Medienwirksame Heuchelei der dänischen Regierung

autonom aktivist aus Kopenhagen 04.02.2006 05:17 Themen: Antifa Medien
Der rechtsliberale Staatsminister Anders Fogh Rasmussen versucht sich aktuell in den internationalen Medien als Verteidiger der Meinungsfreiheit zur profilieren. Dahinter steckt allerdings eine ganz andere politische Tagesordnung.
Rechtsradikale Trittbrettfahrer der "Dansk Front" demonstrieren heute Samstag, d.04-02-06 in "Solidarität mit Dänemark" und mit rassistischen Parolen in einer Parkanlage im kleinen Städtchen Hillerød,nord von Kopenhagen.
Tatsächlich existieren keinerlei politischen Differenzen zwischen Jyllandsposten, der grössten Tageszeitung des Landes, die den Konflikt mit den Karikaturen vom Propheten Mohammed auslöste und der rechtsliberalen Regierungskoalition.

Seit deren Regierungsübernahme vor 5 Jahren, haben die Rechtsliberalen den ideologischen Kulturkampf entfacht. Parallel zu ihrer diskriminierenden Sozialgesetzgebung für Migranten ohne dänische Staatbürgerschaft, entfachten sie gezielte Kampagnen gegen die der westlichen Zivilisation "unterlegenen" islamistischen Grundwerte und deren Angehörigen in Dänemark.
Diese rassistische Ausgrenzungspolitik ist eng verknüpft mit der global geführten Politik der Bush-administration für die Globalisierung westlicher ”Zivilisation und neoliberalistische Marktwirtschaft”.

Die Mehrheit der dänischen Medien thematisieren täglich in völliger Übereinstimmung mit der offiziellen Ausgrenzungspolitik die islamische Minderheit in Dänemark als ein Fremdkörper, unvereinbar mit der ”besonderen dänische Kultur”.
Die Betroffenen dagegen haben kaum Möglichkeiten,sich in den tonangebenden Medien zu äussern, bzw. sich zu wehren.

Jyllandsposten praktiziert redaktionell häufig genau jenen Eingriff in die freie Meinungsäusserung , den sie den aktuellen islamistischen Protesten vorwirft: Bereits vor Jahren (1984) engagierte sich die Redaktion der Zeitung massiv gegen eine sexistische Karrikatur Jesus in einer Wandmalerei an der S-Bahn Station ”Birkerød”, nord von Kopenhagen. Sie forderten deren augenblickliche Entfernung...
Ein aktuelleres Beispiel, stellt ein Leitartikel in der Jyllandsposten dar, der den Amoklauf des israelischen Botschafters in Schweden vor zwei Jahren voll rechtfertigte, als der in eine Kunstausstellung stürmte und eine Skulptur, die einen Selbstmordattentäter darstellte, zerstörte.
Die dänische Regierung beruft sich genau wie ihr Hoforgan und Sprachrohr "Jyllandsposten" auf die Freiheit der Meinungsäusserung. Sie meinen aber offensichlich, ihre eigene Freiheit der Ausgrenzung etnischer Minderheiten mit islamischer Orientierung.

Rechtsradikale Trittbrettfahrer

Rechtsradikale RassistInnen der Netzwerkstruktur "Dansk Front" haben eine Demo in diffuser "Solidarität mit Dänemark" für heute Samstag,den 4.februar 2006 angemeldet.
Allerdings nicht so wie sie es ursprünglich angekündigt haben - auf den Rathausplatz im zentralen Stadtkern Kopenhagens.Jetzt haben sich die erwarteten ungefähr 100-120 nazis doch lieber für einen ziemlich abgelegenen Park im kleinen Städtchen Hillerød entschieden.Dort, wo die Polizeikräfte sie besser von den ebenfalls anwesenden antifa-aktivistInnen abzuschotten im Stande sind.

No Pasaran!
autonomer antifa-aktivist aus Kopenhagen
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

mainstream dazu

tagmata 04.02.2006 - 12:27
bleskins kommentar auf n-tv:  http://www.n-tv.de/630483.html - sehr tongue in cheek, aber es ist gut, daß so was auch die leute erreicht, die nur mainstreaminformationsquellen nutzen.

n.tv - Journalist verbreitet falsche Infos

ein autonomer aus Kopenhagen 04.02.2006 - 16:18

Nunja,dieser Journalist von n-tv ist so ziemlich falsch informiert über die Parteienstruktur in Dänemark. Er sagt u.a. folgendes:
"...Die im Folketing mit nur vier Abgeordneten vertretene weit rechtsgerichtete Fremskridtsparti übrigens hat in den vergangenen Tagen bei Blitzumfragen erheblich zugelegt. Insofern ernten das Blatt und die Regierung von Anders Fogh Rasmussen mit den Protesten jetzt die Früchte ihrer eigenen Saat".

