Die Vorbereitungen gegen den G8 Gipfel laufen
Zum Online Lesen, aber auch zum Kopieren, Ausdrucken und Verteilen, gibts einmal im Monat einen zweiseitigen Newsletter, erstellt von der deutschsprachigen Mobilisierungsgruppe: Newsletter Nr. 1, Februar 05 | Newsletter Nr. 2, Maerz 05
Die Menschen in Grossbritannien bereiten sich selbst schon seit längerer Zeit auf den Gipfel vor. Ein UK weites Netzwerk namens Dissent hat im letzten Sommer auf der PGA Konferenz in Belgrad international zu Protesten aufgerufen und versucht andere Gruppen mit einzubeziehen. Einen extra Tag zur Vorbereitung der Proteste gegen den G8 Gipfel gab es dann während des Europäischen Sozialforum beim Beyound ESF Treffen (Jenseits des ESF).
Der Gipfel selbst ist in den letzten Monaten in Schottland zum grossen Medienthema geworden, so dass selbst zum internationalen Vorbereitungstreffen nach Tübingen ein Fernsehteam anreiste. Allerdings fand sich aufgrund der schlechten Berichterstattung seitens der Medien bisher und weil Dissent keine Sprecher hat, kein Ansprechpartner, der hätte interviewt werden können. Andererseits war ein Indymediateam durchaus bereit die Journalisten zu interviewen (http://www.scotland.indymedia.org/newswire/display/1578/index.php).Überhaupt finden sich auf den Indymediaseiten von Schottland und auf Grossbritannien diverse Artikel zum Stand der Vorbereitungen.
Die Konzepte dem G8 Gipfel zu begegnen sind vielfältig, und so wird wohl das was Tony Blair einmal als anarchistischen Wanderzirkus bezeichnete auch dieses mal nichts an Farbenfreude missen lassen:
Die Clowns:Unter dem Kürzel CIRCA (Clandestine insurgent rebel clown army) organisiert sich derzeit eine ganze Armee von Clowns um dem humorlosen Treffen Kreativität, Lachen und rote Nasen entgegenzusetzen.
Die GolferInnen:Mit den Kürzeln ist es so eine Sache. Wer bisher noch glaubte PGA stände für Peoples Global Action oder gar für die englische Professional Golfers Association wird von der Peoples' Golfing Association eines besseren belehrt. Als beherzte Golfer haben sich hier alle die zusammengefunden, die sich auch während des Gipfels nicht davon abhalten lassen wollen, ihrem Lieblingssport nachzugehen und so gerade in Gleneagles ein Turnier veranstalten werden.
Die Hillwalker:Schottland ist für seine schönen Hügel bekannt, und so hat sich eine Gruppe gefunden, die die Tradition des über die Hügelwanderns mit neuem Leben erwecken will. Das ganze hat auch einen aktuten politischen Hintergrund, da das Gesetz es bisher in Schottland erlaubt, fremde Grundstücke zu durchschreiten - was sehr praktisch bei den weiten Hügeln ist. Diese Tradition soll also fortgeführt, und gegen eine Einschränkung dieses Rechts protestiert werden.
Die SambatrommlerInnen:Bei den letzten europäischen Grossereignissen haben Bands aus dem Rhythms of Resistance Netzwerk und andere Sambagruppen eigentlich immer ihren Rhytmus beigesteuert. Dieses Mal werden sie dazu noch von der legendären Infernal Noise Brigade (bekannt u.a. aus Seattle und Prag) unterstützt werden, die danach auf Europatour gehen. Auch aus Deutschland werden sich Sambist@s, TänzerInnen und andere bunte AktivistInnen auf den Weg machen.
Die Hügelfeuer:Wie die Auswirkungen des G8 Gipfels selbst bleibt auch der Protest nicht auf Schottland beschränkt. Weltweit gibt es an vielen Orten die Tradition bei Gefahren die Nachbarorte mit Hügelfeuern zu warnen. Und so wird es wohl während des Gipfels weltweite Hügelfeuer geben.
