Die int. Presse nach dem 11. März in Madrid

Andrea Baykul 15.03.2004 03:11 Themen: Medien Weltweit
Ich bin der Auffassung, dass der 11. März 2003 Europa in gleicher Art verändern wird, wie der 11. September 2001 die Welt verändert hat. Viel ist passiert in den letzten Tagen. In Afghanistan läuft seit letzter Woche die Operation Mountain-Storm. 135.000 US-Soldaten nehmen daran teil. Ich habe in den letzten Tagen keine Anti-Afghanistan-Kriegsdemo gesehn. Ich habe auch von keiner gehört. Auch mit dem neuen Telekommunikationsgesetz, das abhörenden Institutionen das Leben leichter macht, scheint niemand wirklich ein Problem zu haben. Das gilt auch über die derzeitigen Gespräche der Bundesregierung mit der Opposition über das neue Zuwanderungsgesetz oder die Rentenreform. Über das kürzlich verabschiedete Gesetz zum CO2 Emissionsrechtshandel habe ich lang kein kritisches Wort mehr gelesen.
Selbst die zwei Bombenanschläge in Grosny, die Erschessung von zwei Palästinensern an der israelischen Grenze, der Anschlag auf Kosovos Präsidenten Rugova - all diese Top-Themen werden zur Zeit von der Explosions-Serie in Madrid am vergangenen Donnerstag überrollt.
Wie ich als normaler Mainstream-Medien-Konsument dieses Thema serviert bekomme und wie sich die deutsche und internationale Presse damit auseinandersetzt, ist Schwerpunkt dieses Artikels.

Am Donnerstag, den 11. März hörte am Morgen ich im Radio, dass drei Tage vor den Parlamentswahlen in Spanien die Hauptstadt Madrid von einer Explosions-Serie erschüttert wurde. Geschockt hat mich das nicht. Ich habe kurz überlegt, wen ich in Spanien kenne und meinen Tag fortgesetzt.
Näheres erfuhr ich gegen Mittag.
30 Menschen sollen getötet und zahlreiche weitere zum Teil schwer verletzt worden sein. Die Sprengsätze detonierten während des morgendlichen Berufsverkehrs fast zeitgleich in mehreren Bahnhöfen und Pendler-Zügen. Zu den Anschlägen hat sich bisher niemand bekannt. Die spanische Regierung macht die baskische Terror-Organisation ETA für die Attentate verantwortlich, verkündete der Radiosprecher.

Da ist die spanische Regierung gabz schön schnell im Finden eines Schuldigen. Ermittlungen dauern doch normalerweise Tage und Wochen. Das innerhalb von zwei Stunden überhaupt schon geklärt sein kann, dass es sich um Bomben und nicht um irgendwelche anderen ungünstigen Verkettungen von zufälligen Havarien gehandelt hat, fand ich auch besorgniserregend ungewöhnlich.

Schnell stieg die Zahl der Toten von 30 auf 130. Nicht mehr zahlreiche, sondern vierhundert Menschen seien schwer verletzt. Jetzt erfuhr ich auch eine präzisere Ortsangabe: Atocha.

Immer noch kein Bekennerschreiben, immer noch keine Klarheit über die genaue Unglücksursache, doch EU-Parlametspräsident Cox geht nach einer Schweigeminute im EU-parlament gleich von einer Kriegserklärung an die Demokratie aus. Doch wer erklärt der Demokratie den Krieg?
Bundestags-Präsident Thierse sprach dem spanischen Volk sein Mitgefühl aus.
Bundesinnenminister Schilly richtete ein Kondolenzschrieben lediglich an seinen Amtskollgen Innenminister Àngel Acebes Paniagua, der unversehrt war, da er ja nicht mit der Bahn fährt und wahrscheinlich auch keine Angehörigen oder Bekannten verloren hat. Wenige Stunden später bietet ihm Schily an, seine BKA-Jungs von der ID-Kommission zur Identifizierung der Leichen vorbeizuschicken.

Am Donnsertag nachmittag stiegen die offiziellen Verletztenzahlen auf 900, später auf 1.250. Die der Toten von 130 auf 190. Es war nun von zehn zeitgleich gezündeten Sprengsätzen die Rede. Drei weitere Bomben sollen entdeckt worden sein. Insgesamt soll es zehn Bomben gegeben haben. Noch immer bekannte sich zu den Anschlägen niemand. Ministerpräsident Aznar rief für Freitag zu landesweiten Demonstrationen auf. Der Staat werde sich nicht von Terroristen in die Knie zwingen lassen, sagte Aznar nach einer Sondersitzung des Kabinetts. Innenminister Acebes machte die baskische Untergrundorganisation ETA für die Attentate verantwortlich. Es gebe keinerlei Hinweise auf eine Verbindung zum Terrornetzwerk El Kaida oder ähnlichen Gruppen, betonte der Minister. Die Bomben seien mit dem üblicherweise von der ETA benutzten Sprengstoff gebaut worden.

Die Welt derer, die aufgrund ihrer Rolle und Position zu allem Stellung beziehen müssen, verfiel Trauer und Bestürzung. Der Papst, die Regierungschefs und Minister, die Abgeordneten und der UNO-Sicherheitsrat, der gleich in einer einstimmig gebilligten Resolution alle Staaten auffordert das Gremium der Vereinten Nationen in New York alle Staaten, bei der Verfolgung des Terrors zusammenzuarbeiten.

Schily bekräftige: "Die Sicherheitslage in Deutschland hat sich nach den Worten von Bundesinnenminister Schily ungeachtet der Anschläge von Madrid nicht verändert."
Am frühen Abend gibt es immer noch kein Bekennerschreiben, doch der spanische Innenminister macht nach wie vor die baskische Untergrundorganisation ETA verantwortlich. Es sei jene Sorte Sprengstoff verwendet worden, die die Terror-Organisation üblicherweise benutze. Hinweise auf eine Verbindung zum El Kaida-Netzwerk oder zu anderen islamistischen Gruppen gebe es nicht. Die verbotene ETA-nahe Basken-Partei Batasuna wies aber die Anschuldigungen zurück. Hinter den Attentaten stünden vermutlich islamistische Terroristen, sol einer ihrer Sprecher gesagt haben. Welches Interesse könnte die ETA, welches Interesse könnten Islamisten an solch einem Anschlag haben?

Deutschland sicherte Spanien Hilfe zu. Bundeskanzler Schröder sprach von einer neuen Dimension des Terrorismus in Europa. Das Wort des Innenminister Schily über die Sicherheitslage in Deutschland blieb unverändert.

Die spanische Regierung blieb vorerst dabei, dass die baskische Untergrund-Organisation ETA für die gestrigen Bombenanschläge in Madrid verantwortlich ist.

Interessant wurde die Netzzeitungslektüre am Freitag morgen.
Zu den Attentaten in Spanien schreibt die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: "Nach dem amerikanischen 11. September hat sich nun der spanische 11. März in die Annalen der terroristischen Scheußlichkeiten eingetragen. Madrid, eine europäische Hauptstadt besonderer Lebensfreude, wurde zum Schauplatz von Mord, Verstümmelung, Schrecken und Leid. Obwohl El Kaida - zunächst nur von dem Sprecher einer verbotenen radikalen Baskenpartei - für den gleichzeitigen vierfachen Anschlag auf drei Bahnhöfen ins Gespräch gebracht wurde, äußerten die übrigen spanischen Politiker keinen Zweifel daran, dass die Terrororganisation ETA Urheberin dieses Massakers sei. Dafür sprach, dass deren Kommandos in den vergangenen Monaten mehrfach versuchten, noch vor den Wahlen am Sonntag ein Exempel zu statuieren." Dies glaubte zumindest die F.A.Z. vom Freitag.


