The Eye of the storm

viva l autonomia 17.02.2006 19:10 Themen: Medien Repression
The Eye of the Storm ist der Titel eines Kurzfilms von VideoaktivistInnen aus Portland, USA. Der Film dokumentiert einen Fall von Polizeigewalt aus dem Jahre 2002. Der Film zeigt anhand eines Beispiels, das exemplarischer nicht sein könnte, die Arbeit der staatlichen Schnüffler auf Demonstrationen und wie die Polizei Proteste eskaliert. Der Film geht aber auch weiter und zeigt die düstere Perspektive der Faschisierung von Polizei und Gesellschaft.
"Anyone who doesn't think we live in a police state needs to see this. Anyone who is not aware that the corporate media works for their machine should see this." - Kommentar auf Indymedia Portland

2003 in Portland: Im Laufe der weltweiten Proteste gegen den Irakkrieg kommt es auch in Portland zu einer Demonstration. Anlass ist für den Protest ist ein Bushbesuch in Portland anläßlich eine Präsidentengala auf der sich alles tummelt was Macht, Geld und Einfluss hat oder wer sonst fähig ist viel Geld auszugeben um dem Präsidenten nahe zu kommen. Draußen auf der Straße in unmittelbarer Nähe des Hotels in dem die Gala stattfindet demonstrieren einige hundert Menschen aller Couleur gegen Bush. Hinter Eisengittern stehen sie und machen Lärm, rufen Slogans - vor sich mehrere Reihen von Sondereinheiten. Plötzlich überspringen die Riotcops die Absperrungen und beginnen mit Pfefferspay auf die die friedliche Menge loszugehen, indem sie breit in die Menge sprühen, exzessiv mit ihren Schlagstöcken in die Menge prügeln und mit Gummigeschossen schießen. Panik breitet sich aus, die Menschen versuchen sich zu schützen - werden brutal zurückgetrieben. In den Abendnachrichten klingt das dann schon ganz anders. Die Demonstranten hätten den Polizeieinsatz durch "einen Flaschenwurf provoziert". Obwohl es genug Videomaterial gibt die beweisen, dass es keine Provokation von Seiten der Demonstranten gab wird dies Version der Geschehnisse immer wieder gesendet und dem Fernsehzuschauer per medialer Dauerberieselung eingehämmert. Der Verantwortliche Polizei-Sergeant Brian Schmautz gibt über die Medien nur kaltschnäuzig zum Besten, dass die Videoaufnahmen der Anti-Bushaktivisten würden "nur eine Seite zeigen". Außerdem behauptete er die Kameras der Demonstranten seihen befangen und würden die Ereignisse verzerrt wiedergeben, weil sie nicht zeigen würden was den Polizeieinsatz gegen die Menge auslöste. Dies konnten sie auch nicht, denn die schlichte Wahrheit war, dass es keinen Grund für diesen völlig überzogenen und brutalen Polizeieinsatz. Um dies nochmals nachzuweisen haben Videoaktivisten aus Portland nun ein Video mit Filmmaterial aus den Kameras der Polizei erstellt.

Szenen wie sie sich täglich, wöchentlich in allen Teilen der Welt abspielen.

Das Video zeigt eindrucksvoll wie die Polizei willentlich Proteste eskaliert und dann im Nachhinein versucht diese Polizeigewalt mit Konstruktionen und Lügen zu rechtfertigen . Nach genau dem gleichen Schema werden politisch unliebsame Proteste von der Polizei angegriffen. Und allzu oft muss "eine geworfene Flasche" als vermeintliche Ursache gegenüber der Presse herhalten, welche natürlich die polizeiliche Version der Geschehnisse unreflektiert ohne eigene Recherche übernimmt. Das Video zeigt des Weiteren eindrücklich die Schnüffelpraxis der Polizei, wie diese ihre Kameras auf Demonstrationen einsetzt um gezielt Informationen über Aktivisten für eine spätere Identifizierung zu sammeln.


