Castor kommt - Widerstand auch

randbild 21.11.2005 02:51 Themen: Atom
Eine Zusammenfassung des Castor-Widerstandes im Wendland am Sonntag.
[Bild: Über Hundert Trecker blockierten anch der Kundgebung in Klein Gusborn die Dorfstrasse. Über 800 Menschen demonstrierten mit zusammen mit den Bauern auf der zugeparken Südstrecke bis in die späte Nacht. Die Polizei begann am Abend langsam mit der Räumung].

Zwischen Langendorf und Quickborn demonstrierten am Vormittag rund 70 Atomkraftgegner mit Pferden gegen den anrollenden Atomtransport. Des weiteren fand ein Fahrradtour zum Endlager statt, sowie verschiedene andere Aktivitäten.

Bei der Rallye Monte Göhrde bauten Atomkraftgegner bei einer Art Katz und Maus-Spiel überall im Wald an der Castortransporstrecke Barrikaden, die die Polizei wieder aus dem Weg räumte.

Der Castor-Transport mit hoch radioaktivem Atommüll hat Deutschland erreicht und ist weiter auf dem Weg ins Zwischenlager Gorleben. Der Zug mit zwölf Castor-Behältern überquerte am Sonntagmittag die französisch-deutsche Grenze bei Lauterbourg und fuhr weiter nach Wörth (Rheinland-Pfalz). Nach einem Wechsel der Lokomotiven setzte er seinen Weg nach Norden fort.

Zuvor hatten französische Aktivisten den Castor-Transport zwischen Maxéville und Nancy am Sonntagmorgen gegen 7.45 Uhr mit einer Schienenblockade für etwa eine Viertelstunde aufgehalten. In der Nähe von Avricourt, wo im vergangenen Jahr bei einem Castor-Transport Sébastien Briat ums Leben gekommen war, hielten französische Atomkraftgegner eine Gedenkveranstaltung ab. Am Gleisabschnitt, auf dem der Unfall geschah, wurde eine Gedenktafel angebracht, sowie Blumen niedergelegt und Kerzen angezündet.

In Bietigheim wurde der Transport nach Auskunft von xtausend*quer für etwa 2 Stunden durch eine Ankettaktion aufgehalten.

Etwa 1500 Demonstranten (Die Polizei sprach von 500) beteiligten sich am Nachmittag an einer Kundgebung an der Transportstrecke bei Klein Gusborn. Beteiligt waren auch 215 Trecker.

Nach dem Ende der Kundgebung auf dem Acker fuhren 100 Trecker ins Dorf Klein-Gusborn und blockieren dort seit ca. 17 Uhr die Transportstrecke (Bild). Bis zu 800 Demonstranten schlossen sich dem Protest an,

Zu Rangeleien kam es dort als Magdeburger Polizisten versuchten Kennzeichen der Trecker zu notieren und beteiligte Demonstranten und Trecker zu filmen. Die Polizisten "wurden abgedrängt und in die Flucht geschlagen", so ein Augenzeuge.

weitere Bilder:  http://www.randbild.de
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Ergänzungen

760 Tonnen Atommüll

irrelevant 21.11.2005 - 03:26
Die Agentur AP, abgedruckt von der Basler Zeitung, Schweiz, meldet aus Cherbourg, der Castor-Zug transportiert “760 Tonnen Atommüll”, bestehend aus “175 Tonnen hochradioaktiver Spaltprodukte sowie 586 Tonnen in Glas eingeschmolzenem Uran”.

"Die Zeit" lügt

Diet 21.11.2005 - 03:34

Bei  http://www.zeit.de/online/2005/47/Castor_samstag behauptet „Die Zeit“:


"Anders als in Deutschland waren in Frankreich keine Proteste geplant. Vor einem Jahr war ein französischer Atomkraftgegner bei einer Protestaktion gegen den Castortransport in Lothringen ums Leben gekommen. Der 23-Jährige hatte sich nach dem Vorbild deutscher Umweltschützer an die Gleise gekettet. Der Zug hatte ihn überrollt."

In drei Punkten falsch.

- In Frankreich waren Proteste geplant und fanden statt.

- Sébastien Briat hatte sich nicht an die Gleise gekettet.

- Er war 21, nicht 23.

Vielleicht habt Ihr Lust, die Zeitung Euren Zorn über so schlampige Journaillie wissden zu lassen:  http://people.freenet.de/DietSimon/  DieZeit@zeit.de;  zeitiminternet@zeit.de

Diet Simon

Translation

Irrelevant 21.11.2005 - 04:13
Castor coming, resistance too
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A summary of the Castor resistance in the Wendland on Sunday.

After a rally in Klein Gusborn, more than 100 tractors blockaded the village street. More than 800 people demonstrated with the farmers until late into the night on the southern route, which was parked closed. Late in the evening the police began slowly to clear.

Between Langendorf and Quickborn in the morning around 70 activists on horses protested against the coming nuclear transport. A bicycle tour to the final repository [a salt mine dug near Gorleben for the purpose] also took place. There were various other activities.

In a kind of cat and mouse game in the Rallye Monte Göhrde [Göhrde is the largest forest are in north Germany] anti-nuclear activists built barricades all through the forest along the Castor transport route [railway line], which the police kept clearing away.

The Castor transport with highly radioactive waste has reached Germany and is continuing on its way to the interim storage hall in Gorleben. The train with 12 Castor caskets crossed the border from France at Lauterbourg at Sunday midday and continued on to Wörth (Rhineland-Palatinate). After different locomotives were attached it continued its trip north.

Previously French activists had held up the Castor transport with a rail track blockade at around 7.45 a.m. between Maxéville and Nancy. Near Avricourt, where Sébastien Briat was killed last year by a Castor transport, French nuclear opponents held a memorial function. At the place by the track where the accident happened a memorial plaque was erected, flowers were laid down and candles lit.

According to information from xtausend*quer the transport was held up for about two hours by a chain-on action.

About 500 demonstrators (the police said 500) took part in the afternoon in a rally along the transport route near Klein Gusborn. 215 tractors were also there.

After the rally in a paddock, 100 tractors drove into the village Klein Gusborn and since about 5 p.m. have blockaded the transport route there. Up to 800 demonstrators joined the protest.

Scuffles broke out there when police from Magdeburg tried to note the registration plates of the tractors and to film demonstrators and tractors. The police “were pushed away and took flight,” said a witness.

German story with pictures at  http://de.indymedia.org/2005/11/133256.shtml. More pictures at  http://www.randbild.de






Aktionen in der Region um Lothringen

Xerexes 21.11.2005 - 09:19
Eine Beschreibung der Aktionen gegen den Castor in der Region um Lothringen mit Fotos findet sich wieder in der Regionalzeitung - leider nur auf französisch:
 http://www.estrepublicain.fr/regionlo/2005112100181124.html

geändert... @diet

schaufel 27.11.2005 - 13:26
"Auch in Frankreich kam es zu Protesten. Vor einem Jahr war ein französischer Atomkraftgegner bei einer Protestaktion gegen den Castortransport in Lothringen ums Leben gekommen. Der damals 21-Jährige gehörte zu einer Gruppe von vier jungen Gleisbesetzern und wurde vom Luftwirbel des Zugs erfasst und auf das Gleis geschleudert." (Die Zeit)

leserbriefe haben wohl geholfen