Bremen: Spontandemo gegen Studiengebühren und Krawall

maz 26.01.2005 18:40 Themen: Bildung Soziale Kämpfe
Nach dem heute Morgen das Bundesverfassungsgericht den Weg in Richtung Studiengebühren geebnet hat und den Ländern die Kompetenz zugesprochen hatten, trafen sich um 12.00 Uhr ca. 2000 Studenten und Studentinnen aller Fächer zu einer Vollversammlung in der Glashalle der Uni Bremen. Nach dem die Studentenvertretung und einige Gastredner die Teilnehmer über die Folgen des Urteil informiert hatten wurde eine Spontandemo in der Bremer Innenstadt angemeldet, um das Problem auf die Strasse zu bringen.
An der Demonstration, die am Hauptbahnhof startete nahmen einige hundert bis tausend Studenten und Schüler sowie Unterstützer aus der Gesellschaft teil. Nach dem die Polizei dem Beginn der Demonstration aus taktischen Gründen verzögerte, konnte der Demonstrationszug um 14.30 starten.
Auf dem Weg vom Hauptbahnhof zum Rathaus wurden in der Innenstadt Passanten über die Situation an den Hochschulen informiert und lautstark gegen das Urteil und die Absicht der Länder Studiengebühren einzuführen protestiert. Am Rathaus erwarteten die Demonstranten schon einige Polizisten die das Gebäude, indem grade der Senat tagte schützten und abriegeln wollten. Nach einer kurzen Sammlungsphase des Demonstrationszuges versuchten sich die Demonstranten Zugang zum Gebäude zu verschaffen, um Ihre Forderungen den Politikern nahe zu bringen. Bei dem Versuch kaum es wie gewohnt zu übertriebener Härte seitens der Polizei ,die auf die Forderung der Demonstranten mit Schlägen und Pfefferspray antwortete. Erst mit Hilfe von Verstärkungen und massiven Einsatz von Gewalt konnte die Polizei das Gebäude und ihre Position halten. Nach wiederholten Forderungen der Demonstrationsleitung einen Verantwortlichen zu sehen, kam nach einiger Zeit einige Personen aus dem Gebäude und nahmen die Resolution der Studentenschaft gegen Studiengebühren und Selektion an den Hochschulen entgegen, bevor sich die Demonstration mit einigen Eiern in Richtung Rathaus auflöste.
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Ergänzungen

polizeiliche repression der proteste...

wichtel 26.01.2005 - 19:13
auch in hamburg gab's erheblichen gegendruck seitens der
ordnungshueter in gruen. nachdem die demo zuerst nur von einer
handvoll streifenpolizisten (ohne kampfmontur), ein paar
motorraedern und einer wanne begleitet wurde, gab es
vor dem rathaus dann doch noch repressalien. zuvor
war die demo, teilweise laufend, an dem polizeiaufgebot
vorbei, durch die innenstadt marschiert - schoen zu sehen,
dass zumindest zeitweise bei einer demo mal wieder das
fronttransparent als erstes zu sehen ist, und nicht eine
wand aus polizisten.

am rathaus angekommen liessen es sich dann ca. 100-200
studentInnen nicht nehmen und nahmen anlauf, einige
schafften es mit transparent ueber die gitterabsperrung
zu kommen, wurden jedoch sehr ruede von schnell zusammen-
eilenden ordnungshuetern in voller kampfmontur
zurueckgedraengt, mit sehr starken einsatz von knueppeln
und pfefferspray kam dann wieder die typische ein-
schuechterungstaktik der hamburger polizei zum zug.
auch danach wurde noch mindestens drei mal "blind in die menge
gedroschen".

nach meinung des anmelders (?) der demo sollten spaeter sogar
noch leute aus der demo rausgegriffen werden, was ich aber
nicht mehr beobachten konnte, da ich gehen musste - hoffentlich
ist es dazu nicht gekommen.


weitere infos zur situation in hamburg:

 http://www.asta.uni-hamburg.de/

die bildung leidet

paula p. 26.01.2005 - 21:59
die url lautet:  http://www.nixbildungsabbau.de
aber es kommt in letzter zeit immer oeffter zu unterschlagungen des buchstaben G.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Lächerlich

ehemaliger Gebührengegner 27.01.2005 - 08:40
Seien wir doch mal ehrlich, mit diesen ganzen halbherzigen Aktionen werden wir überhaupt nichts erreichen. Es ist doch so, dass ein Großteil der Studenten die Demos boykottiert bzw. sich darüber lustig macht. In NRW haben wir vor 3 Jahren eine Demo mit 25.000 Leuten demonstriert, klingt viel, das waren aber gerade mal 5% der Studenten aus NRW. Den Leute geht es viel zu gut. Deswegen sind 500 Euro pro Semester richtig. Erst wenn die Leute anfangen zu bluten, werden sie vielleicht anfangen nachzudenken. Bis dahin sind wir nur eine lächerliche Minderheit.

Smash unis

muss nix! 27.01.2005 - 11:00
Anstatt sich darüber an zu pissen, dass es bald an eure Geldbörsen geht reißt doch selber was. Dieses zentralistische Bildungssystem auch noch aufrecht erhalten zu wollen...
ihr geht auf eine Einrichtung des systems, also findet euch doch auch ab wie ein stück scheiße im system behandelt zu werden. aber Selbsthilfe, selbst lernen ist nun mal anstrengender als den Stoff einfach reinrasseln zu lassen, mit Programm, außerdem gibt es beim selbst lernen/denken ja auch kein Zertifikat zur bestanden Leistung.

Join the resistance
Smash the system!