Faktum ist,dass die "Fremskridtparti" überhaupt nicht im dänischen Parlament vertreten ist! (Wo erhält dieser Journalist so falsche Informationen?)
Faktum ist ausserdem, das die die rassistische, rechtspopulistische Dänische Volkspartei (Dansk Folkeparti) 22 Mandate (!) im dänischen Parlament/Foketinget besitzt und sie als MehrheitbeschafferIn der konservativ-rechtsliberalen Ander Fogh Rasmussen-Regierung funktioniert! Das ist diese Partei - Dansk Folkeparti - die jetzt noch zugelegt hat...

Fight Racism of all kinds!

naja

_-_-_-_-_-_- 04.02.2006 - 16:33
Das die Jyllandsposten eine rechtskonservative-Zeitung ist, vergleichbar mit der deutschen Bild und die dänische Regierung eine besonders rassistische Politik betreibt ist die eine Sache. Das sie versucht den Kulturkampf gegewn das "Morgenland" zu entfachen, um reaktionäre innenpolitische Ziele zu rechtfertigen, das stimmt. Aber dass sich der Hass in Teilen der arabischen Welt ausgerechnet an religiösen Motiven entfacht, anstatt an realexestierender weltliche Unterdrückung gibt doch starken Anlass zum nachdenken.
Dieses Spiel was hier gerade zwischen der Jyllandsposten und religiösen Fundamentalisten gespielt wird ist einfach nicht unser Spiel, sondern nützt nur reaktionären Strömungen in beiden Ländern.
Hoch die internationale Solidarität weltlicher sozialer Bewegungen

aktueller Demo-Rapport aus Hillerød in Dk

ein antifa 04.02.2006 - 16:37
Nur um die 40 Leute konnte die "Dansk Front" für ihre rassistschen Parolen begeistern.Von einem starken Bullenaufgebot abgeschottet, werden sie von gleich zwei anti-rassistischen Demos flankiert.
Während die eine mit vielen Migranten sich in der Nähe der Nazi-manifestation befindet, ist die Demo der verschiedenen linken Jugendorganisationen bei der S-Station in Hillerød von Bullen eingekesselt worden. Sie wollen offensichtlich verhindern,dass sich die beiden anti-rassistischen Demos vereinigen.
Alle Medien berichten laufend über die Entwicklung in Hillerød.

venceremos!

Gleiches Spiel andere Religion

Schmitt 04.02.2006 - 18:38
Ungeheuerlich wie sich deutsche Medien und Politiker zu den rassistischen Karikuturen äußern und sie auch noch veröffentlichen. Und das im Namen der Meinungs- und Pressefreiheit. Dabei heißt es im deutschen Strafgesetzbuch: "Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (...) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft"

Die Karikaturen sprechen primitive Vorurteile an und operieren mit rassistischen Elementen. Der Prophet wird mit einer aus der NS-Zeit bekannten Hakennase dargestellt:

"Die Karikaturen bedienen alt bekannte Stereotypen: Der Islam ist von Grund auf gewaltbereit (Mohammad als umfunktionierte Bombe), archaisch und barbarisch. Wir kennen diese bisweilen menschenverachtende Art auch bei der Darstellung der Juden in den Anfängen des vergangenen Jahrhunderts: Der Jude war als geizig, geldgierig und verschlagen gezeichnet worden. Heute: Gleiches Spiel, andere Religion. Darüberhinaus zielen die Karikaturen auf die Diskriminierung und Diffamierung einer zu einer ganz bestimmten Religion gehörigen Gruppe ab."

Das Titelbild des neuen Spiegel zeigt wieder, wie schon in bereits erschienen Ausgaben, eine Zeichnung in dem die diese Stereotype bedient werden: Islam = Gewalttätig.

Deutsche Medien und Politiker scheinen auf eine Entfesselng rassistischer Gefühle abzuzielen und ein Umfeld des Hasses und der Kriegsbereitschaft zu schaffen.