Es sieht so aus, als wäre das Konzept der Gegenseite im Gegensatz dazu ungefähr so einfältig wie immer. Allerdings von politischer Seite diesmal mit einer Rhetorik untermalt, die einem die Tränen in die Augen treiben könnte vor Rührung, wenn sie denn ernstzunehmen wäre. So wollen sich die hohen Herren (und die paar Damen) dieses mal um den Klimawandel und Afrika kümmern. Wer jetzt denkt, dass das mit dem Klimawandel nichts neues ist - schliesslich sind die G8 seit Jahren für den Grossteil der Klimagase verantwortlich - irrt sich, denn es soll tatsächlich darum gehen den Ausstoss an Klimagasen zu verringern.
Und kreativ wie die Herren nun einmal sind, kommen sie da auf - naah ? Genau Atomenergie. Grossbritannien möchte in den nächsten 15 Jahren etwa 40 neue AKWs bauen - nur um den Klimawandel zu begegnen versteht sich.
Mit Afrika verhält es sich dann ähnlich, die angeblichen Schulden, die die zum Teil diktatorisch geführten Länder aufgenommen haben, um Infrastruktur für die Resourcenausbeutung durch die G8 zu bauen, oder den G8 Waffenabzukaufen, sollen jetzt getilgt werden - zumindest zu einem grossen Teil. Was nett klingt bedeutet real für einen grossteil des Afrikanischen Kontinents keinerlei Änderung, da die Abhängigkeit von der Ausbeutung von Ressourcen und Menschen durch die wirtschaftlich starken Staaten bestehen bleiben wird.
Doch auch in den Ländern, die sie vorgeben zu vertreten, treibt die Gruppe der Acht die Ausbeutung voran. Sozialabbau, Überwachungsstaat und Zerstörung alternativer Lebensweisen machen uns hier das Leben schwer in einer Welt in der es eigentlich durch Automatisierung und Überproduktion leicht fallen sollte.
Alles in allem gibt es also trotz geänderter Rhetorik genug Gründe, den grosszügigen Herrschaftsanspruch der G8 über einen Planeten mit 6 Milliarden Menschen zurückzuweisen und sich an den vielfältigen Aktionen zu beteiligen.
Um das Ganze weiter vorzubereiten, werden im deutschsprachigen Raum folgende Treffen stattfinden:
Die Menschen in Grossbritannien bereiten sich selbst schon seit längerer Zeit auf den Gipfel vor. Ein UK weites Netzwerk namens Dissent hat im letzten Sommer auf der PGA Konferenz in Belgrad international zu Protesten aufgerufen und versucht andere Gruppen mit einzubeziehen. Einen extra Tag zur Vorbereitung der Proteste gegen den G8 Gipfel gab es dann während des Europäischen Sozialforum beim Beyound ESF Treffen (Jenseits des ESF).
Der Gipfel selbst ist in den letzten Monaten in Schottland zum grossen Medienthema geworden, so dass selbst zum internationalen Vorbereitungstreffen nach Tübingen ein Fernsehteam anreiste. Allerdings fand sich aufgrund der schlechten Berichterstattung seitens der Medien bisher und weil Dissent keine Sprecher hat, kein Ansprechpartner, der hätte interviewt werden können. Andererseits war ein Indymediateam durchaus bereit die Journalisten zu interviewen (http://www.scotland.indymedia.org/newswire/display/1578/index.php).Überhaupt finden sich auf den Indymediaseiten von Schottland und auf Grossbritannien diverse Artikel zum Stand der Vorbereitungen.
Die Konzepte dem G8 Gipfel zu begegnen sind vielfältig, und so wird wohl das was Tony Blair einmal als anarchistischen Wanderzirkus bezeichnete auch dieses mal nichts an Farbenfreude missen lassen:
Die Clowns:Unter dem Kürzel CIRCA (Clandestine insurgent rebel clown army) organisiert sich derzeit eine ganze Armee von Clowns um dem humorlosen Treffen Kreativität, Lachen und rote Nasen entgegenzusetzen.
Die GolferInnen:Mit den Kürzeln ist es so eine Sache. Wer bisher noch glaubte PGA stände für Peoples Global Action oder gar für die englische Professional Golfers Association wird von der Peoples' Golfing Association eines besseren belehrt. Als beherzte Golfer haben sich hier alle die zusammengefunden, die sich auch während des Gipfels nicht davon abhalten lassen wollen, ihrem Lieblingssport nachzugehen und so gerade in Gleneagles ein Turnier veranstalten werden.