Auch die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG ging zunächst von einer Täterschaft der baskischen Terror-Organisation aus: "Rational lässt sich der Terror der ETA kaum mehr erklären. Diese Tragödie hat keine religiösen Bezüge wie die Gewalt in Nordirland, das von der Autonomie des spanischen Baskenlandes nur träumen kann. Fast 29 Jahre nach dem Tod des spanischen Diktators Franco besitzt die baskische Region mehr Rechte als etwa der Freistaat Bayern. Allenfalls die Hälfte der Basken interessiert sich für die Unabhängigkeit, bloß eine Minderheit unterstützt die ETA. Hunderttausende protestieren für Frieden. Doch eine knappe Mehrheit der Basken befürwortet immerhin einen Nationalismus, dessen Führung sich von Spanien entfernen will".

Mit vielen Adjektiven, vielen Bildern arbeitet Das FLENSBURGER TAGEBLATT
"Die grauenvollen Bombenattentate von Madrid führen schonungslos vor Augen, wie weit die Terroristen des 21.
Jahrhunderts schon sind. Wer Kinder auf dem Weg zur Schule, Pendler auf der Zugfahrt zur Arbeit zu Opfern heimtückischer Gewalt macht, der vernichtet morgen auch ganze Städte. Dass entsprechendes Mordwerkzeug in die Hände Wahnsinniger fällt, ist nur eine Frage der Zeit."


Im Südwesten Deutschlands ist die ruhige Zeit des Friedens vorbei. So schrieben die STUTTGARTER NACHRICHTEN: "Mit der Illusion, dass westliche Metropolen von schweren Terror-Akten verschont bleiben, ist es vorbei. In Madrid haben Fanatiker ein Massaker angerichtet, dessen Ausmaß sogar noch weit über die Anschläge in Istanbul im November oder in Moskau Anfang Februar hinausgeht; die Opferbilanz entspricht den allerschlimmsten Attentaten im Irak. Wieder sehen wir entsetzt und fassungslos die Bilder, die nichts als Tod, Zerstörung und Verzweiflung zeigen. Bilder des Schreckens, die Angst machen und die wir schon viel zu oft haben sehen müssen."

Einen Vernichtungskrieg gegen die zivile Bevölkerung befürchtet die Zeitung DARMSTÄDTER ECHO, auch ohne Bekennerschrieben.
"In dem Massaker an unschuldigen Menschen auf dem Weg zur Arbeit hat Europa eine neue Dimension des Terrors kennen lernen müssen. Es ist jene Art Terror, die das junge 21. Jahrhundert bislang maßgeblich geprägt hat: eine entfesselte Gewaltorgie, von keiner Gefühlsregung eingedämmt, vollständig gewissenlos, mit dem einzigen Ziel, möglichst viele Menschenleben auszulöschen. Ein Vernichtungskrieg gegen die zivile Gesellschaft", kommentiert das DARMSTÄDTER ECHO.

Die in Essen erscheinende WESTDEUTSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG sah das am Freitag in den vermeintlichen Terroristen, wer immer sie auch sein mögen, keine Krieger sonder Verbrecher: "Die Erfahrung lehrt: Wer Terror besiegen will, darf das Vertrauen der Mehrheit der Menschen nicht verlieren. Eine offene Gesellschaft darf sich im Zeichen des Kampfs gegen den Terror nicht von ihren eigenen Idealen lösen - oder sie beginnt, den Kampf zu verlieren. Wir sollten keinen 'Krieg gegen den Terror' führen. Denn genau dahin wollen uns Terroristen bomben: in den Krieg. Terroristen sind keine Krieger. Sie sind gemeine Verbrecher."

Für die Würzburger MAIN-POST, Verfechterin der wehrhaften Demokratie im Kampf gegen die Terrorpest war am Freitag klar: "Es reicht' muss zum Motto jeder wehrhaften Demokratie werden, die ideologischen Fanatikern und Mördern mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln begegnet. Das ist sie ihren Bürgern schuldig - in Spanien und überall sonst in Europa. Dennoch bleibt der Terror, die Pest des 21. Jahrhunderts, eine ständige Bedrohung."

Leipzig will auch Messestadt werden, genau wie Madrid. Fliegt jetzt auch die Leipziger S-Bahn im schönen und einzigartigen Leipziger Kopfbahnhof in die Luft?
In der LEIPZIGER VOLKSZEITUNG war einenTag nach den Anschlägen von Madrid zu lesen: "Sicherheitsexperten warnen schon lange davor, dass Terroristen zunehmend dazu neigen könnten, einfach zu attackierende Bombenobjekte zu wählen - wie jetzt die Pendlerzüge in der Olympia-Bewerberstadt für 2012, Madrid. Deswegen tauchen in den Strategiepapieren der Gewalttäter aller Welt immer öfter Hotels, Bahnhöfe, Passagierschiffe oder Einkaufszentren auf der Liste potenzieller Ziele auf. Da macht es zunächst keinen Unterschied, ob die Täter bei der baskischen ETA zu suchen sind. Oder unter islamistischen Extremisten aus dem Dunstkreis von El Kaida. Das Kalkül der Terroristen ist stets gleich: Das friedliche Zusammenleben der Gesellschaften soll zerstört werden. Die feigen und heimtückischen Anschläge sollen Angst, Chaos, Instabilität und Unruhe säen."

Die Zeitung DIE WELT aus dem Axel-Springer-Verlag kommt zu folgendem Schluss: "Was wir in Spanien erleben, ist die El-Kaidisierung des Terrors in Europa, die Übernahme einer von Islamisten erfundenen Taktik der Gewalt, die keinerlei wirkliches Ziel wie den Umsturz einer Regierung kennt, sondern Befriedigung im größtmöglichen Leid, im schlimmsten Chaos findet. Europas Gesellschaften werden sich auf diese Art des Terrors einstellen müssen. Sie müssen künftig mit Anschlägen rechnen, die leidvoller nicht sein können vom Einsatz von Biowaffen bis zu schmutzigen Atombomben. Deutsche, Spanier, alle Festland-Europäer sind darauf bis heute nicht gefasst. Sie halten den Terror für eine arabisch-amerikanische Angelegenheit. Vielleicht führt der Anschlag von Madrid dazu, dieses Denken endlich in das Reich der Illusionen zu verbannen."

Nun tauchte eigenartigerweise in London doch ein Bekennerschrieben auf, welches Regierungssprecher Zaplana vor der Presse als nicht glaubwürdig deklarierte. In dem Text wurde die baskische Separatisten-Organisation ETA namentlich als Urheberin der Anschläge genannt. Das Innenministerium in Madrid habe sogar Beweise für die Urheberschaft der ETA.

In vielen spanischen Städten versammelten sich am Abend Zehntausende zu Schweigemärschen, hiess es am Freitag in den Abendnachrichten im Deutschlandradio.
In Bilbao im Baskenland nahmen 15-tausend Menschen an einer Kundgebung teil, zu der die baskische Regionalregierung und Oppositionsparteien aufgerufen hatten, hiess es. Weitere seien Demonstrationen geplant. Die spanische Regierung ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Alle öffentlichen Einrichtungen blieben während dieser Zeit geschlossen.

