Menschenkette Campus-Arbeitsamt (Fotos, Gö)
Göttingen, Donnerstag, 4.12. +++ Unistreik wird fortgesetzt und ausgeweitet +++ Menschenkette vom Campus zum Arbeitsamt +++ AStA zerstritten +++ Wulff weggetrommelt +++
Am Donnerstag dem 4.12. haben die Studierenden der Uni Göttingen mehrheitlich beschlossen, ihren Streik mindestens eine weitere Woche fortzusetzen.
Auf der VV hat ein Redner von ver.di dazu aufgerufen am 10.12. gemeinsam zur Haushaltsdebatte nach Hannover zu fahren. Auch das Bündnis gegen Bildungsklau rief zur Solidarität zwischen Studierenden, Arbeitslosen, Sozialhilfeempfängern, RentnerInnen, SchülerInnen und allen anderen von den Kürzungen betroffenen auf.
Der AStA ist zerstritten, weil der RCDS nur gegen Kürzungen an der Uni-Göttingen protestieren will, so dass der größere Koalitionspartner ADF jetzt als "ADF im AStA" nach Hannover mobilisiert, aber keine AStA-Gelder für Fahrtkosten locker machen will. Darauf angesprochen stammelte der AStA Vorsitzende Daniel Flore etwas von "kein Geld" (sic!).
Nach dem Streikbeschluss gab es eine Menschenkette vom Campus bis zum Arbeitsamt, um die Solidarität zwischen den Betroffenen zu symbolisieren: Gemeinsam gegen das gefürchtete rosa Kürzungsmonster :-) Die roten Nelken, die jedeR TeilnehmerIn der Menschenkette trug, wurden an der Straße liegen gelassen um zu zeigen, dass es weiter geht.
Auf der VV wurde auch bekanntgegeben, dass Ministerpräsidet Wulff sein Abendessen in Göttingen einnehmen will. Mehrere hundert Menschen haben vor dem Luxushotel drei Stunden lang mit Trommeln und Pfeiffen für die nötige Tischmusik gesorgt. Wulff zeigte sich kurz am Eingang, dann flog ihm aber wohl ein Beutel Buchstabennudeln entgegen, so dass er schnell wieder verschwand. Die Stimmung war relativ friedlich, nur am Ende gab es einen kurzen Schlagstockeinsatz, weil der hohe Herr dann doch lieber im ruhigeren Hannover schlafen wollte und fluchtartig das Hotel verlies. ( http://forum.bildungsklau.de/viewtopic.php?t=318)
Fazit des Tages: Die Menschenkette war sicher die bisher beste inhaltliche Aktion des Streiks und dem Herrn Wulff wurde ein gebührender Empfang bereitet. Jetzt ist klar, dass Lichterketten und Trauermärsche noch nicht alles sind. Ab Montag wird besetzt.
Auf der VV hat ein Redner von ver.di dazu aufgerufen am 10.12. gemeinsam zur Haushaltsdebatte nach Hannover zu fahren. Auch das Bündnis gegen Bildungsklau rief zur Solidarität zwischen Studierenden, Arbeitslosen, Sozialhilfeempfängern, RentnerInnen, SchülerInnen und allen anderen von den Kürzungen betroffenen auf.
Der AStA ist zerstritten, weil der RCDS nur gegen Kürzungen an der Uni-Göttingen protestieren will, so dass der größere Koalitionspartner ADF jetzt als "ADF im AStA" nach Hannover mobilisiert, aber keine AStA-Gelder für Fahrtkosten locker machen will. Darauf angesprochen stammelte der AStA Vorsitzende Daniel Flore etwas von "kein Geld" (sic!).
Nach dem Streikbeschluss gab es eine Menschenkette vom Campus bis zum Arbeitsamt, um die Solidarität zwischen den Betroffenen zu symbolisieren: Gemeinsam gegen das gefürchtete rosa Kürzungsmonster :-) Die roten Nelken, die jedeR TeilnehmerIn der Menschenkette trug, wurden an der Straße liegen gelassen um zu zeigen, dass es weiter geht.
