studentInnenproteste in frankfurt

problem child 31.10.2003 03:22 Themen: Bildung Soziale Kämpfe
am mittwoch demonstrierten in frankfurt nach einer uni-weiten vollversammlung etwa 2000 studierende gegen die geplante einführung von verwaltungs- und studiengebühren an den hessischen hochschulen
unter parolen wie "roland koch ins haushaltsloch", "bildung für alle - sonst gibt´s krawalle", "roland koch, du alte sau - niemand braucht sozialabbau" ging es über fressgass und zeil zur frankfurter cdu-zentrale, die ebenso wie die cops davor mit eiern beworfen wurde. in reden der studierenden wurde auf die schlechte lage an den unis aufmerksam gemacht und die rücknahme der reformen im "bildungsland nr.1" wie auch der gesetze, die den sozialabbau repräsentieren gefordert.

geplant sind die einführung von 50 euro verwaltungsgebühren und studiengebühren von 500 euro ab dem 12. semester, 700 euro ab dem 13. semester und 900 euro ab dem 14. semester! und auch das wird vermutlich erst der anfang sein.

bisher wird in frankfurt noch nicht gestreikt. auf der nächsten vollversammlung am dienstag, den 4. november um 11:30 soll auf dem uni-campus über einen streik abgestimmt werden.

dort wird es sich zeigen, ob mensch sich mit wirkungslosen resolutionen begnügen wird oder die gebäude der verschiedenen fachbereiche endlich besetzt werden.

hier der streikaufruf der sinistra! von 1997:  http://www.copyriot.com/sinistra/reading/streik.html

der streik muss, um nicht ein zahnloses beweinen der verhältnissen zu bleiben, über einen bloß apellativen protest hinausgehen und als mittel zur verhinderung der geplanten studiengebüren und der durchsetzung eigener vorstellungen begriffen werden. dazu ist es unbedingt notwendig solange zu streiken, bis die studiengebühren zurückgenommen werden. streik (von engl.:strike=schlag) heißt aber auch: arbeitsniederlegung, also in unserem fall: uni-weite beendigung des seminar-, forschungs-, und verwaltungsbetriebs!

ohne eine blockade möglichst aller institutsgebäude wird es keinen streik geben. die meisten seminare werden sich sonst wieder dem aus professoraler sicht wichtigeren seminarplan widmen. dies zeigen die erfahrungen aus vergangenen streikbewegungen, die ihre hoffnungen auf teilblockaden, rotierende wöchentliche aktionstage und die reine proklamation des streiks bei gleichzeitiger bildung einiger arbeitsgruppen setzten.

viele studierende werden sich hier bloß über die angenehm leeren seminare freuen und ihre scheine mehr oder weniger bravourös meistern.

also nehmt eure stühle und tische und setzt sie gezielt und sinnvoll ein!
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Ergänzungen

Ziel muss die Aneignung sein

asdf 31.10.2003 - 13:46
>Wir müssen den Laden dicht machen (vielleicht erstmal angekündigt für 3 oder 5 Tage). Dann suchen wir uns Dozenten (oder machens selber) und machen Seminare und Kurse. Nehmen wir die Organisation der Universität in die eigene Hand. Aktiv statt passiv. Ablehnung der alten Ordung, verbunden mit eigener Iniziative und eigenen Vorstellungen, welche zusammen entwickelt werden müssen.

Wichtig ist die Ablehnung der alten Ordnung (auch als Druckmittel). Radikal die Uni selber verwalten.

mfg jorgi

ps koch lacht sich eins, wenn wir weiter demonstrieren gehen.

Ein heißer Herbst!!!

JW 31.10.2003 - 14:43
Vorallem muss Koch wirklich da getroffen werden wo es weh tut, Streik allein reicht da nicht, Besetzungen, Blockaden usw. müssen folgen. Auch die Breite Öffentlichkeit muss angesprochen werden, am besten sollte versucht werden die Schüler und andere Bevölkerungsschichten zum Streik und auch für die Demos zu gewinnen.

Randale, Bambule, Frankfurter Schule!!!

spd will bald auch offiziell gebühren

wurm 31.10.2003 - 15:42
 http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/deutschland/?cnt=331415

BILDUNGSPOLITIK

Studiengebühren sind in der SPD nicht mehr länger tabu

Ein Kreis von SPD-Politikern rührt an einem heiklen Thema: Im Entwurf für ein Grundsatzpapier werden "nachgelagerte Studiengebühren" gutgeheißen.