Insgesamt eine beeindruckende Momentaufnahme vom Wirken des Polizeistaates - Prädikat Sehenswert

Download des Kurzfilms

per ftp oder http:

Lower Quality, 32 MB  ftp://ia300040.us.archive.org/0/items/TheEyeoftheStorm/vftreyeofthestorm320kxvid.avi

Higher Quality, 149 MB

 ftp://ia300040.us.archive.org/0/items/TheEyeoftheStorm/vftreyeofthestorm1.5mxvid.avi

Filmquelle:  http://www.archive.org/details/TheEyeoftheStorm

Als Torrent unter:

Lower Quality, 32 MB

 http://indytorrents.org/torrents/vftr-eyeofthestorm-320k-xvid.avi.torrent?info_hash=380140e617e1db12025cd56efd8a7968ebea9a0c

Higher Quality, 149 MB

 http://indytorrents.org/torrents/vftr-eyeofthestorm-1.5m-xvid.avi.torrent?info_hash=ee2aa43d0963b655b1f98dca16d5e642f644d282

Quelle:
 http://portland.indymedia.org/en/2006/02/333979.shtml

 http://portland.indymedia.org/en/2006/01/331777.shtml



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Ergänzungen

Interessante Videos

Klausmaus 17.02.2006 - 20:23
 http://indytorrents.org und die Videosektion von Indymedia-Portland ( http://portland.indymedia.org/en/videos/) sind sehr zu empfehlen. Es gibt in den USA eine extrem aktive und professionelle Videoaktivisten-Szene - anders als in Deutschland, wo es nur eine Handvoll kleiner Kollektive gibt.
Das Video "The Eye of the storm" ist eigentlich ziemlich gelungen. Problematisch ist aber ein bischen der für Amis typischer Vergleich von allem Möglichen mit den Nazis. faschistische Tendenzen in den USA sind sicher nicht zu leugnen, aber Nationalsozialismus ist noch mal ein bischen was anderes (wobei: die meisten deutschen Linken, besonders AntiDs sind ja auch für ihre inflationären Nazivergleiche bekannt). Aber davon abgesehen, wirklich sehr sehenswertes Video - schon allein weil es zeigt, wie Linke in USA denken.

verständnis?

nkotbb 18.02.2006 - 03:18
bei allem verständnis für das anliegen der video macherInnen ist der film für mich mehr als indiskutabel. diese unsäglichen ns-vergleiche durchziehen das ganze video und passen überhaupt nicht zum thema, im gegenteil. es kann doch für einen halbwegs aufgeklärten menschen nicht das ziel sein, sicherlich fragwürdige polizeimethoden durch teile der amerikanischen polizei mit der ideologie der nationalsozialisten anno 1933 zu vergleichen. das ist erschreckend verharmlosend, relativierend und medial genau dasselbe level, wie die medienberichte amerikanischer mainstream sender über die demonstration in portland. setzen sechs.

eMule-Link

seeder 18.02.2006 - 13:56
ed2k://|file|vftreyeofthestorm1.5mxvid.avi|155356396|96CC8A8E940B7E4CB1121ED81222D8E2|h=RWYPMJIRZHUH6DHUHV4TCSF4VSB6NUAB|/|sources,80.185.98.94:4662|/

E-Mule

... 18.02.2006 - 14:04
ed2k://|file|vftreyeofthestorm1.5mxvid---portland.indymedia.org-theEyeOfTheStorm-irak-iraq-bush-cops-police-brutality-polizei-bullen-gewalt-anti-bush-video-activism-video-aktivismus-demonstration-kurzfilm-short-movie.avi|155356396|96CC8A8E940B7E4CB1121ED81222D8E2|h=RWYPMJIRZHUH6DHUHV4TCSF4VSB6NUAB|/

frage

mensch 18.02.2006 - 15:26
mmhh eine frage habe mir die high quality video runtergeladen und wollte es mir anschauen und ist total verschroben alles. welchen codec brauche ich dafür ,danke

@mensch

auchmensch 18.02.2006 - 15:39
divx

Amerika goes Faschismus

Erni 18.02.2006 - 16:09
Also wenn ich mir so die aktuelle Situation in den USA anschaue könnte man durchaus zu dem Ergebnis kommen, das es sich hier um einen Staat handelt, der sich sehr schnell in Richtung Faschsimus bewegt.

