2. Hamburger Bettlermarsch

Meckie Messer 09.11.2003 14:00 Themen: Freiräume Soziale Kämpfe
Über 1000 Menschen zogen am Samstag beim 2. Hamburger Bettlermarsch von St. Pauli durchs Schanzenviertel bis in die Innenstadt.
Mit dem Bettlermarsch protestierten hauptsächlich soziale Einrichtungen gegen die sozialen Kürzungen in Hamburg, aber auch den von der Bundesregierung geplanten Sozialabbau. Neben der Obdachlosenhilfeeinrichtung Cafee mit Herz oder der Drogenhilfeeinrichtung Fixstern beteiligten sich u.a. Gewerkschafter, Bauwagenbewohner und weitere Politgruppen.
Vom Spielbudenplatz an der Reeperbahn zogen die Teilnehmer zum Fixstern am Schulterblatt. Der einzige Konsumraum für Drogen-User wird zum 31. Dezember geschlossen. Ab dem 1. Januar sind die Räume an einen italienischen Feinkostladen vermietet. Die User sollen zum Konsum ins Wüstenrothaus nach St. Georg fahren. Die Pläne den Fixstern an einem anderen Standort im Viertel zu verlagern führten bisher zu keinem Ergebnis.
Vom Schanzenviertel aus wurde die Innenstadt angesteuert. In den Nobel-Einkaufsstraßen Große Bleichen und Neuer Wall erschallten "böse" Parolen und "Bambule"-Rufe. Passiert ist nichts - die Polizei fuhr ja schließlich hinter der Demo her. Nur einen kleinen, unnötigen Zwischenfall gab es. Ein fertiger, verstörter Mensch, der Demo-Teilnehmer Angriff, sollte von den Ordner von der Demo geschmissen werden. Ein paar Polizisten kamen hinzu und schon sah es so aus, als ob die jemanden mitnehmen wollen. Auflauf, Parolen, Rangeleien, Schlagstöcke und eine erfolgreiche "Gefangenenbefreiung". Die Polizisten gingen wieder weg.
Während der Abschlußkundgebung auf dem Gerhard-Hauptmann-Platz wurde in der Mönckebergstraße von vielen unbemerkt ein Punk in einen Polizeiwagen verfrachtet.
Eine lockere, ruhige Demo. Teilweise etwas lahm, aber mit erfreulich wenig Polizeibegleitung. Etwas mehr Teilnehmer als vor einem Jahr, aber ein paar mehr hätten es schon sein können.
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Ergänzungen

Am besten Suppenküche im Rathaus aufmachen!!!

Luise 09.11.2003 - 17:00
Immerhin...in den meisten Städten wehren sich die sozialen Einrichtungen noch nicht einmal gegen Kürzungen & Vertreibungen. Da scheint es in Hamburg schon mehr Widerstand zu geben...weida so!!!!