007 - 20:14
Nur mal ein dezenter Hinweis dazu, dass es sich bei dem besagten Piratenforum unter der Homepage der Piratenparte im ein öffentliches Forum handelt, welches nicht das Meinungsbild der Partei widerspiegelt. Und sehr wohl sind Piraten keine Faschisten, auch wenn ab und an ein paar komische gestalten Beiträge im Forum hinterlassen.

Gute Aktion und weiter so!

Herr Lehmann 13.02.2007 - 21:15
War gut und wichtig, daß Ihr da wart. Danke für den Bericht und die Fotos.

Apropos Überwachung auf Demo

! 13.02.2007 - 21:25
Das pauschale Abfilmen der Demo durch die Polizei verstößt gegen das Versammlungsrecht. Nur ganz konkrete Bereiche einer Demonstration dürfen nur in bestimmte Situationen gefilmt werden. Die Reaktion der Schlägertrupps auf Eure Kameras rührt wahrscheinlich von derem schlechten Gewissen her?

endlich bringts mal einer auf den Punkt

Lui 14.02.2007 - 06:05
daß halt die ganze moralverblendete Wirtschaftsevolutionskacke total
verlogen ist. Das Menschliche naturell ist halt die Schaffung einer neuen
Lebensform. In unsrem Raum müssen wir unsren Standort vertreten, so wie alle
anderen auch. So sind wir nun wie die Bienen aus den Waben unsres Schaffers
geschlüpft und müssen uns nun den eigenen Freiraum bauen. Was uns dabei im
Weg steht dulden wir nicht länger, so leisten wir den Widerstand gegen
Überwachungsstaat und seine Lakeien.