Rassismus oder Pressefreiheit

AZAD 05.02.2006 - 15:39
Nachdem alle EU-Staaten die anfänglichen Proteste der Menschen im Mittleren und Nahen Osten verurteilt haben , wegen Ablehnung der Pressefreiheit, schwenken sie ganz schnell um und entschuldigen sich für die "Schamhaften Karrikaturen" in der Presse.
Na es bedarf einer harten Protestwelle und die Realisierung eines Boykotts der Westlichen Waren und Industriegüter, um jene Entschuldigung der Regierung Dänemarks und des Hetzblattes zu erhalten.
Wobei die Dänische Regierung nicht gerade als Immigrantenfreundlich gilt, siehe die Gesetze in den letzten 10 Jahren, die fast nur zum Nachteil der !Ausländer" gilt, z.Bspl; Zuzug von Familienmitgliedern , wenn die "Dänin"(erst nach ner gewissen Zeit und erreichen des Alters von 25 jahren) deren Ehegatte im Ausland nach Dänemark ziehen darf, wenn Sie unter 25 ist muss sie eben Geduld beweisen oder"vielleicht" lernt sie einen Dänen kennen, und das Problem schafft sich selbst aus der Welt.
Was regen wir uns auf," wir Europäer sind doch allen überlegen,zur Not marschieren wir dort ein, und übernehmen deren Ressourcen und Bodenschätze im Namen der CHRISTLICHEN ZIVILISATION".
Wo war das Bekenntnis zur Demokratie als in Berlin in einer Realschule DEUTSCH als Sprache in der Pause rigoros durchgesetzt wurde, und sogar die PDS-Berlin sich gar nicht zu diesem Thema geäußert hat,und der gute Schulsenator BÖGER dies vehement verteidigt hat.
Wer anderen vorschreibt wie er in der Pause zu reden hat, ist nicht weit davon entfernt, jene bei Möglichkeit zu internieren und als Bedrohung für die Westlichen Werte an zu prangern.
Wenn jeder kritische Ton von Immigranten sofort mit Ausweisung, Rasterfahndung und Inhaftierung bedroht wird, zu dem sich Linke nicht äussern, darf Mensch sich nicht wundern, dass in Herkunftsländern der Immigranten der Protest umso heftiger wird.
Eins hat sich bei der jetzigen Protestwelle herausgestellt, richtig vorbereitet und strategisch vollzogen könnten dabei sogar dem Westen nahe Regierungen kippen.Tja ne andere Seite der Medaille, wer anderen immer eins drauf haut muss auch mit nem Blauen Auge rechnen.Desweiteren sehen die Immigranten sich in Europa einer rassistischen Welle seit dem 11.09.2001 ausgesetzt ohne einer Unterstützung Linker oder auch Demokratischer Kräfte, wozu dies führt sehen wir.
Alles pauschalisieren und mit dem Vorwurf "Antisemitisch zu sein" ein Herrschaftsdenken der Europäischen Staaten etablieren mit der Neigung immer mehr Richtung Rechts zu driften, da ihr Europäer nicht Selbstkritisch seid.Ihr seid ja allem überlegen, von Literatur bist Technik, na wozu dies führt werden wir spätestens in 20 Jahren sehen!
Zuletzt noch , diese Steilvorlage hat dem IRAN herrlich genutzt, jetzt sieht die Persische Regierung , wie sie dem Westen trotzen kann.
MÖGEN DIE IMPERIALISTISCHEN AUSWÜCHSE GRANDIOS SCHEITERN!!!!

moin

egal 05.02.2006 - 17:38
es geht bei der wut im nahen osten nicht nur darum,dass mohamed als bombe oder was weiss ich darstellt wurde sondern dass mohamed und gott generell nicht gezeigt werden dürfen.das hat unter anderem damit zu tun,dass man keine hautfarbe oder sonstwie äußere merkmale mit der religion verbindet.
nur mal so am rande. ansonsten ist die art der proteste natürlich masslos übertrieben.

Volkshetze gegen Muslime?!

M. Atze 05.02.2006 - 19:06
Es ist natürlich eine Kampagne, aber die Reaktion aus der muslimischen Welt hat diese Kampagne nur bestätigt und dazu kann man nun sagen was man will.

