Berlin: Bündnis für Montagsaktionen gegründet

Matthias Berger 08.11.2003 13:01 Themen: Globalisierung Soziale Kämpfe
Berliner Bündnis für Montagsaktionen gegen Sozialkahlschlag erfolgreich gegründet!
Ausgehend von einem kleinen Kreis von aktiven Gewerkschaftlern und Einzelpersonen hatten wir auf der Grossdemonstration am 1. November zu einem Gründungstreffen für Montagsaktionen eingeladen.
40 Leute folgten gestern abend unserer Einladung, um zu überlegen, wie der Kampf gegen die Agenda 2010 hier in Berlin weitergeführt werden kann. Unter den Anwesenden waren auch Arbeiter von Siemens, der Firma Bahlsen, Herlitz usw.

Nach einer Vorstellungsrunde wurden gemeinsam Prinzipien für eine gleichberechtigte und demokratische Zusammenarbeit diskutiert und verabschiedet.
Wichtige beschlossene Punkte dabei:
Das berliner Bündnis versteht sich als Bestandteil der bundesweiten Protest- und Widerstandsbewegung gegen den Sozialkahlschlag.
Die ?soziale Ausgestaltung? der Agenda 2010 wird als Illusion abgelehnt. Die Agenda 2010 muss stattdessen als Ganzes bekämpft werden.
Montagsaktionen bzw. -demonstrationen mit offenem Mikrophon werden organisiert.
Das Bündnis wendet sich an die breite Bevölkerung. Jeder kann und soll mitmachen, sich einbringen mit Wort, kulturellen Beiträgen und Aktionen.
Es wird weltanschaulisch offen, gleichberechtigt und demokratisch auf antifaschistischer Grundlage zusammengearbeitet.
Jeder Teilnehmer hat das Recht auf eigenständiges Auftreten und Meinungsäusserung.

Danach wurde eine siebenköpfige Koordinationsgruppe, die unter anderem für Flugblatt, Demoanmeldung, Pressearbeit usw. zuständig ist, gewählt, sowie für die Finanzierung zwei Kassenwarte und zwei Kassenrevisoren.

Diese Festlegungen sind vor dem Hintergrund der üblen Vorfälle bei der Vorbereitung der 1.Novemberdemonstration von grosser Bedeutung. Mit dem Vorwurf der angeblichen ?MLPD-Nähe? wurden alle Beschlüsse der bundesweiten Aktionskonferenz von einer berliner Gruppe von Politfunktionären selbstherrlich und spalterisch gekippt.

Wichtig ist noch zu erwähnen, dass gestern abend unter den Anwesenden Übereinstimmung herrschte, dass im Kampf gegen den Sozialkahlschlag, die Vorbereitung und Auslösung von Streiks in den Grossbetrieben die grösste Bedeutung hat. Von daher sollte innerhalb wie ausserhalb der Betriebe für Streiks wie Montagsaktionen und alle anderen sinnvollen Aktionsformen des aktiven Widerstands mobilisiert werden.

Die erste vom Bündnis organisierte Montagsdemonstration soll am 1.Dezember, um 18 Uhr auf dem Alexanderplatz stattfinden.

Das nächste Bündnistreffen ist am Freitag, dem 21.November, um 19 Uhr,
im ?Zum Böhmen?, Uthmannstrasse 18, Nahe U-Bhf. Karl-Marx-Strasse.
Jeder, der gegen den Sozialkahlschlag aktiv werden will ist herzlich eingeladen!
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Ergänzungen

Spalter!

Victor Serge 08.11.2003 - 17:32
Ach Herr "Berger",

warum immer diese Spaltungsaktionen. Du zielst darauf ab, einigen Leuten aus der Demoleitung vom 1.11. eins auszuwischen. Warum nicht auch gleich einen Angriff auf Laura von Wimmersperg posten? Deine Absicht ist, eine Konkurenz zum Berliner Sozialforum, dass sich auch Montags trifft, aufzubauen. Die sind natürlich auch nicht so dolle. Aber deswegen gleich immer avantgardemässig vorpreschen und spalterisch Angriffe auf die Organisatoren der Demo des 1.11. zu fahren, ist sektiererisch, elitär und Wahnsinn! Haben Linke nichts anderes zu tun als sich zu spalten? Dein Problem ist: Du hast zu viel Zeit. Weißt Du, es gibt viele Leute mit ganz vielen Problemen, die nachts vor Angst nicht schlafen können, von wegen Sozialabbau und so! Schon mal davon gehört? Natürlich ist Kritik an einigen Leuten in der Bewegung sehr berechtigt, aber ich denke die solltest du öffentlich auf dem Sozialforum äußern und dort mitarbeiten, damit es besser wird. Wenn du in der Arbeiterbewegung verankert wärst, wüßtest du was solidarisches Verhalten ist. Abgesehen davon ist die Idee mit der Montagsdemo nicht schlecht, denn viele wollen was machen. Aber deswegen gleich noch ´ne Gruppe in Berlin aufmachen? Lächerlich! Ich sehe auch die Gefahr, dass Montagsdemos schnell wieder einschlafen. Aber mach ruhig!

Montagsdemos besser in den Bezirken!

MacPankow 09.11.2003 - 12:49
Finde eure Art der Kritik an einigen Leuten unsolidarisch. Die Feinde heißen Hundhausen, Sommer, Schröder - und natürlich "Tellerwäscher"-Schilly. Aber die Idee einer Montagsdemo ist verdammt gut! Nur vom "Alex" aus?... - Ist doch sehr fantasielos! Das hatten wir schon während des Irakkriegs. So sprechen wir uns doch nur selbst an. So kann man keine Bewegung aubauen. Nach vier Demos ist alles verpufft. Beser wäre es, man würde nach Feierabend durch die Kieze marschieren, dann findet man mehr "Mitläufer" unter der "Normalbevölkerung". Es sollten nach Argentinischem Vorbild ablaufen. Kochtöpfe zum Krachmachen - und auf kleinen Kungebungen in den Kiezen gibt es "Speakers´ Corner" für jede/n der/die reden will. Bewegung von unten! Am besten wäre es abwechselnd jeden Montag in einem anderen Stadteil zu demonstrieren. Dafür muß natürlich jedesmal Berlinweit mobilisiert werden! Das sollte dann auch "grenzüberschreitend" von Ost nach West - oder umgekehrt gemacht werden. Zum Beispiel am 1.12. vom Boxhagener Platz über SO 36 zum Herrmanplatz. Oder umgekehrt! Den Montag darauf sollte es dann vom Helmholtzplatz über die Brunnenstraße in den Wedding gehen. So würde auch der Widerstand gegen die Kürzungen in den Bezirken gestärkt. Es gibt da Leute die brauchen Unterstützung! Denkt mal drüber nach. Kann leider zum nächsten Treffen Freitag nicht kommen.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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@Victor Serge — xyz

Super — Tom