Mehmet Tarhan ist frei

Tina 11.03.2006 14:12 Themen: Militarismus Repression
Der türkische Kriegsdienstverweigerer Mehmet Tarhan ist aus dem Gefängnis entlassen worden!
Der zu zweimal zwei Jahren Haft verurteilte türkische Totalverweigerer Mehmet Tarhan ist am Donnerstag 09.03.06 aus der Haft entlassen worden.
Dies ist besonders erstaunlich, weil das Militär-Berufungsgericht in Ankara eigentlich gar nicht die Kompetenz hat solche Entscheidungen zu fällen.
Das Gericht hatte entschieden, dass er bei einem endgültigen Urteil, mit großer Wahrscheinlichkeit keine höhere Haftstrafe zu erwarten habe, als er bisher verbüßt hat.

Zum einen ist dies natürlich ein Grund zur Freude, zum anderen aber bedeutet die Freilassung nicht, dass Mehmet jetzt in Ruhe gelassen wird. Das Gericht forderte ihn auf sich bei seiner Einheit zu melden, was er aber nicht tat.
Wie im Falle von anderen türkischen Kriegsdienstverweigerern (z.B. Osman Murat Ülke) kann er bis zu seinem 60. Lebensjahr wieder und wieder zum Militär berufen werden. Dieser Berufung wird er nicht Folge leisten, was weitere Prozesse nach sich ziehen könnte.

Weitere Infos unter:

 http://www.dfg-vk-mainz.de und
 http://www.connection-ev.de/Tuerkei/Tarhan03.html
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Solidarität?

lapaloma 12.03.2006 - 16:03
Nun ja, was erwartet man sich aber von Seiten der Antifa jetzt?
Wehrdienstverweigerung wird in jedem Staat verfolgt der eine "Volks"armee betreibt. Selbst ein Antifaschistischer Staat muss um eine Armee zu betreiben die Wehrpflicht durchsetzen.
Kriegsdienst ist übrigens das falsche Wort. Zwischen Wehrdienst und Kriegsdienst stehen welten.

solidarität

RebelMouse 13.03.2006 - 14:15
Wenn die Leute in West wirklich ihn unterstützen wollen, wird jemand mit ihm Ehe schliessen so könnte er endlich ruhig leben. entfernt von turkische Herrschafft.

@ solidarität

Tina 13.03.2006 - 20:45
Mehmet ist homosexuell.
Ich glaube nicht, dass ihm eine Hochzeit mit einer Frau gefallen würde ;-)

Soldarität

sgwt 14.03.2006 - 07:41
Ob jemand Militär prinzipiell für notwendig hält, ist eine MEINUNG - sonst nichts. Ich teile diese Meinung nicht.

Da diese Meinung immer noch hier steht, erlaube ich mir, bewusst die Regeln beim Posten zu brechen. Sollte mein Beitrag ausgegraut werden - bitte auch den von lapaloma mit, der NICHTS mit einer inhaltlichen Ergänzung zu tun hat! Im Sinne der Regeln bitte ich sogar darum, lapalomas und diesen Beitrag zu verschieben. Sonst macht sich Indymedia in meinen Augen unglaubwürdig.

Ich bin verwundert darüber, dass hier ein weiterer (wesentlich besserer) Beitrag als Antwort an lapolama VÖLLIG verschwunden ist.

Die Zwangseinberufung mit der Option den Zwangseinberufenen andere Menschen töten zu müssen (oder als Deserteur selbst getötet zu werden) oder von anderen Menschen getötet zu werden, ist eine der größten Freiheitsberaubungen und Entwürdigungen, die der Staat an einem Menschen ausüben kann.

Ich nenne dies Kriegsdienst, denn Menschen, die dies widerspruchslos für gut heißen und sogar noch begrüßen, tragen bei zu dem Militarismus auf der ganzen Welt.

Ich begrüße jeden Menschen, der den Kriegsdienst verweigert - aus welchen Gründen und wo auch immer, denn er gesteht dem Staat diese Macht über sein Leben nicht zu.

Kein Staat muss ein Armee mit Wehrpflichtigen haben. Kein Staat, darf über das Recht auf Leben seiner Menschen entscheiden. Ein Staat der dies dennoch tut, ist mit Sicherheit kein antifaschistischer Staat. Es ist nunmal ein Element des Faschismus, das die Würde des Menschen nicht besonders viel wert ist.