Bummelstudium statt Barbourjacken!

K. Rawalle 22.10.2003 17:37 Themen: Bildung Soziale Kämpfe
Rechter AStA Göttingen demonstriert gegen Kürzung an der UNI Göttingen. Autonome Gruppen demonstrierten sowohl gegen den Anmelder [AStA], als auch gegen JEGLICHE Kürzungspolitik!
Heute am 24. 10. 2003 hat der rechte AStA Göttingen zu einer Demonstration unter dem Motto "Ab in den Süden, der Bildung hinterher?" geladen. Sie wollten damit gegen die Kürzung der Landesregierung Hannover an der Göttinger UNI protestieren. Dafür gaben sie, trotz ihrer angeblich schlechten finanziellen Lage, 10.000!!! Euro für ein Transparent aus, welches nun am Blauen Turm in Göttingen zu bewundern ist.

Die Politik des rechten AStA, scheiße wie sie ist, wollten autonome Gruppen so nicht hinnehmen. Sie demonstrierten unter dem Motto "Bummelstudium statt Barbourjacken!" mit ca. 70 Menschen gegen den rechten AStA und JEGLICHE Kürzungspolitik! Die Autonomen dominierten die Demo [ca. 1000 StudentInnen] zu jeder Zeit.

Die Demo führte am Neuen Rathaus vorbei zum Wilhelmsplatz, dem Amtssitz des sehr umstrittenen UNI-Präsidenten HORST KERN. Die Polizei verhinderte durch unbegründete Gewaltausbrüche den Besuch der Autonomen beim UNI-Präsidenten.

Unter den Rednern am Amtssitz des H. Kern war auch Oberbürgermeister Jürgen Danielowski [CDU], der laut heute veröffentllichter Göttinger Tageblatt-Umfrage, der unbeliebteste Politiker Göttingens ist. Während seiner Rede, kam es zwischen den Demonstraten und der Polizei, direkt vor ihm, zu Ausschreitungen. O-Ton eines Polizisten: "Wenn wir nicht dagewesen wären, hätten die den Danielowski da runtergezogen."

WEITER SO GÖTTINGEN! ES GEHT DOCH! KAPITALISMUS ABSCHAFFEN!

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Ergänzungen

göttinger bullen

nix 22.10.2003 - 21:54
POL-GOE: (1190/03) Demonstration gegen Sparmaßnahmen - 1500 Menschen gingen auf die Straße
[22.10.2003 - 18:47 Uhr]

Göttingen (ots) - Göttingen, Innenstadt Mittwoch, 22. Oktober
2003, gegen 14.15 Uhr

Göttingen (jk) - Rund 1500 Menschen, darunter ca. 30 Personen der
sog. "Linken Szene", haben heute Nachmittag in der Göttinger
Innenstadt friedlich gegen die Sparmaßnahmen der Landesregierung
protestiert.

Nachdem sich der zunächst aus ca. 1000 Personen bestehende
Demonstrationzug gegen 14.15 Uhr vom Campus der Universität Göttingen
in Bewegung gesetzt hatte, marschierten die Versammlungsteilnehmer
u.a. über das Weender Tor, die Berliner Straße, die Bürgerstraße und
das Geismar Tor zum Wilhemsplatz, wo gegen 15.30 Uhr die
Abschlusskundgebung stattfand.

Hier erfolgten vom Treppenaufgang des Rektoratsgebäudes aus
diverse Redebeiträge, darunter u.a. des DGB-Vorsitzenden Werthmüller,
des AStA-Vorsitzenden Flore sowie des Universitätspräsident Kern und
des Göttinger Oberbürgermeisters Danielowski an die mittlerweile rund
1500 Zuhörer.

Zu kleineren Rangeleien zwischen einigen Angehörigen der linken
Szene und eingesetzten Polizeibeamten kam es, als einige der
Demonstranten die Redebeiträge der Herren Kern und Danielowski durch
laute Sprechchöre störten und anschließend versuchten, auf den
Rednerbereich zu gelangen. Größere Auseinandersetzungen blieben aber
aus.

Die Veranstaltung endete um 15.45 Uhr. Insgesamt waren ca. 50
Polizeibeamtimnen und -beamte im Einsatz, um einen reibungslosen
Verlauf der Demonstration (hauptsächlich durch verkehrsregelnde
Maßnahmen) zu gewährleisten.


ots-Originaltext: Polizei Göttingen

ndr

ndr 22.10.2003 - 23:06
"Ab in den Süden - der Bildung hinterher"
In Göttingen haben am Mittwoch rund 1.500 Demonstranten gegen die Kürzungen im Wissenschaftsbereich protestiert. Auf Transparenten hieß es: "Ab in den Süden - der Bildung hinterher" oder "44 Nobelpreisträger aus Göttingen sind genug". Rund 300 Göttinger Autonome hatten sich in den Zug eingereiht. Nach Angaben der Polizei gab es keine Zwischenfälle. Der Präsident der Universität, Horst Kern, sagte: "Es lohnt sich, für diese Universität zu kämpfen." Schon am Vormittag hatte er den Kabinettsbeschluss scharf kritisiert. "Die Kürzungen gehen über unsere Schmerzgrenze und sind nicht machbar", sagte Professor Horst Kern am Mittwoch. Die Uni Göttingen sei aus nicht nachvollziehbaren Gründen "überproportional" betroffen. Göttingen sei aber ein "Leistungsträger" des Wissenschaftsstandortes Niedersachsen.

