Berlin: Uniradio wird abgeschaltet

Jens Steiner 01.12.2004 13:01 Themen: Medien Netactivism
Das Uniradio Berlin Brandenburg soll in 30 Tagen seinen UKW-Sendeplatz verlieren. Grund sei der Ablauf der Sendelizenz. Die MABB schlägt den Studierenden eine Nutzung des Offenen Kanals vor. Größere Protestaktionen oder die Entwicklung von Alternativmodellen drangen bisher noch nicht an die Öffentlichkeit.
Auf der ehemaligen Berliner AFN-Frequenz 87,9 M Hz sendet seit 1996 im Schaltprogramm mit StarFM das Uniradio Berlin-Brandenburg. Nun geht es dem studentischen Rundfunk an den Kragen. Ende 2004 soll das zweistündige Magazin seinen Sendeplatz räumen. Die Frequenz soll weiterhin nur noch durch den kommerziellen Rocksender StarFM genutzt werden.

Dies beschloss der Medienrat der MABB (Medienanstalt Berlin-Brandenburg). Grund dafür sei der Ablauf der Sendelizenz von Uniradio. MABB-Sprecherin Susanne Grams soll dem Trägerverein des Uniradios eine Weiterarbeit im Rahmen des Offenen Kanals nahegelegt haben. Dies stösst bei den Uniradio-Machenden auf Unmut und Protest.

In den vergangenen Jahren brach die ehemals starke Lobby des Uniradios nach und nach weg. Früher engagierten sich noch dreizehn Hochschulen im Trägerverein des Medienprojektes Berliner und Brandenburger Studierender. Geblieben sind lediglich die Hellersdorfer Fachhochschule Alice-Salomon, die Freie Universität und die Universität der Künste (ehemals HdK). Ob die Studierenden für ihren Sender kämpfen und in der Kürze der Zeit Alternativmodelle entwickeln werden steht in den Sternen. Ihnen bleiben jedoch nur noch 30 Tage, um aktiv zu werden und für ein Studierendenradio in Berlin und Brandenburg einzutreten.
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Ergänzungen

Warum?

oidaR 01.12.2004 - 13:37
Warum wird die Lizens den nicht verlängert? Wer verlängert die nicht? Das Uniradio oder Lizenzvergabestelle oder wer?

Toni hat ein bisschen recht

Vito 01.12.2004 - 18:39
Die Beiträge des Radios sind echt lahm und nicht kritisch, sondern eine Spielwiese für angehende Journalisten, die eine Karriere machen wollen. Ist ja nix gg. einzuwenden, hat aber mit Kritik nix zu tun.

Aber trotzdem sollte für bessere Zeiten so eine Struktur aufrecht erhalten werden!!

weltweit druck auf unkommerzielle radios

der frager 01.12.2004 - 19:02
wer in den letzten wochen die bürgerlichen medien gelesen hat, weiß, dass in den USA, in Spanien, in Südamerika etc... zur Zeit 100ete nichtkommerzielle Radios vom Staat geschlossen werden.

Ich glaube insbesondere über die Situation in Spanien gab es auch Berichte in Indymedia... (bitte selber suchen!)

Besteht da irgendein Zusammenhang?

Wellensalat

Warhead 02.12.2004 - 02:22
Wenn man ehrlich ist muss man zugeben das die Macher nichts geleistet haben welches ein weiteres Fortbestehen rechtfertigen würde.
Man hat mit Bauklötzchen gespielt,dann kam jemand und hat den Turm umgeschmissen,anschliessend hat man sich die Bauklötzchen wie im Kindergarten an den Kopf gepfeffert.Das Ergebnis dieser infantilen Intrigen war das man sich auf kein Konzept einigen konnte,das die Beiträge schlicht uninteressant bis ärgerlich waren und teilweise unter Schülerzeitungsniveau lagen.Dieser teletubbiiesierung wurde jetzt ein Ende gesetzt...Schade um die ungenutzten Potenziale

Warum meckern und nicht engagieren?

(muss ausgefüllt werden) 02.12.2004 - 09:37
Ich frage mich gerade, warum man sich nicht mal engagiert anstatt zu meckern. Bei so kleinen Projekten wie einem Uni-Radio ist es in normalen Fällen immer ziemlich leicht diese zu übernehmen bzw. zu mindest stark mitzubestimmen. Meistens reicht es schon, wenn sich nach und nach ein paar engagierte Linke in das Projekt integrieren um dann nach kürzester Zeit dort das Programm mit bestimmen zu können. Ich hab damit Erfahrung, weil ich auf diesem Weg gerade unsere Schülerzeitung übernehmen und damit diese Ressorcen progressiv nutzen will. ;)
Natürlich kann es sein, dass die Struktur des Uni-Radios so etwas verhindert - zum Beispiel durch hierachische Strukturen etc. Gibt es dazu Informationen?

Aufjedemfall sollte ein Kampf um das Uni-Radio gleichzeitig mit einer Politisierung dessen geführt werden. Ich selber bin Berliner und eigentlich ziemlich aktiv in einer alternativen linken Szene und habe ehrlich gesagt bis jetzt noch nie etwas von diesem Uni-Radio gehört. Eigentlich schade.
Kämpfen wir um das Uni-Radio und besetzen es neu mit politischem Inhalt - bei Studenten dürfte es ja eigentlich gut machbar sein, da genug engagierte und politische Menschen zu finden. ;)

Ausweichen

Tiki 02.12.2004 - 11:43
Da viele Studenten inzw einen dicken fetten Internetanschluss haben, wäre ein Ausweichen auf P2P Radio vielleicht eine Alternative zum Abschalten.
Einige US-Aktivisten nutzten das auch schon.

Kostenloses P2P Radiosystem:
www.streamerp2p.com

Benötigt werden nur PC, Webanschluss, ein Micro...

gruss
Tiki

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