Berlin 8. Mai - 19 Fotos der Strassenblockade
19 Aktuelle Bilder von der Strassenblockade gegen den Aufmarsch der Rechten am 8. Mai in Berlin - Bilder vom Dach des ehemaligen Regierungssitzes der DDR
Über drei Stunden haben wir das ehemalige Regierungsgebäude der DDR auf dem Dach "besetzt" - mit dabei waren ca. 200 Anti-Rechts-Demo Gegner - die Polizei hielt sich erstaunlicherweise im Hintergrund.
Man mag es kaum glauben, aber statt den "rechtmässigen" 1, 2, 3 Aufforderungen zum Räumen (mir Zeitangabe und Androhung der Räumungsmittel) kamen nur drei "Aufforderungen", die Demonstrationsstrecke der Rechten zu räumen - ohne Zeit und Androhung. Nach der letzten Ankündigung verdrückte sich der Lautsprecherwagen und die Polizei nahm demonstrativ die Helme ab.
Es ist äusserst selten, aber erwähnenswert - heute hat die Polizei uns im Kampf gegen Rechts "geholfen", nicht geräumt und den Rechten die Aufgabe der Demo nahe gelegt - und durchgesetzt.
Man mag es kaum glauben, aber statt den "rechtmässigen" 1, 2, 3 Aufforderungen zum Räumen (mir Zeitangabe und Androhung der Räumungsmittel) kamen nur drei "Aufforderungen", die Demonstrationsstrecke der Rechten zu räumen - ohne Zeit und Androhung. Nach der letzten Ankündigung verdrückte sich der Lautsprecherwagen und die Polizei nahm demonstrativ die Helme ab.
Es ist äusserst selten, aber erwähnenswert - heute hat die Polizei uns im Kampf gegen Rechts "geholfen", nicht geräumt und den Rechten die Aufgabe der Demo nahe gelegt - und durchgesetzt.
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Ergänzungen
oh mann!
Schon klar...
Wie gesagt, ich mag auch keine Bullen. Aber das heute war zumindest seltenerweise mal fair.
Gruss,
Hansy|Berlin
nazisdemo fand nicht statt
Ein anständiger Aufstand
Es ist zum lästigen Ritual geworden. Regelmäßig versuchen die Nazis, in Berlin ihre unerträgliche Weltsicht zu demonstrieren. Und regelmäßig stellen sie damit die Zivilgesellschaft auf die Probe. Nach diesem Wochenende kann man endlich einmal ohne Einschränkung sagen: Diese Probe wurde bestanden.
KOMMENTAR
VON GEREON ASMUTH
Vom Kerzenträger bei der Lichterkette bis zum radikalen Antifaschisten haben sich tausende den Nazis in den Weg gestellt. Die einen nur symbolisch, die anderen im Wortsinne. Ausschlaggebend für den anständigen Aufstand gegen die Nazi-Demo war aber vor allem, dass sich auch Politik und Polizeiführung endlich das alte Antifa-Motto "Kein Fußbreit den Faschisten" zu Herzen genommen haben. Die Appelle von Politikern nahezu jeglicher Couleur im Vorfeld grenzten teilweise schon an Aufrufe zu zivilem Ungehorsam.
Auch wenn es insbesondere am Schluss der mit 10.000 Teilnehmern überraschend großen Gegendemonstration nicht so aussah: Am Ende scheinen bis auf wenige Ausnahmen gestern sogar die Hardliner bei Antifa und Polizei eingesehen zu haben, dass sie nicht gegeneinander zu kämpfen haben. Stellenweise hat das so gut geklappt, dass man meinen konnte, einer bestens einstudierten Inszenierung beizuwohnen: Die Polizei tut so, als würde sie die Gegendemonstranten vertreiben wollen - und jene tun so, als würden sie sich dagegen zur Wehr setzen.