VON RICHARD MENG (BERLIN)

Die Regierung will bei den Akademikerrenten kürzen, in mehreren CDU-Ländern demonstrieren Studenten gegen Gebühren für Langzeit-Studierende - und jetzt führt die Suche nach Einnahmequellen für den Staat auch in der SPD zu einer neuen Debatte über die Belastung von Hochschulabsolventen. In dem Entwurf für ein Strategiepapier greifen einige jüngere SPD-Politiker die vom Parteitag 2001 auf Antrag der Jusos noch strikt abgelehnte Forderung nach Studiengebühren auf. "Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten wollen ein System nachgelagerter Studiengebühren entwickeln, bei dem Studierende ihre finanziellen Beiträge nach Abschluss des Studiums und Aufnahme eines Berufs in angemessener Höhe an die Hochschulen entrichten. Dies stärkt nicht nur die Finanzkraft der Hochschulen, sondern auch die Dienstleistungsbeziehungen zwischen Studierenden und Lehrenden", heißt es in dem Entwurf, der der FR vorliegt.

Der Vorstoß mit Blick auf das 2004 geplante neue SPD-Grundsatzprogramm, an dem federführend der ehemalige niedersächsische Ministerpräsident Sigmar Gabriel mitgearbeitet hat und an dessen Vorbereitungstreffen auch die künftige Vize-Parteichefin Ute Vogt sowie die Landeschefs Christoph Matschie (Thüringen) und Heiko Maas (Saarland) teilnahmen, soll kommenden Freitag offiziell vorgestellt werden. Der Text wurde von der parteinahen Friedrich-Ebert-Stiftung und dem "Netzwerk Berlin" jung-pragmatischer Abgeordneter angeregt. Wer genau ihn unterschreibt, ist ebenso offen wie der letzte Schliff an den Formulierungen.

Speziell die Passage zu den Studiengebühren ist auch noch umstritten und führt nach Teilnehmerangaben schon zu "hochspannenden" Debatten. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die rot-grüne Bundesregierung nach dem Parteitagsbeschluss von 2001 im Hochschulrahmengesetz ein Gebührenverbot im regulären Erststudium durchgesetzt hatte, gegen das in der SPD bislang vorwiegend nur Finanzpolitiker verdeckt Kritik äußerten. In Union und FDP dagegen wird der Trend in Richtung Bildungsgebühren längst deutlich.

Interessant am "Netzwerk"-Papier ist auch, dass diese vorwiegend von Abgeordneten getragene SPD-interne Gruppierung nun im Vorfeld des Bundesparteitags Mitte November in Bochum, bei dem auch Vorstandswahlen anstehen, erstmals mit programmatischem Anspruch auftritt. Eine Woche vor dem Parteitag lädt das Netzwerk zu einer vorbereitenden Tagung ins Berliner Willy-Brandt-Haus ein, die auch von den Landesvorsitzenden Harald Schartau (NRW) und Matthias Platzeck (Brandenburg) unterstützt wird. Der linke Parteiflügel, von dem sich das "Netzwerk" absetzt, will ebenfalls nächste Woche ein Papier vorlegen, das mit den Gewerkschaften abgestimmt wird. Bei den Linken werden die Thesen der Pragmatiker mit Sätzen wie "links blinken - rechts abbiegen" abgetan.

Im Vorwort zum Grundsatzpapier schreibt Gabriel in seiner Eigenschaft als Vizevorsitzender der Ebert-Stiftung, der Text solle "eine breite Diskussion ermöglichen". Zur umstrittenen Kategorie "demokratischer Sozialismus" heißt es dort, auch wenn dieser Begriff "nun seine konzeptionelle Bedeutung und politische Strahlkraft verliert", bleibe das, "wofür er immer gestanden hat, eine unbedingte Verpflichtung".

Seite zur Sammlung von Aktionsideen

Azdak 31.10.2003 - 15:43
Hier können Ideen für Aktionen gesammelt werden:
 http://www.aktionenseite.de.ms

Ich hoffe, der Protest gegen die "Operation Sichere Zukunft" findet kreativ und lautstark in vielen Städten statt und bezieht auch andere betroffene Gruppen mit ein!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 6 Kommentare an

Widerstand — fuck-cdu

@mods — d von der karte streichen

was habt ihr gegen sinistra? — sag ich nicht

Problem mit Sinistra — Anti-Koch Student