Auch Otto Schily zog nach und ordnete nach den Anschlägen in Madrid
bundesweit Halbmastbeflaggung der obersten Bundesbehörden und
ihrer nachgeordneten Behörden angeordnet. Dies gilt ebenso für alle
Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, die
der Aufsicht von Bundesbehörden unterstehen.

Interessant ist auch die Reaktion der internationalen Presse vom Freitag auf die Anschläge.
Die Zeitung LAS PROVINCIAS aus Valencia hebt hervor: "Die Bewohner von Madrid wurden gestern zum Ziel eines der blutigsten Terroranschläge aller Zeiten. Sie haben die grausame Ohnmacht vor dem Terror erleben müssen, weil zahlreiche Opfer unschuldige Kinder und Jugendliche waren, Schüler, Studenten und Pendler, die nicht mit diesem blutigen Inferno rechnen konnten. Die Madrilenen haben mit ihrer Solidarität zugleich aber auch ein hoffnungsvolles Zeichen gegen den Terror gesetzt und gezeigt, dass die Demokratie stark genug ist, der Gewalt die Stirn zu bieten. Für uns Spanier gilt es gerade deshalb am Sonntag zu den Parlamentswahlen zu gehen."

Die dänische Zeitung POLITIKEN stellte fest: "Spanien und die demokratische Welt reagieren mit massivem Entsetzen, ehrlicher Trauer und großer Aufmerksamkeit. Die Täter halten das für eine Schwäche der Demokratie. Sie übersehen dabei, dass dies auch deren Stärke ist. Terroristen sind Menschenleben gleichgültig, dem demokratischen Rechtsstaat nicht."

"Fast alles deutet darauf hin, dass hinter der verheerenden Bombenserie in Madrid die Terroristen der baskischen ETA stehen", schreibt die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG. "Vor einigen Monaten hatte die Organisation bereits einen großen Bahnhof in Madrid ins Visier genommen, wie der Fund eines Sprengsatzes zeigte. Darüber hinaus steht Spanien vor Wahlen, und in Vorwahlzeiten haben die baskischen Terroristen schon früher Anschläge verübt. Ein großer Anschlag wurde seit langem befürchtet, sozusagen als Verzweiflungstat einer Organisation, die dank Fahndungserfolgen der Polizei geschwächt sein soll."

Die polnische Zeitung RZECZPOSPOLITA argumentierte am Freitag ähnlich: "Die harte, unnachgiebige Anti-Terror-Politik des spanischen Premierministers Aznar hat der ETA in letzter Zeit nur noch Niederlagen eingebracht. Das Verbot der baskischen Separatistenpartei Batasuna hat ihr das politische Rückgrat genommen, aufgrund enger Zusammenarbeit der spanischen und französischen Polizei ist es gelungen, viele geheime Verstecke und Waffenlager aufzudecken, zahlreiche ETA-Terroristen sitzen inzwischen hinter Gittern. Sollte die ETA tatsächlich für das gestrige Blutbad verantwortlich sein, so hat sie einen Selbstmordanschlag gegen sich selbst durchgeführt."

Der österreichische STANDARD prophezeit: "Auf kurze Sicht wird das Attentat den Effekt haben, dass die Partido Popular, die ihre Entschlossenheit im Kampf gegen die ETA ja schon bewiesen hat, bei den Wahlen am Sonntag zulegen wird. Es gibt aber auch einiges, was Zweifel aufkommen lässt, dass es ausschließlich und nur die ETA gewesen sein kann. Das typische ETA-Attentat sah in der Vergangenheit meist so aus, dass politische Gegner genau auf Korn genommen wurden. Möglichkeit Nummer zwei: Es war gar nicht die ETA, die in Madrid gebombt hat, sondern islamisch-fundamentalistische Täter aus dem Umfeld von Bin Laden. Dafür spräche die Zufälligkeit der Opfer", befindet DER STANDARD aus Wien.

Zu diesem Aspekt führt die spanische Zeitung EL PAIS aus Madrid aus: "Die ETA schreckt auch nicht vor dem Mord an unschuldigen Zivilisten zurück. Aber auch wenn vieles dafür spricht, dass der gestrige Anschlag vor allem den spanischen Wahlkampf stoppen soll, so bestehen doch noch Zweifel an der Täterschaft der baskischen Separatisten. Und sollte tatsächlich El Kaida beschlossen haben, ihren Krieg nach Europa zu tragen, gerät die Regierung in eine schwierige Lage. Der Kampf gegen den Terrorismus war ein wichtiges Wahlkampfthema. Sollte womöglich sogar ein Bündnis zwischen Terrorbanden hinter dem Attentat stecken, hätte Spanien einen hohen Preis für diese Allianz mit US-Präsident Bush zu zahlen."

Der DAILY TELEGRAPH aus Großbritannien sieht es so: "Die spanische Regierung war schnell dabei, die ETA für die Anschläge verantwortlich zu machen, trotz kategorischer Dementis der Sprecher dieser Organisation. Nach seiner Unterstützung für die US-Politik im Irak mag der spanische Ministerpräsident Aznar nun den Vorwurf fürchten, sein Land dem Risiko islamischer Terroristen preisgegeben zu haben. Die Warnung für die demokratischen Gesellschaften ist auf jeden Fall klar: Die Gefahr von Terroraktionen ist dramatisch gestiegen."

"Bei Terrorakten in Spanien gelten stets die Separatisten der ETA als Hauptverdächtige genau wie in Russland die Tschetschenen, bemerkt der KOMMERSANT aus Moskau. "Außerdem war der Separatismus ein wichtiges Thema im Wahlkampf. Dagegen passt der Regierungspartei ein Verdacht gegen El Kaida nicht ins Konzept. Die oppositionelle Sozialistische Partei, Hauptgegner bei der Wahl, hat Aznars Regierung wegen der Teilnahme Spaniens am Irak-Krieg scharf kritisiert. Deshalb wird es erst nach der Wahl Klarheit über die Anschlagsursache geben."

Das LUXEMBURGER WORT diagnostiziert eine neue Dimension des Terrorismus in Europa: "Unabhängig davon, wer die Verantwortung für diese Taten trägt, verdeutlicht diese Anschlagsserie im gar nicht so fernen Spanien eines: Ein Attentat kann heute fast jeden, jederzeit und überall auf der Welt treffen. Der Tod von Zivilisten, selbst Kindern, wird nicht nur in Kauf genommen, vielmehr sind sie das eigentliche Ziel. Der in Westeuropa weitgehend überwunden geglaubte Terrorismus hat sich gestern dramatisch zurückgemeldet."

Die französische Zeitung LIBERATION aus Paris kommt zu der Einschätzung: "Das Ausmaß des Anschlags von Madrid entspricht eher dem, was wir von El Kaida kennen, als dem Vorgehen der spanischen Terrororganisation - für die diese Taten ein wahrhaft qualitativer Sprung zum Schlimmsten wären. Aber noch bevor die Schuldigen identifiziert sind, ist eines schon sicher: Das Blutbad von Madrid wird den Kampf gegen den Terrorismus intensivieren."