Letztlich war der Stopp der NPD nichts anderes als eine Absage mit Ansage. Einen Nazi-Aufmarsch ausgerechnet am 60. Jahrestag des Kriegsendes wollte niemand ertragen. Ob ein solch anständiger Aufstand auch an weniger symbolträchtigen Tagen durchführbar wäre, muss sich aber erst noch zeigen. Denn die NPD wird weiter an ihrem lästigen Ritual festhalten wollen.
taz Berlin lokal Nr. 7659 vom 9.5.2005, Seite 21, 62 Zeilen (Kommentar), GEREON ASMUTH
nazis
Das Gedenkwochenende in der Hauptstadt schließt mit einem überzeugenden Ende: Weil sich den 2.200 Neonazis 15.000 Gegendemonstranten in den Weg stellen, wird der NPD-Aufmarsch abgesagt
VON PHILIPP GESSLER
Zwei Tage Fest, ein Tag lang offizielles Gedenken, ein Nachmittag voll Demonstrationen, schließlich ein überzeugendes Ende - so verlief in der Hauptstadt das seit Monaten mit Spannung erwartete große Gedenkwochenende zum Ende des Krieges vor 60 Jahren.
Um den Gang von Neonazis zu verhindern, hatten zivilgesellschaftliche Gruppen, Kirchen, Gewerkschaften und Parteien schon am Samstag zu einem großen Fest gerufen. Bei viel Musik, wohl meinenden Reden auf der Bühne vor dem Brandenburger Tor und an unzähligen Fressbuden lassen es sich die Berlinerinnen und Berliner gut gehen: Demokratie - schön und gut, aber Essen und Trinken müssen auch stimmen. Etwas gezielter gegen Neonazis wirkt die Lichterkette, an der sich angeblich zehntausende in der Nacht zum Sonntag beteiligt haben. An manchen Stellen wirkt sie allerdings arg löchrig. Die Polizei malt die Lage mal schön und erklärt, die Kette habe von West-Staaken bis Kaulsdorf gereicht.
Am Sonntag geht das Fest "Tag der Demokratie" am Brandenburger Tor weiter. Die Lage ist entspannt. Ab und zu mal kleinere Interviews auf der mit roten, schwarzen und goldenen Luftballons umkränzten Bühne auf dem Platz des 18. März. Die Stimmung ist trotz Unterhaltung von Militärmusik über russischsprachige Chöre bis Jazz verhalten. Vielleicht liegt's am Regen, der mittags niederprasselt.
Dann die offiziellen Staatsakte: Zunächst ein ökumenischer Gottesdienst in der Hedwigs-Kathedrale, zu der sich die ganze Staatsspitze einfindet. Die Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, würdigen dabei den 8. Mai 1945 als einen "Tag der Befreiung". Danach legen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Bundespräsident Horst Köhler mit den Spitzen von Bundestag, Bundesrat und Bundesverfassungsgericht Kränze in der Neuen Wache gegenüber nieder - im Gedenken an die "Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft", wie die umstrittene Widmung am Schinkel-Bau lautet.
Die anschließende Rede Köhlers beim Festakt des Bundestags balanciert zwischen dem Blick zurück in Grauen, Schuld und Scham einerseits und andererseits dem Stolz des Präsidenten auf die Nation, die er vertritt. Erstmals Beifall erhält er, als Köhler betont: "Es gibt keinen Schlussstrich."
Am brisantesten ist das Geschehen fast zeitgleich rund um den Alex unter dem Fernsehturm: Rund 2.200 Neonazis versammeln sich dort in einem von der Polizei errichteten Gatter. Ihre geplante Demonstrationsroute, die Karl-Liebknecht-Straße hinunter über die Straße Unter den Linden bis zum Bahnhof Friedrichstraße, bleibt jedoch Wunschdenken. Überall Polizei mit Mannschaftswagen und Wasserwerfern. Etwa 15.000 Gegendemonstranten, aufgeteilt in etwa 30 Gruppen, stellen sich den Nazis in den Weg.
