Michael Bakunin - aktueller denn je?!

Bernd Kudanek alias bjk 17.02.2004 11:59 Themen: Militarismus Soziale Kämpfe
Wer zweifelt heute noch an diesen Worten Michael Bakunins?
Hier ein Auszug aus "Staatlichkeit und Anarchie" von Michael Bakunin
- derzeit aktueller denn je:
kopiert aus:  http://www.carookee.com/forum/freies-politikforum/1/1381449#1381449


(Zitatanfang)
Heutzutage kann ein ernstzunehmender starker Staat nur ein einziges zuverlässiges Fundament haben - eine militärische und bürokratische Zentralisation. Zwischen einer Monarchie und einer Republik, und sei es der demokratischsten, gibt es nur einen einzigen wesentlichen Unterschied:

In der ersteren wird das Volk im Namen der Monarchen von der Beamtenschaft, zum großen Nutzen der privilegierten, besitzenden Klassen, aber auch für ihre eigenen Taschen, unterdrückt und ausgeraubt.

In der Republik wird das Volk von derselben Seite, zum Nutzen derselben Taschen und Klassen, unterdrückt und ausgeraubt, jetzt nur im Namen eines Volkswillens. In der Republik ist es das Scheinvolk, das legale Volk, das Volk, das angeblich durch den Staat repräsentiert wird, welches das lebendige und reale Volk unterdrückt und unterdrücken wird. Aber für das Volk wird es keineswegs leichter, wenn der Stock, mit dem man es schlägt, Stock des Volkes genannt wird.
(Zitatende)


Angesichts der zunehmenden Zemtralisierung durch die EU, angesichts der Umwidmung der europäischen Verteidigungsarmeen in neokoloniale Interventionsarmeen unter dem Oberbefehl der us-amerikanisch dominierten NATO, angesichts der erst schleichenden und jetzt galoppierenden Forcierung des Abbaus der Bürgerrechte - angeblich im Namen islamistischer Terrorgefahr - - - alles verbunden mit wahnwitzigen Kosten für die Bürger, - angesichts all dieser Schweinereien wird von den Neoliberalen Demokraturen unisono behauptet, der "Staat" habe kein Geld mehr für soziale "Wohltaten" und deshalb sei der Sozialabbau alternativlos.

In Wahrheit geht es dieser Demokraturkaste einzig um ihren Machterhalt,
um ihre Posten und Pfründe zu Lasten des, wie Bakunin sagt, lebendigen und realen Volkes!


Deshalb muß ab sofort jede Wahl durch Ungültigwählen

von uns mündigen Bürgern zur machtvollen Demonstration

gegen den neoliberalen Einheitsblock

SPD/GRÜNE/CDU/CSU/FDP werden!

bjk
Forum:  http://www.carookee.com/forum/freies-politikforum


Macht Stimmzettel zu Denkzetteln!
Bei Unschlüssigkeit nicht das "kleinere Übel" oder gar nicht wählen
sondern ungültig wählen!
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Who the fuck is Bakunin ???

wissende 17.02.2004 - 13:20
Der Anarchist Bakunin war der erste, der 1871/72, also etwa ein Vierteljahrhundert vor Auftreten der „Protokolle der Weisen von Zion“ von einer internationalen jüdischen Verschwörung schrieb, die sowohl am Kapitalismus als auch am Kommunismus schuldig sei, und die sich um Karl Marx konstituiere:


„Selbst ein Jude, hat er um sich [...] eine Menge kleiner mehr oder wenig gescheiter, intriganter, beweglicher, spekulierender Juden, wie es die Juden überall sind, Handels- und Bankagenten, Literaten, Politiker, Korrespondenten für Zeitungen aller Schattierungen, mit einem Wort literarische Makler, so wie sie finanzielle Makler sind [...] sie haben sich aller Zeitungen bemächtigt. [...] Nun diese ganze jüdische Welt, die eine einzige ausbeuterische Sekte, ein Blutegelvolk, einen einzigen fressenden Parasiten bildet, eng und intim nicht nur über die Staatsgrenzen hinweg, - diese jüdische Welt steht heute zum großen Teil einerseits Marx, andererseits Rothschild zur Verfügung. [...] Dies mag sonderbar erscheinen. Was kann es zwischen dem Kommunismus und der Großbank gemeinsames geben? O! Der Kommunismus von Marx will die mächtige staatliche Zentralisation, und wo es eine solche gibt, muss heutzutage unvermeidlich eine zentrale Staatsbank bestehen, und wo es eine solche besteht, wird die parasitische jüdische Nation, die in der Arbeit des Volkes spekuliert, immer ein Mittel zu bestehen finden.“ (Bakunin, Michail: Persönliche Beziehungen zu Marx. In: Gott und Staat und andere Schriften, S. 174-190, hier: S.180.)