Das Rotterdamer ALGEMEEN DAGBLAD aus den Niederlanden verlangt ein entschiedenes Vorgehen gegen die Attentäter: "Die Terrorwelle in der spanischen Hauptstadt kann im Hinblick auf den Zeitpunkt - drei Tage vor der Parlamentswahl - nur als Anschlag auf die Demokratie gesehen werden. Dabei ist es nicht wichtig, ob die Täter in Kreisen der baskischen ETA oder einer islamitischen Gruppierung wie El Kaida gesucht werden müssen. Mit solch maßloser Gewalt wie in Madrid platziert sich jede Gruppierung außerhalb der internationalen Gemeinschaft und verdient nur eine Antwort: bekämpfen."

Die WASHINGTON POST ist der Ansicht: "Der spanische Ministerpräsident Aznar hat so viel wie kaum ein anderer ausländischer Regierungschef getan, um Präsident Bushs Kampagne in den vergangenen zwei Jahren gegen El Kaida und Saddam Hussein zu unterstützen. Die Terroristen, die gestern zugeschlagen haben - egal ob von ETA oder El Kaida wollten zweifellos Aznar für seine Entschlossenheit bestrafen und die Spanier dazu bewegen, sich von seiner Politik abzuwenden. Die Zeichen aber deuten darauf hin, dass dieses Verbrechen europaweit eher Unterstützung für Spanien nach sich zieht. Der Anschlag von Madrid bestätigt nur, dass eine breite und entschlossene Allianz die einzige Antwort auf Terrorismus ist."

Die schwedische Zeitung DAGENS NYHETER aus Stockholmstellt folgenden Zusammenhang her: "Die Bomben in Madrid führen die Gedanken zum Attentat auf das World Trade Center und das Pentagon am 11. September 2001. Es stellt sich die beunruhigende Frage, ob die Welt eine Terroristen-Internationale bekommt. Könnte es sein, dass Menschen mit unterschiedlichen Zielen, aber Terroranschlägen als gemeinsamem Nenner einander mit Wissen, Technik und Material beistehen?"

In der NEW YORK TIMES heisst es: "Die terroristischen Attacken sind eine Erinnerung, dass Terrorismus eine weltweite Bedrohung und seine Bekämpfung nicht allein ein Problem der USA sind. Die Bekämpfung bedarf der größtmöglichen internationalen Kooperation. In dieser Zeit scheinen trans-atlantische Zankereien über die Vorgehensweise fehl am Platz zu sein. Terrorismus bedroht uns alle, überall, jeden Morgen. Terroristen respektieren keine nationalen Grenzen, politischen Systeme, Ideologien oder Religionen. Der Kampf gegen sie muss daher genauso multinational sein. Jetzt sind wir alle Madrilenen."

Am Freitag liefen die Ermittlungen nun auf Hochtouren, hies es in der deutschen Presse. Von rund 200 Toten und 1.400 Verletzten war die Rede. Im Hauptverdacht des Innenministers nach wie vor die ETA. Bei einer arabisch-sprachigen Zeitung in London soll auch ein Bekennerschreiben von einer Gruppe eingegangen, die zum Terrornetzwerk El Kaida gehören soll. Darin soll es geheissen haben, eine Todesschwadron von El Kaida habe erfolgreich einen der Pfeiler der Kreuzfahrer-Allianz gegen den Islam untergraben. Zugleich sei ein neuer Anschlag in den USA angekündigt worden.

Im ARD-Fernsehen bekräftige Schilly die sichere Lage Deutschlands. Allerdings müsse man eine Neubewertung vornehmen, sollte sich eine Beteiligung des Terror-Netzwerks El-Kaida an den Attentaten herausstellen. Zudem lehnte der Minister die Forderung der Union nach einer Grundgesetz-Änderung ab, um Inlands-Einsätze der Bundeswehr zu ermöglichen. Dies hatte heute unter anderem der bayerische Innenminister Beckstein verlangt. Soldaten könnten die Polizei entlasten, indem sie beispielsweise den Schutz von Objekten übernähmen, betonte der CSU-Politiker im Deutschlandfunk. Zudem erneuerte er seine Forderung nach Gesetzesänderungen, um gewaltbereite Fundamentalisten schneller abschieben zu können.

Die Sprache der Abendnachrichten am Freitag errinerte mich an die der Aktuellen Kamera.
"An der Großkundgebung in Madrid wollen zahlreiche Vertreter ausländischer Regierungen teilnehmen, darunter Italiens Ministerpräsident Berlusconi und der französische Premierminister Raffarin. Bundesaußenminister Fischer hat ebenso zugesagt wie EU-Kommissionspräsident Prodi. Bereits am Mittag hatten Millionen Spanier der Opfer der gestrigen Anschläge gedacht. Sie legten vorübergehend die Arbeit nieder und versammelten sich zu Schweigeminuten. Nach offiziellen Angaben wurden bei den Bombenattentaten mindestens 198 Menschen getötet und mehr als 1.400 verletzt."

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Bundeskanzler Schröder und Innenminister Schily sehen nach den Anschlägen in Spanien keinen Anlass für schärfere Sicherheitsmaßnahmen.

Der zweite Teil der folgenden Meldung weckte grausige Phantasien in mir.
"Schröder sagte in Berlin, die Lage sei unverändert, werde aber sorgfältig beobachtet. Schily meinte, es gebe keine Anzeichen für geplante ETA-Aktivitäten in Deutschland. Es könne sich aber eine neue Lage ergeben, falls sich in Spanien der Verdacht auf eine El-Kaida-Täterschaft erhärte. Mehrere Unionspolitiker sprachen sich für schärfere Maßnahmen vor allem in Bahnhöfen und anderen Nahverkehrs-Knotenpunkten sowie Häfen aus." Wird bald jeder S-Bahnhof zum Flughafen, was die Sicherheitsvorkehrungen angeht? Werdennun mitten in der Stadt Fussgängerkontrollpunkte eingerichtet?


Am Samstag hiess es:

"Landesweit demonstrierten elf Millionen Menschen, davon allein zwei Millionen auf der zentralen Kundgebung in der Hauptstadt Madrid. Offen ist weiter, wer für die Anschläge verantwortlich ist, bei denen drei Tage vor den Wahlen in Spanien fast 200 Menschen getötet und annähernd 1500 verletzt wurden. Spanische Medien berichteten von einem Dementi der baskischen Separatisten-Organisation ETA, die von der Regierung von Anfang an als Hauptverdächtige der Tat bezeichnet worden war. Ob ein Bekennerschreiben einer der El Kaida zugerechneten Gruppe authentisch ist, blieb unklar. Der scheidende Ministerpräsident Aznar betonte erneut, für ihn bleibe die ETA weiter im Visier. Ungeachtet der dreitägigen Staatstrauer wird morgen in Spanien gewählt."

Nach den Anschlägen von Madrid hat das Auswärtige Amt seine Reisehinweise für Spanien erweitert.

Terroranschläge in dem Land könnten auch künftig nicht ausgeschlossen werden, heißt es jetzt in den entsprechenden Hinweisen. Dieser Vermerk sei neu, bestätigte eine Sprecherin des Ministeriums in Berlin. Eine weitergehende Meldung des Nachrichtenmagazins Focus, wonach das Bundeskriminalamt von einer Gefahr für Urlauber in Spanien ausgehe, wollte weder das BKA noch das Auswärtige Amt bestätigen. Zu internen Gefährdungsanalysen gebe man grundsätzlich keinen Kommentar ab, hieß es.

Wieder überschlugen sich die Kommentarschreiber der Tageszeitungen.