Kurz nach 16 Uhr sagt die Polizei am Berliner Dom durch, dass der NPD-Abmarsch abgesagt sei. Die Gegendemonstranten brechen in Jubel aus. An der Rathausbrücke erstaunt schließlich ein Novum in der Demonstrationsgeschichte der Hauptstadt. An die Gegendemonstranten gerichtet, verkündet die Polizei auch hier die Absage des Nazi-Zuges - und fügt hinzu: "Danke für Ihre Mitarbeit und den friedlichen Protest." Polizeipräsident Glietsch erklärt später, wegen der vielen Gegendemonstranten sei eine friedliche Durchführung des NPD-Aufmarschs nicht mehr gewährleistet gewesen. "Ein Durchprügeln wäre unverhältnismäßig gewesen.
von der zivilgesellschaft vereinamt...
Die Demo war nicht schlecht, aber relatib kraftlos und linksradikale Inhalte konnten an diesem Tag nirgeds sichtbar gemacht werden.
Warum hat die Polizei wohl nicht geräumt?
Wart ihr bei dieser "Volksfest"-Blockade?
Gestern hat die Zivilgesellschaft ihren Sieg über die Vergangenheit gefeiert und gleichszeitig ihr verantwortungsbewußtes Handeln demonstriert, als linksradikaleR GegendemonstrantIn wurde mensch statt wahrgenommen eher instrumentalisiert.
Nazis sehr offensiv gegen die Polizei
Zu einer zweiten, noch größeren Auseinandersetzung, kam es gegen 18Uhr direkt am Bahnhofseingang, da alle Nasen auf einmal reinwollten. Dort gab es auch mehrere Festnahmen. Ganz zum Schluss haben es ein paar Gegendemonstranten geschafft, die Polizeisperren vom Süden durchzubrechen.
All diejenigen Gegendemonstranten, die sich noch im Park und am Fuße des Fernsehturms befanden, war ziemlich mulmig zumute. Wir hatten ebenfalls, wie auch die Polizei nicht mit einem solch offensiven Pulk von Nazis gerechnet. Die Polizei hat an diesem Tag aber gezeigt, dass sie nicht nur einseitig reagiert und das ist auch gut so. Der tag war ein voller Erfolg.
Noch ein paar andere Ergänzungen:
Sehr gut reagierten die Anwohner in der Karl-Liebknecht-Straße und in der Rathausstraße. Sie hängten große Transpis aus dem Fenster.
Außerdem ist folgendes Zitat von Holger Apfel zu nennen, was nur zeigt wie bekloppt die eigentlich sind: "Der Staat BRD hat es in konspirativer Zusammenarbeit mit der Polizei geschafft Antifa-Truppen aufzustellen." - Genau...
Da fällt mir nur eins ein: Holger, dein Apfel hat'n kleinen Stängel!
www.diesturmglocke.de.vu
Wer Lust hat was für den Süddeutschen Sprachraum zu berrichten bezüglich Antifa Aktionen bitte: --> www.diesturmglocke.de.vu <-- kommunistische Online Zeitung die mehr Besucher braucht.
Kleiner Hinweis
der Palast der Republik war mitnichten der Regierungssitz der DDR. Dieser befand sich, wenn man es ernst nimmt, direkt neben dem Palast, nämlich im gegenüberliegenden Staatsratsgebäude.
Formal gesehen, befand sich der "Regierungssitz" allerdings im Gebäude hinter dem Roten Rathaus, dem ehemaligen Sitz des Ministerpräsidenten, am Molkenmarkt.
Der Palast war Sitz der Volkskammer, dem formellen, aber real wenig bis gar keinen Einfluss habenden Parlament der DDR.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
zu antifa — egal
Regierungsinstzenierung — Fil
zu hansi — frat the cat
Die Sache ist — Keksmajor
zweifel — pic
Palast der Republik — Erich H.
Europa und neue Expansionspläne vs. NPD — muss ausgefüllt werden
rein rechtlich ... — blubb
pics — harris
...besser als am Tor rumsitzen :-) — Hansy
fotos — (muss ausgefüllt werden)
Die Bullen haben uns geholfen? — bruno
schönes bild — pbadonis