Quelle:
 http://www.ndr.de/ndr/regional/nds/detail_line.phtml?docid=20031021170539

Göttinger tageblatt

GT 23.10.2003 - 13:06
„Die rosigen Zeiten sind Vergangenheit“
1500 Göttinger gingen am gestrigen Mittwoch gegen das angekündigte Sparpaket für die Niedersächsischen Hochschulen auf die Straße. Bei der größten Demonstrationen der vergangenen Jahre erklärten sich auch die Stadt, der DGB und der Uni-Senat solidarisch.


1500 folgten dem Aufruf des Asta am Mittwochnachmittag

Zu Protesten gegen das „Hochschuloptimierungskonzept“ des Landes hatte der Allgemeine Studierenden Ausschuss (Asta) am gestrigen Mittwoch aufgerufen. Und zirka 1500 Studenten und Uni-Mitarbeiter beteiligten sich diesem Ruf folgend am Demonstrationszug vom Campus bis zum Wilhelmsplatz. Kürzungen in Höhe von zwölf Millionen Euro kommen 2004 auf die Georg-August-Universität zu (Tageblatt berichtete).

„Die Grenze der Belastbarkeit ist erreicht“, betonte der Asta-Vorsitzende Daniel Flore während der abschließenden Kundgebung auf dem Wilhelmsplatz, an der sich auch Uni-Präsident Horst Kern, Senatsmitglied Hansjörg Otto, Oberbürgermeister Jürgen Danielowski (CDU) und Sebastian Wertmüller vom DGB beteiligten. Als schädlich, töricht und unsinnig bezeichnete der Gewerkschafter die Kürzungen des Landes. Er zeigt sich erstaunt, wie verhalten die Proteste bisher waren. „Wer glaubt, es geht unsere Region nichts an, wenn dem größten Arbeitgeber derartige Summen entzogen werden, wird sich noch umsehen.“

Wiederholt unterbrochen von einer kleinen Gruppe von Gegendemonstranten erklärte auch Danielowski seine volle Unterstützung. Er betonte, dass die Bedeutung der Universität über die Stadtgrenzen hinaus gehe. „Wer die Uni schwächt, schwächt das ganze Land Niedersachsen.“ Zwischenrufe wie „Alles war umsonst!“ wies Präsident Kern vehement zurück: „Es wurde bisher sehr viel erreicht. Wir müssen überlegen, wie wir das weiterhin erhalten können.“ Er rief zur Solidarität aller Betroffenen auf. „Wir müssen zusammenhalten.“

Das bestätigte auch Asta-Mitarbeiter Andreas Lompe. „Die Betroffenheit in der Uni ist groß.“ Das zeige auch die Zahl der Demonstranten. Immerhin hätten nur drei Tage seit Beginn des Semesters zur Mobilisierung ausgereicht. Den Studierenden sei bewusst, dass ab nächstem Jahr bis zu 2000 Studienplätze in Gefahr seien. Auf diese Bedrohung reagierten die Demonstranten mit Kreativität und Sarkasmus: „Die rosigen Zeiten sind Vergangenheit“ oder „44 Nobelpreisträger sind genug. Jetzt wird gespart“, hieß es auf einigen der zahlreichen Transparente.

Weitere Reaktionen auf die Sparmaßnahmen sind auf Seite 24 zu lesen.
ms

Göttingen,
22.10.2003 21:33

Bilder

Tani 23.10.2003 - 15:51
Bilder die vom rechten Asta von der Demo gemacht wurden sind bezeichnenderweise unter  http://www.stellenboersen.de zu finden

hää?

der surfer 23.10.2003 - 22:10
hm...kann es sein dass die sich auf ihrer HP verschrieben haben?

an folgender demo würde ich mich, egal wer der initiator ist, nich beteiligen:

Demonstration gegen Spaßmaßnahmen :D

komisch dass auf deren seite von den störungen kein wort erwähnt wird...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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äh

jens 23.10.2003 - 13:29
"Die Autonomen dominierten die Demo [ca. 1000 StudentInnen] zu jeder Zeit."

sicher, wenn man nur stark genug an etwas glaubt, dann ist das auch so. wird auch einbildung genannt.