Oaxaca: 22.-23.11.06

BERICHT ÜBER DER RÄUMUNGSVERSUCH DER BARRIKADE DURCH DIE PFP

CML informiert: Am Morgen des 22.11.06 versuchte die PFP die Barrikade 5 señores, gegenüber von Ciudad Universitaria in Oaxaca-Stadt zu räumen, was ihr jedoch nicht gelang. Es hat noch immer Patroullien, gemixt aus Lokal, -Föderal;-und Staatspolizei und es finden weiterhin Angriffe seitens der Paramilitärs statt.

- 22:23 - 4 Lastwagen der PFP in Santa Lucia und 4 in 5 señores umkreisen Ciudad Universitaria, Lokale, -Föderale;-und Staatspolizei taucht auf
- 21:09 - Über Radio Universidad wird per Telefon Bericht erstattet: Im Fraccionamiento El Retiro wurde der Unterricht nicht wieder aufgenommen, weil die Klassen permanent von einer Gruppe von Priisten eingenommen sind
- 20:58 - Radio Muda in Brasilien überträgt Radio Unversidad Oaxaca auf FM-Frequenz.
- 20:46 - Radio Universidad de Oaxaca: Laster der PFP fahren probeweise an die Peripherie
- 20:37 - Im Fußballstadion Benito Juárez tauchen 10 Laster mit bewaffneten Polizisten der Ministerialpolizei auf
- 18:52 - Radio Universidad meldet: Eine große Konzentration von Ministerialpolizei in Santa Lucia, 10 Lastwagen
- 14:00 - Radio Universidad meldet, dass es in den Häusern Pueblo Nuevo Durchsuchungen
gegeben hat
- 14:00 - Die APPO gibt auf der Plaza de Santo Domingo eine Pressekonferenz
Version in Spanisch und Englisch:  http://vientos.info/cml/?q=node/6844

4:30 - Die PFP versucht über die Gelände um Ciudad Universitaria an die Barrikade 5 señores
heranzukommen, was zu einer Konfrontation mit den Barricader@s führt, die sie bewachen
 http://vientos.info/cml/?q=node/6846

- 01:48 - Es wird berichtet, dass seit zwei Stunden in der Nähe des Zócalo Explosionen, ev. von cuetes (?) zu hören sind. Man weiß nicht, ob es sich um einen Angriff auf das Camp der
APPO in Santo Domingo handelt. Eine Bestätigung muß abgewartet werden.
- 01:25 - Bereits am Vortag wurde die Barrikade 5 señores von paramilitärischen Gruppen beschoßen. Die Paramilitärischen Gruppen in Oaxaca die unter dem Mandat von Ulises Ruiz in Erscheinung treten, bestehen aus Lokalpolizei und Mitgliedern der PRD; sie führen sowohl Pistolen als auch Gewehre mit sich. Seit May diesen Jahres wurden zahllose Soziale KämpferInnen zu ihren Opfern. Nach dem 14. Juni ist das Volk von Oaxaca auf die Straße gegangen, um die Einstellung dieses Mordens zu fordern. Nach der Ankunft der PFP agierten die Paramilitärs als Schockgruppen, die der PFP den Weg ebneten. Auf diese Weise wäscht diese sich die Hände rein und entzieht sich der Verantwortung für die Morde. Sämtliche Kommunkationsmedien sprechen anstatt die Paramilitärs anzugreifen, von "Schüßen die von Unbekannten abgegeben worden sind", obwohl die Bevölkerung Oaxacas die Paras bei jedem weiteren Angriff wiedererkennt. Trotz der wiederholten Aggressionen der Paramilitärs sendet Radio Universidad weiter und das Volk von Oaxaca ist weiterhin in den Straßen um ein Ende der Morde und den Rücktritt des Gouverneurs zu fordern.
 http://vientos.info/cml/?q=node/6832


23.NOV.06:
BERICHT ÜBER DIE AGGRESSION DER PFP GEGEN DIE BARRIKADE AM VORTAG

- 00:00 - Radio Universidad sendet weiter:  http://freeit.org:8000/appo-orig3.mp3

Von der Barrikade

Wie die BewohnerInnen dieses würdigen Raumes angeben, wurde die PFP in den frühen Morgenstunden des 22.11. von den Verteidigern der Barrikade 5 Señores, La Barricada de La Victoria, erneut in die Flucht geschlagen.
Es ist nötig daran zu erinnen, dass der heroische Widerstand des Volkes von Oaxaca in Verteidigung der Autonomen Universität, seit dem vergangenem 02. Nov. gegen die Besatzungskräfte Stand hält, als in einer Schlacht, die sich mehr als 7 Stunden hinzog die PFP durch den Ansturm eines Volkes das weiter dagegen Widerstand leistet, das seine Würde mit Füßen getreten wird, zum Rückzug gezwungen wurde.
 http://www.jornada.unam.mx/2006/11/03/003n1pol.php
Seither sind die Agressionen und Einschüchterungen seitens der paramilitärischen Gruppen, der verschiedenen staatlichen Polizeikräfte sowie der PFP selbst, die durch Streifen und anhaltende Provokationen versucht haben, den unzerstörbaren Charakter eines Volkes zu brechen, im wichtigsten Teil der Hauptstadt Oaxacas zum Alltag geworden.

