London: Aktion in Abschiebezentrum Waterloo

... 14.10.2004 23:44 Themen: Antirassismus Globalisierung
Heute fand in London eine Aktion am Bahnhof Waterloo statt. Dort befindet sich ein Abschiegefaengnis fuer Fluechtlinge die mit dem Zug durch den Tunnel nach England einwandern wollen und dort von der Polizei gefasst werden.
Etwa 120 AktivistInnen stuermten das Center um dort gegen die Fluechtlingspolitik zu demonstrieren.
Die Aktion steht im Kontext vom Autonomous Space 'Beyond ESF', einem der Gegenforen zum Europaeischen Sozialforum in London.
Begleitet wurde die Aktion von einer Samba-Gruppe, die lautstark und unueberhoerbar den Protest artikulierte. Zwischendurch wurden immer wieder Parolen gegen Abschiebung und fuer offene Grenzen gerufen.
Die Polizei war total verwirrt und konnte nicht eingreifen. Sie wollten den Bereich raeumen, da bereits die Fahrgaeste des eingetroffenen Eurostars durch die Passkontrolle gehen sollten.
Letztlich gelang es ihnen nicht die AktivistInnen zu vertreiben. Es wurde keine Passkontrolle der Fahrgaeste durchgefuehrt, stattdessen wurden sie mit unserem lautstarken Protest konfrontiert. Beschwert hat sich darueber niemand, die Fahrgaeste waren eher interessiert und machten Fotos und nahmen gern die Flugblaetter zur Aktion.
Am Ende wollten wir mit den letzten Fahrgaesten ebenfalls das Center verlassen, was die Polizei verhindern wollte. Trotz massiven Drucks und versuchten Festnahmen gelang es allen das Gebaeude zu verlassen - zumindest war das die vorlaeufige Bilanz.
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Ergänzungen

erfolgreiche aktion

ulli schwarz 17.10.2004 - 13:42
etwa 100 demonstartInnen gelang es im bahnhof waterloo-station in einer verdeckt vorbereiteten aktion in den abgesicherten bereich der ankunftshalle und grenzkontrolle fuer ankommende bahnreisende vorzudringen und fuer ca. eine stunde zu besetzen. hintergrund: mit der bahn ankommende fluechtlinge werden in diesem gebaeudebereich oft festgenommen und im integrierten abschiebeknast eingesperrt. den aktivistInnen, darunuter einer 20-koepfigen, lautstarken pink-silver samba-band gelang es durch zwei hintereinander angeordnete verschlossene metalltore in die empfangshalle vorzudringen. die in zehn in diesem moment anwesenden polizisten und sicherheitsleute waren ueberfordert.
in der abgesicherten ankunftshalle wurde mit dem einsatzleiter der polizei verhandelt. gleichzeitig kamen zwei zuege an, deren passagiere duch diesen bereich in die stadt gelangen wollten. die verhandlungen ergaben, dass die demonstrantInnen in der halle belieben konnten, allerdings sollte eine durchgang fuer die passagiere freigehalten werden. die vielen hundert passagiere kamen, die samba band spiete, parolen wie no border/no nation wurden gerufen, transparente gut sichtbar aufgespannt.
die passagiere reagierten neugierig. auf eine passkontrolle wurde offenbar verzichtet. mit den letzten passagieren wollten auch die aktivistInnen die ankunftshalle verlassen. ca. 20 polizistInnen veruchten dies durch schieben und stossen zu verhindern. den entschlossenen leuten gelang es aber die polizei immer wieder abzudraengen. die kritischsten stationen auf dem rueckzug waren die grossen metalltore. aber auch hier gelang es den aktivistInnen sich den polizistInnen entgegenzustemmen und die tore offen zu halten. nach dem letzten tor, wieder im oeffentlichen bereich des bahnhofes, trommelte die samba-band, wie zur feier der gelungenen aktion, nochmal 5 minuten, polizei bekam verstarkung eine einkesselung drohte, aber die aktivistInnen konnten ungehindert den bahnhof verlassen.

Zur Samba Band

... 19.10.2004 - 16:36
Die Samba Band setzte sich aus vielen verschiedenen Bands aus unterschiedlichen Ländern zusammen. Es waren Menschen von den Samba Bands aus Berlin, Turin, Paris, London, Gent, Amsterdam und Sheffield anwesend. All diese Bands sind teil des Netzwerkes "Rythms of Restistance"...
Weitere Bands gibts auch noch in Aachen, Maastricht, Mexico City, Oxford und Seattle.

Nächster Auftritt der Berliner ist übrigens Freitag, den 22.10.04 bei der Fahrradralley gegen Stadtumstrukturierung, startet um 15:00 Uhr an der Yorckstraße 59.