Die THÜRINGER ALLGEMEINE aus Erfurt: "Während die Ermittler in Madrid noch im Dunkeln tappen, werden viele Spekulationen lanciert. In Spanien sind Wahlen auch in den USA stehen sie bevor. Und je nachdem, ob ETA oder El Kaida besser in das Kalkül passt, streut die Politik Indizien, um die verängstigten Bürger auf ihre Seite zu ziehen. Die baskischen Separatisten stehen fast zwangsläufig bereits als Täter für die Aznar-Regierung fest. Für sie könnte es verheerend sein, falls noch vor der Wahl am Sonntag heraus käme, dass eine moslemische Terrorgruppe motiviert wurde durch Spaniens Vorangehen als US-Bündnispartner im Irak-Krieg. Die USA und Großbritannien lenken dagegen massiv den Verdacht auf El Kaida. Eine neue Schreckenstat aus dieser Richtung brächte vorerst die Fragen nach den Beweisen für die tödlichen Gefahren durch Saddam Hussein zum Schweigen."

"In das klassische Täterprofil der ETA passt das blindwütige Gemetzel von Madrid nicht, wohl aber in die Taktik der islamischen Terroristen", so sahen es die NÜRNBERGER NACHRICHTEN und erklärten: "Das nach den Anschlägen aufgetauchte Bekennerschreiben weist ebenso in ihre Richtung wie die Entdeckung eines Lieferwagens mit Sprengstoff-Zündern und Koran Versen. Selbst eine Zusammenarbeit von ETA und El Kaida, eine Art Internationale des Terrorismus über ideologische und religiöse Grenzen hinweg, ist nicht auszuschließen - ein Albtraum für die Sicherheitskräfte in aller Welt. So oder so markiert der 11. März für die Europäer eine Zäsur."

In der FRANKFURTER RUNDSCHAU heisst es: "Das Menetekel von Madrid, wer immer dafür verantwortlich ist, zeigt Aufklärungsbedarf im dreifachen Sinn des Wortes: Aufklärung der Tat und ihrer Hintergründe durch Polizei und Justiz mit allen rechtsstaatlichen Mitteln; Aufklärung, auch Selbstaufklärung der Politik über mögliche Ursachen. Und Aufklärung als Prozess der Selbstvergewisserung von Gesellschaften, die sich zu sehr verändert haben, um auf dem Wertefundament der europäischen Aufklärung einfach nur stehen bleiben zu können. Die Grundwerte freier Gesellschaften müssten auf eine Basis gestellt werden, die ihre Globalisierung ermöglicht."

Nach Ansicht der WESTFALENPOST aus Hagen haben die Terroranschläge am 11.
September 2001 in den USA unsere Wahrnehmung verändert: "Morde an einzelnen Repräsentanten des Staates werden kaum mehr registriert. Erst eine größere Zahl 'unschuldiger' Opfer garantiert weltweit Aufmerksamkeit für die eigene Sache, so lautet seither die Logik des Terrors. Selbst wenn also die ETA Urheber der Anschläge von Madrid war, so hat doch El Kaida indirekt das Ausmaß der Tat mitverursacht."

Die AUGSBURGER ALLGEMEINE überlegte am Wochenende: "Wenn die Vermutung stimmt, dass hinter allem El Kaida steckt, dann gilt nun: Sie haben Europa den Krieg erklärt. Niemand kann heute ausschließen, dass die nächste Bombe nicht in München, Paris oder Rom explodiert. Der Schulterschluss Europas muss nicht säbelrasselnd ausfallen, um ein Signal zu sein. Der alte Kontinent muss nur schlicht klar machen, dass man zueinander steht, egal wie weit man in der Irak-Frage auseinander war. Sicherheit gibt es nicht für einen alleine, sondern nur für alle oder für keinen".

Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG vom Samstag befasste sich mit der Debatte um die Sicherheit in Deutschland: "Ein Wegducken in der Hoffnung, dass die ETA ein spanisches Problem sei, islamistische Terroristen aber die Nichtbeteiligung Deutschlands am Irak-Krieg schon zu würdigen wüssten, kann es nicht geben. Abgesehen davon, dass die Bundeswehr mithilft, eine Wiedereinnistung El Kaidas in Afghanistan zu verhindern, darf auch Deutschland selbst nicht Ruheraum transnational agierender Terroristen und ihrer Sympathisanten sein, gleich welcher Herkunft. Der Verfolgungsdruck muss erhöht werden und auch bei der Festsetzung der Bedingung, wer in dieses Land einreisen und hierbleiben darf, sind die Belange der öffentlichen Sicherheit stärker zu beachten."

Dem stimmte die BERLINER ZEITUNG nicht zu: "Wir sollten denjenigen widersprechen, die - wie zum Beispiel Bayerns Innenminister Beckstein - behaupten, die Madrider Anschläge berührten die Sicherheitslage in Deutschland massiv. Wer gar die Zuwanderungsfrage nach den Anschlägen neu diskutieren möchte, der macht sich völlig unglaubwürdig. Terroristen - gleich welcher Couleur - machen keinen Bogen um Deutschland. Sie leben und arbeiten auch hier und das nicht erst seit dem 11. März."

Auch der MITTELDEUTSCHEN ZEITUNG aus Halle gehen die Forderungen der Union zu weit: "Wer jetzt sofort wieder vorschlägt, Soldaten im Inneren einzusetzen, Bahnhöfe, Plätze, U-Bahnen, überhaupt alle Orte, wo sich täglich viele Menschen treffen, hermetisch abzuriegeln und flächendeckend zu überwachen, macht sich einerseits verdächtig, die Gunst der Stunde für das nutzen zu wollen, was er immer will: mehr Kontrolle. Andererseits gibt er den Kampf gegen den Terror schon ein Stück weit verloren. Denn in unser aller Leben einzugreifen, uns hinter Barrikaden zu zwingen, ist genau das, was Terroristen mit der Verbreitung von Angst und Schrecken bezwecken."

"Die ständige Angst und die verschärften Gegenmaßnahmen werden die Freiheit und die Bürgerrechte auf Dauer aushöhlen", befürchtet die Chemnitzer FREIE PRESSE und argumentiert: "In Frankfurt stehen demnächst jene Polizeibeamten vor Gericht, die ein entführtes Kind in allerletzter Minute noch dadurch retten wollten, indem sie dem Entführer Schmerzen androhten, wenn er nicht das Versteck preisgeben werde. Schon dieser Fall spaltet die Gesellschaft. Kann eine solche Anklage 'gerecht' sein, wenn sie den unversehrten Rechtsstaat dem unversehrten Leben vorzieht? Und wie soll erst entschieden werden, wenn Massenmorde, wie die von Madrid, verhindert werden könnten?"

Nun die Zeitung DIE WELT vom Sonnabend: "Weite Teile der deutschen Politik reagieren mit der ebenso richtigen wie folgenlosen Floskel: Kein Gesetz und kein Panzer kann Täter, die zu solchen Anschlägen entschlossen sind oder gar als Selbstmordattentäter operieren, aufhalten. Richtig ist aber auch: Es ist legitim, ihre Spielräume einzuengen, den Fahndungsdruck zu erhöhen, auch die Grenzen dichter zu machen. Gerade weil Deutschland keinen nationalen Terror mehr kennt, ist die Abwehr seines Imports so wichtig."

Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG resümierte: "Terror - ob religiös, separatistisch oder ideologisch motiviert - ist eine nicht zu kontrollierende Bedrohung. Die demokratische Staatenwelt hat bis heute kein überzeugendes Konzept dafür geliefert, wie sie dem islamistischen Terror wirksam entgegentreten will. Und obwohl sich die spanische Regierung an der Seite der USA im Krieg gegen den Irak fand - sie weiß aus der Erfahrung mit der ETA, welches die einzig wirksame Waffe einer Demokratie gegen den Terror und die Einschüchterung durch Gewalt ist; ihre demokratischen Werte. Eine Rechtsordnung, die auf das Recht verzichtet, gibt sich auf."

Im Deutschlandradio wurde verkündet:
"Bundeskanzler Schröder hält auch nach den Anschlägen von Madrid zusätzliche Gesetze zur Terror-Bekämpfung nicht für erforderlich. Notwendig seien vielmehr konsequente Verfolgung und harte Bestrafung, sagte Schröder im Deutschlandfunk. Neue Erkenntnisse über akute Gefahren gibt es nach Ansicht Schröders derzeit nicht. Dennoch sei Wachsamkeit geboten."
Harte Strafen und Stafverfolgung, das klingt in meinem Ohr nach dem amerikanischen Modell:
"Lock them up and throw the keys away!"

Nach den Anschlägen von Madrid hat das Auswärtige Amt seine Reisehinweise für Spanien erweitert.

Terroranschläge in dem Land könnten auch künftig nicht ausgeschlossen werden, hiess es am Samstag in den entsprechenden Hinweisen. Dieser Vermerk sei neu, bestätigte eine Sprecherin des Ministeriums in Berlin. Eine weitergehende Meldung des Nachrichtenmagazins Focus, wonach das Bundeskriminalamt von einer Gefahr für Urlauber in Spanien ausgehe, wollten weder das BKA noch das Auswärtige Amt bestätigen. - Der deutsche Touristik-Konzern TUI hat nach eigenen Angaben Anfang Februar einen Drohbrief der baskischen Separatisten-Organisation ETA erhalten. Dies sei allerdings nicht das erste Schreiben dieser Art, erklärte ein Firmensprecher. Wie andere Reiseveranstalter auch erhalte man solche Briefe seit mehreren Jahren.
Hier ein intensiverer Blick in die internationale Presse vom Samstag:

Die schwedische Zeitung SYDSVENSKA DAGBLADET aus Malmö fragt: "War es die ETA? War es El Kaida? Oder haben sich beide verbündet, um diese abscheuliche Tat in Madrid zu verüben? Es gibt viele Fragen, aber die Antworten sind noch widersprüchlich. Die spanische Regierung hat sofort die baskische Terrororganisation für die Attentate verantwortlich gemacht. Für deren Täterschaft sprechen die Art des Sprengstoffs und die bereits früher verübten Anschläge auf Züge und Bahnhöfe. Aber noch ist auch nicht ausgeschlossen, dass sich El Kaida für die Teilnahme Spaniens am Irak-Krieg rächen wollte. Dabei lenken insbesondere Planung, Umfang und die Wahl der unschuldigen Opfer den Verdacht auf Osama bin Ladens Terrornetzwerk. Denkbar ist auch, dass die islamistische Bewegung die ETA dazu gebracht haben könnte, ihre Taktik zu ändern. Handelt es sich jedoch um ein internationales Terrorbündnis, öffnet sich eine andere Perspektive, denn dann besteht auch für andere europäische Länder das Risiko, von der
besinnungslosen Gewalt getroffen zu werden."

Die chilenische Zeitung LA TERCERA aus Santiago de Chile vermutet zu den Motiven der Mörder: "Durch die Einschüchterung der Menschen soll das demokratische System erschüttert werden. Es ging also nicht um die Opfer, in diesem Falle Schüler, Studenten und Pendler, sondern um diejenigen, die die Attentate miterleben und ihre Folgen bestimmen. Umso wichtiger ist die Antwort des spanischen Volkes, das sich in bisher noch nie gekanntem Maße gegen den Terrorismus hat mobilisieren lassen und auf die Straße geht, um seine Rechte und Freiheiten zu verteidigen: Auch das ist ein Signal von Stärke."

Der römische IL MESSAGERO meint angesichts der morgen stattfindenden Parlamentswahl in Spanien: "Wenn wirklich die Verantwortung der ETA bewiesen wäre, würde die Rechte haushoch gewinnen. Aber wie würden sich die Wähler zu einer Regierung verhalten, die sie in den Krieg geführt hat, wenn sicher wäre, dass es sich bei dem Massaker um eine Vergeltung durch El Kaida handelt?", gibt IL MESSAGERO aus Italien zu bedenken.

Die in Istanbul herausgegebene Zeitung RADIKAL kommentiert: "Dass die ETA überhaupt nicht in der Lage ist, eine derart große Aktion durchzuführen, ist eine Tatsache. Doch die spanische Regierung beharrt weiter auf ihrem Standpunkt, dass es die ETA gewesen ist. Damit soll verhindert werden, dass die Wähler bis zu den morgigen Wahlen zwischen dem Engagement im Irak und dem Terroranschlag einen Zusammenhang herstellen", ist sich die türkische Zeitung RADIKAL vom Samstag sicher.

In der kroatischen Zeitung VJESNIK aus Zagreb ist zu lesen: "Europa hat Angst, befindet sich im Schock, sucht die Schuldigen und gleichzeitig fürchtet es die volle Wahrheit. Was, wenn sich die einheimischen terroristischen Organisationen mit El Kaida zusammen getan haben, einer Organisation, die der ganzen Welt den Krieg erklärt hat? Dann gnade uns Gott! ohnmächtige Gefühle breiten sich aus, weil klar wird, dass es keine absolute Sicherheit geben kann, dass die Sicherheitskräfte nicht alles bewachen können - die Flughäfen, Bahnhöfe, Züge, U-Bahne, Atomkraftwerke, Schulen, Kindergärten. Alles deutet darauf hin, dass sich die Demokratie in einer grösseren Krise befindet, als bislang sichtbar war. Es gibt nur eines, was schlimmer als Terrorismus ist: sich mit ihm abzufinden."

Die dänische Zeitung POLITIKEN aus Kopenhagen sieht in den Anschlägen ganz klar nicht nur eine Herausforderung für Spanien sondern für ganz Europa: "Es handelt sich nicht zuletzt um einen Anschlag gegen das Rückgrat unserer Zivilisation, nämlich die Demokratie. Das mit Spanien sympathisierende Europa muss den Fanatikern Paroli bieten. Nicht in Form eines neuen 'schmutzigen Krieges' wie der des spanischen Staates gegen die ETA in den 80er Jahren. Sondern durch einen unverbrüchlichen Zusammenhalt über alle unterschiedliche Ansichten von Staat und Gesellschaft hinweg. Spanien darf nicht zu einem neuen Balkan werden. Die gestrigen massiven Demonstrationen gegen die Gewalt und für die Demokratie sind insofern vielversprechend".

"Wir saßen alle in diesem Zug. Nach den Anschlägen in Madrid sind alle Europäer Spanier geworden. Es gibt eine gemeinsame Bedrohung. Falls El Kaida für die Anschläge verantwortlich war, könnten jetzt andere Länder zum Ziel werden. Italien, Polen und vor allem auch Großbritannien gehören dazu. Angesichts dieser Bedrohung muss Europa alle gesetzlich möglichen Mittel zur Abwehr des Terrorismus ergreifen. Aber dieser "Krieg gegen den Terror" darf nicht wahl- und rücksichtslos sein - wie wir es an den USA und Russland kritisieren. Europäer wollen mit Sicherheit keine Mini-Guantánamos auf ihrem Boden", ist die britische FINANCIAL TIMES überzeugt.

