MOPO-Redaktion besetzt

streikende Studierende 14.01.2004 17:59 Themen: Bildung Medien
Die Redaktion der Hamburger Morgenpost wurde besetzt, um auf die Geschehnisse an der Universität Hamburg aufmerksam zu machen.
Heute um 17 Uhr hat eine Gruppe von 50 Studierenden die Räume der
Mopo-Redaktion besetzt. Sie wollen damit auf die Geschehnisse an der
Universität Hamburg in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch aufmerksam machen. Eine größere Anzahl von Studierenden hatte nach einer Vollversammlung das Büro des Universitäts-Präsidenten besetzt. Dieser treibt gegen den Willen eines Großteils der Studierendenschaft den Umstrukturierungsprozeß der Uni Hamburg voran. Er sollte sich öffentlich gegen den jüngst eingesetzten, von Wirtschaftsvertretern dominierten Hochschulrat einsetzen und so die Interessen der Studentenschaft vertreten. Stattdessen bestellte er ein Großaufgebot der Polizei, um das Büro zu
räumen. Die Studierenden verließen daraufhin freiwillig die Räumlichkeiten,
nachdem ihnen einen anderen Raum als Streikzentrale zugesagt wurde.
Ein polizeilicher Einsatz sollte jedoch allerletztes Mittel bleiben und
bricht mit jeder Tradition an der Uni Hamburg. Daher wollten die Studierenden mit der Morgenpost verhandeln, um eine breite Berichterstattung über die Geschehnisse zu erwirken. Die Morgenpost-Redaktion zeigte sich allerdings nicht gesprächsbereit und alarmierte die Polizei. Nachdem der MOPO-Chefredakteur den Studierenden freies Geleit zugesichert hatte, verließen die meisten von ihnen freiwillig das MOPO-Gebäude.
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Ergänzungen

Naja

Djdfiosn 14.01.2004 - 21:19
So ganz stimmt das ja nicht.
Die Mopo sagte in der Tat den Studierenden zu daß es zu keiner Personalaufnahme seitend der Staatsgewalt kommen würde. Die Polizisten bestanden jedoch darauf.
Da zu diesem Zeitpunkt lediglich 3 Streifenpolizisten vor Ort waren, besann man sich auf alte Tugenden und ein Teil der Besetzer brach durch. Andere verliesen das Gebäude über Fenster und Keller. 13 Studenten verblieben in dem Gebäude und wurden in Alsterdorf in Gewahrsam genommen.

Zur Mopo: Die Forderung der Studierenden bestand darin die Titelseite der morgigen Ausgabe selbst gestalten zu dürfen. Die Mopo zeigte sich jedoch nicht bereit Verhandlungen darüber aufzunehmen und alarmierte sofort die Polizei.
Schließlich wurde zugesichert kurz über die Aktion zu berichten und am darauffolgenden Tag mit Vertretern des Streikkollektivs ein Interview zu führen und darüber einen Artikel zu schreiben.

Bis morgen

auch nicht ganz richtig

tina meiser 14.01.2004 - 22:35

Obwohl die Mopo als aller erstes die Polizei rief, erfolgete denoch danach eine eine für beide Seiten akzeptable Einigung mit der Redaktion.



Die Verhandlung des Mopo-Geschäftsführers darüber, dass wir einfach gehen, ohne dass unsere Personalien festgehalten werden, waren noch nicht abgeschlossen, als einige Komolitonen versuchten an den Polizisten vorbei ins Freie zu gelangen. In dem darauffolgenden Gerangel brach die Tür aus den Angeln. Im Folgenden gelangten die meisten Studenten durch Hintereingänge oder Fenster ins Freie und verliessen das Gelände.


Ungutes Gefühl bei der Aktion

Ein streikender Mensch 14.01.2004 - 23:12
Ich war irritiert darüber, wie die Aktion ablief.
Vorher war abgesprochen worden daß wir bei der MOPO "ruhig" unsere Forderungen vortragen und mit denen verhandeln wollen. Es war sogar die Rede davon gewesen, daß wir besonders freundlich auftreten sollten, um unsere Forderungen durch zu bekommen.
Was geschah dann tatsächlich? Alle rannten die Treppen hoch und es machte den Anschein als wollten wir das Gebäude tatsächlich erstürmen oder besetzen. Das war allerdings- nach meinem Verständnis- nicht unser Ziel gewesen. Ich habe die Stimmung- mit den Pfiffen und den gerufenen Forderungen- eher als agressiv wahrgenommen.
Weil ich auf etwas anderes vorbereitet war, irritierte mich diese Eigendynamik.
Ich möchte aber niemandem einen Vorwurf machen.
" Erstürmungen" von Gebäuden mögen auch gut und effektiv sein- aber wir hatten doch vorher etwas anderes geplant- oder nicht?

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Sorry — nochmal die streikende Person