TechCentralStation, hinter der die amerikanische DCI Group steckte, die schon an der Bush-Cheney Wahlkampagne teil hatte nutzt nun gezielt diese anti-islamische Stimmung.

 http://www.tcsdaily.com/article.aspx?id=020306H
 http://www.tcsdaily.com/article.aspx?id=121505E

Das Merkwürdige: diese Gruppe wirkt nun beinahe moderat. Diese Leute sind Spezialisten für Information Warfare.

TCS hatte schon vorher versucht anti-islamisches Stimmung durch Förderung von Meinungsartikeln [1] aus notorischer Feder des rechten Spektrums zu machen. Bemerkenswert ist das deshalb, weil wir hier keinen Journalismus vorliegen haben, sondern wie Nicolas Confessore offengelegt [2] hat Journo-Lobbyismus mit Meinungsartikel am rechten Rands, die von Esso, Microsoft, Merck und anderen bekannten multinationalen Konzernen finanziert wird. Es geht natülich mal wieder um knallharte Wirtschaftsinteressen.

[1]  http://www.tcsdaily.com/article.aspx?id=011106D
 http://www.tcsdaily.com/article.aspx?id=072205E
 http://www.tcsdaily.com/article.aspx?id=082603A


[2]  http://www.washingtonmonthly.com/features/2003/0312.confessore.html

mohammed auf bildern

ethnologe 05.02.2006 - 19:57
Also die in meinem Besitz befindliche Koran-Ausgabe einer islamischen Mission hat auf dem Cover ein Bild des Propheten auf einem Pferd...


Selbstverständlcih wird Muhammad oft bildlich dargestellt... das Bilderverbot der Thora, auf welches sich viele beziehen, wird ja selbst von gläubigen Juden nicht beachtet...

Oder wusste mal wieder keiner, dass das dass Bilderverbot extremistischer Moslems aus der Thora der Juden stammt, die genau wie das Evangelium vom Koran als heilige Schrift anerkannt wird..

naja, nur Extremisten verhalten sich fundamentalistisch, was in den letzten Jahrhunderten für unendliches Leid sorgte...

Wie gesagt, ich besitze einen Koran auf dessen Cover Muhammad sehr bildlich dargestellt wird...

Clash of Civilizations?

Doener 05.02.2006 - 21:47
Wir haben hier einen wirklich fundamentalen Konflikt zwischen zwei Wertesystemen. Unser Wertesystem kennt die Freiheit als einen der höchsten Werte. Im Wertesystem der muslimischen Welt spielt die Religion und das, was religiös begründet als Anstand betrachtet wird, eine tragende Rolle. So lange die westliche und die muslimische Welt parallel existierten und lebten, ohne dass viel Kontakt bestand, war das kein großes Problem. Die Tatsache, dass dänische Karikaturen in der gesamtem arabischen Welt nun solch einen Sturm der Entrüstung auslösten, zeigt aber meiner Meinung nach, dass die Informationsglobalisierung tatsächlich so etwas wie den von Huntington vorhergesagten Clash of Civilizations heraufbeschwören könnte. Wir hier im Westen sehen z.B. wie iranische Jugendliche gehängt werden, weil sie homosexuell sind und sie sehen, wie man bei uns ungestraft den Propheten Mohammed verhöhnen darf. In den jeweiligen Wertesystem sind das jeweils unglaubliche Verbrechen. Wir müssen einen Weg finden, dass diese beiden Wertesystem friedlich koexistieren können - oder aber, dass sie sich angleichen. Wir werden unsere 200 Jahre Aufklärung sicher nicht auf den Müllhaufen der Geschichte werfen. Von daher ist, falls die letztgenannte Möglichkeit eintreten sollte, zu hoffen, dass sich auch in der arabischen Welt so etwas wie Säkularisierung und Aufklärung durchsetzt. Die neuen Kommunikationsinfrastrukturen mit der Unmöglichkeit der vollständigen Zensur könnten dazu beitragen. Absolut kontraproduktiv dagegen wirkt das Gebahren der USA und deren militärische Interventionen. Sie verstärken die Abkapselung, den Fundamentalismus, kurz die radikalen antiwestlichen Kräfte. Gerade im Iran sehe ich aber z.B. viel Hoffnung, wenn ich Berichte über die rebellische Jugend lese. Ich hoffe, die USA machen diese zarte Pflanze der Aufklärung nicht durch einen weiteren Krieg kaputt.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 21 Kommentare

vereinigung

... 04.02.2006 - 17:17
wofür?

