Zum Plausch mit Wowereit

Arme(r) SchluckerIn 21.11.2003 12:31 Themen: Bildung Soziale Kämpfe
Heute wurde Klaus Wowereit, bekennder Sparfuchs von Berlin, von Studenten abgefangen und zur Rede gestellt.
Der Wecker klingelt. Es ist früh, viel zu früh für meinen Geschmack und dennoch schon ziemlich spät, um die Bahn noch zu erwischen, um zur Uni zu fahren. Dort angekommen muss ich entdecken, daß das Gebäude in der Schützenstraße, in das ich Einlass begehre, von fleissigen Streikposten besetzt ist, die niemanden durchlassen. "Gut!", denke ich, denn schließlich hätte mich in diesem Gebäude nur ein Sprachtest erwartet, den ich nun schwänzen "muss"/darf. Also auf zum Hauptgebäude, schnell noch für einen Streikposten eintragen und schauen, was an diesem Freitag so alles ansteht. Da fallen meine Augen auf ein kleines Schild: "WOWEREIT UM 11UHR AM NATURKUNDEMUSEUM". Also schnell hin.

Dort angekommen hat sich schon eine Handvoll StudentInnen mit Transparenten dort versammelt und wartet gespannt auf die Dinge, die da kommen mögen. Der angegebene Zeitpunkt für Wowi's (Achtung, keine Verniedlichungsform, nur der Einfachheit halber!) Ankunft rückt näher und die Studentenreihen füllen sich. Auch der speichelleckende Präsident Mlynek ist da und leckt sich aufgeregt über Lippen, um den Bürgermeister zu begrüßen. Als der dann ankommt, pünktlich wie ein Schweizer Taschenmesser, sind die Sprechchöre "Bildung für alle, und zwar umsonst!" schon laut zu hören. Von der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen-Fakultät (LGF) kommen immer noch StudentInnen herübergelaufen und stimmen in den Chor mit ein. Ein studentischer Vertreter hat es geschafft, Wowi ein paar Sekunden seiner kostbaren Zeit abzuringen und kann sich mit ihm unterhalten. Natürlich wiederholt Wowereit in diesem kurzen Gespräch, was eh schon klar ist. "SPAREN SPAREN SPAREN, UND DABEI AN DIE MARODE BANKGESELLSCHAFT DENKEN!" Solange es kein Gegenkonzept gäbe, muss gespart bzw. Studiengebühren erhoben werden, daß sich die Balken biegen. Leider vergass Wowi dabei zu erwähnen, daß die Eliteuni im ehemaligen Staatsratsgebäude, die Studiengebühren bis 10.000Euro/Semester verlangt und an der viele große Firmen beteiligt sind, Mietfrei das Haus für einen symbolischen Euro überlassen wurde. (Ein soziales Zentrum, Rigaer 94, Köpi u.a. hätten sich wohl auch über solch ein Angebot gerfreut.) Zum Bankenskandal weiß er nur zu berichten, daß da die Staatsanwälte dransitzen, und die wüßten da besser bescheid, als alle anderen.
Mlynek steht die ganze Zeit dabei und bringt kaum einen Ton über die Lippen. Schließlich ist er auf Wowis Seite. Im vorauseilenden Gehorsam hat er die Sparplan des Senates, wie zu tiefster DDR-Zeit, schon übererfüllt.

Als Wowi dann endlich drin ist und ich seine grinsende Visage nicht mehr sehen muss, kommt die Berliner Polizei und fordert die Anwesenden mit der üblich aroganten Art auf, Platz zu machen, dnn schließlich würde ein Aufzug erwartet. Auf die Nachfrage, warum dies geschehe, denn schließlich sei doch alles friedlich verlaufen (sic!), entgegnet ein Beamter: "Wenn sie nicht gehen, ändert sich das 'schlagartig'", wobei er bedeutungsschwanger mit seinen Fingern Anführungsstriche in die Luft malt. Als der Aufzug angekommen ist, befinden sich ca. 150 Menschen vor dem Museum.

Es war nicht schlecht, hätte aber besser sein können!

Wir können uns nicht nur Wowereit sparen, sondern die ganze verdammte Regierung! Dann ist genug Kohle da, damit es nicht mur Bildung für alle gibt, sondern alles für alle!






PS: Ich weiß, etwas verkürzte Kapitalismuskritik! Nächstes Mal mache ich es besser! Kapitalismus abschaffen, dann ist genug für alle da!
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Yeah !

Lohnsklave 21.11.2003 - 19:51

So ist das mein freund,laß den Wowi in Frieden ruhen und die Knechte in die Luft malen wie die wollen!
Eines tages haben die abgegessen und das ist GUT SO.
Schmarotzer halten sich immer etwas länger festgeklammert um sich richtig vollzusaugen.
Wowereit ist arm dran und die Bullen können einem nur noch leid tun.
Was solls alles weg was nach kapitalismus riecht und mal was neues gebaut!
Vielleicht wirds erstmal caos,aber 1000 mal besser wie unter diesen Clowns leben.

Alles für alle und alles umsonst.
Laß den Kopf nicht hängen,unser Wissen macht uns überlegen und unschlagbar.Die Uhr tickt .