Spanien: Hunderttausende gegen den Krieg

Barcelonena 21.03.2004 00:33 Themen: 3. Golfkrieg Militarismus Weltweit
Am heutigen Samstag waren in Spanien wieder mehrere hunderttausend Menschen auf der Strasse,
um gegen die Politik der Regierung zu protestieren. Allein in Barcelona beteiligten sich mehr als 150.000 Menschen aller Altersgruppen und Herkunft an einem Protestmarsch, der eigentlich aus zwei verschiedenen Demonstrationen bestand.
Die etablierteren Gruppierungen, wie Gewerkschaften, NGO's und alle Parteien ausser der Regierungspartei PP hatten zu einer Demonstration unter dem Motto "No a la guerra" aufgerufen. Vor der Spitze dieser Demonstration fand eine weitere unter dem Motto "Gegen die Besatzungen im Irak und in Palästina" statt. Letztendlich war es dann aber eine riesige bunte Menschenmasse, die aus Gruppierungen aller Art (von MigrantInnenorganisationen über Anarchosyndikalistischen Gewerkschaften bis hin zu Gabba-Techno-Soundsystemen z.B.) bestand. Auf vielen Transparenten wurde die kommende Regierung der PSOE aufgefordert, den nach der Wahl vom Sonntag versprochenen Abzug der spanischen Truppen im Irak zu realisieren, egal ob es bis zum Sommer zu einem UNO-Mandat für die truppen kommt oder nicht. Auf einigen Transparenten wurde daran erinnert, dass die PSOE die Friedensbewegung in Spanien schon einmal verraten hat, nämlich als gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung der NATO-Beitritt Spaniens vollzogen wurde.

Auch in anderen Städten Spaniens fanden grosse Demonstrationen statt, so z.B. in Madrid (es wird von 100.000 Teilnehmenden berichtet) und Valencia (20.000 Teilnehmende). Im Vergelich zu den grossen emonstrationen im vergangenen Jahr, bei denen in Spanien mehrere Millionen Menschen auf der Strasse waren, war die Beteiligung allerdings etwas geringer.


Mehr Bilder z.B. hier:  http://barcelona.indymedia.org/newswire/display/78986/index.php

oder hier:  http://barcelona.indymedia.org/newswire/display/78983/index.php
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Und wieso nicht gegen islamistischen Terror

Jochen 21.03.2004 - 01:49
Also nach dem blutigen Anschlag sollten die Menschen die Augen oeffnen. Das kann doch nicht zu viel verlangt sein??? Oder???
Klar das die Regierung die ETA beschuldigte ist Scheisse. Aber man muss auch sehen, das die ETA in den letzten Jahren immer wieder damit gedroht hat - Touristische Zentren - anzugreifen. Und nun ist das eingetreten was die Terroristen wollen. Die Regierung steht als das Grosse Uebel da und nicht die islamistischen Terroristen.

@jochen

tutnixzursache 21.03.2004 - 06:31
woher willst du wissen, dass es wirklich islamistische terroristen
gewesen sind?
und was willst du uns damit sagen?
was ist auch daran wichtig, dass es islamistische terroristen
gewesen sein mögen?
vielleicht, wer weiss das schon, vielleicht wars ja ne andere gruppierung?
bevor hier so schnell die offiziellen behauptungen wer was gemacht hat aufgegriffen werden finde ich es eher gut, dass gegen die lügner der
spanischen regierung gekämpft bzw. demonstriert wird.
das hilft glaube ich den angehörigen mehr als eine demo gegen
"islamistischen terror"...
ps: selbst in den mainstreammedien wird die täterschaft der al-quaida
angezweifelt...

hallo jochen

bitte keine terrorparanoia 21.03.2004 - 07:39
hallo mods: bitte gleich nach unten zu jochen schieben, danke

eigentlich ist's mir ja fast schon zu blöd drauf zu antworten, denn wahrscheinlich bist du ja eh ein troll: jochen, es handelte sich um eine demonstration am ersten jahrestag des irakkriegs. es wurde gegen krieg demonstriert. es wurde gegen terror demonstriert. es wurde für das friedliche zusammenleben aller menschen auf dem planeten demonstriert. und, damit du dich beruhigst, viele demonstrierende hatten auch transparente, die an die opfer der anschläge von vergangener woche erinnerten. und vergangene woche waren in spanien angeblich elf millionen menschen auf der strasse, um gegen diesen schwachsinnigen, unmenschlichen und schrecklichen terror zu demonstrieren.

aber wir sollten langsam mal aufhören, uns vor den karren einer huntingtonschen ideologie spannen zu lassen, die das weltgeschehen als kampf zwischen "islamisten" und "freier welt" versteht. das ist nämlich eine lüge, wegen der mittlerweile schon viel zu viele menschen in den krieg geschickt wurden, oder opfer in diesen kriegen wurden. letztendlich werden die leute, die glauben, sie müssten "freiheit und demokratie" im irak mit bomben und gewalt erkämpfen genauso durchgeknallt und unberechenbar wie diejenigen, die meinen, sie müssten einen "gottesstaat" mit bomben und gewalt erkämpfen.