mit faschisten gegen faschisten zu demonstrieren kann ja wohl kaum das ziel sein.

da gehören zwei dazu

mini 04.02.2006 - 17:25
Egal, wie blöd die Provokation auch sein mag. Es gehört auch einer dazu, der sich provozieren lässt. Sorry, die Testosteronbomben mit Schaum vor dem Maul, die z.b. die dänische Botschaft in Damaskus abgebrannt haben und mit hassverzerrten Gesichtern den tausendfachen Tod von wem auch immer fordern, sind Arschlöcher und keine "guten Ausländer".

islam ?

nein danke ! 04.02.2006 - 17:26
titel und name gelten aber ebenso für christen und alle anderen religionen und gemeint ist das wirken in der politik. wir können es einerseits nicht mit wohlwollen begrüßen, dass das christentum den einfluss in der politik weitgehend verloren hat(was nur allzu lange gedauert hat) und andererseits uns wegen falscher toleranz zu der selben dummheit nochmals hinreissen lassen. ein großteil der muslime leben in strukturen die uns völlig fremd sind. es sind leider nur zu oft totalitäre denkweisen denen wir lediglich nazis noch andichten. fakt ist, eine entschuldigung für praktizierte meinungsfreiheit ist der falsche weg. integration ist stets immer ein aufeinander zugehen und das gilt für beide seiten. es kann und darf nicht sein, dass eine einzelne gruppe die spielregeln aufstellt nach der alle anderen zu tanzen haben, wer eine beleidigung in diesen karikaturen sieht, zieht meiner meinung nach zu voreilige schlüsse. seien wir froh mit einer solchen freiheit leben zu dürfen und stehen wir dafür ein und das bitte nach allen seiten(ausgenommen historische tatsachen)!

Wieso darf Mohamed nicht gezeigt werden

Ali 04.02.2006 - 17:30
aber über die Terroristen darf doch noch was gemacht werden

Hilfe!

Antideutscher 04.02.2006 - 19:34
Auf der einen Seite Islamofaschisten, auf der anderen Seite Leute, die eine völkisch motivierte Überlegenheit der eigenen Kultur propagieren?
Wem soll da meine uneingeschränkte und undifferenzierte Solidarität gelten?
Welche der beiden Seite sind die fortschritlichen Kräfte, welche sind die Faschisten?
Gibt es schon eine Stellungnahme des Bahamas-Redaktion zu dem Thema?
Bitte dringend um Hilfe, ich brauche so schnell wie möglich eine Meinung!

ach ja,

normativist 04.02.2006 - 20:28
dem sich "nein danke !" nennedne autor kan ich zustimmen.

dagegen hat "schmitt" offensichtlich nicht mitgedacht, als er im stgb nachgeschlagen hat.

"Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (...) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft"

bislang kommt es mir so vor, als ob der öffentliche friede nur in einigen ländern im nahen-osten gestört ist. dieser Stgb§ ist also nicht verletzt. im übrigen müssen immer noch die höherrangigen grund und menschenrechte berücksichtigt werden. danach ist auszulegen. die meinungsfreiheit steht dann einer auslegung, wie schmitt sie will entgegen.
klar gibt es auch die religionsfreiheit. aber die schützt nicht davor, dass jemand seinhe meinun sagt. kein moslem ist gezwungen die entsprechenden zeitungen zu lesen.
übrigens finden die ausschreitungen im nahen osten vmtl. mit wohlwollen der REGIME statt. zbsp. syrien. syien ist ein einparteienstaat, d.h. also keine demokratie, dort werden menschen systematisch gefoltert, verschlepp usw. dort geschieht nichts, ohne dass es das regime will. die übergriffe, bei denen das gebäude in dem die dänische, norwegische, schwedische und chilenische botschaften sitzen zerstört wurde, wurde als von der regierung mindestens billigend in kauf genommen.
im gaza streifen griffen palästinenser büros der EU an. die EU hat aber mit den veröffentlichungen der karrikaturen nichts zu tun. genausowenig wie die anderen staates. in denen frei presse die zeichnungen veröffentlicht hat. in jordanien hat sich ein journalist getraut, die zeichnungen nachzudrucken, um den leuten zu zeigen, worum es eigentlich geht. sein kommentar dazu war: "was ist schlimmer? diese zeichnung oder palästinenser, die sich im namen mohammeds in die luft jagen."
er wurde entlassen und sitzt inzwischen im gefängnis. er soll nun wegen GOTTESLÄSTERUNG angeklagt werden.
diese menschen und ihre vertreter können sich offenbar gar nicht vorstellen, was frei presse und meinung bedeutet.