Auf der VV wurde auch bekanntgegeben, dass Ministerpräsidet Wulff sein Abendessen in Göttingen einnehmen will. Mehrere hundert Menschen haben vor dem Luxushotel drei Stunden lang mit Trommeln und Pfeiffen für die nötige Tischmusik gesorgt. Wulff zeigte sich kurz am Eingang, dann flog ihm aber wohl ein Beutel Buchstabennudeln entgegen, so dass er schnell wieder verschwand. Die Stimmung war relativ friedlich, nur am Ende gab es einen kurzen Schlagstockeinsatz, weil der hohe Herr dann doch lieber im ruhigeren Hannover schlafen wollte und fluchtartig das Hotel verlies. ( http://forum.bildungsklau.de/viewtopic.php?t=318)
Fazit des Tages: Die Menschenkette war sicher die bisher beste inhaltliche Aktion des Streiks und dem Herrn Wulff wurde ein gebührender Empfang bereitet. Jetzt ist klar, dass Lichterketten und Trauermärsche noch nicht alles sind. Ab Montag wird besetzt.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Dank an die Studis
Bei mir ist der Eindruck geblieben, dass es seitens der gewerkschaftlichen Arbeitslosen genauso wenig Interesse daran gibt, ernsthaft gegen die Sparpolitik eines Schröder vorzugehen, wie seitens Attac-Göttingen und DGB-Göttingen. Bedauerlicherweise wird den Arbeitslosen "Normalos" dadurch der Eindruck vermittelt, sie wären für die politische Linke absolut uninteressant, wodurch bei vielen eine immer stärkere Einbindung in rechtsextreme Gedanken und Strukturen stattfindet.
Immerhin gibt es hier im Arbeitsamtbezirk mehr als 25 000 Arbeitslose denen SPD und Grüne mehr als nur zum Hals heraushängen, weshalb man diese nun den Rechten überlassen soll, ist mir schleierhaft. Nur weil man aus devoter Unterwerfungslust eine rot-grüne Bunderegierung nicht hart anzugreifen wagt?
Gerade die Bereitschaft der Studis zur Solidarität kann doch ein Anhaltspunkt zu vielen gemeinsamen Aktionen sein. Sobald der Protest sich gegen eine CDU-Landeregierung geht, funzt es doch auch. Warum dann nicht auch, wenn es gegen die Bunderegierung geht? Dass der Parteien-Korruptionsstaat abgewirtschaftet hat, wissen doch eh alle.
Mir persönlich und nicht organisiert ist es jedenfalls völlig egal, welches Parteibuch diejenigen haben, die mir das Leben zur Hölle machen, sie haben alle allen Widerstand verdient. Bevor ich aus der Pflicht zur Organisation auf Widerstand verzichten muss, wenn er gegen Sozis und Ökos geht, kann ich auch auf Attac, die Gewerkschaften und das ganze verlogene Brimborium verzichten.
Stärker organisieren
Was ich mir für Göttingen wünschen würde, wäre eine Initiative, welche unabhängig von Gewerkschaften und anderen hierarchisch organisierten Gruppierungen politisch in erscheinung treten kann. Ich denke da natürlich an eine Organisation wie in der FAU. Herrschaftsfrei und selbstorganisiert. Ausgerichtet an den eigenen Interessen und solidarisch mit allen anderen (emanzipatorischen) Gruppen in allen sozialen Kämpfen.
Eine Gruppe mit Kontaktadresse (am besten Telefon und Büro) und festen Treffen an festen Treffpunkten. Dann lassen sich weitere "normale" Arbeitslose vielleicht einbinden. Das schöne an der FAU ist, dass man sich die Theoriearbeit und die Publikationen teilen kann. Nich jede Gruppe muss einen eigenen Beitrag zu Hartz etc. formulieren. Flugblätter und zeitschriften lassen sich in grösserer Auflage (zentral) anfertigen. Weiteres Material ist vorhanden.
Wichtig in diesen Zeiten ist Agitation (noch) nicht Revolution.
@ frei und spass dabei
Die klassischen Gewerkschaften würden mit 25% für die NPD in problematischen Stadtteilen gut leben können, solange Schröder in Berlin weiterregieren darf, das ist hier in der Nachbarschaft Einschätzungskonsens, viele sind daher auch schon aus "ihren" Gewerkschaften ausgetreten. Ob die sich für FAU gewinnen lassen würden, käme auf einen Versuch an.
Übrigens liegt eine "Revolution" stärker in der Luft, als viele annehmen, es sind halt nur jetzt die Monate, in denen sich entscheidet, ob das eine emanzipatorische Revolution wird, oder ob die Revolution von Rechts passiert. Die hierarchischen Organisationen wie Attac, DGB etc. arbeiten jedenfalls unabsichtlich der Rechten in die Hände, indem sie jede Kritik an hierarchischen SPD-Kadern ins groteske abmildern und so tun, als wollten die Arbeitslosen und Kleinrentner nichts sehnlicher wünschen, als ignoriert zu werden. Die NPD ignoriert uns nicht, viele von uns ziehen deshalb die falschesten aller Schlüsse, und fühlen sich von der NPD auch noch geschmeichelt...
Es ist zum Kotzen.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
@Luxushotels — Edel-Ede
wo frisst der troll? — phlo