funktioniert nicht, bzw nur wenn...

weist 17.02.2004 - 13:26
das ungültigwählen als aktionsform öffentlich sichtbar ist (geheime wahl, na, fällt der groschen?). ansonsten ist es ja auch nur wieder ein pubertäret zwergenaufstand: ich habe meine revolutionäre pflicht getan, jetzt kann ich weiterschlafen.
es ist ja nicht so, als ob es aufrufe dieser art nicht schon xmal gegeben hätte - aber mangels öffentlichkeit sind sie komplett ohne wirkung geblieben.
die momentane lage stellt sich so dar, daß wir, was wahlen angeht, in deutschland 3 ungefähr gleichstarke blöcke haben: rot/grün, schwarz(/gelb) und dasjenige drittel, das eh völlig abgefuckt ist und keine lust auf den ganzen zirkus hat. aber letzteres drittel ist stumm und gefesselt, weil es allein schon aus der statistik herausfällt.
wenn ihr gerne öffentlich eure wahlzettel verbrennen wollt, dann bitte.

geheime qahl - na und !

is eh wurscht 17.02.2004 - 14:49
hi weist,

stell dir vor, es hiesse 90% wahlbeteiligung, davon entfallen 12,5% auf die union, 5,5% auf die spd und 7% auf alle übrigen parteien. macht summa summarum 25% für's establishment und der rest sind ungültige stimmen, die werden nämlich prozentual sehr wohl erfasst. darf dann eine legitimierte regierung gebildet werden?

@wissender

riki 17.02.2004 - 15:42
Was heisst das nun, dass Bakunin sich antisemitisch geaeussert hat?
Such doch mal die Stellen zu Geschlechterverhältnissen raus.. Bei Marx, bei Engels, etc, den ganzen alten Kollegen halt. Das ist zum Teil ja auch nicht ohne. Aber zur Zeit ist Antisemitismus halt die einzige Kritikachse, wa!

wer sind wir denn

unglaeubiger 17.02.2004 - 20:51
so die frage an diejenigen aus dem heutigen kontext den vorherigen generationen dies und jenes unterstellen was nur im kontext der zeit gesehen werden kann und unser heutigen stand wie auch immer er ist erst ermoeglicht hat aber wie weit sind wir heute mit dem was wir uns gegenseitig antun und von spaeteren generationen vorwerfen lassen muessen

ergänzung

schwarz 18.02.2004 - 12:12
das zitat ist noch immer aktuell, aber wenn mensch nun schon bakunin zur aktuellen lage zitiert, sollte ein anderes zitat nicht fehlen, welches viele anarchisten und rätekommunisten ähnlich gesagt haben. zitat bakunin (sinngemäß!!!): "gebt mir den aktivsten revolutionär und macht ihn zum herrscher und in einem jahr ist er schlimmre als der zar!"
es beschreibt ein phänomen, daß noch immer aktuell ist: das wesen der macht.
und das sollte der eigentliche grund sein, sich gegen diese politik zu wehren.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 3 Kommentare

wahlergebnis ...

wahlforscher 17.02.2004 - 16:01
>stell dir vor, es hiesse 90% wahlbeteiligung, davon entfallen 12,5% auf die union, 5,5% auf die spd und 7% auf alle übrigen parteien. macht summa summarum 25% für's establishment und der rest sind ungültige stimmen, die werden nämlich prozentual sehr wohl erfasst. darf dann eine legitimierte regierung gebildet werden?

eine legale regierung sicher (über legitmität ließe sich natürlich streiten ...), denn die ungültigen stimmen zählen nur bei der wahlbeteiligung mit, nicht bei der verteilung der parlamentssitze ...