Die Hillwalker:Schottland ist für seine schönen Hügel bekannt, und so hat sich eine Gruppe gefunden, die die Tradition des über die Hügelwanderns mit neuem Leben erwecken will. Das ganze hat auch einen aktuten politischen Hintergrund, da das Gesetz es bisher in Schottland erlaubt, fremde Grundstücke zu durchschreiten - was sehr praktisch bei den weiten Hügeln ist. Diese Tradition soll also fortgeführt, und gegen eine Einschränkung dieses Rechts protestiert werden.
Die SambatrommlerInnen:Bei den letzten europäischen Grossereignissen haben Bands aus dem Rhythms of Resistance Netzwerk und andere Sambagruppen eigentlich immer ihren Rhytmus beigesteuert. Dieses Mal werden sie dazu noch von der legendären Infernal Noise Brigade (bekannt u.a. aus Seattle und Prag) unterstützt werden, die danach auf Europatour gehen. Auch aus Deutschland werden sich Sambist@s, TänzerInnen und andere bunte AktivistInnen auf den Weg machen.
Die Hügelfeuer:Wie die Auswirkungen des G8 Gipfels selbst bleibt auch der Protest nicht auf Schottland beschränkt. Weltweit gibt es an vielen Orten die Tradition bei Gefahren die Nachbarorte mit Hügelfeuern zu warnen. Und so wird es wohl während des Gipfels weltweite Hügelfeuer geben.
Es sieht so aus, als wäre das Konzept der Gegenseite im Gegensatz dazu ungefähr so einfältig wie immer. Allerdings von politischer Seite diesmal mit einer Rhetorik untermalt, die einem die Tränen in die Augen treiben könnte vor Rührung, wenn sie denn ernstzunehmen wäre. So wollen sich die hohen Herren (und die paar Damen) dieses mal um den Klimawandel und Afrika kümmern. Wer jetzt denkt, dass das mit dem Klimawandel nichts neues ist - schliesslich sind die G8 seit Jahren für den Grossteil der Klimagase verantwortlich - irrt sich, denn es soll tatsächlich darum gehen den Ausstoss an Klimagasen zu verringern.
Und kreativ wie die Herren nun einmal sind, kommen sie da auf - naah ? Genau Atomenergie. Grossbritannien möchte in den nächsten 15 Jahren etwa 40 neue AKWs bauen - nur um den Klimawandel zu begegnen versteht sich.
Mit Afrika verhält es sich dann ähnlich, die angeblichen Schulden, die die zum Teil diktatorisch geführten Länder aufgenommen haben, um Infrastruktur für die Resourcenausbeutung durch die G8 zu bauen, oder den G8 Waffenabzukaufen, sollen jetzt getilgt werden - zumindest zu einem grossen Teil. Was nett klingt bedeutet real für einen grossteil des Afrikanischen Kontinents keinerlei Änderung, da die Abhängigkeit von der Ausbeutung von Ressourcen und Menschen durch die wirtschaftlich starken Staaten bestehen bleiben wird.
Doch auch in den Ländern, die sie vorgeben zu vertreten, treibt die Gruppe der Acht die Ausbeutung voran. Sozialabbau, Überwachungsstaat und Zerstörung alternativer Lebensweisen machen uns hier das Leben schwer in einer Welt in der es eigentlich durch Automatisierung und Überproduktion leicht fallen sollte.
Alles in allem gibt es also trotz geänderter Rhetorik genug Gründe, den grosszügigen Herrschaftsanspruch der G8 über einen Planeten mit 6 Milliarden Menschen zurückzuweisen und sich an den vielfältigen Aktionen zu beteiligen.
Um das Ganze weiter vorzubereiten, werden im deutschsprachigen Raum folgende Treffen stattfinden:
- am 9. und 10. April in Mannheim im JUZ Mannheim
- auf dem Buko in Hamburg (5. bis 8. Mai)
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Bus nach Schottland
Schottland. Wir fahren in einem 50-Sitzer via Calais/Dover.
Abfahrt
30.06.2005, 9:00 Uhr
S+U Zoologischer Garten / Hertzallee
Ankunft
10.07.2005, 19:00 Uhr
S+U Zoologischer Garten / Hertzallee
Preis
120 Euro (Normalpreis)
130 Euro (Solipreis)
110 Euro (Sozialpreis)
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Habt ihr sichergestellt — D.F.