Studentenproteste in Berlin - Fotos von Mittwoch abend

Sebastian K. 20.11.2003 15:17 Themen: Bildung
Gestern fanden in Berlin an zwei Unis Vollversammlungen und Demonstrationen mit mehreren tausend Studierenden statt...
Nach einer Vollversammlung an der HU, an welcher c.a. 3000 bis 6000 (es gibt da verschiedene Angaben) teilnahmen zogen einige Tausend zur TU, wo eine weitere Vollversammlung stattfand. Im Anschluss daran demonstrierten wieder mehrere Tausend - diesmal zum Bahnhof Zoo.
Ich selbst kam erst zur Abschlusskundgebung dazu, von welcher ich hiermit 10 Fotos veröffentliche.
Einen Bericht zum gestrigen Aktions-Tag in Berlin findet Ihr hier:
 http://de.indymedia.org/2003/11/66707.shtml

Seit heute morgen sind mehrere Gebäude der HU besetzt, der Lehrbertieb ist defacto lahmgelegt (siehe weiter unten).
Berichte der letzten beiden Tage aus Berlin:

Bericht vom Streik an der TU Berlin (18.11.)
 http://de.indymedia.org/2003/11/66627.shtml

Die Humboldt-Universität / Berlin streikt (gestern)
 http://de.indymedia.org/2003/11/66670.shtml

Streik an der TU Berlin geht weiter (gestern)
 http://de.indymedia.org/2003/11/66685.shtml

HU-Berlin: Streik beschlossen - anschliessend Spontandemo (gestern)
 http://de.indymedia.org/2003/11/66707.shtml

HU Berlin besetzt (heute)
 http://de.indymedia.org/2003/11/66736.shtml



Aus einer Pressemitteilung von heute Mittag:

"Seit dem frühen Morgen des 20. November 2003 halten ca. 500 Studierende der Humboldt-Universität zu Berlin (HU)
- das Hauptgebäude,
- das Seminargebäude am Hegel Platz,
- die Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät und
- das Erwin-Schrödinger-Zentrum in Adlershof besetzt.
Der normale Lehrbetrieb der Universität ist damit unterbrochen. Die Studierenden nehmen sich so den Raum und die Zeit eine eigene Vorstellung von Bildung und Universität zu erarbeiten und umzusetzten sowie ihre Kritik an bisherigen Umstrukturierung (-splänen) kundzutun. Nur so ist eine Einflussnahme der Studierenden die aktuelle Auseinandersetzung um die Kürzungsvorstellungen des Berliner Senates und des Präsidiums der HU möglich und konstruktiv."


Und die bürgerlichen Medien dazu:
Wie schon bei sämtlichen anderen Protesten von Studierenden in den letzten beiden Jahren wird kaum oder nur sehr verzerrt berichtet. In den überregionalen Medien sind die Proteste kaum Thema, obwohl mittlerweile in ganz Deutschland zig Tausende beteiligt sind. In der Regel berichtet nur die Lokalpresse über lokale Proteste, ohne Zusammenhänge oder den überregionalen Charakter auch nur zu erwähnen. Ausnahmen machen linke Tageszeitungen.
Hier die wenigen Berichte:
 http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/berlin/story642599.html
 http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/294486.html
 http://www.jungewelt.de/2003/11-20/011.php
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Ergänzungen

mittwoch?

- 20.11.2003 - 17:15
du meinst wohl mittwoch (19.11.) abend, nicht dienstag, wenn du dich auf "gestern" beziehst, oder?

Hab ich mal verbessert

Pete 20.11.2003 - 18:02
.

was soll so etwas?

matthias 21.11.2003 - 01:06
"die Polizei hielt sich diesmal zurück"
müssen solche kommentare sein? ich denke nicht. genau diese denkweise verhindert ein zustandekommen einer lobby aller betroffenen gruppen. es geht doch nicht um studiengeühren alleine. es geht doch letztendlich um die sparmassnahmen des senats! es geht um die gründe, warum gespart werden soll, warum es ein haushaltsloch gibt (Bankgesellschaft) und es geht darum, dass öffentliche ausgaben gestrichen werden! dazu gehören nunmal nicht nur professuren oder wiisenschaftliche mitarbeiter, sondern es geht um viele, viele andere beamte, angestellte und arbeiter i.ö.D.!
deswegen kann ich auch nicht verstehen, dass der redner bei der abschlusskungebung am zoo ausgebuht worden ist, als er sich bei der polizei bedankte.
in wiesbaden gingen vor einigen tagen 10.000ende auf die strasse - nicht nur studenten.

Hallo Mathias

Einwurf 21.11.2003 - 02:16
Diese Bemerkung hat absolut seine Rechtfertigung:
- Die Polizei greift oft genug Oppositionelle an, sie ist ja dazu geschaffen worden
- wir wollen keine Lobby, sondern selbst mitbestimmen. Lobby bedeutet, gesellschaftliche Gruppen gegeneinander auszuspielen und die Herrschaft bestimmter Kreise so zu stabilisieren.

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lobby

matthias 21.11.2003 - 12:40
so, so, DIE polizei... das machtinstrument der herrschenden...
herrje, wie hinter jeder institution, so verbirgt sich auch hinter der polizei doch sehr viel mehr, als der willfährige erfüllungsgehilfe der macht. das klingt sehr nach alt 68er klischee-argumentation. sicherlich gibt es eine ganze reihe von punkten, die hinsicht DER polizei zu kritisieren sind. doch die sind altbekannt. deswegen versuche ich ja auch auf die andere seite aufmerksam zu machen. DIE polizei gibt es nicht. es gibt eine ganze reihe von polizisten, die zum größten teil nicht damit beschäftigt sind, lobbys untereinader auszuspielen.
apropos lobby: warum wird denn stets im sozialen bereich gespart? gerade weil es hier keine starke lobby gibt. glaubst, es interessiert irgendwen, wenn ein paar studenten auf die strassen gehen? denn DER student ist auch nur ein klischeebehaftetes etwas in der breiten öffentlichkeit. es sollte vielmehr darum gehen, eine große, gewichtige lobby für soziales zu schaffen. dann kann man vielleicht auch etwas bewegen...

BEITRÆGE DIE LEIDER KEINE INHALTLICHE ERGÆNZU

matthias 22.11.2003 - 02:41
wow!
wie liberal ihr doch seid.
"BEITRÆGE DIE LEIDER KEINE INHALTLICHE ERGÆNZUNG DARSTELLEN"
ich muss sagen, ich habe schon mit polizisten diskutiert, die offener waren, als ihr.
viel spaß noch in eurem kästchen-denken - das zeugt wahrlich von open minded thinking!
und vergeßt auf der nächsten demo ja nicht die non-konformisten-uniform!