und das *schönste*: mit diesem wahlergebnis hätte die union (wenn sich unter den 7% übrigen keine partei mit über 5% mehr verbirgt ...) mit nur 12,5% der wählerstimmen sogar eine verfassungsändernde zweidrittelmehrheit gewonnen

fazit: kleinpartzteienwählen ist - falls es akzeptablke kleinparteien gibt - immer noch besser als ungültigwählen, denn kleinparteien können eventuell doch ins parlament kommen und dort dann einigen schaden anrichten (auch wenn's in deutschland bisher sehr selten vorkommt), ungültigwählen hingegen wirkt sich nur dadurch aus, daß die wahlbeteiligung (und damit die 5%-hürde) steigt, ohne daß die eigenen stimme sonst irgendeinen einfluß hätte

das ist also nur was für diejenigen, die das system durch das worst-case-szenario einer cdu-zweidrittelmehrheik mit angreifbarer legitimität aus den angeln zu heben hoffen - für alle anderen allparteiengegener ist nichtwählen nicht nur einfacher, sondern auch sinnvoller

@wurscht...

weist 18.02.2004 - 00:02
Tja, das ist die Gretchenfrage: ist eine Regierung auf Grundlage einer Wahl mit unter 50% Beteiligung noch mit einem formell demokratischen System vereinbar, oder würde sie z.B. in der BRD automatisch Art.20 Abs.4 GG in Kraft treten lassen (Widerstandsrecht gegen eine unfreiheitliche-undemokratische Regierung)?

Die Sache ist nicht so eindeutig, wie es scheint - legitim ist eine solche Regierung eindeutig nicht, aber es läßt sich gut argumentieren, daß sie im Sinne des Konzeptes der parlamentarischen Demokratie undemokratisch und damit abhängig von der geltenden Rechtsnorm illegal wäre (z.B. in der BRD).

Der Haken an der Sache ist ja, daß ungeachtet aller realpolitischen Erwägungen das der Wahl in der repräsentativen Demokratie* zugrundeliegende Konzept ja folgendes ist:
Du hast als Individuum eine im Prinzip nur von den physikalischen Gegebenheiten (Naturgesetzen etc) eingeschränkte Macht: wenn du amoklaufen WILLST, dann läufst du halt amok, obwohl es gesamtgesellschaftlich gesehen scheiße ist.. ihr kennt das Prinzip ja vielleicht; es ist das eine zentrale Problem der anarchistischen Theorie, nämlich, wie mensch verhindert, daß allein das Recht des Stärkeren gilt (Ayn Rands AnhängerInnen haben das ja weniger, sondern stehen fast schon drauf, auf jeden Fall tun sie es, wenn es sich in ökonomischen Zwängen bewegt: der ultimative Raubtierkapitalismus ist eine Anarchie, aber das nur nebenbei -  http://www.politicalcompass.org/).
Repräsentative Demokratie nun löst dieses Dilemma folgendermaßen: du wählst, und delegierst damit deine Macht über deine Lebensgestaltung und -umstände, sowie sie gesamtgesellschaftliche Belange berührt, an die Person, der du deine Stimme gibst (was du in deinen eigenen 4 Wänden machst, bleibt natürlich zunächst davon unberührt. Inwieweit es eingeschränkt wird, ist eine Frage der Repressivität der jeweiligen Regierung) bzw in Konsequenz - one (wo)man, one vote - der sich daraufhin konstituierenden Regierung, dem revolutionären Betriebsrat oder wasweißich.

Die Konsequenz einer nach den Gegebenheiten der Wahl 'effektiv nicht abgegebenen' Stimme (also *bewußt* nicht/ungültig gewählt) ist demnach, daß das betreffende Individuum seine persönliche Macht nicht delegiert, sondern für sich zu behalten entschließt. Wählt nun weniger als die Hälfte des Elektorats gültig, so verhindert dies (theoretisch), daß gemäß den heutzutage geläufigen Spielregeln der repräsentativen Demokratie (und die sind erstaunlich systemunabhängig) eine handlungsbefugte Regierung zustandekommen kann - welche 'Regierung' auch immer sich bildet, KANN das gesamte repräsentative Gremium ja NIEMALS für die Mehrheit sprechen, denn die Mehrheit hat dieses Gremium in allen mit demjenigen Angebot an Personen, Gruppen, Parteien etc, das bei der Wahl gemacht wurde, möglichen Konstitutionen ABGELEHNT!

