Campus Camp 06 GI abgebaut

apo-spinner 18.10.2006 20:34 Themen: Bildung Freiräume Soziale Kämpfe
Heute früh, am 18.10.06, wurde an der JLU Gießen vor dem Phil1 das letzte Zelt des diesjährigen Campus Camps abgebaut. Am 29.05.06 startete das Protestcamp “Gegen Bildungs- und Sozialabbau“ – 143 Tage hielten die Aktivisten durch.
Da in Kiel das Campen zwei Wochen früher begonnen wurde, und dem Verfasser nicht klar ist, ob im hohen Norden noch Zelte stehen, ist zur zeit unklar, wer wen “besiegt“ hat – wäre nett wenn ein Kieler hier mal Bericht erstatten könnte, die Giessener hatten den starken Willen, länger durchzuhalten.

Trotzdem muss dies die längste Dauerdemonstration gewesen sein, die Hessen jemals gesehen hat. Nach einem erfolgreichen Auftakt im letzten Jahr (damals drei (?) Tage ) zunächst für nur zwei Wochen geplant, wurde es stetig verlängert – nun ist es aber endgültig vorbei.

www.campuscamping.de

Was im Camp in Gießen alles so gelaufen ist:

- täglicher Infostand an der Uni
- mehrere Stände in der Innenstadt
- Unterschriften für eine Petition gesammelt (43% der verifizierten Unterschriften in ganz Hessen wurden vom Campus Camp gesammelt)
- Workshops, Seminare, Lesungen, Filmabende, Soli-Partys, Konzerte,
- Geld für Repressionshilfe gesammelt
- Kreative Aktionen wie z.B. “Bildung geht baden“, “Bildung wird mit Füßen getreten“
- Unzählige Plena
- Hessischen Innenminister Volker Bouffier öfters besucht (wohnt um die Ecke)
- Leute aus Kiel, Leipzig, Hamburg, Frankfurt, Wiesbaden, Marburg sowie aus Chile und Frankreich schauten vorbei
- Das gießener Camp war vom 4.-6.8.06 “Landescamp“ – Studierende aus ganz Hessen vernetzten sich mit SchülerInnen und Gewerkschaften
- Soli-Küche: durchgehend gab es zu Essen und Trinken, finanziert durch eine Soli-Kasse
- Drei Menschen “ohne festen Wohnsitz“ erklärten sich solidarisch und machten zeitweise mit
- Organisation von Demos und dem dezentralen Aktionstag in Gießen (vor den ProtestKulturtagen)
- Homepages gestaltet
- Infomaterial und Transparente produziert
- T-Shirts und Buttons unter die Leute gebracht
- Sprachunterricht
- Usw.usf.

Was Aktivisten aus dem Camp sonst noch alles gemacht haben:

- Udo Corts (Wissenschaftsminister Hessen) und Roland Koch (Ministerpräsident Hessen) bei öffentlichen Auftritten wärmstens empfangen
- Auf zahlreichen Demos bundesweit gewesen (außer Hessen Mainz, Freiburg, Leipzig, Bochum, Tübingen)
- Werbung und Plakatieren für Demos und Aktionen
- Auf verschiedenen Vollversammlungen in verschiedenen Uni-Städten gesprochen und das Camp vorgestellt
- Auf den Vernetzungscamps (“Landescamps“) sowie auf den Protestkulturtagen aktiv dabei gewesen
- Das übliche halt: studieren, arbeiten, spielen…
- Bei Stadtverordnetenversammlungen, Kreistägen, und bei der Vorstellung der (möglichen) Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti (SPD) in Gießen Präsenz gezeigt
- Usw.usf.

Dann bis nächsten Sommer… mittlerweile wurde es auch ganz schön kalt, vor allem nachts.
Vielleicht sehen wir uns ja im anstehenden “Autumn of Agression“ oder im “Winter of Violence“.

Demo am Samstag, 21.10.06, 11.30 Südbahnhof in Frankfurt – gleichzeitig in München, Berlin, Dortmund und Stuttgart.

www.protest2006.de
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Ergänzungen

noch was vergessen

plenum-spinner 19.10.2006 - 15:33
Weiterhin soll es regelmäßig ein (CampusCamp-)Plenum geben, dass jede Woche Donnerstags, um 18.00 Uhr am Pferd vor dem Phil 1 stattfinden soll. Wenn es zu kalt wird, ist zunächst dort der Treffpunkt, und dann wird ein wärmeres PLätzchen gesucht.

Am Montag, den 23.10. um 12.00 Uhr soll außerdem ein "außerordentliches" Protest-Plenum vor dem Uni-Hauptgebäude der JLU-Gießen (Ludwigstraße) stattfinden.

be there or be square...

In Kiel stehen die Zelt - noch

Kiela 19.10.2006 - 20:59
Respekt nach Gießen.
Schön zu hören, dass auch ihr so lange ausgehalten habt.

In Kiel stehen in der Tat noch ein paar Zelte. Aber auch hier ist das Ende bereist angekündigt. Unsere Camping-Aktion wird mit der Demonstration am 31.10. beendet sein. Bis dahin werden wohl noch ein paar Unerschrockene ausharren und den Anlaufpunkt für die Studierenden und besonders der Erstsemester, die gerade rumlaufen, am laufen halten.

Alles in allem war es in meinen augen auch in Kiel eine schöne Aktion, die vielen Studierenden beim täglichen Mensagang ein Anlaufpunkt geboten hat. Auch wenn die Liberale Hochschulgruppe hetzt, hatten alle Aktiven anscheinend rechtviel Spaß dort.
Jetzt muss über Nachfolgeaktionen diskutiert werden.

Auf www.bildung-am-abgrund.de ist momentan ein offenes Treffen statt Vollversammlung am 23.10. um 19 Uhr angekündigt. Am 31.10. dann die Semesterauftaktdemo.
Ein schöner Start für die Erstsemester. *g*

Viel Spaß und Erfolg bei weiteren Aktionen und viele Grüße aus Kiel.

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Respekt nach Kiel ! — konkurrenz-spinner