Sicherlich ist es eine Frage der Definition, was denn Faschismus eigentlich ist und die Vergleiche mit Nazideutschland sind zum Teil überzogen zum anderen aber auch nachvollziehbar.

- Die USA führen in verschiedenen Ländern der Welt völkerrechtwiedrige Angriffkriege. (Wie Nazideutschland)

- Die USA unterhalten auf der ganzen Welt geheime Gefangenenlager in denen die Insassen weder unter dem Schutz der Genfer Konvention (siehe auch: Genfer Abkommen über die Behandlung der Kriegsgefangenen)noch unter dem Schutz ziviler Gerichte stehen. Folter steht in diesen Gefangenenlagern auf der Tagesordnung. Und das, was wir wissen scheint ja nur die Spitze des Eisberges zu sein. Wieviele Gefangenenlager hat die USA noch? (Jedenfalls spricht soetwas nicht grade für einen Demokratischen Staat).

- Aber nicht nur in den Gefangenelagern außerhalb der USA herrschen menschenverachtende Verhältnisse. Auch in den Gefängnissen des eigenen Landes sind die Zustände katastrophal. Hoffnunglos Überfüllte Knäste die zum Teil von Privaten Firmen verwaltet werden. Und als Privatunternehmen spart man, wo man nur kann. Bei der Verpflegung beim Personal usw.

- Hier bei uns kaum bekannt sind die Boot Camps. Hierbei handelt es sich um eine Art "Umerziehungslager" für "problematische" Jugendliche.
Wie der Name schon sagt (Stiefel Lager) handelt es sich hierbei um militärisch geführte Lager in denen die Jugendlichen mehrere Wochen lang Angebrüllt werden und Prozeduren über sich ergehen lassen müssen, die man ohne weiteres als Folter bezeichnen kann.
Bei cnn.com ist in den Newes grade ein Bericht zu sehen über den Tod eines 14jährigen Jugendlichen in einem solchen Boot Camp. In der Berichterstattung sind auch die Filmaufnahmen zu sehen die die Umstände des Todes des Jungen dokumentieren. Die Personen in den schwarzen Uniformen (!!) scheinen die sogenannten "Drill Instructors" zu sein. Todesfälle und Mißhandlungen scheinen in diesen Boot Camps zur Tagesordnung zu gehören.
Ich kann es nicht ändern aber irgendwie fällt mir zu diesen Boot Camps nur eins ein: HJ

- Ein weiterer Punkt währe da das Demonstrationsrecht oder auch das Recht auf Freie Meinungsäußerung (heißt dort glaube ich Freedom of Speech Act)
Naja, mit 911 und der Ausrufung des Kriegsrechtes hat sich da eine ganze Menge geändert.
Seht Euch die Bilder von den Demonstrationen an. Allerdings ist das nicht neu und keinesweges ein Phänomen, das auf die USA beschränkt ist. (Stichwort: Point Blank)

- Thema Überwachung: Nicht nur die Videoüberwachung des öffentlichen Raumes, das Abhören und Bespitzeln sondern auch die massive Anwesenheit schwer bewaffneter Polizei- und Armeeeinheiten immer und überall.

Ein Vergleich mit Nazideutschland mag vielleicht etwas hinken, aber zum Teil deutliche Ansätze die in Richtung Faschismus zeigen sind zu erkennen.

