Hamburg: Studentenprotest in Haspa

student 26.04.2005 19:35 Themen: Bildung
Heute haben ca. 20 Studierende der Universität Hamburg sechs Filialen der Hamburger Sparkasse (Haspa) besucht, um gegen die Mitgliedschaft des Haspa-Vorstandes Harald Vogelsang im Hochschulrat zu demonstrieren.
Vogelsang ist seit der Gründung des Hochschulrates 2003 Mitglied in dem Gremium, das den Großen Senat der Universität als oberstes Uni-Gremium ablöste. Mit einem Transparent „Haspa raus aus dem Hochschulrat“ und Flugblättern forderten die Studenten den Rücktritt Vogelsangs, sowie die Abschaffung des Hochschulrates. Im Inneren der Filialen „starben“ die StudentInnen symbolisch, da sie von Studiengebühren und Schulden erschlagen würden. Die Filialleiter sprachen meist ein Hausverbot aus und riefen teilweise die Polizei. Festnahmen gab es keine. Von den Kunden wurde die Aktion aber gut angenommen, sie zeigten sich interessiert an den Umstrukturierungen an der Uni und suchten die Diskussion mit den Studierenden. Folgende Filialen wurden besucht: Hoheluftchaussee, Osterstraße, Christuskirche, Gänsemarkt, Spitalerstraße und die Filiale an der Grindelallee.
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Ergänzungen

Aktuelle AStA hat kein Bock auf Stupa

Supa-Sitzung jetzt!! 26.04.2005 - 22:48
Nachdem heute die JuraListe ihren Dritten Sitz durch das Verwaltungsgericht wiederbekommen hat, hat das aktuelle Präsidium bzw. der aktuelle AStA keine Lust mehr am Donnerstag die erste Stupa-Sitzung durchzuführen – sie könnten ja alle abgewählt werden.
Argumentiert wird damit, daß der betreffende Abgeordnete ja nicht fristgemäß eingeladen wurde. Dieser hat aber gegenüber dem Präsidium versichert, daß er „sich auf die Sitzung freue und gerne kommt. Auch habe er rechtzeitig die Einladung in Kopie erhalten.“
Es wäre für den alten AStA ja auch super peinlich morgens VV und Streik beschließen und abends schon nicht mehr im Amt.
Der kommissarische AStA lebt echt mal vor was man unter Demokratie zu verstehen hat.
Stupa-Sitzung jetzt!!

@Supa-Sitzung jetzt!!

roter hase 27.04.2005 - 00:11
..ich rate Dir und Deiner Jura-Liste dringend, nicht die VV am do wieder zu irgendwelchen Listenspielchen zu benutzen. Das StuPa in Hamburg ist sowieso eine Parodie auf den Parlamentarismus und nicht ernstzunehmen da es Sandkasten von irgendwelchen Profilneurotikern ist, also lass wenigsten die anderen Studierenden außerhalb des Wahlkampfes damit in Ruhe. Das Ganze lässt sich auf der VV nicht klären. Wenn Dir ernsthaft an Protest gegen Studiengebühren gelegen ist, solltest Du wenigsten mal etwas zur Debatte beitragen, wie diese zu verhindern sind.

alter asta - neuer asta - licht ins dunkel

ein pony ist schon zuviel 27.04.2005 - 00:41
ein paar klarstellungen, damit die situation besser eingeschätz werden kann.
hier wird ja immer mal wieder stimmung gemacht gegen den alten asta und gegen die proteste.
der alte linke asta ist seit dem 15 april nur noch kommisarisch im amt. die stupawahl im januar hat ein denkbar knappes ergebnis gehabt. es gibt grobt gesagt zwei blöcke.