"Die Europäer mit Veränderungen ihres Alltagslebens rechnen müssen, das bislang so offen, frei und individuell war. Eine Einmischung der Staatsgewalt in die Privatsphäre galt bislang als unerträglich. Auch in Amerika war man dieser Meinung - bis zum 11. September 2001. Es wird daher nicht lange dauern, und die Europäer werden zugunsten einer sicheren Gesellschaft darüber debattieren, unter welchen Bedingungen staatliche Eigriffe in die Privatsphäre möglich sein werden. Die Amerikaner sind tagtäglich mit diesem Problem konfrontiert. Sie laufen bereits Gefahr, eine Grenze zu überschreiten, hinter der Sicherheitskontrollen totalitäre Formen annehmen. Doch gerade der Anti-Totalitarismus ist sowohl in Amerika als auch in Europa ein grundlegender Wert - er ist die Basis der politischen Philosophie des Westens", gibt das Moskauer Blatt IZVESTIJA zu bedenken.

Die europäischen Länder hatten nach Meinung der niederländischen Zeitung DE VOLKSKRANT bislang Mühe - Zitat: "Im Schatten der großen Gebärden, mit denen US-Präsident Bush den Kampf gegen den Terrorismus führt, eine gemeinsame Strategie zu entwickeln. Der Widerstand gegen den Einsatz militärischer Mittel und gegen die Einschränkung von Bürgerrechten ist groß. Aber mehr und mehr begreift man, dass die Welt nach dem 11. September nach einer neuen Vision verlangt. Dies bleibt eine wichtige Aufgabe, selbst wenn doch die ETA hinter den Anschlägen von Madrid stecken sollte. Bundesaußenminister Fischer sagte kürzlich, das Auftauchen eines neuen Feindes habe ihn zur Einsicht gebracht, dass der Beitritt der Türkei zur EU erwünscht sei. Dies passt auch in die Strategie des außenpolitischen EU-Beauftragten Javier Solana für einen Ring stabiler Länder am Rande Europas, um die Gefahr von außen zu neutralisieren. In diesem Zusammenhang kommt einem islamischen Land wie der Türkei natürlich eine besondere Bedeutung zu".

Während DE VOLKSKRANT aus Amsterdam mehr die europäische Dimension sieht, beschwört DAGSAVISEN aus Oslo die Globalisierung des Kampfes gegen den Terror und führt aus: "Dieser wird nicht auf dem Schlachtfeld entschieden, und der Krieg im Irak hat die Welt nicht sicherer gemacht, eher im Gegenteil. Zwar hat El Kaida ihre Basen in Afghanistan verloren, aber sie hat längst ein Netzwerk von Zellen errichtet, die unabhängig voneinander operieren können. Bessere Untersuchungen, solide Polizeiarbeit und eine Überwachung der Geldströme sind wichtiger als militärische Macht, aber vor allem braucht es mehr Koordination in der globalen Allianz gegen den Terror, so dass Terroristen nirgendwo mehr eine sichere Zuflucht finden".

Der österreichische STANDARD verweist auf folgenden Aspekt: "Dass es einen Paradigmenwechsel im Selbstverständnis und in den Methoden terroristischer Täter gegeben hat, ist unstrittig: So unmenschlich die Baader-Meinhof-Bande oder die Roten Brigaden im Einzelnen gehandelt haben mögen, wohnte ihren Verbrechen doch noch ein Sinn für Proportionen inne, ein zwar abscheuliches, aber auch für den Normalbürger noch nachvollziehbares politisches Kosten-Nutzen-Kalkül. Anschläge wie die von Madrid haben sind hingegen das Resultat einer von keinen Gefühls- oder Vernunftzügeln mehr gebremsten Zerstörungswut".
So sahen die Kommentarspalten der internationalen Presse an Samstag aus

Am Samstag abend schloss der spanische Innenminister Acebes eine Zusammenarbeit der baskischen ETA-Terroristen mit El Kaida nicht aus. So meldete es zumindest der Deutschlandfunk aus Köln.

Acebes sagte in Madrid, diese Möglichkeit sei bei der Fahndung von Anfang an in Betracht gezogen worden. Um dieser Spur nachgehen zu können, sei die internationale Kooperation von Polizei und Nachrichtendiensten sehr wichtig. Der belgische Ministerpräsident Verhofstadt schlug der irischen EU-Präsidentschaft nach Angaben seines Sprechers bereits den Aufbau eines gemeinsamen Anti-Terror-Zentrums vor, hiess es weiter.

Auch die Sonntagszeitungen durchforstete ich intensiv:

Die türkische Zeitung HÜRRIYET aus Istanbul schreibt zum ersten Thema: "Noch immer ist unklar, wer für die barbarischen Taten von Madrid verantwortlich ist. Doch gerade für die heutige Wahl wäre es für die Bürger wichtig gewesen zu wissen, wer dahinter steckt: Sollte es die ETA sein, könnte die Volkspartei von Premierminister Aznar wegen dessen harter Linie gegenüber den Separatisten in der Vergangenheit auf Stimmengewinne hoffen. Genau aus diesem Grund haben viele Spanier mit Misstrauen darauf reagiert, dass die Regierung bereits kurz nach den Attentaten die ETA bezichtigte. Wenn aber die Terror-Organisation El Kaida oder eine ihrer Untergruppen verantwortlich sein sollte, dürften die Spanier der Regierung eine Quittung für die Irak-Politik ausstellen."

Die FRANKFURTER ALLGEMEINE SONNTAGSZEITUNG erinnert: "Die Europäer waren unmittelbar nach den El-Kaida-Angriffen vom 11. September 2001 auf Amerika solidarisch mit der verwundeten Nation. Es dauerte aber nur eine Schrecksekunde, bis der eingefleischte Antiamerikanismus durch die Oberfläche 'uneingeschränkter Solidarität' brach und den Vereinigten Staaten bescheinigte, Opfer ihrer eigenen Macht geworden zu sein. Das hat wohl auch mancher hierzulande unter der dünnen Schicht der Solidaritätsadressen an das spanische Volk gedacht. Treu an der Seite der Amerikaner im Krieg gegen den Irak, hätten die Spanier - sollten es islamistische Terroristen gewesen sein, die das Blutbad in Madrid anrichteten - den Angriff selbst verschuldet. Diese Logik von Isolationisten, die glauben, sich ihre Unversehrtheit durch Stillhalten erkaufen zu können, verhöhnt nicht nur die Opfer. Sie verkennt auch die Gefahren blindwütigen Terrors, der in seiner islamistischen Verkörperung den Westen insgesamt
- auch in Deutschland - treffen könnte und der durch keine noch so entgegenkommende Politik zu besänftigen ist. Dass diese Einsicht an einem seligen Provinznationalismus abprallt, ist beunruhigend, ganz gleich, wie sehr der Kanzler darauf besteht, es gebe nach dem 11. März keine 'neue Sicherheitslage'."