Gestern entführte ein Kommando von ca. 25 bewaffneten Männern, wahrscheinlich eigesetzt von Agenten der Ministerialpolizei, zwei Jugendliche die die Barrikade Cinco Señores mit aufrechthielten und die als Ricardo Osorio (a) "El Cholo" und der andere einfach als "El Conejo" identifiziert sind.
 http://www.noticias-oax.com.mx/articulos.php?id_sec=2&id_art=48969&id_ejemplar=1286

Heute etwa gegen 4:30 früh, als aufgrund dieses Angriffs auf die Barrikade durch die höchsten Machthaber und der Verhaftung zwei ihrer vordersten Verteidiger, der Kampfgeist Compañeros einen Schlag erlitten hatte, wurden auch noch die Unterkünfte und Vorräte geschädigt. Die Barricader@s ließen den Angreifern keine Zeit zu mehr und sofort ertönte das koordinierte Abfeuern von Feuerwerkskörperen, die von den Compañeros als primitive "Handgranaten" auf die stattlichen Provokature geschleudert wurden und zu einer überstürzten Flucht der "Ordnungskräfte" führten, derselben die seit dem 29. Sept. diesen Jahres in Oaxaca sind, um für den politischen Kadaver des fauligen Ulises Ruiz Ortiz den Krieg niederer Intensität zuzuspitzen, der gegen diejenigen geführt wird, die in der APPO ( Asamblea Popular de los Pueblos de Oaxaca ) auf legalen und pazifistischen Wegen den Wandel der Verfallsstrukturen der Macht suchen, die seit Jahrzenten Millionen von MexikanrInnen extremes Elend und Marginalisierung gebracht haben.

Die Zusammensetzung dieser Barrikade ist eine unumstößliche Spiegelung der Klassenwidersprüche des Kapitalismus selbst; eines Kapitalismus der die menschlichen Wesen als Wegwerfobjekte für eine Produktions,- und Kriegsmaschine betrachtet, um ein paar Wenige auf einem unvorstellbaren Sockel über die Parias der Welt zu erheben.

Wir machen den Regierungssekretär für die physische und psychische Unversehrtheit unserer Compañeros und der übrigen Mirglieder der APPO sowie der Bevölkerung allgemein, verantwortlich.
Wir fordern:
Das die Verschwundenen lebend gezeigt werden!
Freiheit für alle Politischen,-und Gefangenen aus Gewissensgründen in Oaxaca und im ganzen Land!
Die Bestrafung der Verantwortlichen für die Verbrechen der Menschlichkeit, die an unserem mexikanischen Volk begangen worden sind!
URO und PFP raus aus Oaxaca!
Keine Militarisierung des Staates!

Barrikaden zum Sieg
Oaxaca de Juárez, Oaxaca; 22 de noviembre de 2006

Tägliche Informationen:
 http://vientos.info/cml/?q=node/6856

SONSTIGE NACHRICHTEN:

México, DF. 22.11.06 - Fünf Mitglieder der APPO besetzten die Rezeption der venezuelanischen Botschaft und forderten friedlich, dass die Regierung Venezuelas eine Stellungnahme zu dem Konflikt in Oaxaca abgeben soll.
Weiter wurde eine zweite Petition überreicht, die am selben Tag bereits den Botschaften der Schweiz und Italiens übergeben worden war. In der Vertretung des Vatikan wurde der Text nicht angenommen. Die venezulanische Botschaft sagte indessen, dass die Petition dem Kanzler mitgeteilt worden sei.
Weiter hatte die APPO in den Botschaften der USA, Frankreichs, Spaniens sowie Organisationen der UNO gegen die Repressionen, die Folterungen und die Straflosigkeit von Ulises Ruiz protestiert .


Am selben Tag definierte eine Delegtion von Amnesty International die Situation der Menschenrechte in Oaxaca seit Ausbruch des Konfliktes vor 6 Monaten als "schlimm"
Der AI-Delegierte Knox, der sich drei Tage zu Beobachtungen in Oaxaca-Stadt aufgehalten hatte, brichtete, dass er viel Beunruhigendes gesehen habe, wie z.B. Personen in totaler Kontaktspree nach Verhaftungen oder das Aufzwingen bestimmter Anwälte zur "Verteidigung". Laut Knox sind diese Anwälte vom Ministerio Público ernannt und handeln in dessen Auftrag, so daß die Verhafteten weder wirklich beraten und ihre Petitionen ignoriert werden.
 http://www.eluniversal.com.mx/notas/389618.html

( zusammenfassend frei übersetzt: tierr@ )