block eins: die linken, der alte asta: regenbogen/alternative linke, grüne hochschulgruppe, fachschaftsliste und teile der medizinerliste haben keine eigene mehrheit mehr und wären auf die tolerierung von jusos (alt)*, liste links und fachschaftsbündnis angewiesen.
dieser asta ist klar gegen studiengebühren und unterstützt die proteste und sozialen bewegungen soweit es geht. er ist mitveranstalter des diesjährigen buko (www.buko.info), der in knapp einer woche an der uni hamburg beginnt. mit ihm wird es für senat und uni-leitung schwerer studiengebühren zu kassieren.
zu diesem block sind auch die drei abgeordneten zu zählen, die von der hwp nach der fusion mit der uni ins stupa entsandt wurden.
block zwei: der rechten, der möchtegern asta: kulturkombinat, wiwi-liste, jura-liste, teile der medizinerliste, geisteswissenschaftenliste, liste erziehungswissenschaften, jusos (neu)*, lust (junge liberale) und rcds.
das kulturkombinat ist die treibende kraft hinter dem pferdestall-projekt (studentische kultur im gesamten erdgeschoß des pferdestall-gebäudes). bisher realisiert ist die pony-bar neben dem abaton-kino, die von einer gmbh betrieben wird. bis vor einem jahr war das kulturkombinat in verschiedenen asten vertreten. vor einem jahr sind sie aus der koalition geflogen. gerüchten zufolge soll es unregelmäßigkeiten mit geldern gegeben haben. die studentischen asta-gelder dürfen z.b. nicht an eine gmbh umgeleitet werden.
die spitzenkandidaten und/oder führenden kräfte der fachbereichslisten (wiwi, jura, medizin, geistewissenschaften, erziehungswissenschaften) stehen der pferdestall gmbh nahe. teilweise sind sie gesellschafter der gmbh oder arbeiten als tresenkräfte in der pony-bar. lust und rcds wollen schon lange einen linken asta los werden und würden sich über einen asta, der unpolitisch agiert begrüßen. die fachschaftslisten sind politisch bunt gemischt. auf der jura-liste kandidieren z.b. spd und fdp-mitglieder gemeinsam. jura-liste, teile der lust und teile der jusos(neu)* arbeiten zusammen im jura-fachschaftsrat. beim rcds stehen verbindungsstudenten, u.a. von der turnerschaft slesvigia-niedersachsen oder der burschenschaft germania-königsberg, auf der liste. der spitzenkandidat war einer der organisatoren des königsberg-kommerses am vergangenen freitag (siehe:  http://de.indymedia.org/2005/04/112713.shtml). ohne den rcds kann dieser block keinen asta wählen.
dieser möchtegern asta-block hat schon verkündet nicht gegen die uni-leitung zu arbeiten. das wäre aber nötig um studiengebühren zu verhindern, da der senat die entscheidung über das wie und ob von studiengebühren an die hochschulen abgeben will. die entscheidung ist nachvollziehbar, da ein teilhaber der pferdestall gmbh die uni-marketing gmbh ist. die wiederum eine 100%-tochter der uni hamburg ist. damit bestünden geschäftliche beziehungen zwischen uni-leitung und asta. zu befürchten ist, dass die studentischen gelder dann nicht mehr für studentische interesse (wie auch immer die aussehen) genutzt werden, sondern über umwege zur konsolidierung einer defizitären gmbh genutzt werden.

je nach gerichtsentscheidung, parlamentarischen kniffen und ältestenratsbeschlüssen sieht die stimmenverteilung für die blöcke folgendermaßen aus:
block eins: 19 - block zwei 19
block eins: 18 - block zwei 20
klar sollte bei allem, was hier geschrieben wird, sein, dass beide seiten ein interesse haben den asta zu stellen und sich als die besseren darstellen. so gehörten z.b. die personen, die die vollversammlung vor zwei wochen nur dazu genutzt haben gegen den alten asta stimmung zu machen, ausnahmslos zu listen aus block zwei.

das ende in dieser auseinandersetzung ist noch nicht erreicht.
nach der absage der eigentlich für diesen donnerstag angesetzen stupa-sitzung warten alle gespannt auf die urteilsbegründung des verwaltungsgerichts. weitere gerichtstermine sind nicht ausgeschlossen. zu erwarten ist, dass beide seiten jeden strohhalm für ihre interessen nutzen.


* die juso-verbände hamburg-eimsbüttel und hamburg-mitte konnten sich nicht ausstehen und führten einen langen parteiinternen streit, der auch vor gerichten ausgetragen wurde, um die rechte des namens "juso-hochschulgruppe". gewonnen haben ihn die jusos aus hamburg-mitte, die vorher als "realos-jetzt" auftraten.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 6 Kommentare

Zensur bei Indymedia?!?

Fragender 26.04.2005 - 21:09
Zum Thema Aktionswochen gegen Hochschulgebühren in Hamburg, zu der mehr als armseeligen Beteiligung der StudentInnen und - zumindest ansatzweise - auch zu den Gründen hierfür gab es heute Mittag noch einen recht ausagekräftigen - wenn auch sehr kritischen - Artikel zu lesen. Der ist aber inzwischen spurlos verschunden!

Daher meine Frage an die Mods: Ist das ein Versehen oder ist es wirklich schon soweit gekommen, das bei Indymedia jede Berichterstattung zum Thema Proteste gegen Studiengebühren, die zwar der Wahrheit, nicht aber der Einheitsmeinung von AStA und Streikzentrale entspricht, sofort zensiert wird?

Dem schliesst sich eine Frage an

kein Studi 26.04.2005 - 22:17
Wenn ein Artikel Desinformationen verbreitet, wie sollen die Mods dann entscheiden? Rausnehmen oder stehenlassen? Finde die beste Entscheidung wäre OpenPosting-Seite - der Transparenz wegen. Die betreffenden Personen können das ja richtig stellen und auf der Startseite wären dennoch keine falschen tatsachenbehauptungen.
Das ist übrigens der besagte Artikel:  http://de.indymedia.org/2005/04/113083.shtml .. geschrieben wurde er vermutlich von RCDS oder Jura-Liste.