Die in der Schweiz erscheinende Züricher SONNTAGSZEITUNG merkt an: "Wer immer für den Massenmord verantwortlich ist, eines ist jetzt schon gewiss: Am 11. März hat der Stil des Terrornetzwerks El Kaida auf dem europäischen Kontinent Einzug gehalten. Dem Terror einfach den Krieg zu erklären, reicht nicht, um ihn zu besiegen. Der Terror ist nicht der Feind, sondern die Methode. Zu ihrer Unterbindung braucht es effiziente Geheimdienst- und Polizeiarbeit, wie sie in wachsendem Maß geleistet wird - aber nicht nur das. Es braucht auch politische Initiativen, um den Rückhalt der Terroristen in der Bevölkerung zu beseitigen. Und vor allem darf der Anti-Terrorkampf nicht die größte Errungenschaft des von Bin Laden und seinen Jüngern verachteten 'Westens' aushöhlen: die Demokratie", warnt die SONNTAGSZEITUNG aus Zürich.

In den Abendnachrichten auf Deutschlandradio vom Samstag wandelte sich plötzlich der Ton.

"Die Bundesregierung zieht bei den Terroranschlägen von Madrid einen islamistischen Hintergrund in Betracht.
Zunächst habe man angenommen, dass die Anschläge das Werk der baskischen Untergrundorganisation ETA gewesen seien, sagte Innenminister Schily nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts in Berlin. Inzwischen müsse aber sehr ernsthaft von Attentaten islamistischer Terroristen ausgegangen werden. Sollte sich diese These bestätigen, würde sich für ganz Europa eine veränderte Sicherheitslage ergeben. Zur Abstimmung europaweiter Sicherheitsvorkehrungen habe die Bundesregierung eine Eilkonferenz der EU-Innenminister beantragt. Zugleich kündigte Schily verstärkte Sicherheitsmaßnahmen in Zügen und verschärfte Kontrollen an den Grenzübergängen an."

Der Sonntag war Wahltag in Spanien:
"Bis zum Nachmittag gingen deutlich mehr Wahlberechtigte zur Abstimmung als vor vier Jahren. Unklar ist, wie sich die neuen Hinweise auf eine mögliche Verantwortung islamischer Extremisten für die Bombenanschläge auf das Ergebnis auswirken könnten. Demonstranten warfen Ministerpräsident Aznar heute vor, die Attentate von Madrid durch die Beteiligung am Irak-Krieg provoziert zu haben."

Nach den beruhigenden Worten der letztendrei Tage sah nun die Bundesregierung nach den Hinweisen auf einen islamistischen Hintergrund der Anschläge in Madrid eine neue Qualität der Bedrohung für ganz Europa.
Das Sicherheitskabinett sprach sich in Berlin dafür aus, bald eine Konferenz der EU-Innenminister einzuberufen. Bundesinnenminister Schily kündigte schärfere Sicherheitsmaßnahmen in Zügen und verschärfte Kontrollen an den Grenzübergangen an.

Bei den Parlamentswahlen in Spanien zeichnete sich eine höhere Wahlbeteiligung ab als vor vier Jahren.

Nach Angaben der Behörden in Madrid gaben bis 18 Uhr rund 63 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Im Jahr 2000 waren es zu diesem Zeitpunkt 55,5 Prozent.

Also werden wir sie doch bekommen, die Ausweiskontrollen auf der Strasse und im Zug, die Metalldetektoren an Bahnhöfen und in öffentlichen Gebäuden, das Handyverbot im Stadtzentrum und all das, was uns unsere Bekannten in den USA schon fleissig vormachen. Bye Bye Rechtsstaat, Bye Bye Gewaltenteilung und Demokratie. Ob über das, was da auf uns zu kommt, später auch einmal Bücher geschrieben und Filme gedreht werden, vermag ich jetzt noch nicht zu sagen.
Ich seh es nur auf mich zukommen und möchte nie die Frage gestellt bekommen: "Und was hast Du damals dagegen gemacht?
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Ergänzungen

einhundertfünfunddreißigtausend?

hmw 15.03.2004 - 08:54
Beware the 0!
es scheint mir eine zuviel zu sein am Anfang des langen langen und immer noch andauernden Beitrags. Also, 13.500! Wir wollen ja sachlich bleiben.

Ich sehe was was Du nicht sehen willst..

Fehlgeleiteter 15.03.2004 - 10:46
ER WARS...!..
Zum Glück sind ja nun alle Unklarheiten beseitigt.
Dank der heutigen ,BILD' weiss es jede(r),O.B.Laden
wars!Ungeachtet der Tatsache,wie vermeldet,das
der globale Oberbösewicht auf 16 Qkm eingekesselt
sei,inklusive Satelitenüberwachung,nimmt ER sich
heraus,das Massaker von Madrid zu veranstalten!
Stoff für ein neues Supermannheft!
Und....sowie ich heut meiner Mutter berichtete,das
auserhalb der offiziellen deutschen (wo anders weiss
ich nicht) Berichterstattung zumindest die These
im Visier ist,es KÖNNTE sich auch um Staatsterrorismus,
erklärte Ihr es am Loch von Celle,handeln,ertwiederte
Sie mit dem für diese Fälle ungläübigen Gesicht,das
Sie sich das ja nun überhaupt nicht vorstellen könne.
(zitat:Quatsch...).
Ich mein,irgendwo ist es ja auch beruhigend,das es
noch viele Lemminge..Äh Leute gibt,die den Medien
und Regierungen eine gewisse Moral unterstellen
bzw sich ja überhaupt nicht vorstellen können,das der
Sender Gleiwitz nichts anderes als ein Unfall der Geschichte war..
Halten wir es also mit Kafka,welcher früh als Käfer
aufwachte und zuerst nur die Sorge kannte,wie er so wohl so
auf Arbeit komme bzw was die Leute dazu sagen werden..
Ich hoffe,mögliche Verehrte Leser,Ihr wisst im Groben,
auf was ich in dieser recht frühen Stunde hinauswill...

Proteste erfolgreich

X 15.03.2004 - 12:04
Auch wenn der Wahlausgang knapp war und viele sich die Postfaschisten als Regierung gewünscht haben, waren die Proteste erfolgreich:


Madrid (dpa) - Der Sieger der Parlamentswahl in Spanien, der Sozialist José Luis Rodríguez Zapatero, hat seine Absicht zum Abzug der spanischen Truppen aus dem Irak bekräftigt.
Die Soldaten sollten noch vor dem 30. Juni nach Spanien zurückkehren. Dies sagte der sozialistische Parteichef am Montag dem Radiosender Cadena SER in Madrid.
Nach seiner Wahl zum Ministerpräsidenten werde er alle politischen Parteien an einen Tisch rufen. Dort solle eine einvernehmliche Haltung in der Irak-Frage erzielt werden.
"Die spanischen Truppen werden heimkehren", betonte Zapatero. Spanien hat im Irak rund 1300 Soldaten stationiert. Im Wahlkampf hatte der Sozialist versprochen, die Truppen möglichst bald aus dem Irak abzuberufen, sofern sie nicht einem Mandat der Vereinten Nationen unterstellt würden. Zapatero hatte den Krieg im Irak stets abgelehnt und als illegal bezeichnet.
von portale.web.de/Schlagzeilen/Spanien kopiert

Danke..

Tobias 15.03.2004 - 13:40
..für die umfangreiche Presseschau. Wenn Du ähnliches wieder vor hast, dann integriere bitte auch Links zu den zitierten Artikeln - der Kontext dieser Zitate kann aufschlussreich sein.