Erste Eindrücke vom Euro-Mayday in HH

 http://www.n-tv.de/526273.html

die ersten vier bilder sind nicht vom euromayday, sondern von der dgb demo davor.

Eine ganz besonders gelungene Aktion gegen Prekarisierung und 1€ Jobs war der Auftritt eines Mannes der als Konzentrationslager-häftling "verkleidet" war. Über einen längeren Zeitraum verteilte er Flugblätter ohne das die DemonstantInnen ihn davon abgehalten haben. Die Bitte an einen der Organisatoren helfend miteinzugreifen, um dieses zu unterlassen wurde ganz selbstbestimmt mit der Antwort "mach doch selber" abgetan. Wurde dann auch getan...aber unfassbar, dass der Depp diese Aktion bis kurz vor dem Altonaer Balkon machen konnte.

"Prekarisierung"??? Kein Wunder, dass wir Linken hier nix zustande bekommen. Keiner versteht uns!!! Schopenhauer hat mal gesagt: "Sag ungewöhnliche Dinge mit gewöhnlichen Worten.". Aber wenn man das ganze schwülstige Bla Bla hört, kann man doch nur noch mitm Kopf schütteln...

Beim "Nobelrestaurant" ausm Bericht von N-TV handelt es sicht um das Restaurant auf dem Blankeneser Süllberg. Sehr schöne Aktion.

Habe das Ende des Umzuges mitbekommen. Ich teile von dem, was ich da sah, die Einschätzung meines Vorposters, welche natürlich "keine inhaltliche Ergänzung" darstellt: "Dieser Euro Mayday war der lächerlichste Umzug seit der Loveparade. Ausbeutung bleibt Ausbeutung, auch wenn man jetzt wohl lieber von "Prekarisierung" spricht, dagegen helfen keine Gute Laune Paraden mit ein paar hundert rausgeputzten Leuten von den Falken etc."

Bin selbst "prekär beschäftigt", und war mit ein paar Kollegen vor Ort, denen es genauso geht, und wir konnten nichts sehen, was irgendwas mit einer konkreten Analyse und Perspektive zu tun hat. Zwei schöne Eselchen trugen irgendwas bezüglich "Bluttomaten aus Almeria", wobei es für den Nichteingeweihten unverständlich blieb, ob der Verzehr von südspanischen Tomaten nun weiterhin für unser Leben politisch tragbar bleibt, oder nicht. Ein anderes Transparent forderte die Besteuerung von Cannabis anstatt Studiengebühren, was wir auch in der Form empfanden, als wenn er beklagt hätte, dass tibetische Teppiche im Vergleich zu Ketchup zu wenig beliebt wären. Ein Transpi sagte uns: Kapitalismus Shalala... , was uns in unserer Wut als "Prekäre" im Kapitalismus auch nicht als Zeichen einer Perspektive vorkam. Menschen mit schwarzer Hautfarbe trommelten was vor, was ja auch nicht fehlen darf, um zu zeigen, wie "multikulturell" das alles ist. Folklore rules.
Wir konnten da rein garnix empfinden, was wir in unserem Alltag und gegenüber unseren Chefs als sinnvolles Signal mit nach Hause nehmen konnten.
Ob diese Parade nun stattgefunden hat, oder nicht, ist für unser Leben letztendlich so egal, so wie die Farbe des Klopapiers des Dalai Lama, oder ob unser Abteilungsleiter lieber Himbeer- oder Erdbeerjoghurt schlabbert.

@ nobbe:
Prekarisierung heißt Randständigkeit, Unsicherheit. Gemeint ist damit, daß Menschen zu Bedingungen arbeiten müssen, in denen sie oft keinen festen Arbeitsvertrag, keine Sozialleistungen mehr haben und vor allem den Unternehmern jederzeit flexibel zur Verfügung stehen müssen.
Wer schon mal gejobbt hat, weiß, wie schwer es ist, Rechte anzumahnen, die allenfalls auf dem Papier stehen. Prekarisierung bedeutet auch, daß der alte Deal zwischen Gewekschaften und Unternehmern, also grundsätzliches Stillhalten gegen gesicherte Arbeitsverhältnisse, keinen Bestand mehr hat.

feature euromayday2005: prekaere aller laender ...
 http://at.indymedia.org/newswire/display/53432

ein erstes feature zu den europaweiten protesten findet sich auf der globalen indymedia seite.

en:  http://www.indymedia.org/en/2005/04/115046.shtml
de:  http://www.indymedia.org/en/2005/04/115083.shtml
fr:  http://www.indymedia.org/en/2005/05/115137.shtml
el:  http://www.indymedia.org/en/2005/04/115099.shtml
es:  http://www.indymedia.org/en/2005/05/115136.shtml


weitere links:
 http://euromayday.at
 http://www.molleindustria.it/netparade
 http://euromayday.org