ich finde diese karrikaturen in ordnung.
zeigt nicht gerade die gewalttätigen reaktionen, das an der kaarikatur etwas dran ist.
vielleicht versteht jetzt endlich mal jemadn israel.

das ist gut

haha 04.02.2006 - 20:43
seht selbst

die nackte wahrheit

anti-satire 04.02.2006 - 20:47
Die nackte Wahrheit ist doch die, dass der Islam seit seiner Gründung gegen Steinigungen ankämpft, die Todestrafe ächtet und für die Trennung von Staat und Religion kämpft, genau wie die Christen ja auch immer an vorderster Front im Kampf für die Menschenrechte standen und stehen... Wie lange brauchte es, um die schreibenden und zeichnenden Anhänger der Aufklärung durch kirchliches Engagement von der Verbrennung von "Hexen" und "Häretikern" abzuhalten? Ganze Generationen von Päpsten haben in diesem Kampf ihr Leben und das ihrer Kinder riskiert!!!

Aber diese Karikaturisten und Satiriker, das sind Bombenleger, Scheiterhaufenanzünder und Kriegstreiber. Jedes Jahr werden Millionen von Mädchen von Karikaturisten im Genitalbereich vertümmelt und in Zwangsehen der Dauervergewaltigung ausgesetzt.

Sowas machen nur Satiriker und Zeichner, Moslems würden noch nicht mal einer Fliege die Hand abhacken!

Nieder mit dem imperialistischen Zeichenstift! Hoch lebe Burka und Tiara!

Aber sonst geht es gut, ja?

auch gut

hahaha 04.02.2006 - 20:59
...

Islamo-Faschistisch - Begriff ist rassistisch

@antideutsche 04.02.2006 - 21:15
könnten ihr bei euren rassistischen Begriffsgebungen ein wenig nachdenken?
Früher waren die Semiten jüdisch-bolschewistisch und heute sind sie islamo-faschistisch...

Falsche Freunde

yibah 04.02.2006 - 23:22
die Blindheit von Teilen der Linken und ihre scheinbare Ohnmacht in der eigenen Gesellschaft treibt sie in die Arme seltsamer Freunde:

Da wurde über Jahrzehnte vom "Westen" und den USA eine totalitäre, fundamentaltisitsche religiöse Bewegung herangezüchtet, die sich in der arabischen und "islamischen" Welt als Todfeinde jeglicher sozialisitischer und kommunistischer Alternativen darstellt und zehntausende Morde an Sozialisten und Kommunisten auf dem Kerbholz hat.

Eine Bewegung, und das sehr simpel auf englischsprachigen Seiten der Islamisten nachzulesen, die in Hitler-Deutschland sowohl in der Herrschafts- als auch in der Völkermordpolitik, nicht nur gegen Juden, sondern auch z.B. gegen Roma und Sinti und entartete Menschen wie Homos und Prostituierte, ein Vorbild sieht.

Und eine Bewegung, die nun einen Kampf um die Vorherrschaft (würde man das nicht als imperialistischen Kampf) im mittleren und nahen Osten mit dem "Westen, bzw. der USA führt und deren Streben - nimmt man sie beim Wort - nach Weltherrschaft, dem der Bushianer in nichts nach steht.

Und was macht unsere liebe, treudoofe Linke: Sie solidarisiert sich mit diesen Kräften.

Nur weil diese Leute mit der USA und dem "Westen" um die "Ölquellen" streiten, diese als "Freunde" zu betrachten, ist mehr als dumm.
Und es ist schon Gewissenlos, nur weil es den westlichen Rassismus gibt, den Rassismus und den Hass dieser Islamisten todzuschweigen und zu verdrängen.

