Uni Bamberg - Bilder und Forderungen

Uni-WG Bamberg 16.06.2005 13:26 Themen: Bildung
Endlich Bilder und der Leitartikel der Protestzeitung
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Bamberg, Feldkirchenstraße 21, halb sieben Uhr morgens: ein ganz normaler Dienstag Morgen und doch ein ganz besonderer Tag für etwa 30 Studierende sämtlicher Fakultäten der Universität Bamberg.
Trotz der gewagten Uhrzeit und auch angesichts der Tatsache, dass sie mit einem Sprinter voller Sessel, Sofas, Stereoanlage, Eckbank, Fernseher, Matratzen und einem Kühlschrank anrücken, scheint die Kleinstadtidylle nicht gestört.
Angeregt von der Stuttgarter Campus-WG, die mittlerweile die fünfte Woche ihrer Uni-Bewohnung aus Protest gegen aktuelle Bildungsreformen zählt, fanden schon vor einer Woche Treffen im gleichgesinnten Kreis statt.
Schon um 8.00 konnten wir in eingerichteter Wohngemeinschaft und nach ausgiebigem Frühstück unser erstes Plenum abhalten. Im Folgenden wurden etliche AK`s wie „Schöner Wohnen“ und „Transpi“(hat nichts mit Schwitzen zu tun, sondern mit Aufmerksamkeit erzeugenden Spruchbannern) gegründet und Grundstrukturen für die nächsten Tage und das zwischenmenschliche Miteinander geschaffen.
Die positive Resonanz der studentischen Passanten stärkte die Aktivisten in ihrem Tatendrang. Doch die Reaktion der Hochschulleitung wird mit Spannung erwartet.
Die friedlichen „Protestler“ debattieren mit der Leitung und erhalten tatsächlich die Erlaubnis zu bleiben. Vorerst ist die WG aber nur für eine Nacht toleriert und auch hier müssen die Studierenden Kompromisse eingehen. Man einigte sich darauf, dass die WG für die erste Nacht ihre Zelte vor dem Audimax abbaut und in den Sporttrakt der Fakultät umzieht. Am nächsten Tag würde ein Gespräch mit der kompletten Unileitung stattfinden, in dem dann über die weitere Zukunft der WG gesprochen werden sollte.
Als die Delegation der Uni-WG von diesem Gespräch zurückkommt ist die Freude groß. Die WG wird geduldet, sie kann vor dem Audimax bleiben! Auch die Entscheidung über die Dauer der Protestaktion bleibt den WG-Bewohnern überlassen.
Durch diese begeistert aufgenommene Nachricht motiviert steigen die Bewohner der Feki in die konkrete Arbeit ein. Flyer werden erstellt, Kleinaktionen geplant, die Öffentlichkeit ist eingeschaltet und es wird getüftelt, informiert, diskutiert und und ... Die Stimmung in der WG ist gut, alle ziehen an einem Strang, um zu erreichen, dass der Protest von möglichst vielen Menschen wahrgenommen wird.
Mittlerweile gab es schon einen Artikel im Fränkischen Tag und sogar das Fernsehen war da; Oberfranken TV und der Bayrische Rundfunk haben über die Aktion berichtet. Die erhoffte Öffentlichkeit und Außenwirkung ist also gewährleistet!
Im Büro der Uni-WG in der Feki geht die Arbeit aber weiter. Die Fakultät mutiert immer mehr zu Infozentrale. Die Uni-WG ist Stadtgespräch - und sie soll es auch bleiben!

vgl.  http://de.indymedia.org/2005/06/120617.shtml
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Ergänzungen

Seid nicht so hart !

Trapez 17.06.2005 - 00:36
Jeder Protest ist gut - und ich denke es gehört mehr mut dazu mit 10 Leuten eine WG aufzubauen als mit einem Mehrfachem davon eine Rektoratsbesetzung zu machen oder auf der Straße zu demonstrieren.

Jede Initiative in dieser Richtung ist wichtig.

Bindet allerdings auch Eure Dozenten mit ein. Studiengebühren und Sozialabbau gehen alle was an. Ein Diskurs ist notwendig und sorgt für mehr Rückhalt.

Und wehrt Euch gegen die schlechten Medien. Macht den Zeitungen Druck, die so schlechte Artikel wie die Badische Zeitung in Freiburg schreiben. Sowas müssen wir uns echt nicht gefallen lassen. Diverse andere Printmedien haben sich auch schon ne Menge geleistet und das darf echt nicht angehen.

Seid kreativ !

In diesem Sinne - Haltet durch !

Das Trapez grüßt aus Freiburg

...

Wg-Bewohner 17.06.2005 - 10:10
- wir sind mehr als 10 Leute (30 beim Einzug)
- wir versuchen möglichst viele Menschen miteinzubeziehen (auch Dozenten natürlich)
- wir haben doch schon eine recht gute Medienwirksamkeit erreicht; an der Uni wird wieder über Studiengebühren diskutiert, was vorher eben nicht in dem Maß gegeben war
- ich denke, den meisten von uns ist es vollkommen egal, ob er/sie auf indymedia ist oder nicht; natürlich ist öfentlichkeit wichtig, aber ich mach sicher nichts um auf dieser seite zu sein

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@oh no — X-X

Phatte Probs — Martin