noborder-action bulgarien-griechenland

autorIn 26.08.2005 15:09 Themen: Antirassismus Weltweit
Gestern ging das dreitaegige Grenzcamp im bulgarischen Klutsch mit einer gemeinsamen Grenzueberquerung nach Griechenland zu Ende.
Dabei kam es zu langen Verzoegerungen durch die bulgarische Grenzpolizei, die zwei Autos stundenlang durchsuchte.
Heute fand als Auftakt des griechischen Teils der noborder-action-days eine antirassistische Demonstration in Xanthi statt.
Unter dem Motto "lager bez granica" (Camp ohne Grenzen) kamen etwa 30 internationale und bulgarische AnarchistInnen im kleinen Dorf Klutsch nahe der Grenze von Bulgarien nach Mazedonien und Griechenland fuer ein paar Tage zusammen.
Es ist das erste mal, dass solch ein Camp in Bulgarien stattfand und dementsprechend wurden uns auch Steine in den Weg gelegt.
Die oertliche Polizei forderte eine Liste der TeilnehmerInnen an, da es ein Gesetz gibt, dass internationale Camps solche Listen abgeben muessen und nicht-bulgarInnen sich innerhalb von 24 Stunden bei der Behoerde melden muessen. Das Campgelaende war ehemals Militaergelaende und verwahrlost aber sehr praktisch fuer uns. Wir konnten zwei ungenutzte Gebaeude besetzen, um darin zu kochen und uns zu treffen, die lokalen Leute waren froh ueber unsere Anwesenheit und dass wir den Ort saeuberten und nutzten, die Kids spielten Fussball und die Stimmung war ueberaus freundlich. Leider konnte eine geplante Bergtour nicht stattfinden, die einen Ort zum Ziel hatte, von dem aus der Grenzknotenpunkt zu sehen ist.
Die Grenzpolizei sagte, wir sollen uns dafuer anmelden und lange warten, da sie im Grenzgebiet sonst schiessen und keine Menschen einfach dorthin duerfen. Es gab ein paar kleine Workshops aber viel fand nicht statt.
Die lokalen Menschen wollten mit uns auch Filme schauen, erzaehlten vom zweiten Weltkrieg und tranken Rakija mit uns.

Gestern bei der Grenzueberquerung gab es mehrere klein Zwischenfaelle, nachdem zwei Autos lange durchsucht wurden und wir die griechische Seite mit Transparenten und unserer Anwesenheit stressten gab es einen derbe brutalen nicht uniformierten Cop, der einfach die Leute mit dem Transparent trat und schlug, wobei sich selbst seine Kollegen unwohl fuehlten und ihn aufforderten, sich zu beruhigen.
Niemand wurde verhaftet und nach 6 Studen waren wir alle auf der griechischen Seite angekommen. Die ueblichen Schikanen fuer BulgarInnen und andere Nicht-EU-BuergerInnen entfiehlen diesmal, da die Grenzpolizei uns einfach schnell loswerden wollte.
Eine solche Aktion fand zum ersten mal an dieser Grenze statt, mit Kritik war es aber ganz klar ein Erfolg, dass wir uns durchsetzen konnten.

Die Demonstration heute hatte vor allem die muslimische Minderheit in Xanthi zum Thema, sie bestand aus etwa 100-150 Leuten mit anarchistischen Flaggen, Transparenten auf bulgarische, griechisch und tuerkisch und war laut, die Polizei hielt sich eher zurueck. Bei einer Polizeistation waren behelmte Cops mit Schildern anwesend, ansonsten wurden wir nur von einer handvoll Uniformierten ohne Waffen begleitet.

Morgen soll es zu einem Abschiebelager gehen, um sich dort mit den Gefangenen zu solidarisieren. Weitere Berichterstattung und Bilder folgen...
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Ergänzungen

englische Uebersetzung

translation 27.08.2005 - 13:22
auf:
 http://scotland.indymedia.org/newswire/display/2032/index.php

Freue mich schon auf die Bilder und mehr Reportagen, waere so gerne hin aber konnte nicht.