Räumung Gnadenacker 14.4. - Ein paar Gedanken

smash capitalism 15.04.2005 11:55 Themen: Freiräume Repression
Das "weltoffene München mit Herz" zeigte sich am 14.4. mal wieder mit besonderer Energie: Diesmal in der Zerstörung der Lebensgrundlage des "Gnadenackers".
Früh morgens kommt die Baufirma Transporte Gruber zur Wagenburg Gnadenacker, um die von der Stadt, verwaltungsgerichtlich durchgesetzte Zwangsräumung umzusetzen. Eine erste Barrikade versperrt den Bauarbeitern den Weg, als diese mit dem Abbau der Barrikade beginnen wollen, legen sich UnterstützerInnen quer bzw. auf die Barrikade selbst, um einen weiteren Abbau der Barrikade zu unterbinden. Zu Handgreiflichkeiten von Seiten der Bauarbeiter kommt es, aufgrund der Intervention ihres Chefs nicht, die bisher spärlich anwesende Polizei aber ruft Verstärkung. Die kommt dann verspätet, in Form einer Hundertschaft Bepos, mit Unterstützung des USK und Hundeführern, sowie Staatschutzbeamten in geschmacklosem Büro-outfit (siehe Bild 4).Nach der polizeilichen Absicherung der Räumung marschiert die Verantwortliche, der Stadt München, Frau Schörry mit einer Hundertschaft Polizei auf den Platz. Da aber kurz darauf eine zweite Barrikiade den Weg versperrt wird die Räumung ein weiters mal verzögert (insgesamt ca. 2Std. dauerte die Beseitigung der beiden Barris).

Nicht eingeplantes Aufbegehren

Die Bullen haben nicht damit gerechnet, dass es zu handwerklichen Arbeiten an den Zufahrtswegen kommen würde, dass hat dann doch ein wenig für Verwirrung gesorgt. So musste erst noch Verstärkung herbeigerufen werden, verpennte Staatsschutzbullen, deren Aufgabe aus nichts anderem besteht, als die Krimainalisierung von sozialem Widerstand konnten zumindest einmal in ihrer feshen "Outfit" bewundert werden, dass ebenso verfehlt ist, wie die Wahl ihres Berufes - was aber zumindest für einige Belustigung sorgte.

Die Rolle der Stadt München

Es ist ein ganz schön harter Brocken, wie ungehemmt und skrupellos die Stadt München die Zwangsräumung umsetzte. Dies trotz sämtlicher Petitionen, nichtmal die CSU im bayerischen Landtag wollte da so richtig mitziehen. Die Bundesgartenshow scheint wichtiger zu sein, finaziert von öffentlichen Geldern in zweistelliger Millionenhöhe. Der Artikel "assozial" im Netz findet deutliche Worte für den Umgang der Stadt mit den nun insgesamt 36 Obdachlosen ( http://www.off-world.de/texte/2005-04-14-01.html).
Möglich, dass es noch irgendwo vereinzelt linksliberale in den drei großen Parteien gibt, in München ist dies längst nicht mehr der Fall - dort gibt es nur noch Heuchler, die links antäuschen, um dann rechts zu überholen (SiKo, 2.4., Gnadenacker etc. pp.).

Was tun?

Die Buga soll über 4 Monate lang BesucherInnen anlocken, Image ist dabei ein notwendiger Garant für BesucherInnenströme - Imageverschmutzungskampagnen sind einfach und mit wenigen Mittel umsetzbar, vor, während und direkt bei den Verantwortlichen der Buga. Die Stadt München sollte aber ebenfalls ihr fett abbekommem, die Grünen und die SPD haben in beispielloser Art und Weise ein 10 jähriges Projekt zerstört, die Betroffenen in die Perspektiv- und Obdachlosigkeit getrieben und vor allem eins gezeigt: ihren wahren Charakter und ihre Verlogenheit. Erfreulich war der Einsatz einiger Promis, wie Konstantin Wecker einen Ersatz zu finden. Sie machten sich medial für den Erhalt stark - eine Unterstützung für eine neue Fläche sollte verbunden werden mit unterschiedlichen Aktionen gegen den reibungslosen Ablauf der Buga, den Verantwortlichen im Stadtrat, wie auch im Baureferat.

In diesem Sinne: Wer Wind sät, wird Sturm ernten!
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Ergänzer 06.12.2007 - 17:43
[muc]:Stadt setzt Obdachlose auf die Straße
 http://de.indymedia.org/2005/04/111846.shtml

München: Ameisen geben nicht auf
 http://de.indymedia.org/2005/04/112047.shtml

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