Grünstadt/Kirchheim: Bericht und Bilder

Nachdem die Demonstration in Grünstadt nach zahlreichen Schikanen und Vorkontrollen durch die Polizei mit einiger Verspätung begann, kam es bereits kurz nach der Aufstellung zu weiteren Provokationen durch die massiv anwesenden Polizeikräfte. Diesmal reichten getragene Sonnenbrillen, um den Demonstrationszug aufzuhalten und erste Prügelaktionen testosteronüberfluteter Bullen zu rechtfertigen.
Nachdem die Sonnebrillen abgenommen waren, folgte der erste Redebeitrag des Antifaschistischen Aktionsbündnis Rhein-Neckar (AARN), der auf die Besonderheiten der beiden Pfälzer Nazi-Zentren und die hiesigen Nazi-Strukturen einging.
Während der gesamten, relativ kurzen Route kam es immer wieder zu völlig sinnlosen Gewalt-Aktionen seitens der Bullen, wobei sich hier die Kameraden der BFE besonders hervortaten. Die Demoteilnehmer mussten sich zahlreiche Beleidigungen und Beschimpfungen anhören, kurz vor Ende der ersten Demo prügelten einige unkontrollierte Cops in die Demo. Neben dem Einsatz von Schlagstöcken gab es auch einige Faustschläge und Tritte. Bei genauer Betrachtung der aggressiven Gesichtsausdrücke der Prügelbeamten konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, sie stünden unter Drogen. (Hatte man da heimlich morgens die Asservatenkammer mit dem Koks geplündert?)
Nach der kurzen Bahn- oder Busfahrt nach Kirchheim fing erneut die Warterei an. Die Bullen verzögerten durch ihre unsinnigen Kontroll- und Absperrmaßnahmen das Eintreffen des Lautsprecherwagens.
Ein erneuter kurzer Redebeitrag schickte die zweite Demonstration des Tages dann los in Richtung Nazi-Zentrum. Bis dorthin verlief der Demozug dann auch einigermaßen „normal“. Lautstark und kraftvoll kam die Demonstration dann an dem abgesperrten Weg zur „Alten Gräflich Leiniger Mühle“, dem so genannten Nationalen Zentrum, an. Hier zeigten sich einige Proll-Nazis (immer die gleichen Gesichter - es wird fast schon langweilig) auf dem Dach und auf den umgebenden Mauern. (Auf der Mauer auf der Lauer sitzt ’ne kleine Wanz’ ...)
Über das üblich Geprolle kamen die Nazis wieder einmal nicht heraus, und der Spruch der Demo in Richtung der Nazis „Ohne Bullen habt ihr keine Chance“ bewahrheitete sich wieder einmal aufs Neue. Da an ein Durchkommen zum Haus angesichts der übermäßigen Polizeipräsenz nicht zu denken war, setzte die Demonstration ihren (genehmigten) Weg fort. Kurze Zeit später kam es zu einem absolut unverhältnismäßigen Knüppeleinsatz der Bullen gegen die Demospitze, bei dem mehrere Menschen zum Teil schwer verletzt wurden. Neben einigen Platzwunden musste ein Demoteilnehmer in die Notaufnahme gebracht werden.
Fazit: Die Demo war ein kraftvolles und klares Zeichen in Richtung der regionalen Nazi-Szene ... Weitere Aktionen gegen die Etablierung „nationaler Zentren“ müssen folgen!
Die Nazi-Szene, bzw. die Strukturen des „AB Rhein-Neckar“ haben auch schon reagiert und wieder einmal bewiesen, dass sie in Mathematik nicht aufgepasst haben. Das „Infoportal Rhein-Neckar“ spricht von „knapp 200 Antifas“.
Auch die Polizeiangaben sind da nicht viel besser. Die Angabe von 300 Demoteilnehmern zeigt, dass auch bei der Behörde nicht gerade die Mathe-Leuchten sitzen.
Von anwesenden OrdnerInnen wurden 98 Demoreihen mit jeweils 8 Personen gezählt. Macht nach Eva Zwerg genau 784 - plus die Leute die außerhalb der Demo mitgelaufen sind. Die Zahl von 800 aus der Pressemitteilung des AARN ist also nicht beschönigend (nur um dummem Nazi- und Schlechtmacher-Gelaber schon im Vorfeld den Wind aus den Segeln zu nehmen).

Die Presseinformation des Antifaschistischen Aktionsbündnis Rhein-Neckar (AARN) findet ihr hier  http://de.indymedia.org/2007/01/165970.shtml und hier  http://www.akantifa-mannheim.de/archiv/070113Kein-Schorle-Demo.pdf

Weitere Informationen unter:
 http://kein-schorle.de.vu/
 http://www.akantifa-mannheim.de/
 http://www.autonomes-zentrum.org/ai/