Yorck59: Hausbesetzung in Kreuzberg 36

!!! Besetzt Häuser, Strassen, Plätze !!!

Seit über einem Jahr kämpfen die Bewohnerinnen und politischen Initiativen der Yorckstrasse 59 für den ERhalt eihres Projektes. Im Vordergrund standen dabei immer Verhandlungen um eine friedliche und politische Lösung des Konflikts. Mit der heutigen Zwangsräumung verhinderte der Berliner Senat in Kooperation mit dem Besitzer und der Polizei eine politische Lösung und setzte stattdessen auf eine Eskalation des Konflikts. Damit zerstört der Berliner Senat ein selbstorganisiertes Projekt, anstatt sich ernsthaft auf politische Verhandlungen einzulassen. Diese repressive Politik stellt Menschen unter eine Verwertungslogik und setzt wirtschaftliche Interessen mit Gewalt gegen sie durch.

Nicht nur deshalb verstärken wir als Reaktion auf die erfolgte Räumung unsere Forderung nach einem großen sozialen Zentrum in Berlin, um unseren Widerstand zu vernetzen und gemeinsam selbstorganisierte Projekte zu erkämpfen und zu verteidigen. Wir wollen nicht dabei stehen bleiben "Yorck59 bleibt!!" zu rufen, sondern fordern mit einem lautstarken "Yorck59 ist überall!!!" neue, größere und vielfältigere Freiräume.

Der Bedarf nach selbstorganisierten Freiräumen findet in den momentanen Kämpfen um ein Soziales Zenrum oder neue Wagenplätze seinen Ausdruck. Die Reaktion von Seiten des Berliner Senats ist eine ständige Bedrohung des Bestands bereits erkämpfter Räume und sofortige Zerstörung neu-besetzter Projekte. Diese sogenannte "Berliner Linie" unterdrückt notwendige Opposition und emanzipative Ansätze und...- muss weg!


Für uns ist klar: Projekte, die gleichzeitig bezahlbaren Wohnraum und Ansätze für politische und soziale Selbstorganisation um Alltag ermöglichen wollen, waren schon immer in ihrer Existenz bedroht und werden es auch (erstmal) bleiben. Sie sind unerwünscht, denn sie könnten ja Veränderungen bewirken oder sogar Orte einer Rebellion werden.

Selbstorganisierte Projekte sind Sand im Getriebe und befinden sich in einem ständigen Konflikt mit dem, was als herrschende Norm begroffen wird. Der Versuch bereits innerhalb dieser Gesellschaft anders zu leben, der Versuch die Vereinzelung zu überwinden, ist und muss ein alltäglicher Konflikt sein. Leider bleibt er meist unsichtbar.

Mit einer gewaltsamen Räumung wird dieser Konflikt in einer spektakulären ARt und Weise deutlich. Die Eskalation schafft Raum, um sichtbar zu machen, was ansonsten unsichtbar bleibt: Der Widersprucch innerhalb einers kapitalistischen Alltags zu leben und sich gleichzeitig dagegen zu wehren. Auf der einen Seite Ohnmacht, auf der anderen Seite Widerstand. Die momentane Öffentlichkeit kann dazu genutzt werden dies aufzuzeigen. Wir sollten uns nicht immer wieder nur unsere eigene Ohnmacht gegenüber einem hochgerüsteten Polizeistaat selbst vor Augen führen. Viel zu oft begeben wir uns damit in eine Opferrolle.

Wir können auch anders! Mit der Räumung der Yorck59 ist zwar das Haus erstmal weg, jedoch nicht der Konflikt. Deshalb sagen wir: Jetzt erst recht! Besetzt Häuser, Strassen, Plätze!

Wir haben dieses Haus besetzt und wollen es den BewohnerInnen der Yorck59 zu Verfügung stellen bis folgende Forderungen erfüllt sind...

- Freilassung aller Festgenomennen und Einstellung aller Verfahren!!!
- Rückgabe der Yorckstr.59 and dei BewohnerInnen!!!
- Räumung des Willy Brandt Hauses für ein großes Soziales Zentrum in Berlin!!!
- Sofortige Auflösung des Berliner Senats!!!
- ALLES FÜR ALLE sowieso!!!

Wir solidarisieren uns mit allen selbstorganisierten Projekten weltweit!
Insbesondere kämpfen wir auch für die akut bedrohten Projekte, wie den Wagenplatz Schwarzer Kanalm den Wagenplatz Laster und Hänger und die Offene Uni in Berlin. Genauso wie für die Alte Meierei in Kiel und das EKH in Wien. Leider würde sich diese Aufzählung nahezu endlos fortsezten lassen, das wollen wir euch aber jetzt ersparen.
!!! Yorck59 ist überall !!!