Eine Linke, die da nicht mehr drauf hat, hat wirklich verloren.

zu yibah et al

Bla 04.02.2006 - 23:27
In deiner Welt kann man immer nur für oder gegen wen sein. Du kannst
nicht verstehen, daß Linke die Dinge oft differenzierter sehen. Als
Linker kann ich islamistischen Fundamentalismus ablehnen und
bekämpfenswert finden und trotzdem antimuslimische Hetze kritisieren.
Ich kann unterscheiden zwischen den Hardlinern und Hasspredigern in
den arabischen Ländern und anderen, gemäßigten Menschen. Genauso kann
ich hier in Europa zwischen den Hardlinern und Hasspredigern und den
sonstigen Menschen unterscheiden.
Leute wie du beurteilen gerne Menschen nach ihrer Herkunft, ihrer
Ethnie oder ihrem Glauben. Und das ist für doch so natürlich, daß du
davon ausgehst, daß dies alle so machen. Im Grunde unterscheidet sich
zwischen den Fundamentalisten, die heute in Syrien Botschaften
angesteckt haben und den antiarabischen Hasspredigern in Deutschland
gar nichts. Sie haben die Ziele, dasselbe Denken.
Es ist im übrigen herrlich zu was für wirren Schlussfolgerungen du
kommst, aber es ist aus oben genannten Gründen nur folgerichtig, daß
du zu diesen Schlussfolgerungen kommst. Denn wenn die meisten Linken
so denken würden, wie du denkst, dann hättest du wohl recht.

Kampf der Religion!

Zarathusthra 05.02.2006 - 00:28
Auch wenn der "Jyllandsposten" ein reaktionäres Scheissblatt ist (Hab ihn nie gelesen - kann kein Dänisch) sind die betreffenden Karikatuen noch lange nicht rassistisch! Im Gegenteil, die wo Mohammed (?) am Himmel zu den verkohlten Harakiri-Typen sagt: "Stop, wir haben keine Jungfrauen mehr!" finde ich extrem witzig und gut gemacht. Diese Karikaturen, und noch mehr die Reaktionen darauf, zeigen deutlich, daß die organisierten Religionen eine der größten Bedrohungen für die Freiheit weltweit sind! Das Christentum hatte seine brutale Phase im europäischen Mittelalter, als fanatisierte Killer die Zivilbevölkerung Jerusalems niedermetzelten und anschließend Gott für ihre Taten dankten.
Vom Jenseitsglauben ist es nicht weit zur Menschenverachtung, daß wird dieser Tage am fundamentalistischen Islam deutlich. Gerade in stark religiös geprägten Gesellschaften des Orients werden grundlegende Freiheiten und Rechte mit Füßen getreten, dass weiß doch eigentlich jeder!
Pseudo-Tolerantes Gelaber, welches diese Psychopathen in Schutz nimmt. finde ich einfach nur ekelerregend.

KEIN HÖHERES WESEN !!!

pro pressefreiheit

presse 05.02.2006 - 13:23
"Du bist anderer Meinung als ich und ich werde dein Recht dazu bis in den Tod verteidigen."
"Es ist klar, dass jeder, der einen Menschen, seinen Bruder, wegen dessen abweichender Meinung verfolgt, eine erbärmliche Kreatur ist." - Voltaire

tacheles

gerd 05.02.2006 - 18:04
Sehr verwunderlich,
dass hier die "linke" Gegenöffentlichkeit eine ur-emanzipatorische Errungenschaft wie die freie Meinungsäußerung - die Satire, Überzeichnung und Polemik explizit beinhaltet- einfach so über Bord wirft. Aus Solidarität mit den islamischen Ländern und mit dem Islam, aus Wut auf Israel und die USA? Müsste dieses Recht nicht auch für die Linke über allem stehen?
Zum Streit um Deutsch in Schulen.
Was ist daran falsch, den Fakt zu akzeptieren, dass in Deutschland eben die Amtssprache deutsch ist, und ihre Beherrschung Zugang und Teilhabe am öffentlichen und sozialen Leben ermöglicht?
Dass es für derartige, eigentlich selbstverständliche Forderungen auch Beifall von der falschen Seite gibt ("Schulhof kehren") ändert doch nichts an der Richtigkeit der Forderung.
Nur eine Anregung.

tachels zu Karikaturen der Zeitung "Stürmer"

pferd 05.02.2006 - 18:08
Sehr verwunderlich,
dass hier die "linke" Gegenöffentlichkeit eine ur-emanzipatorische Errungenschaft wie die freie Meinungsäußerung - die Satire, Überzeichnung und Polemik explizit beinhaltet- einfach so über Bord wirft.
müssten die linken nicht die Karikaturen des Stürmer vor der Zensurwut verteidigen?