Was automatisch passieren MÜSSTE, wäre, daß eine kommissarische Regierung zusammentritt, mit dem einzigen Ziel und der einzigen Legitimation, umgehend dafür zu sorgen, daß so bald wie möglich eine legitime Regierung ihre Geschäfte übernehmen kann (also umfassende Reformen des politischen Systems an sich und dann Neuwahlen oder so).

OK, das ist halt extrem abstrakt und philosophisch (einer der Gründe, warum Demokratie oft so miserabel funktioniert - immerhin kam Adolf Hitler in einem demokratisch korrekteren Prozeß an die Macht als George W. Bush! - scheint zu sein, daß es in der heutigen Form ein primär von Philosophen ausgedachtes Konzept ist, dessen zentrale (Denk)Fehler wie Korrumpierbarkeit zwar abgemildert, aber nicht komplett eliminiert werden können). Aber es ist vielleicht trotzdem interessant, weil ja demnächst EUropawahl ansteht, und da werden wir vermutlich wieder eine Wahlbeteiligung von unter 50% haben - ja, technisch gesehen ist das EU-Parlament eine illegale Institution, die EU-ParlamentarierInnen des Hochverrats schuldig: sie haben kein mit einem demokratischen System vereinbares Mandat! Früher hätte man solche Leute gevierteilt...

Ich hätte meinen Spaß daran, diese Frage auf höchster nationaler und internationaler Ebene vor Gericht diskutiert zu sehen - es ist ja der zentrale Punkt, über den nie gesprochen wird: wir haben in der BRD ja sogar mit 20/4 GG die explizte Generalabsolution eines Widerstandes, u.U. bis hin zum Widerstand der militantesten Art, gegen ein nicht demokratisch legitimiertes System. Der Gedanke war, daß, wenn sich der politische Prozeß von 1930-33 wiederholt (die Ausnutzung demokratischer Lässigkeiten durch eine autoritäre Regierung), wir alle dagegen aufstehen, und wenn das einschließt, den Reichstag zu stürmen und die illegalen, repressiven** Parlamentarier wie weiland Mussolini und Petacci zu Brei geschlagen kopfüber am Fleischerhaken aufzuhängen, dann sei das so.
Ja, Leute, SO SACHEN ERLAUBT DIE FDGO! Nur leider wurde niemals geklärt, wann denn die Feuer-frei-Erlaubnis gegeben wird, und wer sie gibt - die Regierung und ihre Organe KÖNNEN es ja nicht, den die wären dann ja illegal und zu bekämpfen. Also das 'Volk', die Menschen, das Elektorat? Hm, dann würde dieser Fall ja z.B. schon bei einer Wahlbeteiligung von unter 50% eintreten...

Uppsi...

Tja, wie gesagt: ich hätte richtig viel Spaß daran, unabhängig vom Ergebnis, mal ein paar der bestbezahltesten RichterInnen der BRD und der EU über dieser Frage schwitzen zu sehen. Wer ernsthaft Bock hat, die Sache anzuleiern: EUropawahl ist ja bald, und wenn ihr Kohle zuviel habt, ist sie damit sicher besser angelegt als im Erwerb irgendwelcher Luxusgüter ;-)



* das ist das Gegenteil von direkter Demokratie; ein parlamentarisches System ist ein Beispiel für repräsentative D., aber auch ein Rätesystem! Direkte Demokratie ist offenbar das Nonplusultra in klein(er)en Gemeinschaften, aber so ab 100, 200 Leuten wird es langsam unpraktisch. Anarchosyndikalismus basiert sehr z.B. stark auf direkter Demokratie zur Lösung des oben erwähnten Dilemmas der Anarchie.

** Eine der Klauseln von 20/4, über die allgemein Einigkeit herrscht, ist die der Verhältnismäßigkeit: gegen eine 'nur' illegale Regierung passiven Widerstand, gegen eine illegale und repressive militanter.

Bakunin aktuell?

Baku Vielleicht 18.02.2004 - 00:06
Nein der Mann ist keinesfalls aktuell;
a. ist er tot
b. dreht er keine Filme
c. verdient er kein Geld.