Boot Camp

Bert 18.02.2006 - 17:08

NS-Vergleiche

egal 19.02.2006 - 01:39
Für Leute die meinen, der Film zeigt den neuen Faschismus in des USA:

Die Polizeigewaltszenen sind nichts besonderes und finden in Deutschland wie in jedem anderen Land auch statt. Wie die Polizei auf Demonstranten in Deutschland Pfefferspray sprüht, ist in vielen (Video-)Dokumentation auch hier auf Indymedia belegt. Siehe z.B. Artikel  http://germany.indymedia.org/2006/01/136831.shtml

@ egal

ich 19.02.2006 - 02:29
wenn du der englischen sprache mächtig wärst, wüsstest du, daß es nicht primär um den einsatz von pfefferspray gegen friedliche demonstranten geht. davon abgesehen finde ich die nazivergleiche auch dämlich. aber dazu muss man wissen, daß die schuldbildung in den usa nich die beste ist und es sogar noch weit verbreitet den glauben gibt, hitler wäre immer noch an der macht. und so denken linke halt, daß polizeistaat immer gleich nationalsozialismus wäre. aber versuch das mal denen zu erklären. linke sind halt überall ein bischen engstirnig.

Filmmaker Replies

Response from USA 19.02.2006 - 23:39
Upon learning that there were some concerns about the comparison between Nazi Germany and the US police state, Cat sends this response:

Thanks for the feedback re "eye of the Storm." It's great to know that
it's getting around, and that you found it interesting.

Thanks also for your critique. However, I must disagree, in part, with
some of what you have said. I believe it's more than legitimate to
compare what is happening now to what has happened in history, and is,
in fact, dangerous not to. Let me try to explain.

When I was a kid, I used to wonder how anyone could have allowed things
to degenerate to the point that they did in nazi Germany. I apologize
if this sounds holier than thou, coming from outside Germany, but it's
not meant to. The fact is, I have stopped wondering. Because, while
there are surely idiosyncratic peculiarities specific to any historical
phenomenon, some patterns do, in fact, repeat themselves. It's
something in our natures.

As it happens, I firmly believe that what I am seeing right now in the
US closely parallels in many ways the very kinds of abuses and
stubborn, blind ignorance of those abuses that led to the camps in
Germany. As I write this, many of my friends are being rounded up
across the US to face the possibility of long jail sentences for the
crime of speaking, and in some cases, the crime of giving a damn about
other living beings. Draconian new laws are giving the increasingly
oppressive government the power to invade our personal conversations,
our homes, and our lives and to take people they don't like away and
put them in dungeons. Maybe it's not 6 million people...yet...but
neither did the first camps spring full-fleged into being in your
country. It was a steadily building process that crept up on much of
the population while they slept, as it is doing here.

No, being beaten in the streets by the police is not the same as being
gased in the ovens. But it is still violent oppression. And the real
fact is, the abuse doesn't stop there. This is a global phenomenon, and
it is growing. My intention is to wake people up to that fact before
it's too late. In Abu Ghraib, and in Guantanamo bay, people are paying
an excruciatingly significant price for the blind ignorance of the
majority of the people in this country right now. It's a seamless web:
the truth of the matter is, if the police were not beating and jailing
people in the streets for speaking out against these illegal wars and
abuses, they would not be getting away with it. Just as the Nazis would
not have gotten away with what they did, but for the terror tactics of
the SS. My fear is that it's only a matter of time before the growing
numbers of people being targeted for removal from society wind up in
camps like Dachau and Auschwitz.

So, as I said, thank you for the critique. And yes, there are certainly
idiosyncratic differences between what happened then and what is
happening now. But there are also enough very frightening similarities
that it bears pointing out. There may be a difference of scale at this
point, but if we do not do something about it soon, there will not be.
For better or worse, Nazi Germany has given the world a metaphorical language to talk about this repeating pattern of human failings, a lesson in what happens when power, hatred and avarice are allowed to go unchecked. My desire is that people heed that lesson now, before it's too late and
history repeats itself...yet again.

In Solidarity,
Cat

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