warum

normativist 05.02.2006 - 18:26
warum fliegt meine ergänzung raus?

die ist mit den kriterien vereinbar.
die anitsemiten bleiben stehen, aber fakten werden zensiert.
tolle unabhängige presse.

links heißt intelligent

gerd 05.02.2006 - 18:30
die dummheit von stürmer, bild, neuerdings spiegel etc... ist doch die mühe einer zensur gar nicht wert. die linke sollte argumentativ und kommunikativ so schlagkräftig sein, dass sie jeglicher perversen dummheit gewachsen ist.

re: links heißt intelligent

blub 06.02.2006 - 15:33
links heißt intelligent
gerd 05.02.2006 18:30


also gerd ich muß schon sagen, ich muß oft lachen wenn ich indymedia lese, aber du hast wirklich den vogel abgeschossen.
wenn alle "linken" endlich ihr dogmatischen, verkrustetes und politisch korrekte(pc ist faschismus) gutmenschentum aufgeben würden dann vielleicht, aber das geht nur auf kosten der moralischen überlegenheit .....

Linke Irritation

Wildschwein 06.02.2006 - 17:21
Na hallo, da kommt mal ein Diskurs auf, der das aufgeräumte Weltbild der AktivistInnen sprengt und schon ist alles im Eimer. Faschismus = Islam, BILD = Stürmer rassistisch sowieso alles.
Die Gleichheit besteht hier in der Abstraktion von der tatsächlichen Ungleichheit.
Letztlich sollten wir uns einigen, auf welcher Ebene der Kritik wir ansetzen.
Das die Menschen in den islamischen Regionen mit Recht sauer auf die "westlichen Metropolen" sind steht außer Abrede. Dennoch müssen sie sich nicht aufführen wie präkulturelle Barbaren. Widerstand gegen ökonomischen und kulturellen Imterialismus ist mehr als legitim, wer wollte das unter uns bestreiten. Widerstand zu religiösisieren ist absurd, zumal wenn dies mit sexualisierter Repression verbunden ist.
Wir müssen uns bewusst machen, das der Konflikt im islamischen Kulturbereich unter vielerlei problematischen Einflüssen steht: Zum Einen ist die hohe Heterogenität des Islam die Ursache für einen sehr harten Binnendissens, der viele Musslime/a stärker leiden lässt als dies medienwirksam vermittelt wird. Zum Anderen steht der Islam vor einer Aufgabe, die der Westen hinter sich hat: Die Modernisierung der Ideologie vor dem Hintergrund kapitalistischer Transformation.
Nach meiner Betrachtung ist die Abwertung des Islam zurzeit nicht grundsätzlich rassistisch: Ich möchte auch in "modernen" islamischen Staaten (schon die Idee eines religiösen Staates ist - mit Ausnahme Israels aus bekannten Gründen - eklig) weder als Frau noch als schwuler Mann leben müssen. Schwule sind dort schlicht weniger Wert als Schweine! Und wer mir nicht folgen kann, wenn ich die Pressefreiheit neben der Religionsfreiheit installiere ohne das sich beides widerspricht, kann nicht mein Freund sein. Wer Religion als zentrales Handlungsparadigma hernimmt sowieso nicht.

was ist schlimmer?

hadidscha 06.02.2006 - 21:18
Was ist eigentlich schlimmer?
Die recht harmlosen Original-Cartoons, um die es angeblich geht, und die ja mittlerweile jedeR bekannt sein müßten, oder die von islamischen Geistlichen angefertigten und im Nahen Osten überlall herumgezeigten Fälschungen, auf denen der Prophet als Pädophiler und Tierfi...er gezeigt wird?

Quelle:  http://derstandard.at/?url=/?id=2332894

Als Muslima (in etwa so, wie andere katholisch sind, weil sie mal getauft wurden) habe durchaus genug Humor, um über die Original-Cartoons auch zu schmunzeln, besonders das, wo den Selbstmordattentätern von Muhammad vor dem Himmel gesagt wird, es gebe nicht mehr genug Jungfrauen, mag ich.

Aber die von islamischen Geistlichen angefertigten und zu Verleumdungszwecken herumgereichten Fälschungen sind in der Tat eine Beleidigung auch meiner Gefühle, vor allem, wo ich sehe, dass damit ein Weltkrieg provoziert werden soll. Ich schäme mich für diese Geistlichen.