@Supa-Sitzung jetzt!!

Gender-killa 27.04.2005 - 00:08
Na wenn das mal keine inhaltliche Ergänzung zum Artikel darstellt...
Thema verfehlt...!

Götterdämmerung

Rettet die wilhelmsburger Sümpfe 27.04.2005 - 12:31
Dass die Protestwochen so schleppend verlaufen, liegt meines Erachtens an der gegenwärtigen Situation des Astas. Anstatt seine Energien in die Organisation von Studierenden, Debatten und Aktionen zu stecken, sitzen die Akteure wie ein paar Häschen im Bau und suchen mit allen Möglichkeiten, ihre Amtszeit, die inzwischen definitiv abgelaufen ist, zu prolongieren. Mit allen Konsequenzen, die das mit sich bringt: Glaubwürdigkeitsverlust und Handlungsunfähigkeit. Und Angst. Die Abgewählten sind in einer derart bedrängten Situation, dass sie Kritik und jede Äußerung jenseits der Jubelei verbieten und unterbinden will. Jüngstes Beispiel: Foren und AGen, deren Begründung der AstA ursprünglich selbst angeregt hat (www.nordstreik.de.vu), die nicht im Sinne der Personen, die dort sitzen - und das muss man sich klar machen, es handelt sich nicht länger um eine demokratisch gewählte Exekutive, sondern um eine Junta, die sich Einzelpersonen zu Eigen machen- sind, wurden geschlossen, die unopportunen User beschimpft: Man habe "schlicht keinen bock, die Zeit mit dem Lesen von Unsinn zu verbringen und möchten andere vor Zeitverschwendung bewahren". Wer derart unverblümt Zensur betreibt, darf sich nicht wundern, wenn er den Rückhalt verliert.
Der nächste Streich der Asta-Koalition könnte die Absage der für morgen angesetzten Stupa-Sitzung sein. Denn gestern hat das Hamburger Verwaltungsgericht der Jura-Liste einen weiteren Sitz zu- und der Regenbogenliste, die derzeit im Asta sitzt aberkannt. Die Mehrheiten sind also so, dass der jetzige Asta tatsächlich abgesetzt würde. Die in den vergangenen Jahren zur Tradition gewordene Praxis in einer solchen Situation lautet: verschleppe die konstituierende Wahl und provoziere, wenn sich nicht doch noch irgendwie eine Mehrheit ergibt, Neuwahlen. Diese Taktik hat die grüne Hochschulgruppe, die in langen Jahre der Regierungszeit personell und inhaltlich ausgeblutet ist, zur ulima ratio erhoben. Politik und Proteste lassen sich so nicht gestalten, nur blockieren. Damit entlarven sich die vermeintlichen Studentenvertreter selbst, die Hochschulpolitik als Egoshooter verstehen. Die heillose Egomanie zeigt das Gesicht eines trotzigen Kindes: "EURE Passivität kotzt MICH an", war gestern auf dem Campus in großen Lettern zu lesen.
Und es gibt noch eine Regel im politischen Geschäft: wer kommissarisch im Amt ist und wo es bereits designierte Nachfolger gibt, da werden die Statthalter kaum noch ernst genommen. Das schwache Echo in der Presse, die mangelnde Unterstützung des so dringend notwendigen Protests aus den Reihen der Pprofessoren und anderen Universitätsangehörigen und von den Hamburgern hängt auch damit zusammen, dass keine Kontinuität gesichert ist, dass die Ansprechpartner erwartbar wechseln werden, dass die Akteure im Grunde keine Legitimation besitzen.

Hier wird die Demontage des wichtigstens Gremiums der Studierenden bis zum bitteren Ende von ein paar Machkalkulanten betrieben. Inzwischen sind sie selbst zum Skandal geworden, gegen die sich der Protest richtet. Kraftvoller, ernstzunehmender und wirkungsreicher Widerstand gegen Studiengebühren und die Ökonomisierung der Universitäten wird so verhindert.

@Studenten

F*** Off 27.04.2005 - 13:27
Ihr müsste alle noch viel mehr für´s nichts tun bezahlen !!! Wie wär´s z.B. mit Arbeitslos sein, da müsst Ihr auch nichts tun und bekommt sogar noch Geld,also beschwert Euch gefälligst nicht,schliesslich wollt Ihr später Porsche fahren...keiner zwingt euch zum studieren!

"Götterdämmerung" - stammt von Rechten

I. 27.04.2005 - 14:00
Diese "Ergänzung" von stammt von Rechten und ist glatt gelogen. RCDS- und Jura-Leute (die für Studiengebühren sind), versuchen bei Indy ihre desinformationen zu platzieren. Nur dumm, daß hier genügend Leute wissen,l was los ist und sich diese Spinner von RCDS- und Jura so nur lächerlich machen.